Die deutsch-irakische Schauspielerin Meriam Abbas, geboren 1970 in Bagdad und wohnhaft in Berlin, begann nach dem Abschluss ihres Schauspielstudiums am Mozarteum in Salzburg 1994 ihre Theaterkarriere. So war sie anfangs auf den Bühnen Berlins zu sehen, darauf folgten Engagements in Hannover, Hamburg, Wien, Zürich und München. Die Stadt Wien ehrte sie 1998 mit der Kainz-Medaille, im selben Jahr erhielt sie zudem den Karl-Skraup-Preis des Volkstheaters Wien für die beste schauspielerische Leistung. Ihr Debüt vor der Kamera hatte sie 1999 in dem Film ‹Nachtgestalten›. Seitdem steht Abbas für Film und Fernsehen vor der Kamera und wirkte in namenhaften Serien wie ‹Tatort› (2022) oder bekannten Kinofilmen wie ‹Contra› (2019) mit. Zuletzt stand sie für die Filmproduktion ‹Our river our sky› (2022) vor der Kamera, die mit dem BIFA-Award ausgezeichnet wurde. Ebenso ist sie als Sprecherin in verschiedenen Hörspielen für Radioproduktionen zu hören, wie zuletzt bei Björn Bickers ‹Güldens Schwester› (2020).
Prof. Dr. Andrea Abele-Brehm begann ihre Laufbahn mit einem Studium der Psychologie, Soziologie und Geschichte an der Universität Konstanz, welches sie 1973 als Diplom-Psychologin beendete. Es folgten 1976 und 1986 eine erfolgreiche Promotion und Habilitation an den Universitäten Konstanz und Bielefeld. Nach einer kurzen Zeit als Professorin für Sozialpsychologie an der Universität Bielefeld hatte sie von 1984 bis 1994 dieselbe Professur an der Universität Erlangen-Nürnberg inne, ehe sie ab 1994 den Lehrstuhl für Sozialpsychologie. Zudem ist sie seit 2018 Vizepräsidentin der bayerischen Akademie der Wissenschaften. Neben über 220 Publikationen in Magazinen und Fachzeitschriften ist sie als Gutachterin für verschiedene Stiftungen, etwa der Studienstiftung des Deutschen Volkes, und Fachzeitschriften, wie dem European Journal of Social Psychology, tätig, engagiert sich fachpolitisch, etwa in den Jahren 2007 bis 2013 als Vorsitzende des Fördervereins Familie und Wissenschaft, und tritt in verschiedensten Print- und Rundfunkmedien, etwa der Zeit, dem Deutschlandfunk und der ARD, als Expertin auf. In ihren zahlreichen Tätigkeiten wurde sie bereits mit einer Vielzahl von Preisen ausgezeichnet, unter anderem 2010 mit dem Best Poster Award SIOP und dem Renate Witten-Stenzel Preis für Gleichstellungsforschung, 2012 mit dem Preis für Lehre des Bayrischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst wie auch 2016 den Moscovici Award der European Association of Social Psychology.
Afrob ist eine Koryphäe des deutschen Hip-Hops. 1994 startete seine Rap-Karriere als Featureartist für befreundete Crews, wie die Massiven Töne, Freundeskreis (FK) und die Berliner Spezializtz; seinen musikalischen Werdegang führte er innerhalb der Stuttgarter Posse ‹Die Kolchose›, ‹FK Allstars› und bei den ‹Brothers Keepers› fort. 1999 erschienen sein erstes Solo-Album ‹Rolle mit Hiphop› und die Single ‹Reimemonster› mit Ferris MC. Sein bislang erfolgreichstes Album ‹Wer hätte das gedacht?›, brachte er 2003 zusammen mit Samy Deluxe als Künstler-Kombo ‹ASD› heraus, es erreichte Platz fünf der deutschen Charts. Es folgten weitere Soloalben, EPs und Kollaborationen sowie 2008 die Gründung des eigenen Musik Labels ‹G-Lette Music›. Afrob arbeitete mit Musikerinnen und Musikern wie DJ Friction, Max Herre, Ferris MC, Joy Denalane und Gentleman und Produzenten wie Needlz, Waajeed und B. R. Gunna zusammen. Er hatte Gastauftritte in den Filmen 2007 ‹Leroy› (2007) und ‹Kopf oder Zahl› (2009) und produzierte mit der Rapperin Brixx den Titelsong für die Serie ‹Alarm für Cobra 11›. 2019 erschien sein neuntes Album ‹Abschied von gestern› unter dem Label One Shotta Records.
Aeham Ahmad wuchs als palästinischer Geflüchteter im syrischen Flüchtlingslager Yarmouk in Damaskus auf. Seit seinem fünften Lebensjahr lernte er Klavier spielen, zunächst im Konservatorium in Damaskus, von 2006 bis 2011 studierte er an der musikalischen Fakultät der Baath-Universität in Homs (Syrien). Bekanntheit erlangte der Pianist, indem er sein Klavier zu verschiedenen Orten transportierte und auf der Straße oder öffentlichen Plätzen auftrat. Nach seiner Flucht nach Deutschland im Jahr 2015 erhielt Aeham Ahmad den Internationalen Beethovenpreis für Menschenrechte, Frieden, Freiheit, Armutsbekämpfung und Inklusion› der in diesem Jahr erstmals in Bonn verliehen wurde. In Deutschland spielte er erste Konzerte für ebenfalls Geflüchtete. Die Erlöse seines Benefizkonzerts, die er mithilfe der Bochumer Symphoniker auf die Beine stellte, kamen der Bochumer Flüchtlingshilfe zugute. Das wachsende Interesse an seiner Musik ermöglichte ihm Konzerte in ganz Europa und Japan. Neben sieben LPs, veröffentlichte er im Jahr 2017 seine Autobiografie ‹Und die Vögel werden singen›.
Der Schauspieler Boris Aljinovic, 1967 in Westberlin geboren, begann nach seiner Schulzeit auf dem französischsprachigen Berliner Schiller-Gymnasium 1988 ein Studium der Anglistik und Romanistik, doch nach drei Jahren wechselte er zur Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Ost- Berlin. Nach dem Abschluss 1994 startete er seine Schauspielkarriere und wurde noch im selben Jahr am Theater der Stadt Cottbus engagiert. Bereits ein Jahr später kehrte er nach Berlin zurück, wo er als Mitglied des Renaissance-Theater-Ensembles seine legendäre Verkörperung von Adolf Hitler in dem Stück ‹Noch ist Polen nicht verloren› gab. Einem breiten Publikum wurde er vor allem als Berliner Tatort-Kommissar Felix Stark bekannt (2001-2014), doch daneben spielte er in zahlreichen Filmen, Serien und Theaterstücken mit und verleiht zudem auch vielen Hörspielen und Büchervertonungen seine Stimme. Für seine Rollen in ‹Mord auf Schloss Haversham› und ‹Im Weißen Rössl› beim Renaissance-Theater gewann er 2019 den Goldenen Vorhang und wirkte im gleichen Jahr bei den Nibelungenfestspielen in Worms an der Seite von Klaus Maria Brandauer mit und spielte die Rolle des Gernots. Zuletzt war er 2020 und 2021 in zwei Teilen der Filmreihe ‹Polizeihauptmeister Krause› im ARD sowie aktuell in den Serien ‹Sisi› bei RTL und ‹Souls› auf Sky zu sehen.
