Die deutsch-irakische Schauspielerin Meriam Abbas, geboren 1970 in Bagdad und wohnhaft in Berlin, begann nach dem Abschluss ihres Schauspielstudiums am Mozarteum in Salzburg 1994 ihre Theaterkarriere. So war sie anfangs auf den Bühnen Berlins zu sehen, darauf folgten Engagements in Hannover, Hamburg, Wien, Zürich und München. Die Stadt Wien ehrte sie 1998 mit der Kainz-Medaille, im selben Jahr erhielt sie zudem den Karl-Skraup-Preis des Volkstheaters Wien für die beste schauspielerische Leistung. Ihr Debüt vor der Kamera hatte sie 1999 in dem Film ‹Nachtgestalten›. Seitdem steht Abbas für Film und Fernsehen vor der Kamera und wirkte in namenhaften Serien wie ‹Tatort› (2022) oder bekannten Kinofilmen wie ‹Contra› (2019) mit. Zuletzt stand sie für die Filmproduktion ‹Our river our sky› (2022) vor der Kamera, die mit dem BIFA-Award ausgezeichnet wurde. Ebenso ist sie als Sprecherin in verschiedenen Hörspielen für Radioproduktionen zu hören, wie zuletzt bei Björn Bickers ‹Güldens Schwester› (2020).
Aeham Ahmad wuchs als palästinischer Geflüchteter im syrischen Flüchtlingslager Yarmouk in Damaskus auf. Seit seinem fünften Lebensjahr lernte er Klavier spielen, zunächst im Konservatorium in Damaskus, von 2006 bis 2011 studierte er an der musikalischen Fakultät der Baath-Universität in Homs (Syrien). Bekanntheit erlangte der Pianist, indem er sein Klavier zu verschiedenen Orten transportierte und auf der Straße oder öffentlichen Plätzen auftrat. Nach seiner Flucht nach Deutschland im Jahr 2015 erhielt Aeham Ahmad den Internationalen Beethovenpreis für Menschenrechte, Frieden, Freiheit, Armutsbekämpfung und Inklusion› der in diesem Jahr erstmals in Bonn verliehen wurde. In Deutschland spielte er erste Konzerte für ebenfalls Geflüchtete. Die Erlöse seines Benefizkonzerts, die er mithilfe der Bochumer Symphoniker auf die Beine stellte, kamen der Bochumer Flüchtlingshilfe zugute. Das wachsende Interesse an seiner Musik ermöglichte ihm Konzerte in ganz Europa und Japan. Neben sieben LPs, veröffentlichte er im Jahr 2017 seine Autobiografie ‹Und die Vögel werden singen›.
Die in Teheran geborene Autorin, Redakteurin, Übersetzerin und Songwriterin Atefe Asadi absolvierte ihren Bachelor of Arts in englischer Übersetzung. Sie schreibt Kurzprosa, Gedichte und Songtexte. Verstärkt äußert sie sich politisch und bezieht Stellung zu Themen wie Frauenrechte, Religion, Geschlecht und Menschenrechte. In ihren Texten stellt sie Konservatismus, Religion, Krieg und ihre Folgen in Frage und beleuchtet das Leben im heutigen Iran im Schatten der Diktatur. Die Iranerin erhielt das Hannah-Arendt-Stipendium, das seit 2000 an junge Autor:innen vergeben wird, die bedroht und verfolgt werden. Mit dem Stipendium leistet Hannover im Internationalen Städtenetzwerk ICORN einen Beitrag zur Freiheit des Wortes – dank diesem lebt Atefe Asadi seit Ende 2022 in Hannover in Sicherheit.
Dietmar Bär ist einer der profiliertesten Schauspieler der deutschen Film- und Fernsehbranche. Seine Schauspielausbildung absolvierte der gebürtige Dortmunder an der Westfälischen Schauspielschule Bochum. Ab Mitte der achtziger Jahre ist er zunehmend in Fernsehrollen zu sehen, bleibt dem Theater jedoch stets treu. So spielt er z. B. am Landestheater in Tübingen, dem Schauspielhaus Bochum oder am Schauspiel Frankfurt. Seine erste Hauptrolle im Kino spielt Dietmar Bär 1984 in Dominik Grafs ‹Treffer›. Auch Hörbuchfans ist er bekannt, unter anderem als feste Stimme für Håkan Nesser und Stieg Larsson und als Synchronsprecher für Filme wie ‹The Secret life of Pets› oder ‹Wickie und die starken Männer – Das magische Schwert›. 1997 stand Bär erstmalig zusammen mit seinem Kollegen Klaus Behrendt als Ermittlerduo Schenk und Ballauf im Kölner ‹Tatort› vor der Kamera. Für ihre Rollen als ‹Tatort›-Ermittler erhielten sie 2000 den Deutschen Fernsehpreis. 1998 gründeten Bär und Behrendt gemeinsam den Verein ‹Tatort – Straßen der Welt e.V.›, der sich sowohl für Entwicklungs- und Kinderrechtsprojekte im Ausland als auch für Bildungsprojekte in Deutschland engagiert. 2015 wurde die beiden für ihr Engagement mit dem Landesverdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.
Charlotte Balle wuchs in Berlin in einer kulturbegeisterten Familie auf. Schon früh stand der Berufswusch Musikerin fest. Nach dem Abitur schloss sie ihr Studium bei Prof. Petru Munteanu, Prof Walter Levin, Prof. Christiane Edinger und Prof. Winfried Rademacher mit dem Solistenexamen ab. Im Staatsorchester Stuttgart, an der Staatsoper Hamburg und bei den Stuttgarter Philharmonikern war sie Mitglied der ersten Violinen. Sie ist erste Geigerin des Streichquartetts Ladystrings, das sich inszenierten Konzerten verschrieben hat. Mit Schauspielern wie Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl war das Quartett regelmäßig mit musikalischen Lesungen auf Deutschland Tournee. Charlotte Balle stand als Solo-Partnerin von Jon Lord (Deep Purple), Silje Nergaard und dem Tord Gustavsen Trio als auch mit Größen der Pop Musik (Michael Jackson, Robbie Williams u.a.) auf den Bühnen dieser Welt. Neben den Live-Auftritten liegen von ihr und ihrem Streichquartett Audio-Produktionen vor.
Der Schriftsteller Marcel Beyer wurde 1965 in Württemberg geboren, wuchs später in Kiel und Neuss auf. Bis 1991 studierte er Germanistik, Anglistik und Literaturwissenschaft an der Universität Siegen. 1992 absolvierte er schließlich sein Magister mit einer Arbeit über die Schriftstellerin Friederike Mayröcker. Beyer ist Träger zahlreicher Preise, darunter der Joseph-Breitbach-Preis 2018, der Peter-Huchel-Preis in 2021 und zuletzt der Samuel-Bogumil-Linde-Preis in 2023, gemeinsam mit seinem Kollegen Tomasz Różycki. Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen zählen u. a. die Romane ‹Menschenfleisch› (1991), ‹Flughunde› (1995), ‹Spione› (2000), die Essaysammlung ‹Nonfiction› (2003) und die Gedichtbände ‹Falsches Futter› (1997) und ‹Erdkunde› (2002). Weiterhin ist der Schriftsteller in der wissenschaftlichen Forschung tätig und beteiligte sich u. a. am Max-Planck-Institut (2008) als ‹writer in residence›.
Die Bielefelder Philharmoniker, unter der Leitung von Generalmusikdirektor Alexander Kalajdzic, bilden gemeinsam mit dem Theater Bielefeld und der Rudolf-Oetker-Halle die Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld. Das Orchester bietet ein umfangreiches Konzertprogramm mit Werken vom Barock bis zu Uraufführungen an. Renommierte Solist:innen wie Frank Peter Zimmermann, Martin Helmchen, Håkan Hardenberger, Viviane Hagner und andere kommen gerne nach Bielefeld, um mit den Philharmonikern zu konzertieren. Als Residenzorchester der Rudolf-Oetker-Halle, dem Konzerthaus Bielefeld, welches durch seine besondere Architektur und unvergleichliche Akustik ein bedeutendes Zentrum des kulturellen Lebens in Bielefeld und der Region OWL darstellt, sind sie musikalisch nicht mehr wegzudenken. Auf dem abwechslungsreichen Programm stehen ebenso Jazz-Konzerte, bei denen die Orchestermusiker:innen mit internationalen Künstler:innen wie Magnus Lindgren, Nils Landgren, Till Brönner, Max Herre oder Take 6 zusammenarbeiten. Der Generalmusikdirektor des Theaters Bielefeld und der Bielefelder Philharmoniker Alexander Kalajdzic wurde in Zagreb, Kroatien geboren, absolvierte seine Ausbildung an der Musikhochschule in Wien und schloss die Dirigierklasse von Karl Österreicher mit Auszeichnung ab. Er arbeitete unter anderem als Kapellmeister in München, als erster Dirigent des Nationaltheaters Weimar und als erster Kapellmeister am Nationaltheater Mannheim. Sein Repertoire reicht vom frühen Barock bis zur Moderne, wobei sein besonderes Interesse der französischen Musik gilt. Seit der Spielzeit 2010/2011 arbeitet er in Bielefeld.
Der 1972 in Bergisch Gladbach geborene Schauspieler Sebastian Blomberg steht seit 1997 auf renommierten Theaterbühnen im deutschsprachigen Raum. Von 2011 bis 2017 war er regelmäßig als Gast des Residenztheaters München tätig, u. a. in der Rolle des Gleb Tschumalow in Heiner Müllers Inszenierung ‹Zement›. Neben seiner Theatertätigkeit wurde Blomberg für zahlreiche Film- und Fernsehproduktionen engagiert, für die er begehrte Preise wie den Grimme-Preis, den Preis der Deutschen Filmkritik sowie den Deutschen Schauspielpreis für seine schauspielerischen Leistungen in den Filmen ‹Guten Morgen, Herr Grothe› (2008), ‹Zeit der Kannibalen› (2015) und ‹Bonn – Alte Freunde, neue Feinde› (2023) verliehen bekommen hat. Der Schauspieler wirkt ebenfalls als Sprecher in Hörbüchern wie Jane Austens ‹Stolz & Vorurteil› (2022), ‹Sturmhöhe› von Emily Brontë (2022) oder ‹Das Phantom des Alexander Wolf› von Gaito Gasdnow (2014) mit.
Roger Boltshauser schloss 1995 sein Studium an der ETH Zürich ab und gründete im Jahr darauf Boltshauser Architekten AG. Heute arbeitet ein Team von rund 75 Mitarbeiter:innen in den beiden Büros in Zürich und München. Nach mehreren Lehrtätigkeiten im In- und Ausland lehrt Boltshauser seit 2018 als Dozent an der ETH Zürich, seit 2022 ist er Mitglied des Baukollegiums Berlin. Er ist bekannt für seine Bauten aus Lehm. Die Auseinandersetzung mit dem Material ist für den Architekten eine grundlegende Erfahrung: Sie basiert auf dem Wissen, dass man sich auf relativ unbekanntem Terrain befindet und dass alles neu gedacht und entwickelt werden muss. Sie treibt Boltshauser an, neue Wege zu suchen und unkonventionelle Lösungen zu finden, gleichzeitig macht sie ihn kritisch gegenüber Konventionen. Diese Grunderfahrung versucht er auch in seiner Lehre zu vermitteln. Mithilfe des Lehms sollen Student:innen den Mut entwickeln, neue Lösungsansätze zu denken. Entsprechend entwickelt sich auch die architektonische Sprache von Roger Boltshauser in der Auseinandersetzung mit Materialien und den ihnen innewohnenden konstruktiven und strukturellen Möglichkeiten. Viele seiner aktuellen Werke beschäftigen sich mit hybriden Strukturen, die Eigenschaften verschiedener Materialien kombinieren. Hier schließt sich der Kreis zum Lehm: Die Kraft des Baustoffes liegt nicht darin, andere zu ersetzen, sondern sie zu ergänzen.
