Aeham Ahmad wuchs als palästinischer Geflüchteter im syrischen Flüchtlingslager Yarmouk in Damaskus auf. Seit seinem fünften Lebensjahr lernte er Klavier spielen, zunächst im Konservatorium in Damaskus, von 2006 bis 2011 studierte er an der musikalischen Fakultät der Baath-Universität in Homs (Syrien). Bekanntheit erlangte der Pianist, indem er sein Klavier zu verschiedenen Orten transportierte und auf der Straße oder öffentlichen Plätzen auftrat. Nach seiner Flucht nach Deutschland im Jahr 2015 erhielt Aeham Ahmad den Internationalen Beethovenpreis für Menschenrechte, Frieden, Freiheit, Armutsbekämpfung und Inklusion› der in diesem Jahr erstmals in Bonn verliehen wurde. In Deutschland spielte er erste Konzerte für ebenfalls Geflüchtete. Die Erlöse seines Benefizkonzerts, die er mithilfe der Bochumer Symphoniker auf die Beine stellte, kamen der Bochumer Flüchtlingshilfe zugute. Das wachsende Interesse an seiner Musik ermöglichte ihm Konzerte in ganz Europa und Japan. Neben sieben LPs, veröffentlichte er im Jahr 2017 seine Autobiografie ‹Und die Vögel werden singen›.
Dietmar Bär ist einer der profiliertesten Schauspieler der deutschen Film- und Fernsehbranche. Seine Schauspielausbildung absolvierte der gebürtige Dortmunder an der Westfälischen Schauspielschule Bochum. Ab Mitte der achtziger Jahre ist er zunehmend in Fernsehrollen zu sehen, bleibt dem Theater jedoch stets treu. So spielt er z. B. am Landestheater in Tübingen, dem Schauspielhaus Bochum oder am Schauspiel Frankfurt. Seine erste Hauptrolle im Kino spielt Dietmar Bär 1984 in Dominik Grafs ‹Treffer›. Auch Hörbuchfans ist er bekannt, unter anderem als feste Stimme für Håkan Nesser und Stieg Larsson und als Synchronsprecher für Filme wie ‹The Secret life of Pets› oder ‹Wickie und die starken Männer – Das magische Schwert›. 1997 stand Bär erstmalig zusammen mit seinem Kollegen Klaus Behrendt als Ermittlerduo Schenk und Ballauf im Kölner ‹Tatort› vor der Kamera. Für ihre Rollen als ‹Tatort›-Ermittler erhielten sie 2000 den Deutschen Fernsehpreis. 1998 gründeten Bär und Behrendt gemeinsam den Verein ‹Tatort – Straßen der Welt e.V.›, der sich sowohl für Entwicklungs- und Kinderrechtsprojekte im Ausland als auch für Bildungsprojekte in Deutschland engagiert. 2015 wurde die beiden für ihr Engagement mit dem Landesverdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.
Die Bielefelder Philharmoniker, unter der Leitung von Generalmusikdirektor Alexander Kalajdzic, bilden gemeinsam mit dem Theater Bielefeld und der Rudolf-Oetker-Halle die Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld. Das Orchester bietet ein umfangreiches Konzertprogramm mit Werken vom Barock bis zu Uraufführungen der Gegenwart an. Renommierte Solistinnen und Solisten wie Frank Peter Zimmermann, Martin Helmchen, Håkan Hardenberger und andere kommen gerne nach Bielefeld, um mit den Philharmonikern zu konzertieren. Als Residenzorchester der Rudolf-Oetker-Halle, dem Konzerthaus Bielefeld, welches durch seine besondere Architektur und unvergleichliche Akustik ein bedeutendes Zentrum des kulturellen Lebens in Bielefeld und der Region OWL darstellt, sind sie musikalisch nicht mehr wegzudenken. Auf dem abwechslungsreichen Programm stehen ebenso Crossover-Konzerte, bei denen die Orchestermusikerinnen und –musiker mit internationalen Künstlerinnen und Künstlern wie Magnus Lindgren – dem Artist in Residence der Rudolf-Oetker-Halle –, Till Brönner, Max Herre oder Take 6 zusammenarbeiten.
