Etwas später als gewöhnlich, aber nicht weniger erfolgreich! Das Literatur- und Musikfestival ‹Wege durch das Land›, das an diesem Donnerstag auf Schloss Wendlinghausen beginnt, blickt wieder auf einen sehr erfolgreichen Kartenverkauf zurück. Wie in den Vorjahren war das Publikumsinteresse ausgesprochen groß und drei Viertel der Veranstaltungen waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Für einige wenige Termine gibt es noch freie Plätze.
Am 11. September erlebt die ‹Rede an die Musik› von Bernadette La Hengst ihre Premiere im Alten Güterbahnhof in Herford. Die Singer-Songwriterin verbindet in ihrer Musik auf einzigartige Weise die Elemente Elektro, Disko und Popmusik, ihre Rede trägt sie – begleitet von Claudia Wiedemer und Nick Nuttall – singend und sprechend vor. Passend zum Ort liest Schauspielerin Ulrike Folkerts, u. a. bekannt aus dem Tatort Ludwigshafen, aus Alice Munros Erzählung ‹Japan erreichen› und das Schlagwerker-Quartett Elbtonal Percussion bringt den Konzertraum durch physikalische Schallwellen mit unterschiedlichsten Amplituden zum Schwingen.
Auf dem bei Soest gelegenen Gutshof Schulte-Drüggelte ist das Festival in diesem Jahr zum ersten Mal zu Gast. Die Veranstaltung am 25. September tritt in einen programmatischen Dialog mit der das Gut umgebenden Landschaft. Von der Natur in ihrer unberührten Form schrieb Annie Dillard in ihrem 1974 erschienen Buch ‹Pilger am Tinker Creek›, Herausgeberin Judith Schalansky liest Auszüge aus dem Werk. Adalbert Stifters präzise Naturdarstellungen gelten als ‹Schatz der deutschen Prosa›; die 2018 mit dem Deutschen Fernsehpreis geehrte Schauspielerin Karoline Eichhorn birgt diesen Schatz in ihrer Lesung. Ein Ruf zum Aufbruch in die Natur ist auch das Konzert von Hornist Felix Klieser, ECHO Klassik Preisträger von 2014, und Boris Kusnezow am Piano.
Gleich zweimal ist Schauspielgröße Ulrich Noethen am Folgetag, 26. September, auf dem Gutshof zu erleben. Gemeinsam mit Helene Grass, der Cellistin Ilona Kindt und der Violinistin Birgit Erz stellt er in einer musikalischen Lesungen José Saramagos Roman ‹Die Stadt der Blinden› vor. In ihm befällt aus dem Nichts heraus eine unbekannte Pandemie eine namenlose Großstadt und schlägt die Bevölkerung mit Blindheit. Im ersten Teil der Veranstaltung liest Verena Güntner aus ihrem für den Preis der Leipziger Buchmesse 2020 nominierten Roman ‹Power›.
Alle Veranstaltungen von ‹Wege durch das Land› finden in Übereinstimmung mit der nordrhein-westfälischen Coronaschutzverordnung, mit verringerter Platzanzahl und weiterer selbstauferlegter Maßnahmen statt. Karten können online unter www.wege-durch-das-land.de oder telefonisch unter 05231-3080210 erworben werden. Für ausverkaufte Veranstaltungen lohnt ein Eintrag in die Warteliste.