Das Boulanger Trio, bestehend aus der Pianistin Karla Haltenwanger, der Violinistin Birgit Erz und der Cellistin Ilona Kindt, begeistert seit 18 Jahren durch sein leidenschaftliches Spiel und seine intelligenten Interpretationen. Neben der Beschäftigung mit klassischem und romantischem Repertoire sind die Musikerinnen gefragte Interpretinnen Neuer Musik und spielten u. a. im Konzerthaus Berlin, im Festspielhaus Baden-Baden, im Palais des Beaux-Arts Brüssel, in der Wigmore Hall London und in der Elbphilharmonie Hamburg. Ihre CDs wurden mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Supersonic Award und dem begehrten Excellentia Award in Luxemburg. 2008 wurde den Musikerinnen der Peter Raue Preis für Neue Kammermusik verliehen und 2012 startete das Ensemble eine eigene Konzertreihe, die Boulangerie. Dieses Jahr veröffentlicht das Ensemble gleich zwei neue Alben: eines mit Werken von Komponistinnen von der Renaissance bis heute bei Berlin Classics und eines mit Kammermusik von Johannes Maria Staud bei NEOS. Das mehrfach in Kammermusikwettbewerben ausgezeichnete Trio ist nach den Schwestern Nadia und Lili Boulanger benannt, die durch ihre außergewöhnlichen Persönlichkeiten und ihren kompromisslosen Einsatz für die Musik den Künstlerinnen bis heute eine große Inspirationsquelle sind.
Wolfram Brandl wurde 1975 in Würzburg geboren. Im Alter von acht Jahren erhielt er den ersten Geigenunterricht bei seinem Vater. Zu Schulzeiten hatte er Unterricht bei Prof. Max Speermann in Würzburg und gewann mehrfach 1. Preise bei Wettbewerb ‹Jugend musiziert› auf Bundesebene. Mit Unterstützung der Jürgen-Ponto-Stiftung ging er nach seinem Abitur 1994 nach Berlin, um an der Universität der Künste bei Prof. Uwe-Martin Haiberg zu studieren. Bevor er 2011 1. Konzertmeister der Staatskapelle Berlin unter Daniel Barenboim wurde, war er zehn Jahre lang erster Geiger bei den Berliner Philharmonikern. Neben seiner Tätigkeit als Konzertmeister ist Brandl 1. Geiger des Scharoun Ensembles Berlin, was 1983 von Mitgliedern der Berliner Philharmoniker gegründet wurde. Mit dieser Kammermusikformation gastierte er u. a. in der Carnegie Hall New York, der Wigmore Hall London, im Konzerthaus in Wien, dem Concertgebouw Amsterdam und der Scala in Mailand. So ergaben sich viele künstlerische Impulse aus Begegnungen mit Pierre Boulez, Christoph Penderecki, Heinz Holliger, Thomas Adés, Matthias Pintscher, Brett Dean und Jörg Widmann. Zahlreiche Aufnahmen dokumentieren seine Arbeit und sind mit Preisen wie dem Echo.
Der Bremer Thomas Brandt machte 2016 seinen Abschluss an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig. Neben Engagements am Theater, u. a. am Schauspiel Köln, ist er in Film- und Fernsehproduktionen, wie ‹Als wir träumten› oder ‹SOKO-Leipzig› zu sehen. Mit seiner Band ‹tinie creatures.› ist er zudem als Musiker unterwegs.
Alexandru Bulucz, geboren 1987 in Alba Iulia, verbrachte seine Kindheit in Rumänien und lebt seit seiner Jugend in Deutschland. Er ist freischaffender Autor, Übersetzer, Kritiker und Herausgeber. Für seine Lyrik wurde er u. a. mit dem Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis beim Literarischen März (2019) ausgezeichnet, für seine Prosa mit dem Deutschlandfunk-Preis beim Bachmannwettbewerb (2022). Aus dem Rumänischen ins Deutsche übersetzt hat er u. a. Alexandru Vona, Eugène Ionesco und Andra Rotaru. Jurytätigkeiten hatte er zuletzt für die Arbeitsstipendien des Berliner Senats, den Dresdner Lyrikpreis, den Open Mike und den Berliner Kunstpreis in der Kategorie Literatur. Im Frühjahr 2024 erschien sein dritter Gedichtband ‹Stundenholz›.
Der Berliner Schauspieler und Regisseur Fabian Busch spielte 1992 seine erste Kinohauptrolle in Wolfgang Kohlhaasʼ ‹Inge, April und Mai›. Es folgten Rollen in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen, unter anderem in dem Film ‹23 – Nichts ist so, wie es scheint› von Hans-Christian Schmid (1998) oder in ‹Der Vorleser› (Regie: Stephen Daldry, 2008). 1999 wurde er für den Deutschen Fernsehpreis als bester Schauspieler für seine Rolle in Christian Wagners ‹Zehn wahnsinnige Tage› nominiert. 2013 spielte er in dem Märchenfilm ‹Vom Fischer und seiner Frau›. Seit 2000 war Fabian Busch mehrfach im ‹Tatort› zu sehen, zuletzt 2019 in Barbara Kulcsars ‹Rebland›. Sein Debüt als Regisseur gab er 2010 mit dem Kurzfilm ‹Edgar›, für den er auch das Drehbuch schrieb. Für seine Rolle in ‹Er ist wieder da› (Regie: David Wnendt) wurde er 2016 für den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Beste männliche Nebenrolle nominiert. Außerdem drehte er Ende 2018 unter Regie von Eoin Moore für den ZDF die Komödie ‹Der Sommer nach dem Abitur›. 2022 übernahm er die Rolle des Leo Zeller in der Sky-Serie ‹Drift – Partners in Crime›.
Ekki Busch wurde 1964 geboren und wuchs in Münster auf. Er spielt seit seinem 10. Lebensjahr Schlagzeug, später kamen Klavier und Kirchenorgel dazu. 1985 zog er nach Berlin, begann Musikwissenschaften zu studieren und spielte in verschiedenen Bands Keyboard, Akkordeon und sang. Daneben war er in der Berliner Off-Theater-Szene als Musiker und Schauspieler aktiv. Seit 1991 ist er regelmäßig als Akkordeonist bei der Band Element of Crime zu hören und begleitete die Band von 1993 bis 1997 und ab 2016 auch live. Zwischendurch widmet er sich immer wieder der Theaterarbeit und begleitet auch andere Künstler am Akkordeon, darunter Maren Kroymann, Georgette Dee und Wiglaf Droste. 1999 gründete er das Ekki Busch Terzett, mit dem er seitdem auch eigene Songs präsentiert.
Sabine Köhler und Heiki Ikkola arbeiten seit 2006 als Cie. Freaks und Fremde zusammen und versammeln für ihre Projekte Theatermacher:innen, Bildende Künstler:innen und Musiker:innen in Teams, die über längere Zeiträume Arbeits- und Lebensstrategien ausprobieren und weiterentwickeln. Mittlerweile wirken zehn Theatermacher:innen, Techniker:innen und Musiker:innen miteinander an einzigartigen Performances. Im Jahr 2007 präsentierten sie ihre erste Arbeit ‹Fremde›, indem die Thematik von unvermeidlichen Kontakten und widerstreitenden Gefühlen behandelt wird. Seitdem begleitet die Kompanie das Thema der Begegnung mit dem Fremden. Interessant an der Performance der Freaks und Fremde ist die dazugehörige Puppenspielkunst. Das Schauspiel erlernten Ikkola und Köhler an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin. 2015 erhielt das Projekt den Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden. Weitere Preise wie der Sächsische Förderpreis für Kunst und Demografie in 2016 oder der Preis für die beste Theatermusik beim Theaterfestival in Lomza für das Stück ‹Loving the Alien› (2017) folgten. Mittlerweile sind sie auf vielen internationalen Bühnen zuhause.
Durch die Beeinflussung verschiedener Musikstile wie Weltmusik, Alte Musik, Jazz und Neue Musik kreiert der Perkussionist, Dozent, Komponist und Festivalleiter Murat Coşkun seinen ganz eigenen Stil. Seine musikalische Welt bewegt sich zwischen Orient und Okzident, woraus er ein großes Musikrepertoire schöpft und dieses auf Konzerten auf der ganzen Welt zum Besten gibt. Neben seiner Solo-Karriere wirkt der Musiker auch in renommierten Orchestern wie dem ‹Freiburger Barockorchester› oder den ‹Tonkünstler Orchester Österreich› mit. Zudem arbeitete Coşkun schon mit anderen namenhaften Musiker:innen zusammen, wie mit dem Klarinettisten Giora Feidman oder dem fünffachen Grammy-Gewinner Glen Velez. Sein Können hat der Musiker schon zahlreich auf Ton- und Bildträgern unter Beweis gestellt, u. a. auf seiner Debüt-CD ‹Frames & Drums› (2012) oder bei seiner letzten Veröffentlichung ‹Colours of Eurasia› (2021) im Ensemble ‹FisFüz›. Zusammen mit dem Mutter-Tochter-Duo Hille und Marthe Perl, konzertiert er als Trio unter dem Namen ‹Hille Perl & Friends›, und rundet das musikalische Spektakel mit seiner Trommel ab.
Alexander Danko wurde 1962 im russischen Rostow-am-Don geboren, wo er aufwuchs und durch seinen Vater, einem Volksmusiker, die ersten Unterrichtsstunden am Akkordeon bekam. An der Rostower Fachschule der Künste studierte er die Fächer Akkordeon und Dirigieren und setzte unter Professor Uschenin seine Studien am Rostower Rachmaninow-Konservatorium fort. Nach seinem Abschluss begann er als Akkordeonist an der Staatlichen Philharmonie in Kislowodsk zu arbeiten. 1986 belegte Danko den ersten Platz beim angesehenen russischen Akkordeonistenwettbewerb in der Stadt Tula. Ab 1991 eroberte er auch die internationalen Konzertbühnen und seine Konzerte führten ihn nach Italien, Österreich, Frankreich oder Deutschland. Sowohl solistisch als auch in verschiedenen Ensembles wie der Klezmerband Harry’s Freilach und der Gruppe Donkozaken Balalajka konzertiert er in unterschiedlichen Zusammenhängen.
Der Komponist und Organist Franz Danksagmüller studierte in Wien, Linz, Saarbrücken und Paris bei Michael Radulescu, Daniel Roth, Erich Urbanner und Karlheinz Essl. 1994 erhielt er den Würdigungspreis des Österreichischen Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung, und wurde bei mehreren internationalen Wettbewerben ausgezeichnet. Er konzertierte u. a. mit den Wiener Symphonikern, der Camerata Salzburg, den Berliner Symphonikern, den Hamburger Symphonikern, dem Orchestra of Birmingham, dem RSO Wien, dem Ensemble die Reihe und dem Arnold Schönberg Chor und arbeitete mit namhaften Dirigenten zusammen, u. a. mit Sir Simon Rattle, Michael Schønwandt, Erwin Ortner und Ton Koopmann. Franz Danksagmüller vereint in seinen innovativen Projekten, Kompositionen und Live-Elektronik Performances ein weites künstlerisches Spektrum. In seiner Arbeit lotet er die Verbindung von historischer und neuer Musik sowie von klassischen Klangkörpern und neuesten elektronischen Instrumenten immer wieder neu aus. Seit 2005 ist er Professor für Orgel und Improvisation an der Musikhochschule Lübeck, seit 2018 Gastprofessor an der Royal Academy of Music in London.