Der Generalmusikdirektor des Theaters Bielefeld und der Bielefelder Philharmoniker Alexander Kalajdzic wurde in Zagreb, Kroatien geboren, absolvierte seine Ausbildung an der Musikhochschule in Wien und schloss die Dirigierklasse von Karl Österreicher mit Auszeichnung ab. Er arbeitete unter anderem als Kapellmeister in München, als erster Dirigent des Nationaltheaters Weimar und als erster Kapellmeister am Nationaltheater Mannheim. Sein Repertoire reicht vom frühen Barock bis zur Moderne, wobei sein besonderes Interesse der französischen Musik gilt. Seit der Spielzeit 2010/2011 arbeitet er in Bielefeld.
Der 1972 in Bergisch Gladbach geborene Schauspieler Sebastian Blomberg steht seit 1997 auf renommierten Theaterbühnen im deutschsprachigen Raum. Von 2011 bis 2017 war er regelmäßig als Gast des Residenztheaters München tätig, u. a. in der Rolle des Gleb Tschumalow in Heiner Müllers Inszenierung ‹Zement›. Neben seiner Theatertätigkeit wurde Blomberg für zahlreiche Film- und Fernsehproduktionen engagiert, für die er begehrte Preise wie den Grimme-Preis, den Preis der Deutschen Filmkritik sowie den Deutschen Schauspielpreis für seine schauspielerischen Leistungen in den Filmen ‹Guten Morgen, Herr Grothe› (2008), ‹Zeit der Kannibalen› (2015) und ‹Bonn – Alte Freunde, neue Feinde› (2023) verliehen bekommen hat. Der Schauspieler wirkt ebenfalls als Sprecher in Hörbüchern wie Jane Austens ‹Stolz & Vorurteil› (2022), ‹Sturmhöhe› von Emily Brontë (2022) oder ‹Das Phantom des Alexander Wolf› von Gaito Gasdnow (2014) mit.
Das Boulanger Trio, bestehend aus der Pianistin Karla Haltenwanger, der Violinistin Birgit Erz und der Cellistin Ilona Kindt, begeistert seit 18 Jahren durch sein leidenschaftliches Spiel und seine intelligenten Interpretationen. Neben der Beschäftigung mit klassischem und romantischem Repertoire sind die Musikerinnen gefragte Interpretinnen Neuer Musik und spielten u. a. im Konzerthaus Berlin, im Festspielhaus Baden-Baden, im Palais des Beaux-Arts Brüssel, in der Wigmore Hall London und in der Elbphilharmonie Hamburg. Ihre CDs wurden mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Supersonic Award und dem begehrten Excellentia Award in Luxemburg. 2008 wurde den Musikerinnen der Peter Raue Preis für Neue Kammermusik verliehen und 2012 startete das Ensemble eine eigene Konzertreihe, die Boulangerie. Dieses Jahr veröffentlicht das Ensemble gleich zwei neue Alben: eines mit Werken von Komponistinnen von der Renaissance bis heute bei Berlin Classics und eines mit Kammermusik von Johannes Maria Staud bei NEOS. Das mehrfach in Kammermusikwettbewerben ausgezeichnete Trio ist nach den Schwestern Nadia und Lili Boulanger benannt, die durch ihre außergewöhnlichen Persönlichkeiten und ihren kompromisslosen Einsatz für die Musik den Künstlerinnen bis heute eine große Inspirationsquelle sind.