Die 1993 in Andalusien geborene Mari Ángeles del Valle Casado zählt zu den vielversprechendsten jungen Saxophonistinnen in Europa. Bereits im Kindesalter entdeckte sie ihre Leidenschaft für das Saxophonspielen, ihr Repertoire war schon früh breit gefächert, besonders stechen zeitgenössische und klassische Musik hervor. Sie gewann zahlreiche Preise diverser internationaler Wettbewerbe, darunter der Adolphe Sax Wettbewerb, der SaxoVoce Wettbewerb, sowie der Wettbewerb der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Zudem wurde sie als beste Holzbläserin im spanischen Intercentros-Melómano Wettbewerb ausgezeichnet, welcher als eine der wichtigsten Auszeichnungen für dieses Instrument gilt. Mit einem Mas-ter-Abschluss in Interpretation und einem weiteren in Neue Musik an der Musikhochschule Köln schloss sie ihr Konzertexamen mit Auszeichnung ab. Ihr Werdegang ermöglichte die Zusammenarbeit mit renommierten Dirigenten, darunter John Axelrod und Hernández Silva und einige mehr. Ihr künstlerischer Werdegang wurde durch zahlreiche Stiftungen und Stipendien gefördert und seit 2021 hat sie zudem einen Lehrauftrag für Saxophon an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln inne.
Friedrich Ani, geboren in Kochel am See, schreibt Romane, Gedichte, Jugendbücher, Hörspiele und Drehbücher. Seine Romane wurden in zehn Sprachen übersetzt und vielfach prämiert. Er erhielt sieben Mal den Deutschen Krimipreis sowie drei Mal den Stuttgarter Krimipreis. Für seine Drehbücher wurde er u.a. mit dem Adolf-Grimme-Preis, dem Bayerischen Fernsehpreis und der Goldenen Romy ausgezeichnet. Sein Roman ‹Der namenlose Tag› wurde unter die zehn besten internationalen Kriminalromane des Jahres gewählt und von Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff verfilmt. Weitere Veröffentlichungen: ‹Die Raben von Ninive› (Gedichte), die Kriminalromane ‹Nackter Mann, der brennt›, ‹Ermordung des Glücks›, ‹Der Narr und seine Maschine›, ‹All die unbewohnten Zimmer›, ‹Letzte Ehre› (alle im Suhrkamp Verlag). Friedrich Ani ist Mitglied des Internationalen PEN-Clubs. Er lebt in München.
Die Schauspielerin Annette Frier, 1974 geboren in Köln, studierte von 1994 bis 1997 an der Schauspielschule der Keller. Von 2005 bis 2007 spielte sie im Kölner Theater im Bauturm die Titelrolle des Stücks ‹Nora› von Henrik Ibsen und gab ebenfalls dort ihr Regiedebüt im Jahr 2008 mit einer Inszenierung des Romans ‹Am Hang› von Markus Werner. Ab Ende der 1990er war sie im Fernsehen, so auch 2004 bis 2007 in der Improvisations-Comedyshow ‹Schillerstraße› zu sehen, wofür sie unter anderem mit dem Deutschen Fernsehpreis und dem Deutschen Comedypreis ausgezeichnet wurde. Ein weiterer Erfolg war die Comedyserie ‹Danni Lowinski›, in der sie von 2010 bis 2014 die Titelrolle spielte und ebenfalls zahlreiche Preise erhielt. Zuletzt spielte sie etwa 2021 in der ZDF-Serie ‹Merz gegen Merz› an der Seite von Christoph Herbst, noch im letzten Jahr die Titelrolle in der TV-Reihe ‹Ella Schön› und ganz aktuell in dem Kinofilm ‹Der Pfau›.
Eyüp Aramaz studierte berufsbegleitend zu seiner Anstellung als Kommissar der Polizei Niedersachsen an der Fachhochschule des Mittelstandes in Bielefeld Mittelstandsmanagement. Nachdem er mit Aramaz Digital GmbH eine Agentur für digitale Sichtbarkeit gründete und leitete wurde er 2016 zum Entrepreneur in Residence der Founders Foundation, auf dessen Basis er gemeinsam mit Tobias Pfaff das Unternehmen FoodTracks gründete. Mit diesem entwickelte und verbreitete er Controlling-Software für Bäckereibetriebe. Des Weiteren organisiert er seit Ende 2015 die ‹Fuckup Nights OWL›, ein weltweit bekanntes Eventformat, bei der Unternehmerinnen und Unternehmer offen über ihr Scheitern berichten und aufzeigen, was sie daraus gelernt haben.
Das Arcis Saxophon Quartett, bestehend aus den Saxophonist:innen Claus Hierluksch, Ricarda Fuss, Edoardo Zotti und Jure Knez, fand sich im Jahr 2009 während ihres Studiums an der Hochschule für Musik und Theater München zusammen und ist seit 2015 ein Ensemble der European Chamber Music Academy. Neben ihrer Konzerttätigkeit in Deutschland und Europa, so in der Philharmonie München, der Philharmonie Berlin sowie der Wigmore Hall London, führten das Quartett Konzertreisen nach China, Russland, Saudi-Arabien, Bahrain, Algerien, Marokko, Ecuador und in die USA. Ihr Repertoire reicht von Bearbeitungen älterer Werke über Kompositionen aus dem 19. und 20. Jahrhundert bis hin zu zeitgenössischer, zum Teil eigens für sie komponierter Musik. Ihr erstes Album ‹Arcis Saxophon Quartett spielt Enjott Schneider› erschien 2013 bei Ambiente Audio. Im selben Jahr folgten wichtige internationale Erfolge, wie der erste Preis beim Musikwettbewerb des Kulturkreises Gasteig in München, 2014 folgte der zweite Preis beim Kammermusikwettbewerb der Alice-Samter-Stiftung in Berlin, 2015 der erste Preis beim Festival of Chamber Ensemble Performance named after T.A. Gaidamovich in Magnitogorsk, Russland, sowie 2016 der erste Preis beim Rising Stars Grand Prix in Berlin. Ihr zweites Album ‹Rasch› erschien im Jahr 2017 bei Genuin.