Anna Steinkogler und Valentin Butt verstehen die Kombination ihrer Instrumente Harfe und Akkordeon mitnichten als Widerspruch, sondern als Gegensatzpaar, als überraschende, spannungsgeladene Verbindung, durch die sie bisher Ungehörtes und Unerhörtes zum Ausdruck bringen und lebendig werden lassen. Gemeinsam bilden sie das Duo Oxymoron. Die Harfenistin Anna Steinkogler ist Preisträgerin verschiedener nationaler und internationaler Wettbewerbe und sowohl als Solistin als auch in diversen Formationen in Deutschland, Holland, Österreich und Frankreich zu Gast. Butt arbeitet u. a. an den großen Berliner Theatern als Musiker, Komponist und musikalischer Leiter und ist als Studiomusiker an Hörspielen und Filmmusikaufnahmen beteiligt. Im Vordergrund der Arrangements der beiden Musiker:innen steht nicht Imitation, sondern das Kreieren von Farben, Reibung und Spannungen und das Eröffnen frischer Perspektiven auf Altbekanntes. In den gut gelaunten Eigenkompositionen erkundet Duo Oxymoron die individuelle Ästhetik der Besetzung Harfe und Akkordeon, für die es weder Vorbilder noch Rollenzuschreibungen gibt. Im Programm ‹Scented Rushes›, lassen Steinkogler und Butt die Grenzen von U- und E-Musik hinter sich und erschaffen ein hochattraktives, eigenständiges Klanguniversum in dem sie Jazz, Neoklassik, Klassik und zeitgenössische Spieltechniken kombinieren. Eine im wahrsten Sinne des Wortes märchenhafte Hommage an Lewis Carroll, Autor der beiden Alice-Romane, aus Freiheitsliebe, Experimentierfreudigkeit und Humor.
Sirka Elspaß, geboren 1995 in Oberhausen, hat Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim und Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst in Wien studiert. Sie war Preisträgerin beim Treffen junger Autor:innen in den Jahren 2010 und 2012, hat in diversen Magazinen und Anthologien veröffentlicht und war Mitherausgeberin des ‹BELLA triste›- Magazins (Nr. 41 bis 45). Sie war eingeladen zur Meisterklasse des Internationalen Literaturfestivals Berlin 2015, sowie der dritten Babelsprech-Konferenz in Salzburg 2016. 2022 erschien ihr erster Gedichtband ‹ich föhne mir meine wimpern› im Suhrkamp Verlag. Im selben Jahr wurde sie damit für den Debütpreis des Österreichischen Buchpreises nominiert, der Band war außerdem eine der Lyrikempfehlungen 2023.
Der Schauspieler Christian Erdmann, geboren 1975 in Rudolstadt, begann seine Schauspielausbildung an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf in Potsdam. Nach Engagements am Staatsschauspiel Dresden und am Düsseldorfer Schauspielhaus, wendete er sich vermehrt Film- und Fernsehproduktionen zu. So war er zum Beispiel in ‹Aufbruch in die Freiheit› (Deutscher Fernsehpreis 2019), in Emily Atefs ‹Irgendwann werden wir uns alles erzählen› (Berlinale 2023) und als Hauptkommissar Frank Weller in den ‹Ostfriesenkrimis› zu sehen. Erdmanns Darstellungen reichen von klassischen Dramen bis hin zu zeitgenössischen Stücken mit denen er Anerkennung für seine nuancierte und kraftvolle Schauspielkunst erhielt. 2001 wurde Erdmann mit dem Ulrich-Burkhardt-Förderpreis für seine schauspielerischen Leistungen im Theater ausgezeichnet.
Der Schauspieler Samuel Finzi spielt bereits während seines Studiums erste Theater- und Kinorollen. Am Theater arbeitete er mit namenhaften Regisseuren wie Benno Besson, Dimiter Gotscheff, Jürgen Gosch, Luc Bondy und Robert Wilson zusammen. Im Film sind es die Zusammenarbeiten mit Kamen Kalev, Lola Randl, Marie Noëlle, Oliver Hirschbiegel, Oskar Roehler, Sönke Wortmann und Til Schweiger, die ihn einem breiteren Publikum bekannt machen. Neben seinen Theater Engagements an allen wichtigen deutschsprachigen Bühnen spielt Samuel Finzi in vielen Film- und Fernsehproduktionen. Er überzeugte unter anderem in Krimi-Serien wie ‹Flemming› und ‹Tatort›, sowie in Publikumserfolgen wie ‹Das Wunder von Bern›, ‹Klassentreffen› oder der ‹Kokowääh›-Kinoreihe, als auch in Independent-Filmen wie ‹Der Hauptmann›, ‹Die Erfindung der Liebe›, ‹Fritz Lang›, ‹Marie Curie› oder ‹Tod den Hippies!! Es lebe der Punk!›. Für seine Darstellungen wurde er mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Gertrud-Eysoldt-Ring für brillante schauspielerische Leistungen, dem Golden Chest Award und dem Theaterpreis Berlin. Zudem wurde er 2015 von der Fachzeitschrift Theater heute als Theaterschauspieler 2015 und 2016 mit dem Deutschen Schauspielerpreis als Bester Schauspieler in einer Komödie gewürdigt. In diesem Jahr ist er in dem berührenden britischen Kinofilm ‹One Life› als Rabbi Hertz im Kino zu sehen.
Elena Fischer, geboren 1987, hat Komparatistik und Filmwissenschaft in Mainz studiert. 2019 und 2020 nahm sie an der Darmstädter Textwerkstatt unter der Leitung von Kurt Drawert teil. Bereits mit einem Auszug aus ihrem 2023 veröffentlichten Debütroman ‹Paradise Garden› war sie 2021 Finalistin beim 29. open mike, dem wichtigsten deutschsprachigen Nachwuchswettbewerb für Lyrik und Prosa. 2021 gewann Fischer den Literaturförderpreis der Landeshauptstadt Mainz für junge Autorinnen und Autoren. ‹Paradise Garden› wurde schließlich im August 2023 veröffentlicht – eine berührende Coming-Of-Age-Geschichte um das Mädchen Billie, die ihre Mutter verliert und sich auf die Suche nach ihrem Vater macht. Hochgelobt vom Feuilleton, stand ihr Debüt u. a. auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2023 und war nominiert für den Debütpreis des Harbour Front Literaturfestivals.
Der Schauspieler Moritz Führmann hat an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelsson Bartholdy in Leipzig studiert und ist seitdem auf verschiedensten deutschsprachigen Bühnen zu erleben. Von 2009 bis 2018 war Führmann festes Ensemblemitglied des Düsseldorfer Schauspielhauses, wo er 2013 und 2016 mit dem Publikumspreis Gustaf der Freunde des Düsseldorfer Schauspielhauses als Bester Schauspieler ausgezeichnet wurde. 2015 erhielt er den Förderpreis für Darstellende Kunst der Stadt Düsseldorf. Zudem ist Moritz Führmann bekannt aus Film- und Fernsehproduktionen, z. B. der ARD-Reihe ‹Harter Brocken›, dem Netflix-Erfolg ‹How to sell drugs online (fast)› oder weiteren Kriminalserien wie ‹Nord bei Nordwest›, ‹Tatort› oder dem ›Schwarzwaldkrimi›. 2023 spielte er in der historischen ARD-Miniserie ‹BONN – alte Freunde, neue Feinde› und ist in diesem Jahr in der Familienkomödie ‹Spuk unter dem Riesenrad› auf der Kinoleinwand zu sehen. Seit April 2024 ist der Schauspieler in der vierten Staffel der Serie ‹Charité› zu sehen.
Der im Jahr 1962 in Gießen geborene Gunnar Geisse erkannte schon früh seine Leidenschaft für Musik und begann, mit verschiedenen Instrumenten zu experimentieren. Sein Repertoire ist so vielfältig wie seine musikalischen Einflüsse und reicht von Jazz, Fusion und klassischer Musik bis hin zu zeitgenössischer Elektronik und experimenteller Musik. Seine unkonventionellen Kompositionen und sein virtuoses Spiel haben ihn zu einem gefragten Solisten und Ensemblemitglied gemacht, der in Europa, den USA und Asien konzertierte. Zuletzt wirkte der Musiker bei den Ensembles ‹Hawking Extended› und ‹MUC Chamber Art Trio›, transformierte mit den Münchner Philharmonikern Debussy und Bartók simultan in elektronische Versionen, übernahm die Programmierung und seine einzigartige Laptop-Gitarre für das für den Deutschen Hörspielpreis der ARD 2023 nominierte Hörspiel ‹Wes Alltag Antwort gäb› von Gesche Piening und komponierte Orchestermusik für sein Solo-Instrument mit interaktivem Computer-Setup, die er innerhalb einer Lecture-Performance zusammen mit dem Berliner Musikphilosophen Harry Lehmann live präsentierte. Sein außergewöhnliches Talent und seine vielseitige künstlerische Vision haben ihn zu einem der herausragendsten Musiker, Improvisatoren, Komponisten und Interpreten seiner Generation gemacht, wofür er schon des Öfteren ausgezeichnet wurde, wie zuletzt 2022 vom Icram Forum in New York für die Präsentation des Stücks ‹rhythm changes›. Neben seiner Karriere als Musiker und Komponist engagiert sich Gunnar Geisse auch als Pädagoge und Mentor. Er hat an führenden Musikschulen und Universitäten wie z. B. der Hochschule der Künste in Bern (2012) oder der Hochschule für Musik und Theater München (2011) unterrichtet und sein Wissen und seine Erfahrung an die nächste Generation von Musikern weitergegeben.
Charlotte Gneuß wurde 1992 in Ludwigsburg geboren, nachdem ihre Eltern die DDR verlassen hatten. Sie studierte Soziale Arbeit in Dresden, literarisches Schreiben in Leipzig und szenisches Schreiben in Berlin. Sie ist Gastautorin von ZEIT Online, Gewinnerin des Leonhard-Frank-Stipendiums für neue Dramatik und Herausgeberin der Anthologie Glückwunsch, die bei Hanser Berlin erschien. Ihr Debütroman Gittersee stand auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2023 und wurde mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung 2023 sowie dem aspekte-Literaturpreis für das beste deutschsprachige Debüt ausgezeichnet.
Der Autor, Kolumnist und Kabarettist Frank Goosen lebt seit seiner Geburt im Jahr 1966 in Bochum. Auch nicht für sein Studium der Geschichte, Germanistik und Politik zog es ihn fort. Zusammen mit dem Kabarettisten Jochen Malmsheimer gründete er 1992 das Kneipen-Literaturkabarett ‹Tresenlesen›, das sich erst 2000 nach fast eintausend Auftritten trennte und dann im Zuge der Corona-Pandemie 2020 wieder zusammenfand. 2001 erschien Goosens erster Roman ‹Liegen lernen›, gefolgt von vielen weiteren Bestseller-Romanen und mehreren Kurzgeschichtenbänden, einige seiner Stoffe wurden fürs Kino verfilmt und werden an Theatern inszeniert. Seiner großen Leidenschaft für den Fußball huldigt er in dem Buch ‹Weil Samstag ist› und in seiner Kolumne für die Zeitschrift Kicker. Auch sein 2023 erschienener Roman ‹Spiel ab› dreht sich um das runde Leder, in dem er voll Witz, Herz und Insiderwissen von einer aufmüpfigen erzählt.
Helene Grass erhielt ihre Ausbildung an der Otto Falckenberg Schule in München. Nach ihrem Debüt am Staatstheater Braunschweig nahm sie Theater-Engagements u. a. am Theater Neumarkt in Zürich, am Schauspielhaus Hamburg, am Theater Basel und am Théâtre National De La Colline in Paris wahr. Sie ist in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen präsent, z. B. im Hauptcast der Serien ‹Legal Affairs› und ‹Doktor Ballouz› oder des ‹Wendland-Krimis›. Außerdem arbeitet sie als Sprecherin bei verschiedenen Hörfunksendern und nimmt Hörbücher wie zum Beispiel ‹Unterleuten› von Juli Zeh und ‹Underground Railroad› von Colson Whitehead auf. Von 2016 bis 2022 übernahm Helene Grass gemeinsam mit Albrecht Simons von Bockum Dolffs die künstlerische Leitung des Literatur- und Musikfestivals ‹Wege durch das Land›.