Wolfram Brandl wurde 1975 in Würzburg geboren. Im Alter von acht Jahren erhielt er den ersten Geigenunterricht bei seinem Vater. Zu Schulzeiten hatte er Unterricht bei Prof. Max Speermann in Würzburg und gewann mehrfach 1. Preise bei Wettbewerb ‹Jugend musiziert› auf Bundesebene. Mit Unterstützung der Jürgen-Ponto-Stiftung ging er nach seinem Abitur 1994 nach Berlin, um an der Universität der Künste bei Prof. Uwe-Martin Haiberg zu studieren. Bevor er 2011 1. Konzertmeister der Staatskapelle Berlin unter Daniel Barenboim wurde, war er zehn Jahre lang erster Geiger bei den Berliner Philharmonikern. Neben seiner Tätigkeit als Konzertmeister ist Brandl 1. Geiger des Scharoun Ensembles Berlin, was 1983 von Mitgliedern der Berliner Philharmoniker gegründet wurde. Mit dieser Kammermusikformation gastierte er u. a. in der Carnegie Hall New York, der Wigmore Hall London, im Konzerthaus in Wien, dem Concertgebouw Amsterdam und der Scala in Mailand. So ergaben sich viele künstlerische Impulse aus Begegnungen mit Pierre Boulez, Christoph Penderecki, Heinz Holliger, Thomas Adés, Matthias Pintscher, Brett Dean und Jörg Widmann. Zahlreiche Aufnahmen dokumentieren seine Arbeit und sind mit Preisen wie dem Echo.
Der Berliner Schauspieler und Regisseur Fabian Busch spielte 1992 seine erste Kinohauptrolle in Wolfgang Kohlhaasʼ ‹Inge, April und Mai›. Es folgten Rollen in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen, unter anderem in dem Film ‹23 – Nichts ist so, wie es scheint› von Hans-Christian Schmid (1998) oder in ‹Der Vorleser› (Regie: Stephen Daldry, 2008). 1999 wurde er für den Deutschen Fernsehpreis als bester Schauspieler für seine Rolle in Christian Wagners ‹Zehn wahnsinnige Tage› nominiert. 2013 spielte er in dem Märchenfilm ‹Vom Fischer und seiner Frau›. Seit 2000 war Fabian Busch mehrfach im ‹Tatort› zu sehen, zuletzt 2019 in Barbara Kulcsars ‹Rebland›. Sein Debüt als Regisseur gab er 2010 mit dem Kurzfilm ‹Edgar›, für den er auch das Drehbuch schrieb. Für seine Rolle in ‹Er ist wieder da› (Regie: David Wnendt) wurde er 2016 für den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Beste männliche Nebenrolle nominiert. Außerdem drehte er Ende 2018 unter Regie von Eoin Moore für den ZDF die Komödie ‹Der Sommer nach dem Abitur›. 2022 übernahm er die Rolle des Leo Zeller in der Sky-Serie ‹Drift – Partners in Crime›.
Ekki Busch wurde 1964 geboren und wuchs in Münster auf. Er spielt seit seinem 10. Lebensjahr Schlagzeug, später kamen Klavier und Kirchenorgel dazu. 1985 zog er nach Berlin, begann Musikwissenschaften zu studieren und spielte in verschiedenen Bands Keyboard, Akkordeon und sang. Daneben war er in der Berliner Off-Theater-Szene als Musiker und Schauspieler aktiv. Seit 1991 ist er regelmäßig als Akkordeonist bei der Band Element of Crime zu hören und begleitete die Band von 1993 bis 1997 und ab 2016 auch live. Zwischendurch widmet er sich immer wieder der Theaterarbeit und begleitet auch andere Künstler am Akkordeon, darunter Maren Kroymann, Georgette Dee und Wiglaf Droste. 1999 gründete er das Ekki Busch Terzett, mit dem er seitdem auch eigene Songs präsentiert.
Der Schauspieler Christian Erdmann, geboren 1975 in Rudolstadt, begann seine Schauspielausbildung an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf in Potsdam. Nach Engagements am Staatsschauspiel Dresden und am Düsseldorfer Schauspielhaus, wendete er sich vermehrt Film- und Fernsehproduktionen zu. So war er zum Beispiel in ‹Aufbruch in die Freiheit› (Deutscher Fernsehpreis 2019), in Emily Atefs ‹Irgendwann werden wir uns alles erzählen› (Berlinale 2023) und als Hauptkommissar Frank Weller in den ‹Ostfriesenkrimis› zu sehen. Erdmanns Darstellungen reichen von klassischen Dramen bis hin zu zeitgenössischen Stücken mit denen er Anerkennung für seine nuancierte und kraftvolle Schauspielkunst erhielt. 2001 wurde Erdmann mit dem Ulrich-Burkhardt-Förderpreis für seine schauspielerischen Leistungen im Theater ausgezeichnet.