Die in Teheran geborene Autorin, Redakteurin, Übersetzerin und Songwriterin Atefe Asadi absolvierte ihren Bachelor of Arts in englischer Übersetzung. Sie schreibt Kurzprosa, Gedichte und Songtexte. Verstärkt äußert sie sich politisch und bezieht Stellung zu Themen wie Frauenrechte, Religion, Geschlecht und Menschenrechte. In ihren Texten stellt sie Konservatismus, Religion, Krieg und ihre Folgen in Frage und beleuchtet das Leben im heutigen Iran im Schatten der Diktatur. Die Iranerin erhielt das Hannah-Arendt-Stipendium, das seit 2000 an junge Autor:innen vergeben wird, die bedroht und verfolgt werden. Mit dem Stipendium leistet Hannover im Internationalen Städtenetzwerk ICORN einen Beitrag zur Freiheit des Wortes – dank diesem lebt Atefe Asadi seit Ende 2022 in Hannover in Sicherheit.
Das Atrium Quartett setzt sich aus Nikita Boriso-Glebsky und Anton Ilyunin (Violine), Dmitry Pitulko (Viola) sowie Anna Gorelova (Violoncello) zusammen. Gegründet im Jahr 2000 an der Hochschule in St. Petersburg, vervollständigten die Ensemblemitglieder ihre Ausbildung an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Die Preisträger zweier renommierter internationaler Streichquartett-Wettbewerbe (1. Preis Wigmore 2003 und Bordeaux 2007) machen immer wieder durch außergewöhnliche Konzertzyklen von sich reden: Im Beethoven-Jubiläumsjahr 2020 spielte das Ensemble Zyklen in Berlin, Tokio und St. Petersburg. Zuvor beeindruckte es mit einem Schostakowitsch-Marathon (sämtliche 15 Streichquartette an einem Tag) in Hamburg, St. Petersburg, Reykjavik, Tokio und beim Festival in Wissembourg. Publikum und Kritik bei Konzerten in Deutschland, der Schweiz, Spanien, Italien, Dänemark, Frankreich, Ungarn, China, Brasilien, den USA und Japan attestierten dem in Berlin ansässigen russischen Ensemble neben herausragenden Interpretationen romantischen Repertoires eine besondere Affinität zur Musik seines Heimatlandes. Einen Schwerpunkt der Diskographie bilden Aufnahmen von Werken russischer Komponisten wie Tschaikowsky, Rachmaninov und Schostakowitsch sowie klassisches Repertoire (Haydn, Mozart, Beethoven, Brahms). Der moderne katalanische Komponist Jordi Cervelló widmete dem Atrium Quartett sein Streichquartett „Sant Petersbourg“ (2011), das ebenso eingespielt wurde wie drei weitere seiner Werke (Dos Movimentos / Etüden nach Kreutzer / A Bach).
Barbara Auer, geboren 1959, trat von 1999 bis 2014 u. a. am St. Pauli Theater und den Kammerspielen in Hamburg, bei den Ruhrfestspielen und am Wiener Burgtheater auf. Zudem ist sie in zahlreichen Fernseh- und Kinoproduktionen zu sehen, darunter ‹Die Innere Sicherheit› (2000) und ‹Transit› (2017) von Christian Petzold, die Romanverfilmung ‹Die Bücherdiebin› (2013, Regie: Brian Percival), ‹Vakuum› (2016, Regie: Christine Repond), die Tragikomödie ‹Was uns nicht umbringt› von Sandra Nettelbeck (2017) und der historische Dreiteiler ‹Preis der Freiheit› (Regie: Michael Krummenacher). Für ihre Darstellungen wurde Barbara Auer mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, wie 2017 als Beste Schauspielerin auf dem ‹Tallinn Black Nights Film Festival PÖFF› für ihre Leistung in ‹Vakuum›, 2019 mit dem Hannelore-Elsner-Preis für bedeutenden Schauspielkunst oder zuletzt 2020 mit dem Deutschen Fernsehpreis. Sie erhielt unter anderem den Sonderpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste sowie den Grimme Preis, den Deutschen Filmpreis und die Goldene Kamera.
Die Autoren-Nationalmannschaft, kurz Autonama, wurde 2005 von Thomas Brussig anlässlich der ersten Writers‘ league-EM in Italien gegründet, so sie auf Anhieb den 2. Platz belegte. Im Folgejahr erspielte sich die Mannschaft einen tapferen 4. Platz beim Turnier im eigenen Land. Seit 2008 wird die Autonama offiziell von der DFB-Kulturstiftung gefördert und gewann 2010 beim Ruhrlitcup die vierte Europameisterschaft der Autorennationalmannschaften. 2008 erschien im Suhrkamp Verlag die Anthologie ‹Titelkampf›, in der mehr als 30 Fußballgeschichten der einzelnen Mitglieder der Autonama zu finden sind. 2011 folgte die Sammlung ‹Fußball ist unser Lieben› mit vielen neuen Erzählungen. Trainiert wird die Autonama wöchentlich auf dem Platz von Blau-Weiß Berolina Mitte aktuell vom Autor Andreas Merkel. Neben Fußballgrößen wie Hans Meyer und Jörg Berger trainierte auch Otto Rehhagel, ehemaliger Bundesligaprofi und erfolgreicher Trainer u. a. der griechischen Nationalmannschaft, die Autonama. Ehrenspielführer war bis zu seinem Tod 2020 Ror Wolf. Autoren wie Benedict Wells oder Wolfgang Herrndorf waren ebenso Mitglieder der Autonama wie Sönke Wortmann und John von Düffel. Die ‹Botschafter in kurzen Hosen› entwickelten sich durch ihre literarischen Begegnungen zu international anerkannten Repräsentanten und Kulturvermittlern. Dem Prinzip der Autonoma folgend, wird auch bei uns nach dem Schlusspfiff des Spiels der Rasen des Stadions zu einer Lesebühne.