Fritzi Haberlandt, 1975 in Ost-Berlin geboren, studierte Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Bereits während ihres Studiums spielte sie am Berliner Ensemble die ‹Lucile› in Robert Wilsons Inszenierung von ‹Dantons Tod›. Von 2000 bis 2006 war sie Teil des Ensembles im Thalia Theater, wo sie u. a. mit Michael Thalheimer und Armin Petras zusammenarbeitete, mit dem sie dann 2006 ans Maxim Gorki Theater, Berlin wechselte. Seit 2008 arbeitet Fritzi Haberlandt als freie Schauspielerin und gastiert u. a. am Burgtheater Wien. Darüber hinaus ist sie bekannt aus zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen. Bereits für ihre erste Hauptrolle in der Verfilmung von Ingrid Nolls ‹Kalt ist der Abendhauch› bekam sie 2001 den Bayrischen Filmpreis als Beste Nebendarstellerin, es folgten Deutsche Filmpreise für ‹Liegen lernen› und ‹Nebel im August›. 2023 wurde Fritzi Haberlandt für ihre Darstellung in ‹Angabe der Person› von Elfride Jelinek am Deutschen Theater in Berlin mit dem Faust Theaterpreis als Beste Schauspielerin ausgezeichnet.
Hans Löw, 1976 in Bremen geboren, studierte von 1997 bis 2001 Schauspiel an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Von 2001 bis 2009 hatte Hans Löw sein erstes Festengagement am Thalia Theater in Hamburg. Er spielte viele tragende Rollen u. a. in Inszenierungen von Andreas Kriegenburg wie ‹King Lear› von Shakespeare, ‹Unschuld› von Dea Loher, Michael Thalheimer ‹Hamlet› von Shakespeare, ‹Liebelei› von Arthur Schnitzler, Stephan Kimmig ‹Hedda Gabler› von Henrik Ibsen, Martin Kusej ‹Floh im Ohr› von Feydeau und Armin Petras ‹we are camera›, ‹zeit zu lieben zeit zu sterben› von Fritz Kater. Nach seiner Zeit im Festengagement war Hans Löw als Gast am Deutschen Theater Berlin, wo er u. a. mit Andreas Kriegenburg, Alize Zandwijk und Bastian Kraft arbeitete, spielte am Maxim Gorki Theater, am Schauspiel Stuttgart und am St. Pauli Theater Hamburg. Löw spielte in zahlreichen Fernseh- und Kinofilmen, u. a. ‹Alles ist gut›, ‹Hedi Schneider steckt fest› oder ‹in my room›, wofür er 2019 als Bester Schauspieler in einer Hauptrolle für den Deutschen Schauspielpreis nominiert war. Hans Löw wurde 2004 mit dem Boy-Gobert-Preis der Körber-Stiftung für Hamburger Nachwuchsschauspieler ausgezeichnet. 2019 erhielt er von der Deutschen Akademie für Fernsehen den Preis als bester Nebendarsteller im Fernsehfilm „Alles Isy“ von Mark Monheim und Max Eipp. Ab der Spielzeit 2020/21 ist Hans Löw wieder fest im Ensemble des Thalia Theater.
Die aus Georgien stammende Schriftstellerin und Theaterregisseurin Nino Haratischwili, geboren 1983 in Tiflis, musste schon im jungen Alter von 12 Jahren Fluchterfahrung machen, als ihre Familie auf Grund des Bürgerkriegs in Georgien nach Deutschland floh. Als sie sich mit 14 Jahren alleine zurück auf den Weg in ihre Heimatstadt begab, gründete sie wenige Jahre später die deutsch-georgische Theatergruppe ‹Fliedertheater›, für die sie von 1998 bis 2003 Stücke schrieb und inszenierte. Den ersten Kontakt mit der deutschen Sprache hatte sie bereits im erweiterten Deutschunterricht in ihrer Heimatstadt, später auch im alltäglichen Umgang bei ihrem Aufenthalt in Deutschland. Die Begeisterung für Theater bewegte Haratischwili dazu, Filmregie an der staatlichen Schule für Film und Theater zu studieren. Von 2003 bis 2007 studierte sie Theaterregie an der Theaterakademie Hamburg. Ihren Debütroman ‹Juja› veröffentlichte sie 2010. Es folgten weitere Werke, die für die Shortlist und Longlist des Deutschen Buchpreises nominiert waren. Haratischwili ist Preisträgerin des Anna-Seghers-Literaturpreises 2015 und des Bertolt-Brecht-Literaturpreises 2018.
Franziska Hartmann, geboren 1984 bei München, studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Felix-Mendelssohn-Bartholdy in Leipzig. Schon währenddessen spielte sie an mehreren Theatern, bevor sie 2009 festes Ensemblemitglied am Thalia Theater Hamburg wurde. Dort ist sie in zahlreichen Produktionen zu sehen, zum Beispiel in ‹Panikherz›, ‹Tschick› oder ‹Das Achte Leben›. Sie arbeitet unter anderem mit den Regisseur:innen Antú Romero Nunes, Jette Steckel und Christopher Rüping. Seit 2018 ist Franziska Hartmann als freie Schauspielerin sehr erfolgreich für Film und Fernsehen tätig. Unter anderem konnte man sie in dem Drama ‹Über Barbarossaplatz› von Jan Bonny sehen, wofür sie von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste mit dem Sonderpreis für herausragende darstellerische Leistung ausgezeichnet wurde. Im selben Jahr erhielt sie den Deutschen Hörbuchpreis. Für ihre Darstellung in dem Kinofilm ‹Sterne über uns› von Tina Ebelt wurde sie 2020 unter anderem in der Kategorie Schauspielerin in einer Hauptrolle mit dem Preis der Deutschen Akademie für Fernsehen ausgezeichnet. 2023 konnte sie mit dem Kinofilm ‹Monster im Kopf› diese erfolgreiche Zusammenarbeit fortsetzen. Der Film lief auf zahlreichen Festivals und konnte diverse Nominierungen, Preise und Auszeichnungen gewinnen. Zuletzt war Franziska Hartmann in Stephan Lacants Film ‹Kalt, im Polizeiruf – Du gehörst mir› von Jens Wischnewski und in ihrer eigenen ZDF-Reihe ‹Katharina Tempel› zu sehen. 2023 gewinnt sie mit der Miniserie ‹Neuland› den Grimme Preis im Wettbewerb Fiktion.
Nach vielen enthusiastischen Kritiken zu seinen mittlerweile über 25 Alben als Leader und nach Tausenden Konzerten rund um den ganzen Globus, ist der österreichische Pianist David Helbock längst auf dem internationalen Parkett der Jazzmusiker angekommen. Er ist mehrfacher Preisträger des weltgrößten Jazzpiano Solo Wettbewerbs in Montreux und gewann dort ebenso den Publikumspreis. Als Trio David Helbock’s Random/Control stehen sie auf unserer Bühne – und haben mehr als zwei Dutzend Instrumente im Gepäck: Neben David Helbock am Klavier und Flügel ergänzt Johannes Bär das Trio als Blechbläser. Er spielt von der Trompete über das Bassflügelhorn auch Instrumente wie das Alphorn und die Tuba. Andreas Broger spielt die Holzblasinstrumente: Saxophone, Klarinetten und Flöten gehören zu seinem Repertoire. Über die Jahre hat sich ein ganz eigenständiger Bandsound entwickelt und egal was David Helbock als Ausgangsmaterial wählt, ob wie in der Vergangenheit österreichische Volksmusik, Eigenkompositionen oder auch jazzige Standards, seine Musik ist immer einzigartig.
Die Geigerin Franziska Hölscher ist eine der vielseitigsten Musikerinnen der jungen Generation. Sie war und ist als Solistin, Kammermusikerin und Festivalleiterin Gast in der Berliner Philharmonie und dem Konzerthaus Berlin, der Elbphilharmonie Hamburg, dem Festspielhaus Baden-Baden, dem Concertgebouw Amsterdam, dem Palais des Beaux-Arts Brüssel und im Rudolfinum Prag. Sie konzertiert bei der Schubertiade Schwarzenberg, den Bregenzer Festspielen, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, der Bachwoche Ansbach, den Schwetzinger SWR Festspielen, dem Rheingau Musik Festival und beim Heidelberger Frühling. Von Beginn ihrer Karriere hatte das Zusammenspiel mit Kolleg:innen einen festen Platz in ihrem Repertoire. Seit ihrem Debüt mit Martha Argerich gehören Kit Armstrong, Martin Helmchen, Nils Mönkemeyer, Maximilian Hornung, Daniel Müller-Schott und Christoph Prégardien zu ihren Partner:innen. Mit dem Autor Roger Willemsen verband sie eine künstlerische Freundschaft. Mit ihm entwickelte sie das Bühnenprogramm ‹Landschaften‹, das sie zusammen mit der Schauspielerin Maria Schrader und der Pianistin Marianna Shirinyan eingespielt hat und seitdem in den Bestseller-Listen geführt wird. In ihren dramaturgisch durchdachten Konzertprogrammen verbindet Hölscher Werke des Barock und des klassisch-romantischen Repertoires mit Musik der Gegenwart, so auf ihrer vielfach ausgezeichneten CD ›SEQUENZA› (2019). 2018 spielte sie bei den Movimentos Festwochen die Uraufführung des Concertinos für Violine und Streicher von Wolfgang Rihm. In der aktuellen Saison 2023/24 wird Franziska Hölscher u. a. das Violinkonzert von Ondřej Adámek bei den Bregenzer Festspielen spielen, und mit Kit Armstrong und dem Ensemble Resonanz Armstrongs Doppelkonzert uraufführen. Eine weitere Uraufführung spielt sie gemeinsam mit Kit Armstrong und der Sopranistin Hanna-Elisabeth Müller. Mit Vivaldis 4 Jahreszeiten ist sie unter der Leitung von Reinhard Goebel sowie einem Play-Lead-Projekt mit der Blockflötistin Dorothee Oberlinger auf Tournee. In Heidelberg geboren und ausgebildet von Ulf Hoelscher, Thomas Brandis, Nora Chastain und Reinhard Goebel, erhielt Franziska Hölscher bereits in jungen Jahren Preise bei bedeutenden internationalen Wettbewerben wie den 1. Preis beim internationalen Rundfunkwettbewerb Prag. Als Botschafterin des von Lars Vogt initiierten Projekts ‹Rhapsody in School› setzt sie sich für die Vermittlung von klassischer Musik in Schulen ein. Franziska Hölscher ist Künstlerische Leiterin der Kammermusikreihe ‹Klangbrücken› im Konzerthaus Berlin, die sie mit Severin von Eckardstein 2014 ins Leben gerufen hat. Gemeinsam mit Kit Armstrong hat sie 2021 die künstlerische Leitung der Musiktage Feldafing und des Musikfestivals ‹Fränkischer Sommer› übernommen.
Dietrich Hollinderbäumer wurde am 16. August 1942 in Essen geboren. Aufgewachsen ist er in Stockholm, wo er von 1965 bis 1968 die Schauspielschule am Königlich Dramatischen Theater absolvierte. 1967, bei einem Besuch seines Vaters in Deutschland, lernte er die Schauspielerin Barbara Klein kennen. Die beiden heirateten 1968 und traten im selben Jahr ihr erstes gemeinsames Engagement am Westfälischen Landestheater in Castrop-Rauxel an, wo Hollinderbäumer die nächsten vier Jahre als Schauspieler und Regisseur während der Intendanz von Hans-Dieter Schwarze arbeitete. Weitere wichtige Stationen wurden das Junge Theater in Göttingen und danach fünf Jahre an den Städtischen Bühnen Heidelberg während der Intendanz von Peter Stoltzenberg. Von 1983 bis 1987 war der Schauspieler festes Mitglied des Wiener Burgtheaters während der Intendanz von Achim Benning und war danach viele Jahre als freiberuflicher Schauspieler und Regisseur tätig, mit Engagements u. A. in Wien, Bremen, Bern, Würzburg, Zürich. Hamburg. Ab Ende der 1990er Jahre hatte er immer öfter Arbeiten für Film und Fernsehen. Dem breiteren Publikum wurde Dietrich Hollinderbäumer ab Mitte der 1990er Jahre in Kino- und TV-Produktionen bekannt, u. a. ‹Long Hello & Short Goodbye› (1999), in ‹Scherbentanz› (2002), ‹Der Untergang› (2004), oder ‹Besuch der alten Dame› (2008). Daneben hatte er auch Erfolge in komischen Rollen, z. B. als Vater Pastewka in der Serie ‹Pastewka› und als ‹Ulrich von Heesen› in der Satire-Sendungen ‹Die heute-show›.