Elena Fischer, geboren 1987, hat Komparatistik und Filmwissenschaft in Mainz studiert. 2019 und 2020 nahm sie an der Darmstädter Textwerkstatt unter der Leitung von Kurt Drawert teil. Bereits mit einem Auszug aus ihrem 2023 veröffentlichten Debütroman ‹Paradise Garden› war sie 2021 Finalistin beim 29. open mike, dem wichtigsten deutschsprachigen Nachwuchswettbewerb für Lyrik und Prosa. 2021 gewann Fischer den Literaturförderpreis der Landeshauptstadt Mainz für junge Autorinnen und Autoren. ‹Paradise Garden› wurde schließlich im August 2023 veröffentlicht – eine berührende Coming-Of-Age-Geschichte um das Mädchen Billie, die ihre Mutter verliert und sich auf die Suche nach ihrem Vater macht. Hochgelobt vom Feuilleton, stand ihr Debüt u. a. auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2023 und war nominiert für den Debütpreis des Harbour Front Literaturfestivals.
Der Schauspieler Moritz Führmann hat an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelsson Bartholdy in Leipzig studiert und ist seitdem auf verschiedensten deutschsprachigen Bühnen zu erleben. Von 2009 bis 2018 war Führmann festes Ensemblemitglied des Düsseldorfer Schauspielhauses, wo er 2013 und 2016 mit dem Publikumspreis Gustaf der Freunde des Düsseldorfer Schauspielhauses als Bester Schauspieler ausgezeichnet wurde. 2015 erhielt er den Förderpreis für Darstellende Kunst der Stadt Düsseldorf. Zudem ist Moritz Führmann bekannt aus Film- und Fernsehproduktionen, z. B. der ARD-Reihe ‹Harter Brocken›, dem Netflix-Erfolg ‹How to sell drugs online (fast)› oder weiteren Kriminalserien wie ‹Nord bei Nordwest›, ‹Tatort› oder dem ›Schwarzwaldkrimi›. 2023 spielte er in der historischen ARD-Miniserie ‹BONN – alte Freunde, neue Feinde› und ist in diesem Jahr in der Familienkomödie ‹Spuk unter dem Riesenrad› auf der Kinoleinwand zu sehen. Ab April 2024 ist der Schauspieler in der vierten Staffel der Serie ‹Charité› zu sehen.
Die Theater- und Filmschauspielerin Helene Grass wurde an der Otto Falckenberg Schule in München ausgebildet und war anschließend auf Theaterbühnen in Zürich, Hamburg, Basel, Freiburg, Dresden und Freiburg zu erleben. Sie wirkte in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit. So ist Grass gern gesehener Gast bei TV-Serien wie ‹Polizeiruf 110› und ‹Tatort›, seit 2015 spielt sie außerdem die Rechtsmedizinerin Rosalind Schmidt in der Serie ‹Rentnercops›. Helene Grass arbeitet auch als Sprecherin für den NDR sowie den WDR und liest Hörbücher ein. Gemeinsam mit Lutz Rademacher entwickelt sie musikalisch-literarische Abende wie ‹Hilde, Cole und wie› und ‹Berlin Hinterhof›. In diesem Jahr war Grass in der BBC Miniserie ‹World of Fire› sowie in Leonie Krippendorffs ‹Kokon› zu sehen und stand für die Produktion ‹Tous des Oiseaux› (Wjadi Mouawad) unter anderem auf der Bühne des Théâtre National De La Colline Paris. Vor fünf Jahren hat Helene Grass die künstlerische Leitung des Literatur- und Musikfestes ‹Wege durch das Land› übernommen.