Dietmar Bär ist einer der profiliertesten Schauspieler der deutschen Film- und Fernsehbranche. Seine Schauspielausbildung absolvierte der gebürtige Dortmunder an der Westfälischen Schauspielschule Bochum. Ab Mitte der achtziger Jahre ist er zunehmend in Fernsehrollen zu sehen, bleibt dem Theater jedoch stets treu. So spielt er z. B. am Landestheater in Tübingen, dem Schauspielhaus Bochum oder am Schauspiel Frankfurt. Seine erste Hauptrolle im Kino spielt Dietmar Bär 1984 in Dominik Grafs ‹Treffer›. Auch Hörbuchfans ist er bekannt, unter anderem als feste Stimme für Håkan Nesser und Stieg Larsson und als Synchronsprecher für Filme wie ‹The Secret life of Pets› oder ‹Wickie und die starken Männer – Das magische Schwert›. 1997 stand Bär erstmalig zusammen mit seinem Kollegen Klaus Behrendt als Ermittlerduo Schenk und Ballauf im Kölner ‹Tatort› vor der Kamera. Für ihre Rollen als ‹Tatort›-Ermittler erhielten sie 2000 den Deutschen Fernsehpreis. 1998 gründeten Bär und Behrendt gemeinsam den Verein ‹Tatort – Straßen der Welt e.V.›, der sich sowohl für Entwicklungs- und Kinderrechtsprojekte im Ausland als auch für Bildungsprojekte in Deutschland engagiert. 2015 wurde die beiden für ihr Engagement mit dem Landesverdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.
Charlotte Balle wuchs in Berlin in einer kulturbegeisterten Familie auf. Schon früh stand der Berufswusch Musikerin fest. Nach dem Abitur schloss sie ihr Studium bei Prof. Petru Munteanu, Prof Walter Levin, Prof. Christiane Edinger und Prof. Winfried Rademacher mit dem Solistenexamen ab. Im Staatsorchester Stuttgart, an der Staatsoper Hamburg und bei den Stuttgarter Philharmonikern war sie Mitglied der ersten Violinen. Sie ist erste Geigerin des Streichquartetts Ladystrings, das sich inszenierten Konzerten verschrieben hat. Mit Schauspielern wie Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl war das Quartett regelmäßig mit musikalischen Lesungen auf Deutschland Tournee. Charlotte Balle stand als Solo-Partnerin von Jon Lord (Deep Purple), Silje Nergaard und dem Tord Gustavsen Trio als auch mit Größen der Pop Musik (Michael Jackson, Robbie Williams u.a.) auf den Bühnen dieser Welt. Neben den Live-Auftritten liegen von ihr und ihrem Streichquartett Audio-Produktionen vor.
Anna Bauer ist Komponistin, Sängerin und Musikerin. Ihre Laufbahn begann mit einem Studium an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg in den Fächern Popgesang und Songwriting. 2018 schloss sie ihr Masterstudium in Filmkomposition an der National Film and Television School in London ab. Seit 2012 ist sie als Komponistin, Klavierspielerin und Sängerin an verschiedenen Theatern beschäftigt, unter anderem am Thalia Theater in Hamburg, dem Schauspielhaus Zürich oder dem Schauspielhaus Bochum. Ihre bisherigen Arbeiten wurden geprägt von unter anderem Antù Romero Nunes, Armin Petras, Johanna Witt und Philipp Becker. Mit ihrer Tätigkeit als Filmmusikkomponistin unterstützte sie unter anderem die BBC, BBC Denmark, die BAFTA, Channel 4 und den WDR, ebenfalls wurden ihre Arbeiten beim Annecy Filmfestival, dem Sheffield Doc Fest, dem New York Jewish Film Festival und dem London Short Film Festival gezeigt. Ihre Komposition für den Animationsfilm ‹Home› wurde 2020 mit dem Festivalpreis Best Original Score in Annecy ausgezeichnet.
Shida Bazyar, geboren 1988 in Hermeskeil, studierte in Hildesheim Literarisches Schreiben und Kulturjournalismus und war Stipendiatin sowohl der Heinrich-Böll-Stiftung (2009) sowie 2012 des Literaturkreises der Klagenfurter Tage der Deutschsprachigen Literatur. 2016 erschien ihr Debütroman ‹Nachts ist es leise in Teheran› im Kiepenheuer & Witsch Verlag. Vielfach preisgekrönt, unter anderem mit dem Bloggerpreis für Literatur, dem Ulla-Hahn-Autorenpreis, dem Uwe-Johnson-Förderpreis oder Kulturpreis der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover, wurde der Roman auch in mehrere Sprachen übersetzt. Zuletzt erschien im April 2021 ihr zweiter Roman ‹Drei Kameradinnen›, der sich mit Alltagsrassismus und Ausgrenzung, Privilegien und Zugehörigkeit beschäftigt und aus welchem sie bei ‹Wege durch das Land› lesen wird. Neben Ihren Roman publizierte Bazyar viele Kurzgeschichten in Zeitschriften und Anthologien.
Die Schauspielerin Bibiana Beglau spielte wiederholt unter der Leitung von Christoph Marthaler, Einar Schleef, Frank Castorf, Luk Perceval und Martin Kušej bevor sie mit ihrer Hauptrolle in Volker Schlöndorffs Spielfilm ‹Die Stille nach dem Schuss› nationale Berühmtheit und internationale Anerkennung erlangte. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Silbernen Bären, dem Ulrich-Wildgruber-Preis und dem Adolf-Grimme-Preis. Neben ihren Theaterengagements an wichtigen deutschsprachigen Bühnen spielt sie in vielen großen Film- und Fernsehproduktionen mit und leiht Hörbüchern ihre Stimme. Unter den Filmen und Serien sind Rollen in ‹Tatort›, ‹Vienna Blood›, ‹King of Stonks› oder im Kinofilm ‹Wann kannst du meine Wunden küssen› von 2022. Beglau ist Ensemblemitglied des Burgtheaters in Wien. Sie wurde 2015 für ihre besondere schauspielerische Leistung mit dem Deutschen Theaterpreis ‹Der Faust› ausgezeichnet, sowie in den folgenden Jahren mit zahlreichen weiteren Preisen. Als Beste Interpretin erhielt sie 2017 für Thea Dorns ‹Die Unglückseligen› den Deutschen Hörbuchpreis. Sie ist Mitglied der Akademie der Künste und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.