Julia Jentsch, geboren 1978 in Berlin, absolvierte ihre Schauspielausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Ihr erstes Engagement führte sie an die Münchner Kammerspiele, wo sie von 2001 bis 2006 Hauptrollen u. a. in den Stücken ‹Antigone›, ‹Die Nibelungen› oder ‹Othello› spielte. Bekanntheit erlangte die Schauspielerin mit dem Film ‹Die fetten Jahre sind vorbei› (2004). Ein Jahr darauf erhielt sie den silbernen Bären und den Europäischen Filmpreis für ihre Darstellung der Sophie Scholl in dem Film ‹Sophie Scholl – Die letzten Tage› (2005). Ebenso wurde sie mit dem Deutschen Fernsehpreis 2017 als beste Schauspielerin in dem Film ‹Das Verschwinden› und dem Bayrischen Fernsehpreis in 2018 als beste Darstellerin ausgezeichnet. Im Jahr 2018 erhielt Jentsch den Bundesverdienstorden für ihre besonderen Leistungen. Zuletzt war sie in dem Fernsehfilm ‹Das weiße Schweigen› (2022) und in der Serie ‹Der Pass› (2021-2023) zu sehen.
Die in Bukarest geborene Pianistin Karla Haltenwanger schloss ihr Studium bei Prof. Karl-Heinz Kämmerling in Hannover mit Auszeichnung ab und erhielt weitere künstlerische Impulse von Prof. Homero Francesch in Zürich, Prof. Georg Sava in Berlin und Ferenc Rados in Wien/Budapest. 2006 gründete sie gemeinsam mit Birgit Erz und Ilona Kindt das mittlerweile weltweit renommierte Boulanger Trio. Als Pianistin des Ensembles folgt Haltenwanger Einladungen zu den wichtigsten Musikfestivalsm wie dem Rheingaufestival, dem Schleswig-Holstein Musikfestival oder dem Beethovenfestival Warschau und in die angesehensten Konzerthäuser, wie der Elbphilharmonie Hamburg, dem Musikverein Wien und der Wigmore Hall London. Ihre Diskografie umfasst Einspielungen von u. a. Beethoven, Schumann, Brahms, Schönberg, Schostakowitsch bis hin zu Rihm. Zudem veranstaltet sie eine eigene Konzertreihe namens ‹Boulangerie› mit Gästen wie Matthias Pintscher, Kaja Saariaho, Friedrich Cerha oder Beat Furrer. Karla Haltenwanger ist Dozentin für Kammermusik an der ECMA Music, die von Prof. Hatto Beyerle ins Leben gerufene Europäischen Kammermusikakademie.
Die Pianistin Sara Koch schloss ihr Studium bei den Professoren Felix Gottlieb und Andrzej Ratusinski in Stuttgart und als DAAD-Stipendiatin bei Prof. Bernard Ringeissen in Paris mit Auszeichnungen ab. Anschließend absolvierte sie ein zweijähriges Kammermusik-Aufbaustudium bei Professor Markus Becker in Hannover und widmete sich verstärkt dem Klavierspiel. Als erste Künstlerin gewann die Musikerin den Deutschen Musikwettbewerb in der Kategorie Klavierpartner und wurde wiederholt in die Bundesauswahl Konzerte junger Künstler:innen aufgenommen. Zudem ist sie Preisträgerin der Deutschen Stiftung Musikleben, der ZONTA International und des Kulturfonds Baden. Sara Koch doziert seit 2008 an der Robert Schumann-Hochschule Düsseldorf. Ihren musikalischen Schwerpunkt setzt sie auf Kammermusik. Zu ihren musikalischen Partnerschaften gehören Zusammenarbeiten mit Nicolas Altstaedt, Andrej Bielow, Suyoen Kim, Maya Koch, Julian Steckel und Matthew Trusler. Zu hören ist Koch in Konzertreihen in Europa und Japan. Des Weiteren ist sie regelmäßiger Gast bei internationalen Festivals wie u. a. Rheingau oder dem Bonner Beethovenfest.
Naoko Kikuchi wurde in Sendai/Japan geboren und lebt seit 2007 in Frankfurt am Main. Sie erlernte in ihrer frühen Kindheit von ihrer Mutter und Großmutter das Kotospielen. Sie nahm bei Tadao Sawai und Kazue Sawai Unterricht. Kikuchi ist mehrfache Preisträgerin verschiedener Wettbewerbe wie u. a. des Nagatani Kengyo Memorial Wettbewerbs, für traditionelle japanische Musik, welche ihr für hervorragende Leistungen im 2006 verliehen wurde. 2007 erhielt sie ein einjähriges Stipendium vom Amt für Kulturelle Angelegenheiten und kam so nach Frankfurt, wo sie an der Internationale Ensemble Modern Akademie zeitgenössische Ensemblemusik studierte. Seitdem ist sie auch in Deutschland aktiv. Zu ihrem Repertoire gehört nicht nur klassische, sondern auch moderne Koto Musik. Sie ist eine vielseitige Künstlerin, die bei den verschiedensten Projekten mitwirkt, so etwa bei ‹Unterwegs im internationalen Berlin› einem Projekt der Berliner Philharmoniker (2012), bei der Neuauflage von ‹Barcelona Spezial Edition› von Freddie Mercury & Montserrat Caballé und auch bei der Uraufführung einer Ballet Oper der Komponistin Adriana Hölszky an der Ballet Oper am Rhein (2014, 2017 bis 2018). Im Jahr 2022 spielte Naoko das Koto-Konzert mit den Wiener Symphonikern bei den Bregenzer Festspielen in Österreich.
Edgar Knecht hat sich seit langem durch die Art und Weise, wie er Jazz und Weltmusik mit klassischer Kompositionstechnik verbindet, einen unverwechselbaren Platz in der internationalen Musikwelt erspielt. Vielen gilt er als einer der besten deutschen Jazzpianisten und einer der kreativsten Köpfe der europäischen Szene. Für seine einzigartigen Volksliedbearbeitungen wird er weltweit gefeiert. Dem Pianisten und Komponisten gelingt in seinem Schaffen ein überraschend neuer Zugang zur scheinbar verlorenen Tradition Wenn er seine Mischung aus packenden Rhythmen und berührend schönen Melodien präsentiert, spürt das Publikum die große emotionale Kraft, die durch die Verbindung von Jazz, Klassik und Weltmusik mit dem eigenen musikalischen Erbe entsteht. Da wird ‹Schnitter Tod› zu einer unter die Haut gehenden Ballade. ‹Schalmei› entwickelt sich zum Virtuosenstück zwischen Bach, Jazz und Flamenco und ‹Italian Summer› wird zur berauschenden Hommage an Antonio Vivaldi. Seine Alben werden von der Kritik zu den ‹ästhetisch schönsten und musikalisch beeindruckendsten Jazz-Alben der letzten Jahre› gezählt, erreichten die deutschen Jazzcharts, waren mehrfach ‹Jazzalbum der Woche› oder in der Liste der ‹Best albums of the year›.
Evgenija Kosov ist 24 Jahre alt und seit zehn Jahren als Slam Poetin unterwegs. Schon als U20-Slammerin nahm sie an Wettbewerben Teil und wurde 2022 vierte bei der NRW-Meister:innenschaft und stand im Halbfinale der deutschsprachigen Meister:innenschaften in Wien. Innerhalb NRWs organisiert sie Stand Up-Bühnen im Herzen von Bochum, Schreibwerkstätten in Köln und engagiert sich auf der Bühne und in ihren Workshops für feministisch-queere Belange. Daneben studiert sie Soziale Arbeit.
Die Schauspielerin Nina Kunzendorf, 1971 geboren in Mannheim, studierte von 1992 bis 1996 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Hamburg. Nachdem sie zunächst vom Nationaltheater Mannheim engagiert wurde, spielte sie von 1998 bis 2001 am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, bevor sie bis 2004 im Ensemble der Münchner Kammerspiele engagiert war. Ihr Fernsehdebüt hatte sie 2002 in Jo Baiers Nachkriegs-Saga ‹Verlorenes Land›. Sie erhielt für ihre darstellerische Leistungen einige Male den Grimme Preis, so 2006 für ihre Rolle im ‹Polizeiruf 110 – Der scharlachrote Engel›, 2011 für ‹In aller Stille› und 2012 für ‹Liebesjahre›. Im Jahr 2015 erhielt sie den Deutschen Filmpreis für ihre Rolle im Spielfilm ‹Phoenix› von Christian Petzold. 2021 war sie in der dritten Staffel der Fernsehserie ‹Charité› und 2022 in der Serie ‹Das Haus der Träume› zu sehen. 2023 war sie mit dem Film ‹Das Mädchen von früher› für den Hessischen Film- und Kinopreis nominiert.
Volker Kutscher, geboren 1962, arbeitete nach dem Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte als Tageszeitungsredakteur und Drehbuchautor, bevor er seinen ersten Kriminalroman schrieb. Er lebt als freier Autor in Köln und Berlin. Mit dem Roman ‹Der nasse Fisch› (2007), dem Auftakt seiner Krimiserie um Kommissar Gereon Rath im Berlin der Dreißigerjahre, gelang ihm auf Anhieb ein Bestseller. Die Reihe ist die Vorlage für die internationale Fernsehproduktion ‹Babylon Berlin›, die auf Sky und in der ARD zu sehen waren. Die vierte Staffel folgte im Frühjahr 2023 in der ARD. Mit den von Kat Menschik illustrierten, im Rath-Universum angesiedelten Erzählungen ‹Moabit› und ‹Mitte› gelangen ihm ebenfalls Bestseller.
Die finnische Cellistin Sennu Laine begann mit sechs Jahren, bei dem ungarischen Pädagogen Csaba Szilvay Violoncello zu spielen. Sie studierte an der Sibelius Akademie Helsinki bei Prof. Erkki Rautio und am Edsberg Musik Institut in Stockholm bei Prof. Frans Helmerson. 1990 erhielt Laine den 3. Preis beim Turku Nordic Cello Wettbewerb, und 1996 gewann sie den 1. Preis beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München. 1997 wurde sie als 1. Solo-Cellistin an die Staatskapelle Berlin engagiert und arbeitet dort auch als Mentorin für Violoncello. Sennu Laine war Gast bei renommierten Festivals wie z. B. dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem MDR Musik Sommer, dem Jerusalem Chamber Music Festival und dem Barge Music Festival in New York.
Das deutsche Indie-Pop-Duo Lena&Linus aus Würzburg, bestehend aus den Musiker:innen Lena Bäcker und Linus Knobling, machen seit 2021 zusammen Musik. Schon zuvor musizierten die beiden solo und in anderen Projekten bis sie Ende des gleichen Jahres von Tim Tautorat entdeckt und auf seinem Label, einen Joint Venture mit dem Label ‹FOUR Music›, einen Plattenvertrag unterschrieben. Ihre erste EP ‹Fühlst du dich allein?› verbindet schwermütige Gitarrenklänge, Traurigkeit, Einsamkeit und Anekdoten über verflossene Lieben. Die Einflüsse für ihre zweite EP ‹Sekundenschlaf› sind amerikanisch und irgendwo zwischen Angus & Julia Stone und Clairo zu verorten. Mal melancholisch, dann wieder euphorisch, voller Sehnsucht und Dringlichkeit. Musik, die nahe geht – den Hörer:innen, aber auch den beiden selbst.