Fritzi Haberlandt, 1975 in Ost-Berlin geboren, studierte Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Bereits während ihres Studiums spielte sie am Berliner Ensemble die ‹Lucile› in Robert Wilsons Inszenierung von ‹Dantons Tod›. Von 2000 bis 2006 war sie Teil des Ensembles im Thalia Theater, wo sie u. a. mit Michael Thalheimer und Armin Petras zusammenarbeitete, mit dem sie dann 2006 ans Maxim Gorki Theater, Berlin wechselte. Seit 2008 arbeitet Fritzi Haberlandt als freie Schauspielerin und gastiert u. a. am Burgtheater Wien. Darüber hinaus ist sie bekannt aus zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen. Bereits für ihre erste Hauptrolle in der Verfilmung von Ingrid Nolls ‹Kalt ist der Abendhauch› bekam sie 2001 den Bayrischen Filmpreis als Beste Nebendarstellerin, es folgten Deutsche Filmpreise für ‹Liegen lernen› und ‹Nebel im August›. 2023 wurde Fritzi Haberlandt für ihre Darstellung in ‹Angabe der Person› von Elfride Jelinek am Deutschen Theater in Berlin mit dem Faust Theaterpreis als Beste Schauspielerin ausgezeichnet.
Dietrich Hollinderbäumer lernte am Königlich Dramatischen Theater in Stockholm unter der Leitung von Ingmar Bergmann und Stig Torslow das Schauspiel. Nach Auftritten in zahlreichen Theatern, unter anderem dem Theater Heidelberg und dem Stadttheater Würzburg, erhielt er von 1983 bis 1987 eine Stelle als Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater. 1988 feierte er mit ‹Die verkaufte Heimat› sein Filmdebüt. Obgleich er noch mehrfach auf deutschen Theaterbühnen zu sehen sein sollte, zeichnet sich seine Laufbahn vor allem durch eine Prägung im Bereich Film und Serien aus. So hatte er mehrere Gastauftritte im ‹Tatort›, ‹Soko Köln›, ‹Bella Block› oder dem ‹Traumschiff› und spielte in zahlreichen Filmen mit, etwa 2003 in ‹Der Untergang› oder 2008 in ‹Der Besuch der alten Dame›. Besonders bekannt wurde er durch seine Rolle des Ulrich von Heesen in der ‹heute show›. Zuletzt erreichte er 2019 und 2020 internationale Bekanntschaft durch seine Rolle des Adam in der 2. und 3. Staffel der Netflix-Serie ‹Dark›. Seine Arbeit wurde mit einer Vielzahl von Preisen ausgezeichnet, darunter 2006 mit dem Max-Ophüls-Preis, sechsmal mit dem Deutschen Comedypreis, 2010 mit dem Adolf-Grimme-Preis und 2011 mit dem Deutschen Fernsehpreis.
Die Schauspielerin Nina Kunzendorf, 1971 geboren in Mannheim, studierte von 1992 bis 1996 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Hamburg. Nachdem sie zunächst vom Nationaltheater Mannheim engagiert wurde, spielte sie von 1998 bis 2001 am Deutschen Spielhaus in Hamburg, bevor sie bis 2004 im Ensemble der Münchner Kammerspiele engagiert war. Ihr Fernsehdebüt hatte sie 2002 in Jo Baiers Nachkriegs-Saga ‹Verlorenes Land›. Sie erhielt für ihre darstellerische Leistungen einige Male den Grimme Preis, so 2006 für ihre Rolle im Polizeiruf 110 ‹Der scharlachrote Engel›, 2011 für ‹In aller Stille› und 2012 für ‹Liebesjahre›. Im Jahr 2015 erhielt sie den Deutschen Filmpreis für ihre Rolle im Spielfilm ‹Phoenix› von Christian Petzold. Zuletzt war sie unter anderem 2021 in der dritten Staffel der Fernsehserie ‹Charité› und 2022 in der RTL-Serie ‹Das Haus der Träume› zu sehen.