Nach seiner Schauspielausbildung in Paris bei Pierre Bertin und an der deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin feierte Christian Berkel sein Filmdebüt 1977 in einer Rolle als Student im Kinodrama ‹Das Schlangenei› des schwedischen Regisseurs Ingmar Bergman. Danach war er auf renommierten Bühnen, u. a. am Sauspielhaus Bochum, am Schauspielhaus Düsseldorf, am Schillertheater Berlin, am Residenztheater München und am Burgtheater Wien unter der Regie von Claus Peymann, Rudolf Noelte und Alexander Lang, und auch in Fernsehen und Kino zu sehen. Zu seinen aktuellsten Arbeiten gehört der Kinofilm ‹Schächten› (Thomas Roth) sowie Arbeiten für Amazon Prime- und Netflix-Produktionen. Er wirkte zudem an internationalen Filmen mit, darunter ‹Inglorious Basterds› (Quentin Tarantino), ‹Operation Walküre› (Bryan Singer), ‹Laissez-Passer› (Bertrand Tavernier) und ‹Elle› (Paul Verhoeven). Mit dem deutschen Fernsehpreis in der Kategorie ‹Bester Mehrteiler› und dem Romy-Preis als ‹Bester Film› 2012 für ‹Der Mann an dem Fagott› (Miguel Alexandre), dem Bami 2004 für ‹Der Untergang› (Oliver Hirschbiegel), der goldenen Kamera in den Kategorien ‹Bester Schauspieler› und ‹Bester Fernsehfilm› für ‹Mogadischu› (Roland Suso Richter) oder dem Bambi-Publikumspreis 2011 wurde Christian Berkel bereits vielfach gewürdigt. Des Weiteren engagiert sich der Schauspieler in mehreren Vereinen gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus, etwa innerhalb der Amadeus Antonio Stiftung, ist Botschafter der Stiftung ‹Deutschland rundet auf› und Schirmherr der Stiftung ‹Ein Platz für Kinder›.
Die 1993 in Tel Aviv geborene Tänzerin Adaya Berkovich studierte Tanz im Maslool Dance Program in Israel. Später tanzte sie als Ensemblemitglied für die Noa Dar Dance Group und arbeitete währenddessen an weiteren Projekten mit unterschiedlichsten Künstlerinnen und Künstlern. In Deutschland war sie bereits an der Bayerischen Staatsoper, sowie am Düsseldorfer Schauspielhaus in ‹Hyperreal› zu sehen.
Betterov, eigentlich Manuel Bittorf, ist Singer-Songwriter und angesagter Newcomer aus Berlin. Er macht seit 2015 Musik und spielt seitdem in den Clubs und Kneipen der Hauptstadt. Schon mit seiner Debüt-EP ‹Viertel vor Irgendwas› feierte er große Erfolge, seine Musik ist eine Mischung aus Indie-Rock und Post-Punk. Er singt über aktuelle Themen, die die jungen Generationen bewegen, zum Beispiel über Leistungsdruck und Zukunftsangst: Es sind Songs über sein Leben, das Wegziehen vom Altbekannten in die Hauptstadt, unaufhaltsame Veränderungen und die Liebe. Auch Kultur hat für Betterov einen hohen Stellenwert, so setzt er mit seiner Single ‹Dussmann› dem gleichnamigen Berliner Kulturkaufhaus ein akustisches Denkmal. Seine neuste Single ‹Bring mich nach Hause› erschien Anfang 2022.
Der Schriftsteller Marcel Beyer wurde 1965 in Württemberg geboren, wuchs später in Kiel und Neuss auf. Bis 1991 studierte er Germanistik, Anglistik und Literaturwissenschaft an der Universität Siegen. 1992 absolvierte er schließlich sein Magister mit einer Arbeit über die Schriftstellerin Friederike Mayröcker. Beyer ist Träger zahlreicher Preise, darunter der Joseph-Breitbach-Preis 2018, der Peter-Huchel-Preis in 2021 und zuletzt der Samuel-Bogumil-Linde-Preis in 2023, gemeinsam mit seinem Kollegen Tomasz Różycki. Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen zählen u. a. die Romane ‹Menschenfleisch› (1991), ‹Flughunde› (1995), ‹Spione› (2000), die Essaysammlung ‹Nonfiction› (2003) und die Gedichtbände ‹Falsches Futter› (1997) und ‹Erdkunde› (2002). Weiterhin ist der Schriftsteller in der wissenschaftlichen Forschung tätig und beteiligte sich u. a. am Max-Planck-Institut (2008) als ‹writer in residence›.
Die Bielefelder Philharmoniker, unter der Leitung von Generalmusikdirektor Alexander Kalajdzic, bilden gemeinsam mit dem Theater Bielefeld und der Rudolf-Oetker-Halle die Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld. Das Orchester bietet ein umfangreiches Konzertprogramm mit Werken vom Barock bis zu Uraufführungen an. Renommierte Solist:innen wie Frank Peter Zimmermann, Martin Helmchen, Håkan Hardenberger, Viviane Hagner und andere kommen gerne nach Bielefeld, um mit den Philharmonikern zu konzertieren. Als Residenzorchester der Rudolf-Oetker-Halle, dem Konzerthaus Bielefeld, welches durch seine besondere Architektur und unvergleichliche Akustik ein bedeutendes Zentrum des kulturellen Lebens in Bielefeld und der Region OWL darstellt, sind sie musikalisch nicht mehr wegzudenken. Auf dem abwechslungsreichen Programm stehen ebenso Jazz-Konzerte, bei denen die Orchestermusiker:innen mit internationalen Künstler:innen wie Magnus Lindgren, Nils Landgren, Till Brönner, Max Herre oder Take 6 zusammenarbeiten. Der Generalmusikdirektor des Theaters Bielefeld und der Bielefelder Philharmoniker Alexander Kalajdzic wurde in Zagreb, Kroatien geboren, absolvierte seine Ausbildung an der Musikhochschule in Wien und schloss die Dirigierklasse von Karl Österreicher mit Auszeichnung ab. Er arbeitete unter anderem als Kapellmeister in München, als erster Dirigent des Nationaltheaters Weimar und als erster Kapellmeister am Nationaltheater Mannheim. Sein Repertoire reicht vom frühen Barock bis zur Moderne, wobei sein besonderes Interesse der französischen Musik gilt. Seit der Spielzeit 2010/2011 arbeitet er in Bielefeld.
Birgit Erz begeisterte bereits mit neun Jahren ein breites Publikum als ihr Violinkonzert in a-Moll von Antonio Vivaldi im Süddeutschen Rundfunk ausgestrahlt wurde. Es folgte mit elf Jahren eine USA-Tournee, der sich bald Konzertreihen in Südafrika, Norwegen, Israel, Italien, in die Carnegie Hall New York, die Liederhalle Stuttgart und zum Kyoto International Music Students Festival in Japan anschlossen. Nebst einem Horntrio und einem Streichquartett, das sie als Violinistin begleitete, spielte sie auch als Pianistin und Cembalistin in zahlreichen Ensembles, mit welchen sie sowohl gemeinsam als auch als Solokünstlerin zahlreiche Preise bei Jugend musiziert erringen konnte. 2002 trat sie als Geigerin beim Wettbewerb Premio Valntino Bucchi di Roma Internationale in der Sparte Musik des 20. Jahrhunderts an und konnte sich den 2. Preis erspielen. Zudem erhielt sie den Sonderpreis für beste Interpretation beim Mendelssohn Wettbewerb für Komposition in Berlin. Als Violinistin ist sie geprägt von Petru Munteanu, Valery Gradow, Roman Nodel und Antje Weithaas und verschärfte dieses Profil durch bei Meisterkurse bei Roman Totenberg, Ruggiero Ricci, Rainer Kussmaul, Tibor Varga und Ida Haendel. Gemeinsam mit der Violoncellistin Ilona Kindt und der Pianistin Karla Haltenwanger gründete sie 2006 das renommierte Boulanger Trio.