Der Schriftsteller und Musiker Michael Lentz, geboren 1964 in Düren, schreibt Gedichte, Erzählungen, Romane, Hörspiele und Theaterstücke. Zentrale Themen seiner Werke sind Erinnerung und Identität. Sprache, Klang und Rhythmus weiß er auf einzigartige Weise miteinander zu verknüpfen. Besonders bekannt ist Lentz für seine Live-Auftritte, in denen er Literatur, Musik und Performancekunst miteinander verbindet. Für sein literarisches Schaffen wurde Michael Lentz mit zahlreichen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet, darunter der Ingeborg-Bachmann-Preis für den Prosatext ‹Muttersterben› im Jahr 2001, der Preis der Literaturhäuser 2005 und der Walter-Hasenclever-Literaturpreis 2012 für sein literarisches Gesamtwerk. Mit seinem Roman ‹Pazifik Exil› stand er 2007 auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Zuletzt sind u. a. erschienen der Roman ‹Schattenfroh› (2018), der Gedichtband ‹Chora› (2023) und der Roman ‹Heimwärts› (2024), alle beim S. Fischer Verlag.
Der Beatboxer Mando Beatbox, bürgerlich Daniel Mandolini, hat klassische Gitarre an der Hochschule für Musik Hanns Eisler studiert und spezialisierte sich im Anschluss auf das Beatboxen also jener Kunstform bei der man Geräusche mit der menschlichen Stimme imitiert. Als Live-Künstler steht er als Showact, Loopstation Artist, Musik-Entertainer und Moderator auf der Bühne und begeistert die Zuschauer:innen mit seinen Rhythmen und Melodien, die er ausschließlich mit seinem Mund und seiner Stimme erzeugt. Zudem vertont er Stummfilme und wird als Beatbox Coach gebucht. Für seine Leistungen wurde der Musiker schon mehrfach ausgezeichnet, u. a ist er vierfacher Deutscher Beatboxmeister, Beatbox Europameister, Vize Weltmeister und internationaler Loopstation Meister.
Die erfolgreiche Indie-Swing Band Marina & The Kats, bestehende aus den Österreichern Marina Zettl (Gesang & Drums), Thomas Mauerhofer (Gitarre), Harald Baumgartner (Drums & Gesang) und Peter Schönbauer (Bass & Base Drum) prägen seit Jahren die Swingmusik der Gegenwart. Wer dachte, die in Wien beheimatete Band hätten mit ‹Different› ihr bisher originellstes Album vorgelegt, muss sich eines Besseren belehren lassen: Stillstand gehört nämlich nicht zum Vokabular der Band. ‹Friendly Fire› heißt der neueste Longplayer, aus dem sie auch beim ‹Wege durch das Land 2024› Festival spielen werden. Mit ihrer Mischung aus modernen Indie-Sounds und klassischem Swing-Rhythmen begeistern sie ihr Publikum seit ihres Debütalbums ‹Small› das 2016 das Licht der Musikwelt erblickte. Es entsteht eine spannende Dynamik, die sowohl diejenigen anspricht, die einen Hang zum Nostalgischen pflegen, als auch diejenigen, die auf der Suche nach neuen Klängen sind. Kurzum: ein fesselnder Mix aus Alt und Neu, der vertraut und frisch zugleich klingt. Wer Marina & The Kats noch nicht kennt, hat erstens etwas verpasst und sollte zweitens folgendes wissen: Gleich drei der vier Bandmitglieder spielen aktiv Schlagzeug beziehungsweise teilen sich ein Drumset. Das Konzept ‹Shared Drums› ist in den letzten Jahren zu ihrem Markenzeichen geworden und trägt maßgeblich zum völlig eigenständigen Bandsound bei.
Olga Martynova, Lyrikerin, Essayistin und Romanautorin ist in Sibirien geboren und in Leningrad aufgewachsen, wo sie in den 1980er Jahren die Dichtergruppe ‹Kamera Chranenia› mitbegründete. 1991 zog sie zusammen mit Oleg Jurjew (1959–2018) nach Deutschland. Olga Martynova ist Mitglied des PEN und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie der Akademie der Wissenschaften und der Literatur (Mainz). Sie erhielt u. a. den Ingeborg-Bachmann-Preis (2012) und den Berliner Literaturpreis (2015). Zuletzt erschien ihr Buch ‹Such nach dem Namen des Windes› im S. Fischer Verlag. Die Gedichte dieses Bandes lassen Raum für Trauer und Krieg, für Befragung und Wut, aber auch für das Alltägliche und die Bewunderung der Welt. Vom Ende der neunziger Jahre an hat sie ihre Prosa auf Deutsch und ihre Gedichte auf Russisch geschrieben. Seit dem Tod ihres Mannes, des Dichters Oleg Jurjew, schreibt sie nicht mehr in russischer Sprache.
Der Schriftsteller, Poetry Slammer, Rapper, Comedian und Kabarettist Sulaiman Masomi wurde 1979 in Kabul geboren und wuchs in Krefeld auf. Er absolvierte bisher weit mehr als 1.000 Auftritte im gesamten deutschsprachigen Raum. Nach seinem Bucherfolg ‹Ein Kanake sieht rot› (2014) bereiste er für das Goethe-Institut Kairo, Mexiko-Stadt, San Francisco, Riga und Jerusalem. 2009 wurde seine erste Live-CD mit dem Titel ‹Immer der Nase nach› publiziert und 2012 seine wissenschaftliche Arbeit ‹Poetry Slam – Eine orale Kultur zwischen Tradition und Moderne›. Im Jahr 2013 gewann Masomi in Essen beim NRW-Slam den Poetry Slam-Landesmeistertitel Nordrhein-Westfalens. Seit 2017 agiert er als Jurymitglied für den Bundeswettbewerb der Berliner Festspiele. 2018 gewann er in Passau das große Scharfrichterbeil und 2019 erhielt er den Herborner Schlumpeweck. 2020 folgte der Förderpreis Mindener Stichling. Des Weiteren ist er Träger des Dresdner Satirepreis und ist immer mal wieder auch bei TV-Auftritten, z. B. ‹Extra 3› (2013), oder in ‹Die Anstalt› (2021).
Matthias Matschke, geboren 1968, studierte Schauspiel an der Hochschule der Künste in Berlin. Heute gehört er zu den gefragtesten Schauspielern, der spielend zwischen komödiantischen und dramatischen Rollen wechselt. Zu seinem Repertoire zählen internationale Kinoproduktionen wie ‹The Grand Budapest Hotel›, der Politthriller ‹Der Fall Barschel›, genauso wie die Kult-Comedy-Serie ‹Pastewka›, die Krimiserie ‹Professor T.›, die Kinokomödie ‹Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt› oder die Sky-Original Comedyserie ‹Die Wespe›. 2020 wurde er für seine Lesung des Hörbuchs ‹Achtsam morden› von Karsten Dusse mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet. Und Matthias Matschke kann auch schreiben: Im September 2022 erschien sein erster Roman ‹Falschgeld› im Hoffman und Campe Verlag.
Ulrich Matthes wurde in Berlin geboren und spielte zunächst auf den Bühnen von Krefeld und Mönchengladbach, später am Düsseldorfer Schauspielhaus und am Residenztheater München. 1988 wechselte er an die Münchner Kammerspiele und 1992 an die Schaubühne am Lehniner Platz. Seit 2004 ist Matthes Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin. Für seine Leistungen erhielt der Schauspieler zahlreiche Auszeichnungen wie u. a. den Eysoldt-Ring oder den Theaterpreis Berlin. Im Jahr 2005 sowie 2008 wurde er von der Zeitschrift Theater heute zum Schauspieler des Jahres gekürt. Ebenso 2008 erhielt Matthes den Theaterpreis Der FAUST für die die Titelrolle in ‹Onkel Wanja›. Für seine Rolle im ‹Tatort – Im Schmerz geboren› (2015) erhielt Matthes den Grimme-Preis sowie die Goldene Kamera als Bester Schauspieler. Neben seiner Schauspielkarriere war er von 2019 bis 2022 als Präsident der Deutschen Filmakademie tätig. 2022 erhielt der Schauspieler das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
Hille Perl spielt seit ihrem fünften Lebensjahr Viola da Gamba. Für die vielfach ausgezeichnete Gambistin ist Musik das vorrangige Medium der zwischenmenschlichen Kommunikation. Präziser, unmissverständlicher und intensiver als Sprachen, von größerer emotionaler Signifikanz als andere Erfahrungen, mit der Ausnahme von Liebe. Musik ist für sie eine Methode nicht nur die Vergangenheit mit der Zukunft zu verbinden, sondern auch, sich widersprechende Aspekte menschlicher Existenz miteinander zu vereinen. Sie hat weltweit Konzerte gespielt, mit verschiedenen Ensembles oder als Solistin und Duopartnerin des Lautenisten und Komponisten Lee Santana, in letzter Zeit mit Michala Petri (Blockflöte), Mahan Esfahani (Cembalo) oder Avi Avital (Mandoline). Die Musik des 17. und des 18. Jahrhunderts sind ihre geistige Heimat, aber manchmal entführt die Musik sie auch weit weg davon, an Orte, von denen sie nicht einmal träumte – wie ihre CD ‹Born to be mild› mit Werken für zwei E-Gamben und E-Gitarre beweist. Zahlreiche ihrer CD‘s sind bei SONY Classical erschienen, sowohl Solowerke als auch mit ihren Ensembles Los Otros, Sirius Viols oder Age of Passions. Seit 2002 ist Hille Perl Professorin einer Gambenklasse an der Hochschule für Künste in Bremen. Dort lehrt sie ihre Studierenden seither alles, was sie über Musik und das Gambenspiel weiß.
Der Gambistin Marthe Perl wurde das Musizieren dank ihrer Familie in die Wiege gelegt, obwohl sie anfangs entschlossen war, keine Musikkarriere einzuschlagen. In ihrer Kindheit nahm sie vorerst sporadischen Gesangs- und Klavierunterricht, bis sie sich mit 15 Jahren dem Instrument ihrer Wahl, der Viola da Gamba, zuwandte. Später perfektionierte die junge Musikerin das Gambenspiel in einem Studium an der Hochschule für Künste in Bremen und machte sich seither bei Auftritten mit renommierten Chören und Orchestern einen eigenen Namen in der Barockszene. Ebenso tritt die Musikerin im Mutter-Tochter-Duo mit Hille Perl auf und ist auch in anderen Ensemble-Gruppen wie ‹Trio de la Nuit› oder ‹La Ninfea› aktiv, in denen sie Alte Musik mit Neuer Musik und Pop kombiniert, um alle Altersklassen für die Gambe zu begeistern. Mit ihrer Mutter und dem Perkussionisten Murat Coşkun bilden sie das Trio ‹Hille Perl & Friends› und bespielen Bühnen auf der ganzen Welt.
Benjamin Poliak, 1999 in Mainz geboren, steht seit 2015 auf deutschen Poetry Slam-Bühnen und gewann 2016 und 2015 die deutschsprachigen U20-Meister:innenschaften im Poetry Slam und erreichte in der regulären Poetry Slam-Meister:innenschaften 2016, 2017, 2018 und 2022 jeweils das Halbfinale. 2022 begann er nach seinem Sieg als NRW-Meister im Poetry Slam mit der Stand Up Comedy und ist seitdem Mitveranstalter und -moderator einer eigenen Stand Up Comedy-Bühne und eines Poetry Slams in Bochum. Er lebt in Düsseldorf und promoviert an der Ruhr-Universität Bochum zu Fragen der Kunstfreiheit.