Der Schriftsteller und Musiker Michael Lentz, geboren 1964 in Düren, schreibt Gedichte, Erzählungen, Romane, Hörspiele und Theaterstücke. Zentrale Themen seiner Werke sind Erinnerung und Identität. Sprache, Klang und Rhythmus weiß er auf einzigartige Weise miteinander zu verknüpfen. Besonders bekannt ist Lentz für seine Live-Auftritte, in denen er Literatur, Musik und Performancekunst miteinander verbindet. Für sein literarisches Schaffen wurde Michael Lentz mit zahlreichen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet, darunter der Ingeborg-Bachmann-Preis für den Prosatext ‹Muttersterben› im Jahr 2001, der Preis der Literaturhäuser 2005 und der Walter-Hasenclever-Literaturpreis 2012 für sein literarisches Gesamtwerk. Mit seinem Roman ‹Pazifik Exil› stand er 2007 auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Zuletzt sind u. a. erschienen der Roman ‹Schattenfroh› (2018), der Gedichtband ‹Chora› (2023) und der Roman ‹Heimwärts› (2024), alle beim S. Fischer Verlag.
Das erfolgreiche Indie-Swing-Quartett Marina & The Kats formte sich um die Sängerin Marina Zettl und setzt sich aus dem Gitarristen Thomas Mauerhofer, Harald Baumgartner an der Perkussion und Peter Schoenbauer am akustischen Bass zusammen. Gleich drei der vier Band-Mitglieder spielen auch Schlagzeug, das Ergebnis der ‹Shared-Drums› verleiht ihrem Sound eine ganz besondere Note. Ursprünglich zu dritt in Graz gestartet, ist die Band mittlerweile zu einem Quartett mit Sitz in Wien angewachsen. Im Laufe der Jahre haben sie ihren ganz eigenen Sound gefunden, spezialisiert auf modernen, aber tanzbaren Neo-Swing im Stil der 1930er und 1940er Jahre. ‹Marina & The Kats frönen dem Swing und der Musik der Ballrooms. Mit Gypsy-Gitarre, viel Style und der charmant verführerischen Stimme von Sängerin Marina Zettl wird hier Nostalgie-Feeling perfekt zelebriert›, schreibt das Magazin Jazzthetik. 2016 debütierten sie mit ihrem Album ‹Small›. Danach erschienen die Platten ‹Wild› (2016) und ‹Swingsalabim› (2019). Im Juni 2021 veröffentlichten Marina & The Kats ihr neuestes Album ‹Different›, dessen Songs erneut einen Bogen zwischen dem Vergangenen und der Gegenwart, alten Sounds und neuen Einflüssen schlagen.
Ulrich Matthes, 1959 geboren in Berlin, absolvierte seine Schauspielausbildung unter Else Bongers. Seitdem führte ihn sein Weg an zahlreiche Bühnen und Schauspielhäuser, darunter das Düsseldorfer Schauspielhaus, das Bayerische Staatsschauspiel, die Münchner Kammerspiele, sowie die Schaubühne am Lehniner Platz. Seit 2004 ist er Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin. Im Laufe seiner Schauspielkarriere erhielt Ulrich Matthes zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Theaterpreis Faust für die Rolle des Wanja in Jürgen Goschs Inszenierung ‹Onkel Wanja›, den Grimme Preis für seine Rolle im Tatort, eine Goldene Kamera und den Preis der Deutschen Fernsehakademie. Als Filmschauspieler wurde er unter anderem für seine Rolle des Propagandaministers Joseph Goebbels in ‹Der Untergang› von Oliver Hirschbiegel bekannt. 2021 erhielt er den Preis für Schauspielkunst vom Festival des deutschen Films und wurde 2022 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Von 2019 bis Anfang 2022 war Ulrich Matthes als Nachfolger von Iris Berben Präsident der Deutschen Filmakademie. Er ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin und der Europäischen Filmakademie. Zuletzt war er 2021 in ‹Der zerbochene Krug› am Deutschen Theater zu sehen.