Ilona Kindt absolvierte ihr Studium als Cellistin bei Zara Nelsova und Harvey Shapiro in den USA sowie an der Menuhin-Akademie in Gstaad. Prägende Impulse erhilet sie durch die Zusammenarbeit mit Walter Levin, Ferenc Rados, Hatto Beyerle und Alfred Brendel. Als Kammermusikerin konzertierte sie mit Yehudi Menuhin, Joseph Silverstein, Sebastian Manz, Nils Mönkemeyer und Andrè Schuen und war beim
Menuhin Festival Gstaad, den Salzburger Festspielen, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, in der Wigmore Hall London sowie im Lincoln Center N. Y. zu Gast. Gemeinsam mit der Geigerin Birgit Erz und der Pianistin Karla Haltenwanger gründete sie 2006 das Boulanger Trio, welches zu den wenigen full-time Klaviertrios der Welt zählt und inzwischen auf eine beachtliche Konzertkarriere zurückblicken kann.
Mehrere CDs des Ensembles wurden mit Auszeichnungen wie dem Supersonic Award, dem Excellentia Award und der Shortlist vom Preis der Deutschen Schallplattenkritik bedacht. Im kommenden Frühjahr erscheint beim Label Berlin Classics das zehnte Album des Ensembles: Unter dem Titel ‹Teach me! – die Schüler von Nadia Boulanger› hat das Ensemble u. a. Werke von Quincy Jones, Leonard Bernstein und Astor Piazzolla eingespielt.
Wege
Der 1972 in Bergisch Gladbach geborene Schauspieler Sebastian Blomberg steht seit 1997 auf renommierten Theaterbühnen im deutschsprachigen Raum. Von 2011 bis 2017 war er regelmäßig als Gast des Residenztheaters München tätig, u. a. in der Rolle des Gleb Tschumalow in Heiner Müllers Inszenierung ‹Zement›. Neben seiner Theatertätigkeit wurde Blomberg für zahlreiche Film- und Fernsehproduktionen engagiert, für die er begehrte Preise wie den Grimme-Preis, den Preis der Deutschen Filmkritik sowie den Deutschen Schauspielpreis für seine schauspielerischen Leistungen in den Filmen ‹Guten Morgen, Herr Grothe› (2008), ‹Zeit der Kannibalen› (2015) und ‹Bonn – Alte Freunde, neue Feinde› (2023) verliehen bekommen hat. Der Schauspieler wirkt ebenfalls als Sprecher in Hörbüchern wie Jane Austens ‹Stolz & Vorurteil› (2022), ‹Sturmhöhe› von Emily Brontë (2022) oder ‹Das Phantom des Alexander Wolf› von Gaito Gasdnow (2014) mit.
Die Pianistin und künstlerische Leiterin des Hamburger Kammermusikfestes International Elisaveta Blumina gilt nicht erst seit der Verleihung des Echo-Preises als herausragende Vertreterin der Pianistengeneration. Ihre Qualitäten gründen sich in der großen russischen Klaviertradition ganz im Stil von Heinrich Neuhaus. Der musikalische Werdegang der deutschen Pianistin Blumina begann parallel zu ihrer Leidenschaft für das Ballett. Sie wurde schon als Kind in die berühmte Vaganov Ballett Schule aufgenommen und war fest entschlossen, Ballerina zu werden. Auf ärztlichem Rat, nämlich nach Röntgenuntersuchungen, die prognostizierten, wie groß sie einmal werden würde, wurde ihr geraten, doch zurück an die Spezialmusikschule zu gehen. Im Alter von 12 Jahren wurde sie an der Kunstschule des Museums ‹Eremitage› angenommen und studierte dort fünf Jahre lang Kunstgeschichte. Elisaveta Blumina ist einer den besten Interpretinnen der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts: Mittlerweile 36 CDs festigen dieses Renommee. Sie ist ein sehr gerne gesehener Gast in der Carnegie Hall in New York, der Elbphilharmonie und der Hamburger Laeiszhalle, der Berliner Philharmonie, Auditorio Nacional in Madrid, St. Petersburger Philharmonie, Gasteig in München, Konzerthaus Berlin, der Beethovenhalle Bonn, der National Concert Hall Dublin sowie bei Festivals wie Verbier, Colmar, Lockenhaus oder dem Schleswig-Holstein Festival. Sie spielt regelmäßig mit vielen bekannten Orchestern, darunter die Dresdner Philharmoniker, das Philharmonische Staatsorchester Hamburg, St. Petersburg Philharmonie Orchester, das Malaysian Philharmonic Orchestra, das Aalborg Symphony Orchestra, das Stuttgarter Kammerorchester, die Sinfonia Varsovia, die Staatskapelle Halle, das RTE Orchestra in Dublin sowie die Moskauer Virtuosen.
Claus Boesser-Ferrari ist ein stilprägender deutscher Gitarrist, Komponist und Dozent mit internationaler Reputation. Geboren 1952, begann er seine Karriere zunächst als Rockmusiker, um dann klassische Gitarre am Konservatorium der Musik in Speyer zu studieren. 1980 erhielt er den 1. Preis der Deutschen Phono-Akademie. Als Solist steht er seit 1992 auf internationalen Bühnen und hat Musik für Film und Theater, darunter das Schauspielhaus Zürich, das Deutsche Schauspielhaus Hamburg, die Schaubühne Berlin, Neumarkt Zürich und das Schauspiel Bochum geschrieben. Als ein Meister der Reduktion und Dekonstruktion ist er ein Freigeist, der sich bewusst einer stilistischen Einordnung entzieht. Zu seinen musikalischen Partnern zählen unter anderem Ralph Towner, Marc Ducret, Hans Reffert, Fred Frith, Marc Ribot, Jonas Hellborg, Barbara Lahr und die Sängerin Jutta Glaser. Neben intermedialen Projekten arbeitet er an Musik- und Lyrikprojekten sowie Hörspielproduktionen für den NDR. Sein aktuellstes Soloalbum ‹In Praise of Shadows› erschien 2019 bei Acoustic Music Records. 2021 veröffentlichte er ‹The Wind cries Mary›. Er lebt mit seiner Familie in Mannheim.