Anne Rabe, geboren 1986, ist Dramatikerin, Drehbuchautorin und Essayistin. Ihre Theaterstücke wurden mehrfach ausgezeichnet. Als Drehbuchautorin war sie Teil der Kultserie ‹Warten auf’n Bus›. Seit mehreren Jahren tritt sie zudem als Essayistin und Vortragende zur Vergangenheitsbewältigung in Ostdeutschland in Erscheinung. Anne Rabe lebt in Berlin. ‹Die Möglichkeit von Glück› ist ihr Prosadebüt und war für den Deutschen Buchpreis 2023 nominiert.
Die Schauspielerin und Verlegerin Meike Rötzer, geboren 1971 in Bünde, absolvierte ihre Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München. 1996 debütierte sie am Badischen Staatstheater in Karlsruhe und spielte ab 2000 auf den Städtischen Bühnen Kiel. Weitere freie Produktionen wie u.a. an dem Berliner Theater Berliner Sophiensæle folgten. Ihr Debüt vor der Kamera begann direkt auf großer Leinwand in Kinofilmen wie ‹Einer meiner ältesten Freunde› (1994) und ‹Ab nach Tibet!› (1994). Meike Rötzer spricht seit 2007 für Hörspiele und Hörbücher ein, wie z. B. ‹Wir müssen die Liebe neu erfinden› (2023) von Mona Chollet oder ‹Eva› (2023) von Verena Keßler. Für ihre Arbeit an Katja Petrowskajas ‹Vielleicht Esther› wurde sie im Jahr 2023 für den Deutschen Hörbuchpreis als beste Interpretin nominiert. In dem von ihr produzierten Podcast ‹NATURerKUNDEN› bespricht sie seit 2021 die Themen Natur und Tiere mit wechselnden Gesprächspartner:innen. Von 2008 bis 2022 wirkte sie als Lektorin für Belletristik im Verlag Matthes & Seitz Berlin. Rötzer gründete 2022 den Erzählbuchverlag, über den sie Hörbücher publiziert. Die Dramen und Romane der Weltliteratur werden verdichtet und in gegenwärtiger Sprache erzählt. Sie tritt mit den Erzählsoli u. a. am Deutschen Theater Berlin, Literaturhaus Frankfurt auf, der rbb strahlt seit 2023 allmonatlich die von ihr mitbegründete Erzähllounge aus.
Jaroslav Rudiš, geboren 1972 in der Tschechoslowakei, lebt heute in Lomnice nad Popelkou und Berlin und ist Schriftsteller, Drehbuchautor, Dramatiker und Musiker. Er studierte Deutsch und Geschichte in Liberec, Zürich und Berlin und arbeitete u. a. als Lehrer und Journalist. Bei Luchterhand sind erschienen u. a. seine Romane ‹Grand Hotel›, ‹Vom Ende des Punks in Helsinki›, ‹Nationalstraße›, ‹Winterbergs letzte Reise› und bei btb ‹Der Himmel unter Berlin›. Zudem publizierte er die Graphic Novels ‹Alois Nebel› (mit Jaromír 99) und ‹Nachtgestalten› (mit Nicolas Mahler). 2012 bis 2013 hatte Rudiš die Siegfried-Unseld-Gastprofessur an der Humboldt-Universität zu Berlin inne. 2014 wurde er mit dem Usedomer Literaturpreis ausgezeichnet und 2018 erhielt er den Preis der Literaturhäuser. 2019 wurde er für seinen Roman ‹Winterbergs letzte Reise› – der erste Band, den er auf Deutsch verfasst hat – auf der Leipziger Buchmesse in der Kategorie ‹Belletristik› nominiert. 2020 erhielt er dafür den Chamisso-Preis. Rudiš‘ Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und verfilmt. 2021 wurde er zudem als ‹einer der engagiertesten Brückenbauer zwischen Deutschland und Tschechien› mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt.
Das Duo Runge & Ammon, das dieses Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert, entstand aus einer gemeinsamen Leidenschaft für kammermusikalische Grenzgänge um Jazz, Tango, Rock-, Theater- und Filmmusik. Die beiden Musiker gastieren regelmäßig sowohl in wichtigen Konzertserien und Festivals, wie auch in Clubs in Europa, Asien, den USA und Südamerika. 2019, 2021 und 2022 lud der Regisseur Tom Tykwer das Duo ein, um die Filmmusik der preisgekrönten TV Serie ‹Babylon Berlin› einzuspielen. Ab 2024 gestalten Eckart Runge & Jacques Ammon als Artists in Residenz beim Konzerthaus Berlin ihre eigene Konzertreihe. Seit 2021 arbeitet das Duo exklusiv mit dem Label Berlin Classics/EDEL zusammen. Das erste Album ‹Revolutionary Icons› stellt Werke von Beethoven den revolutionären Ikonen der Rock-Popgeschichte wie Jimi Hendrix, Frank Zappa und David Bowie gegenüber. 2022 erschien ‹Baroque in Blue›, einem Album, in dem Jazz und Barockmusik in Dialog treten und wurde als ‹Echter Coup› (Concerti) gefeiert. Für 2024 ist die Veröffentlichung des Albums ‹Opium› geplant, das die künstlerisch dichte Zeit der 1920er beleuchtet.
Der österreichische Schauspieler Noah Saavedra, geboren 1991, studierte Schauspiel von 2013 bis 2015 am Konservatorium der Stadt Wien und setzte seine Ausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin fort. Erste Gastauftritte hatte Saavedra 2015 in dem Film ‹James Bond – Spectre› und übernahm die Hauptrolle in ‹Egon Schiele – Tod und Mädchen› (2016). Durch dessen Verkörperung erhielt er den New Faces Award als bester Nachwuchsdarsteller. Des Weiteren wurde er mit dem O.E. Hasse-Preis ausgezeichnet, der von der Akademie der Künste in Berlin vergeben wird. Zahlreiche Fernsehfilme wie ‹Lotte am Bauhaus› (2018), ‹Und morgen die ganze Welt› und ‹O Beautiful Night› in 2019 folgten. Von 2019 bis 2023 war Saavedra Ensemblemitglied am Münchener Residenztheater. Er war in bekannten Serien wie ‹Bad Banks› (2020) und ‹Freud› (2020) zu sehen. Der Schauspieler verkörperte die Hauptrolle in dem Film ‹Everything Will Change› (2021) und stand für den Film ‹Schweigend steht der Wald› (2022) vor der Kamera.
Cymin Samawatie ist Sängerin, Pianistin, Dirigentin und Komponistin. Ihr Klassikstudium hat sie an der Hochschule für Musik und Theater Hannover und ihr Jazzstudium an der Universität der Künste Berlin absolviert. 2002 gründete sie das Quartett ‹Cyminology›, in dem sie persische Lyrik mit zeitgenössischem Kammerjazz vereint. 2013 rief sie das ‹Trickster Orchestra› ins Leben, mit dem sie eine neue Form der zeitgenössischen Kunstmusik als Ausdruck einer diversen Gesellschaft vorstellen. Cymin Samawatie hat u. a. Werke für Projekte der Berliner Philharmoniker, Neuköllner Oper, Komische Oper Berlin, Elbphilharmonie Hamburg und Aalto-Theater Essen komponiert und dirigiert. Ihr künstlerisches Wirken wurde jüngst mit dem Deutschen Jazzpreis, dem Jazzpreis Berlin, dem TONALi Award und dem Deutschen Musikautor:innenpreis ausgezeichnet.
Die Schauspielerin Maria Schrader studierte am Max Reinhardt Seminar in Wien und wandte sich nach ersten Theaterengagements dem Film zu. Sie arbeitete mit Regie-Größen wie Margarethe von Trotta, Max Färberböck, Doris Dörrie, Peter Greenaway und Agnieszka Holland und wurde mit dem Deutschen Filmpreis sowie dem Silbernen Bären der Berlinale ausgezeichnet. Als Regisseurin erhielt sie 2020 einen Emmy für die Serie ‹Unorthodox›, ihr Film ‹Vor der Morgenröte› war 2017 der österreichische Oscar-Beitrag. ‹Ich bin Dein Mensch› lief im Wettbewerb der Berlinale und wurde als Bester Film beim Deutschen Filmpreis 2021 ausgezeichnet. 2022 erschien ihr erster amerikanischer Film ‹She Said›, der die Recherche der beiden New York Times Journalistinnen portraitiert, die Harvey Weinstein zu Fall brachten. Seit ihrer Begegnung mit der Autorin Zeruya Shalev, deren ersten Roman ‹Liebesleben› sie im Jahr 2007 verfilmte, tritt Maria Schrader auch als Leserin auf, gemeinsam mit Roger Willemsen war sie in verschiedenen Veranstaltungen auf der lit. Cologne zu Gast.
Anna Schudt studierte Schauspiel in München und gehörte anschließend fest zum Ensemble der Münchner Kammerspiele. Zudem spielte sie u. a. am Düsseldorfer Schauspielhaus und an der Berliner Schaubühne. Neben ihrer erfolgreichen Karriere als Theaterschauspielerin war Anna Schudt auch in zahlreichen Fernsehproduktionen zu sehen. Vor allem mit der Rolle der Hauptkommissarin Martina Bönisch im Tatort Dortmund, die sie bis 2022 bekleidete, wurde sie einem breiten Fernsehpublikum bekannt. Zahlreiche weitere TV-Auftritte folgten, wie z. B. Jan Georg Schüttes Impro-Film ‹Klassentreffen› (2019), ‹Eine harte Tour› (2020), die Krimi-Reihe ‹Mordshunger› (seit 2015) oder neustens in der Serie ‹PUSH› (2023). Auch in verschiedenen Kinofilmen wirkte Anna Schudt mit, so unter anderem in Hans Steinbichlers ‹Winterreise› (2006) und in ‹Keine Angst› (2009) unter der Regie von Aelrun Götte. Sie ist Preisträgerin des International Emmy Awards als beste Darstellerin in ‹Ein Schnupfen hätte auch gereicht› (2016), und wurde für ihre Leistung in ‹Aufbruch in die Freiheit› (2017) mit dem Bayerischen Filmpreis sowie mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet.
Daniela Sepehri ist Deutsch-Iranerin aus Paderborn und lebt und arbeitet in Berlin. Sie hat ein Bachelor-Studium der Geschichte, Publizistik und Kommunikationswissenschaften abgeschlossen und studiert nun in Teilzeit ihren Master in Medien und politische Kommunikation. Sie ist leidenschaftliche Poetry Slammerin und ist 2023 Vize Berlin Brandenburg Meisterin im Poetry Slam geworden. Darüber hinaus engagiert sie sich in ihrer Arbeit und in den sozialen Netzwerken für die Themen Feminismus, Anti-Rassismus, Migration und Iran.
Marianna Shirinyan gehört zu den gefragtesten Pianistinnen ihrer Generation weltweit. Die vielfach ausgezeichnete Künstlerin tritt regelmäßig bei internationalen Festivals wie dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Bergen Festspillene, dem Reykjavik Midsummer Festival oder dem Oxford Chamber Music Festival auf. Gleichzeitig absolvierte sie Solo-Auftritte mit renommierten Orchestern wie dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Oslo/Helsinki/Copenhagen Philharmonic, dem Armenian Philharmonic Orchestra, Orchestre philharmonique de Nice oder dem Hiroshima Symphony Orchestra. Seit 2013 ist sie Steinway Artist. Von 2015 bis 2021 war sie Professorin an der Norwegian music academy in Oslo. Seit September 2021 ist Marianna Shirinyan Professorin an dem Königlichen Dänischen Musikkonservatorium in Kopenhagen. Sie kuratierte außerdem verschiedene Kammermusikfestivals in Skandinavien. Zur Zeit ist sie Co-künstlerische Leiterin des Festivals Valdres Sommersymfoni in Norwegen.