Die Schauspielerin und Verlegerin Meike Rötzer, geboren 1971 in Bünde, absolvierte ihre Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München. 1996 debütierte sie am Badischen Staatstheater in Karlsruhe und spielte ab 2000 auf den Städtischen Bühnen Kiel. Weitere freie Produktionen wie u.a. an dem Berliner Theater Berliner Sophiensæle folgten. Ihr Debüt vor der Kamera begann direkt auf großer Leinwand in Kinofilmen wie ‹Einer meiner ältesten Freunde› (1994) und ‹Ab nach Tibet!› (1994). Meike Rötzer spricht seit 2007 für Hörspiele und Hörbücher ein, wie z. B. ‹Wir müssen die Liebe neu erfinden› (2023) von Mona Chollet oder ‹Eva› (2023) von Verena Keßler. Für ihre Arbeit an Katja Petrowskajas ‹Vielleicht Esther› wurde sie im Jahr 2023 für den Deutschen Hörbuchpreis als beste Interpretin nominiert. In dem von ihr produzierten Podcast ‹NATURerKUNDEN› bespricht sie seit 2021 die Themen Natur und Tiere mit wechselnden Gesprächspartner:innen. Von 2008 bis 2022 wirkte sie als Lektorin für Belletristik im Verlag Matthes & Seitz Berlin. Rötzer gründete 2022 den Erzählbuchverlag, über den sie Hörbücher publiziert. Die Dramen und Romane der Weltliteratur werden verdichtet und in gegenwärtiger Sprache erzählt. Sie tritt mit den Erzählsoli u. a. am Deutschen Theater Berlin, Literaturhaus Frankfurt auf, der rbb strahlt seit 2023 allmonatlich die von ihr mitbegründete Erzähllounge aus.
Jaroslav Rudiš, geboren 1972 in der Tschechoslowakei, lebt heute in Lomnice nad Popelkou und Berlin und ist Schriftsteller, Drehbuchautor, Dramatiker und Musiker. Er studierte Deutsch und Geschichte in Liberec, Zürich und Berlin und arbeitete u. a. als Lehrer und Journalist. Bei Luchterhand sind erschienen u. a. seine Romane ‹Grand Hotel›, ‹Vom Ende des Punks in Helsinki›, ‹Nationalstraße›, ‹Winterbergs letzte Reise› und bei btb ‹Der Himmel unter Berlin›. Zudem publizierte er die Graphic Novels ‹Alois Nebel› (mit Jaromír 99) und ‹Nachtgestalten› (mit Nicolas Mahler). 2012 bis 2013 hatte Rudiš die Siegfried-Unseld-Gastprofessur an der Humboldt-Universität zu Berlin inne. 2014 wurde er mit dem Usedomer Literaturpreis ausgezeichnet und 2018 erhielt er den Preis der Literaturhäuser. 2019 wurde er für seinen Roman ‹Winterbergs letzte Reise› – der erste Band, den er auf Deutsch verfasst hat – auf der Leipziger Buchmesse in der Kategorie ‹Belletristik› nominiert. 2020 erhielt er dafür den Chamisso-Preis. Rudiš‘ Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und verfilmt. 2021 wurde er zudem als ‹einer der engagiertesten Brückenbauer zwischen Deutschland und Tschechien› mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt.
Anna Schudt studierte Schauspiel in München und gehörte anschließend fest zum Ensemble der Münchner Kammerspiele. Zudem spielte sie u. a. am Düsseldorfer Schauspielhaus und an der Berliner Schaubühne. Neben ihrer erfolgreichen Karriere als Theaterschauspielerin war Anna Schudt auch in zahlreichen Fernsehproduktionen zu sehen. Vor allem mit der Rolle der Hauptkommissarin Martina Bönisch im Tatort Dortmund, die sie bis 2022 bekleidete, wurde sie einem breiten Fernsehpublikum bekannt. Zahlreiche weitere TV-Auftritte folgten, wie z. B. Jan Georg Schüttes Impro-Film ‹Klassentreffen› (2019), ‹Eine harte Tour› (2020), die Krimi-Reihe ‹Mordshunger› (seit 2015) oder neustens in der Serie ‹PUSH› (2023). Auch in verschiedenen Kinofilmen wirkte Anna Schudt mit, so unter anderem in Hans Steinbichlers ‹Winterreise› (2006) und in ‹Keine Angst› (2009) unter der Regie von Aelrun Götte. Sie ist Preisträgerin des International Emmy Awards als beste Darstellerin in ‹Ein Schnupfen hätte auch gereicht› (2016), und wurde für ihre Leistung in ‹Aufbruch in die Freiheit› (2017) mit dem Bayerischen Filmpreis sowie mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet.