Roger Boltshauser schloss 1995 sein Studium an der ETH Zürich ab und gründete im Jahr darauf Boltshauser Architekten AG. Heute arbeitet ein Team von rund 75 Mitarbeiter:innen in den beiden Büros in Zürich und München. Nach mehreren Lehrtätigkeiten im In- und Ausland lehrt Boltshauser seit 2018 als Dozent an der ETH Zürich, seit 2022 ist er Mitglied des Baukollegiums Berlin. Er ist bekannt für seine Bauten aus Lehm. Die Auseinandersetzung mit dem Material ist für den Architekten eine grundlegende Erfahrung: Sie basiert auf dem Wissen, dass man sich auf relativ unbekanntem Terrain befindet und dass alles neu gedacht und entwickelt werden muss. Sie treibt Boltshauser an, neue Wege zu suchen und unkonventionelle Lösungen zu finden, gleichzeitig macht sie ihn kritisch gegenüber Konventionen. Diese Grunderfahrung versucht er auch in seiner Lehre zu vermitteln. Mithilfe des Lehms sollen Student:innen den Mut entwickeln, neue Lösungsansätze zu denken. Entsprechend entwickelt sich auch die architektonische Sprache von Roger Boltshauser in der Auseinandersetzung mit Materialien und den ihnen innewohnenden konstruktiven und strukturellen Möglichkeiten. Viele seiner aktuellen Werke beschäftigen sich mit hybriden Strukturen, die Eigenschaften verschiedener Materialien kombinieren. Hier schließt sich der Kreis zum Lehm: Die Kraft des Baustoffes liegt nicht darin, andere zu ersetzen, sondern sie zu ergänzen.
Das Boulanger Trio, bestehend aus der Pianistin Karla Haltenwanger, der Violinistin Birgit Erz und der Cellistin Ilona Kindt, begeistert seit 18 Jahren durch sein leidenschaftliches Spiel und seine intelligenten Interpretationen. Neben der Beschäftigung mit klassischem und romantischem Repertoire sind die Musikerinnen gefragte Interpretinnen Neuer Musik und spielten u. a. im Konzerthaus Berlin, im Festspielhaus Baden-Baden, im Palais des Beaux-Arts Brüssel, in der Wigmore Hall London und in der Elbphilharmonie Hamburg. Ihre CDs wurden mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Supersonic Award und dem begehrten Excellentia Award in Luxemburg. 2008 wurde den Musikerinnen der Peter Raue Preis für Neue Kammermusik verliehen und 2012 startete das Ensemble eine eigene Konzertreihe, die Boulangerie. Dieses Jahr veröffentlicht das Ensemble gleich zwei neue Alben: eines mit Werken von Komponistinnen von der Renaissance bis heute bei Berlin Classics und eines mit Kammermusik von Johannes Maria Staud bei NEOS. Das mehrfach in Kammermusikwettbewerben ausgezeichnete Trio ist nach den Schwestern Nadia und Lili Boulanger benannt, die durch ihre außergewöhnlichen Persönlichkeiten und ihren kompromisslosen Einsatz für die Musik den Künstlerinnen bis heute eine große Inspirationsquelle sind.
Wolfram Brandl wurde 1975 in Würzburg geboren. Im Alter von acht Jahren erhielt er den ersten Geigenunterricht bei seinem Vater. Zu Schulzeiten hatte er Unterricht bei Prof. Max Speermann in Würzburg und gewann mehrfach 1. Preise bei Wettbewerb ‹Jugend musiziert› auf Bundesebene. Mit Unterstützung der Jürgen-Ponto-Stiftung ging er nach seinem Abitur 1994 nach Berlin, um an der Universität der Künste bei Prof. Uwe-Martin Haiberg zu studieren. Bevor er 2011 1. Konzertmeister der Staatskapelle Berlin unter Daniel Barenboim wurde, war er zehn Jahre lang erster Geiger bei den Berliner Philharmonikern. Neben seiner Tätigkeit als Konzertmeister ist Brandl 1. Geiger des Scharoun Ensembles Berlin, was 1983 von Mitgliedern der Berliner Philharmoniker gegründet wurde. Mit dieser Kammermusikformation gastierte er u. a. in der Carnegie Hall New York, der Wigmore Hall London, im Konzerthaus in Wien, dem Concertgebouw Amsterdam und der Scala in Mailand. So ergaben sich viele künstlerische Impulse aus Begegnungen mit Pierre Boulez, Christoph Penderecki, Heinz Holliger, Thomas Adés, Matthias Pintscher, Brett Dean und Jörg Widmann. Zahlreiche Aufnahmen dokumentieren seine Arbeit und sind mit Preisen wie dem Echo.
Der Bremer Thomas Brandt machte 2016 seinen Abschluss an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig. Neben Engagements am Theater, u. a. am Schauspiel Köln, ist er in Film- und Fernsehproduktionen, wie ‹Als wir träumten› oder ‹SOKO-Leipzig› zu sehen. Mit seiner Band ‹tinie creatures.› ist er zudem als Musiker unterwegs.
Emma Braslavsky, 1971 geboren in Erfurt, ist seit 1999 als freie Autorin und Kuratorin tätig. Sie reiste durch die Welt und studierte dann bis 1999 an der Humboldt-Universität in Berlin. Ihr Debütroman <Aus dem Sinn> wurde 2007 mit dem Uwe-Johnson-Förderpreis sowie dem Franz-Tumler-Debütpreis ausgezeichnet und war für den Debütpreis des Buddenbrookhauses nominiert. 2008 erschien ihr zweiter Roman <Das Blaue vom Himmel über dem Atlantik>. <Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten> ist ihr neustes Buch, welches 2019 erschien. 2021 erhielt sie das Thüringer Literaturstipendium Harald Gerlach, sowie das Alfred-Döblin-Stipendium. Für ‹Wege durch das Land› hat Emma Braslavsky mit ‹Mechaniken der Erlösung› einen Text zum Thema Stille verfasst.
Der Musikpädagoge Markus Brenk, 1961 geboren, studierte an der Folkwang-Hochschule Essen Schulmusik sowie Orgel sowie weitere, wissenschaftliche Fächer an den Universitäten Essen und Bochum. Er wurde 1997 an der Universität Bonn im Fach Musikwissenschaft promoviert und nach seiner Habilitation mit dem Schwerpunkt Schulpädagogik an der Universität Münster 2001 Professor für Musikpädagogik an der Hochschule für Musik in Detmold. Im Tätigkeitsschwerpunkt Kirchenmusik verfügt er über eine jahrzehntelange Erfahrung mit der Begleitung von Chören und Solisten.