Seit Oktober 2016 gibt es Sing dela Sing. Mit Ihrer zeitgemäßen Auffassung vom gemeinsamen Singen, dem ‹Crowd Singing› hat die Formation seitdem einen regelrechten Ansturm erlebt. Was aus einer Feierlaune der drei Musiker Gunter Papperitz, Bela Brauckmann und Cem Arnold Süzer entstand, füllt mittlerweile große Konzerthallen: die Veranstaltungen in Berlin, Hamburg, Hannover oder Leipzig sind meist Wochen vorher ausverkauft. Auf dieser Reise haben Tausende ‹Sing dela Singers› mittlerweile schon über 750 Songs internationaler Popgeschichte gesungen. Es gab spontane Bühnen-Besuche von Gästen wie Katharina Franck (Rainbirds), Kryptik Joe (Deichkind), Anna Naklab oder Fettes Brot. Seit Anfang 2020 fanden 7 Ausgaben von ‹Sing dela Sing Symphonic› mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg statt. Im Sommer 2021 debütierte Sing dela Sing vor über 5.000 Menschen auf der Hauptbühne des Nürnberger Bardentreffens. Während der Pandemie hat der Rundfunk Berlin Brandenburg im RBB Fernsehen und auf seinen Rundfunkwellen 48 Folgen einer regelmäßigen distant-socializing-Edition ausgestrahlt, wofür es den Bremer Fernsehpreis 2020 in der Kategorie ‹Die beste Zuschauerbeteiligung› gab.
Saša Stanišić wurde 1978 in Jugoslawien geboren und lebt seit 1992 in Deutschland. Bereits während des Studiums beginnt er mit dem Verfassen von deutschsprachigen poetischen Texten, Essays und Kurzgeschichten, die seit 2001 in mehreren Anthologien und Literaturzeitschriften erschienen sind. Das autobiographisch gefärbte und humorvolle Werk ‹Was wir im Keller spielen›, dass den Krieg in Ex-Jugoslawien aus der Sicht eines Kindes Revue passieren lässt, wurde mit dem Kelag-Publikumspreis ausgezeichnet. Sein Debütroman ‹Wie der Soldat das Grammofon repariert› (2006) ist weltweit in zahlreichen Übersetzungen erschienen. 2006 und 2007 war Stanišić Stadtschreiber von Graz. 2008 erhielt er Adelbert-von-Chamisso-Preis und dem Förderpreis zum Heimito von Doderer-Literaturpreis, sowie 2014 den Preis der Leipziger Buchmesse für seinen zweiten Roman ‹Vor dem Fest›. Den Deutschen Buchpreis erhielt der Schriftsteller in 2019 für seinen Roman ‹Herkunft›. Auch für Kinder und Jugendliche schreibt Stanišić: ‹Hey, hey, hey, Taxi!› und ‹Panda-Pand› – sowie den Jugendroman ‹WOLF›. Sein neuestes Buch erschien im Mai 2024 und trägt den beeindruckenden Titel: ‹Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne›.
Der Schauspieler Sebastian Ströbel studierte Schauspiel am Mozarteum in Salzburg. Im Alter von 27 Jahren war er in seiner ersten Hauptrolle im deutschen Fernsehen zu sehen, arbeitet mit vielen namenhaften Schauspieler:innen zusammen und ist regelmäßig im TV und auf der Kinoleinwand zu erleben, wie in ‹Herzstolpern› (2022). Im Kino beispielsweise in ‹Abseitsfalle› (2012) und ‹Unter Frauen› (2011). Seit 2014 spielt er die Hauptrolle Markus Kofler in der beliebten Fernsehserie ‹Die Bergretter›. In seinem Podcast ‹Zuckerbrot und Kneipe› spricht der Schauspieler seit 2022 mit zwei weiteren Kollegen über das Dasein als Vater und Familienmensch. Aktuell sieht man Ströbel u. a. in der Dokureihe ‹Meine Alpen›.
Stephan Szász studierte von 1990 bis 1995 an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover Schauspiel. Danach folgten Engagements diversen Theatern im deutschsprachigen Raum u. a. Schauspiel Köln, Schauspielhaus Zürich, Nationaltheater Mannheim und viele andere mehr. Er spielte etliche Hauptrollen und wurde als bester Nachwuchsschauspieler ausgezeichnet. Im Jahr 2000 erfolgte sein Filmdebüt in ‹Das Experiment›, das unter anderem den Publikumspreis des Deutschen Filmpreises 2001 gewann. Seitdem war er in unzähligen deutschen und internationalen Filmen und Serien zu sehen, etwa im ‹Tatort›, ‹Polizeiruf 110› im BBC-Dreiteiler ‹37 Days› in den Kinofilmen ‹3/4› und ‹Albträumer›. Derzeit ist er in einer Hauptrolle als Ermittler Georg König in der Reihe der ZDF Reihe ‹Katharina Tempel› zu erleben. Neben seiner schauspielerischen Tätigkeit unterrichtet er seit 2014 Schauspielstudierende an verschiedenen Hochschulen, u. a. an der Ernst Busch Hochschule in Berlin und arbeitet als Dozent bei der Deutsche Welle Akademie und der Audi Akademie. Seit September 2023 ist Stephan Szász künstlerischer Leiter des Festivals ‹Wege durch das Land›.
Der finnische Tango ist Schwerpunkt im Repertoire von Tango Finlandés, das 2010 gegründet wurde und innerhalb kürzester Zeit zum Geheimtipp avancierte. Seitdem haben sie sich einen Namen in der Szene des finnischen Tangos gemacht, mit gefeierten Auftritten auf renommierten Bühnen wie u. a. Amphitheater Monbijoupark Berlin, Konzerthaus Berlin, Elbphilharmonie Hamburg oder der Berliner Philharmonie. Sänger und Cellist Taneli Turunen ist Gründungsmitglied des Ensembles, Alvaro Parra an der Geige, Lars Karlin an der Posaune, Jonas Müller am Klavier, Valentin Butt am Bajan und Esko Laine am Kontrabass vervollständigen das internationale Ensemble und bringen neben finnischen Tango auch regelmäßig Walzer, humorvolle Lieder, klassische Stücke und alte deutsche Schlager aus den goldenen 20er auf die Bühne. In Finnland, so heißt es, schweigt man in mehreren Sprachen. Beim Tango aber kann man seine Gefühle durch Musik und Bewegung ausdrücken, ganz ohne zu sprechen!
Das Quartett Tetra Brass bestehend aus den Trompetern Luca Chiché und Aljoscha Zierow, sowie den Posaunisten Christian Traute und Jakob Grimm zeichnet sich durch Kreativität, unendliche Neugier und experimentelle Offenheit aus. 2018 gegründet, pflegen sie einen offenen Umgang mit einem vielfältigen Repertoire aus Original-Werken der Spätromantik und des 20. Jahrhunderts, sowie mit eigens für das Ensemble komponierter Musik. Tetra Brass wurde mehrfach mit 1. Preisen in internationalen Wettbewerben in Berlin, Paris, Wien, Chieri und Vršac ausgezeichnet. Seit 2020 studiert das Quartett an der Hochschule für Musik und Theater München, um von renommierten Künstlern wie Raphaël Merlin und Reto Bieri ihr Wissen und Können in der Kammermusik zu erweitern. Seit 2022 ist Tetra Brass Mitglied der ‹European Chamber Music Academy› (ECMA) und somit Teil eines lebendigen Netzwerks, in dem sie im regen Austausch zur europäischen Kammermusik-Tradition sind.
Der Musiker, Journalist und Hochschullehrer Joachim Thalmann erhielt 1976 einen Lehrauftrag an der German School London und studierte Musikwissenschaft am King‘s College London. Es folgte ein Magister Artium in Literatur- und Musikwissenschaft an der Hochschule für Musik Detmold. Thalmann ist Mitherausgeber der Johann Hermann Schein-Gesamtausgabe. 1987 promovierte er mit einer Dissertation über Brahms. Seither ist Thalmann künstlerisch und journalistisch als Moderator und Redakteur für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, das ZDF, den Hessischen Rundfunk und den WDR tätig. Als Sänger und Schauspieler konzertierte er in vielen Formationen und arbeitet für alle deutschen Rundfunk- und Fernsehanstalten. 1990 wurde er zudem Referent für Öffentlichkeitsarbeit an der Hochschule für Musik Detmold. 1998 erhielt Thalmann dort einen Lehrauftrag für Musikpublizistik im Studiengang Musikvermittlung/Musikmanagement, wenige Zeit später auch an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. 2007 ernannte ihn der Senat der Hochschule für Musik Detmold zum Honorarprofessor. 2008 wurde Thalmann vom Innovationsminister des Landes NRW als eine der 25 kreativsten Persönlichkeiten des Bundeslandes ausgezeichnet.
Der Multiinstrumentalist Milian Vogel kreiert Musik spielerisch mit unterschiedlichen Stilen wie Jazz, Kammermusik, freier Improvisation bis hin zu elektronischem Indie Pop. Seine musikalischen Wurzeln liegen im Soul der 1970er Jahre, doch auch mit westafrikanischen Rhythmen aus Ghana machte er seine Erfahrungen. Er spielte Bassklarinette bei Hans Unstern und Elektrisches Saxophon bei ‹ANDRRA›. Zudem ist er Gründungsmitglied der Bands ‹NIAS› und ‹Le Very› und war langjähriger Tourschlagzeuger bei ‹LAING›. Vogel spielt und komponiert regelmäßig für Bühnenproduktionen, u. a. bei den Nibelungen-Festspielen Worms.
Sophie von Stockhausen ist 1975 in Göttingen geboren und lebt seit ihrem Studium in Berlin. Sie begann ein Studium der Literatur- und Kommunikationswissenschaft und schloss mit einem Abschluss in Electronic Business an der Universität der Künste in Berlin ab. Erste Erfahrungen in angesagten Szenelokalen und bei einer Vielzahl von unterschiedlichen Events führten sie schließlich in die Musikbranche zu einem ersten Job bei Universal Music, sowie in die Mode-Branche, wo sie lange Zeit bei der Modemesse Bread & Butter arbeitete. Mit dem von ihr und anderen Klassikliebhaber:innen gegründete Verein ‹Junge Freunde der Deutschen Oper Berlin› fördert sich regelmäßig die Deutsche Oper Berlin. Nach einer beruflichen Neuausrichtung, wandte sie sich nachhaltigen Themen wie innovativen Verkehrskonzepten und der Vermeidung von Plastik zu. Währenddessen machte sie erste Erfahrungen in der professionellen Textarbeit. Seit letztem Jahr ist sie Schriftstellerin und beschreibt in ihrem Buch ‹Mit einem lachenden Auge: Wie eine unheilbare Krankheit das Leben verändert› Einzelheiten über ihre Erfahrungen mit der Krankheit Netzhautdystrophie.
Volker Weidermann, geboren 1969 in Darmstadt, war Gastgeber des ‹Literarischen Quartetts› im ZDF. Seit 2021 leitet er das Feuilleton der Zeit. Er ist Autor zahlreicher Bücher, u. a. ‹Träumer. Als die Dichter die Macht übernahmen› und ‹Mann vom Meer› und Herausgeber der Reihe ‹Bücher meines Lebens›.
Frank Witzel veröffentlichte seit seinem ersten Lyrikband 1978 mehr als ein Dutzend Bücher, darunter die Romane ‹Bluemoon Baby› (2001/2017), ‹Vondenloh› (2008/2018) und ‹Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch eine manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969, für den er den Deutschen Buchpreis 2015 erhielt. Für das gleichnamige Hörspiel gewann er den Deutschen Hörspielpreis 2017. Im selben Jahr erhielt er die Poetikdozentur der Universität Heidelberg und 2018 die Poetikdozentur der Universität Tübingen. 2017 bis 2018 war er Inhaber der Friederichs-Stiftungsprofessur an der Hochschule für Gestaltung Offenbach. 2021 erhielt er den Erich-Fried-Preis der Stadt Wien. 2022 wurde er in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung aufgenommen. Zuletzt erschien sein Erzählungsband ‹Die fernen Orte des Versagens› (2023) und der Essay ‹Meine Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts› (2024).