Der Schriftsteller Saša Stanišić wurde 1978 in Jugoslawien geboren und lebt seit 1992 in Deutschland. Seine Erzählungen und Romane wurden in über 30 Sprachen übersetzt und sind mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Deutschen Buchpreis 2019 für den semi-biografischen Roman ‹Herkunft›. Zuletzt veröffentlicht hat er zwei Kinderbücher – ‹Hey, hey, hey, Taxi!› und ‹Panda-Pand› – sowie den Jugendroman ‹WOLF›. Stanišić schläft und arbeitet in Hamburg.
Stephan Szász studierte von 1990 bis 1995 an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover Schauspiel. Im Anschluss folgten Engagements u. a. am Schauspiel Köln, dem Schauspielhaus Zürich und dem Nationaltheater Mannheim, spielte etliche Hauptrollen und wurde als bester Nachwuchsschauspieler ausgezeichnet. Im Jahr 2000 erfolgte sein Filmdebüt in ‹Das Experiment›, das unter anderem den Publikumspreis des Deutschen Filmpreises 2001 gewann. Seitdem war er in unzähligen deutschen und internationalen Filmen und Serien zu sehen, etwa im ‹Tatort›, ‹Polizeiruf 110› im BBC-Dreiteiler ‹37 Days› und im Kinofilm ‹Albträumer›. Zuletzt drehte er in einer Hauptrolle als Kommissar Georg König die neue TV Reihe ‹Katharina Tempel›, die im Spätherbst im ZDF läuft. Neben seiner schauspielerischen Tätigkeit unterrichtet er seit 2014 Schauspielstudierende an verschiedenen Hochschulen. Er ist Mitglied der Deutschen Filmakademie und der Deutschen Fernsehakademie. Seit vielen Jahren begeistert er mit Lesungen und szenischen Lesungen das Publikum und in diesem Jahr wird er als ‹Götz von Berlichingen› bei den gleichnamigen Festspielen zu sehen sein.
Volker Weidermann, geboren 1969 in Darmstadt, war Gastgeber des ‹Literarischen Quartetts› im ZDF. Seit 2021 leitet er das Feuilleton der Zeit. Er ist Autor zahlreicher Bücher, u. a. ‹Träumer. Als die Dichter die Macht übernahmen› und ‹Mann vom Meer› und Herausgeber der Reihe ‹Bücher meines Lebens›.
Frank Witzel veröffentlichte seit seinem ersten Lyrikband 1978 mehr als ein Dutzend Bücher, darunter die Romane ‹Bluemoon Baby› (2001/2017), ‹Vondenloh› (2008/2018) und ‹Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch eine manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969, für den er den Deutschen Buchpreis 2015 erhielt. Für das gleichnamige Hörspiel gewann er den Deutschen Hörspielpreis 2017. Im selben Jahr erhielt er die Poetikdozentur der Universität Heidelberg und 2018 die Poetikdozentur der Universität Tübingen. 2017 bis 2018 war er Inhaber der Friederichs-Stiftungsprofessur an der Hochschule für Gestaltung Offenbach. 2021 erhielt er den Erich-Fried-Preis der Stadt Wien. 2022 wurde er in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung aufgenommen. Zuletzt erschien sein Erzählungsband ‹Die fernen Orte des Versagens› (2023) und der Essay ‹Meine Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts› (2024).