Die Schriftstellerin Alina Bronsky, geboren 1978 in Russland, lebt seit den Neunzigerjahren in Deutschland. Sie arbeitete als Werbetexterin und Zeitungsredakteurin, bevor 2008 ihr Debütroman ‹Scherbenpark› erschien. Dieser wurde schnell zum Bestseller und schließlich 2009 für den Jugendliteraturpreis, sowie für den Aspekte-Literaturpreis nominiert. Kurz darauf wurde der Roman als Theaterstück inszeniert und für die Kinos verfilmt. Ihr Roman ‹Baba Dunjas letzte Liebe› wurde 2015 für den Deutschen Buchpreis nominiert und war ein großer Publikumserfolg. 2019 folgte der Familien- und Gesellschaftsroman ‹Der Zopf meiner Großmutter›. Im September 2021 veröffentlichte sie den Roman ‹Barbara stirbt nicht›. Alina Bronsky lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Der Architekt Andreas Bründler studierte nach absolvierter Hochbauzeichnerlehre in den Jahren 1989 bis 1993 Architektur an der Ingenieurschule beider Basel. Nach ersten Berufsjahren im Architekturbüro Miller & Maranta gründete er im Jahr 1997 zusammen mit Daniel Buchner das Büro Buchner Bründler Architekten. 2003 wurde er in den Bund Schweizer Architekten aufgenommen, in den Jahren 2005 und 2006 war er Gastprofessor an der Ecole Polytechnique Fédérale von Lausanne (EPFL). Von 2010 bis 2012 hatte er eine Gastdozentur für den Bereich Entwurf an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETHZ) inne. Die Arbeiten von Buchner Bründler Architekten erhielten eine Vielzahl an Preisen und Auszeichnungen, darunter den Architekturpreis Beton 13 sowie den Arc-Award 18 für das Wohnhaus Stadterle in Basel. Andreas Bründler ist seit 2018 Mitglied des städtebaulichen Beirats der Stadt Basel. Soeben hat er eine Gastprofessur am Masterstudiengang der Fachhochschule Nordwestschweiz angetreten.
Bernd Brunner, 1964 geboren, studierte Wirtschaft, Amerikanistik und Kulturwissenschaft in Berlin und Seattle. Er veröffentlichte zahlreiche Sachbücher in welchen er Wissenschaft, Literatur und Geschichte verknüpft. Darunter ‹Das Buch der Nacht› (2021), ‹Die Erfindung des Nordens› (2019) oder ‹Die Kunst des Liegens› (2012). Er publizierte außerdem in diversen Zeitungen und Magazinen im In- und Ausland, seine Werke werden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Bernd Brunner lebt in Berlin.
Alexandru Bulucz, geboren 1987 in Alba Iulia, verbrachte seine Kindheit in Rumänien und lebt seit seiner Jugend in Deutschland. Er ist freischaffender Autor, Übersetzer, Kritiker und Herausgeber. Für seine Lyrik wurde er u. a. mit dem Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis beim Literarischen März (2019) ausgezeichnet, für seine Prosa mit dem Deutschlandfunk-Preis beim Bachmannwettbewerb (2022). Aus dem Rumänischen ins Deutsche übersetzt hat er u. a. Alexandru Vona, Eugène Ionesco und Andra Rotaru. Jurytätigkeiten hatte er zuletzt für die Arbeitsstipendien des Berliner Senats, den Dresdner Lyrikpreis, den Open Mike und den Berliner Kunstpreis in der Kategorie Literatur. Im Frühjahr 2024 erschien sein dritter Gedichtband ‹Stundenholz›.
Der Berliner Schauspieler und Regisseur Fabian Busch spielte 1992 seine erste Kinohauptrolle in Wolfgang Kohlhaasʼ ‹Inge, April und Mai›. Es folgten Rollen in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen, unter anderem in dem Film ‹23 – Nichts ist so, wie es scheint› von Hans-Christian Schmid (1998) oder in ‹Der Vorleser› (Regie: Stephen Daldry, 2008). 1999 wurde er für den Deutschen Fernsehpreis als bester Schauspieler für seine Rolle in Christian Wagners ‹Zehn wahnsinnige Tage› nominiert. 2013 spielte er in dem Märchenfilm ‹Vom Fischer und seiner Frau›. Seit 2000 war Fabian Busch mehrfach im ‹Tatort› zu sehen, zuletzt 2019 in Barbara Kulcsars ‹Rebland›. Sein Debüt als Regisseur gab er 2010 mit dem Kurzfilm ‹Edgar›, für den er auch das Drehbuch schrieb. Für seine Rolle in ‹Er ist wieder da› (Regie: David Wnendt) wurde er 2016 für den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Beste männliche Nebenrolle nominiert. Außerdem drehte er Ende 2018 unter Regie von Eoin Moore für den ZDF die Komödie ‹Der Sommer nach dem Abitur›. 2022 übernahm er die Rolle des Leo Zeller in der Sky-Serie ‹Drift – Partners in Crime›.
Ekki Busch wurde 1964 geboren und wuchs in Münster auf. Er spielt seit seinem 10. Lebensjahr Schlagzeug, später kamen Klavier und Kirchenorgel dazu. 1985 zog er nach Berlin, begann Musikwissenschaften zu studieren und spielte in verschiedenen Bands Keyboard, Akkordeon und sang. Daneben war er in der Berliner Off-Theater-Szene als Musiker und Schauspieler aktiv. Seit 1991 ist er regelmäßig als Akkordeonist bei der Band Element of Crime zu hören und begleitete die Band von 1993 bis 1997 und ab 2016 auch live. Zwischendurch widmet er sich immer wieder der Theaterarbeit und begleitet auch andere Künstler am Akkordeon, darunter Maren Kroymann, Georgette Dee und Wiglaf Droste. 1999 gründete er das Ekki Busch Terzett, mit dem er seitdem auch eigene Songs präsentiert.
Die Capella de la Torre gehört zu den erfolgreichsten Ensembles im Bereich der Alten Musik und spielt auf historischem Instrumentarium. Seit ihrer Gründung durch Katharina Bäuml 2005 haben die mehrfachen Echopreisträger dreißig CDs aufgenommen und über eintausend Konzerte gespielt. Ihre neueste CD ‹Preatorius Dances› erschien im Juni 2021. Ein besonderes Anliegen des Ensembles ist neben der Konzerttätigkeit die Arbeit an Education-Programmen, welche durch Vermittlungsprojekte Neugier auf Alte Musik wecken sollen. Außer als Hommage an den Komponisten Francisco de la Torre ist der Name des Ensembles wörtlich zu verstehen, denn ‹de la Torre› bedeutet übersetzt ‹vom Turm herab›, wie es in der Tradition von Ministriles, Piffari und Stadtpfeifern üblich war. Bei ‹Wege durch das Land› tritt die Capella de la Torre gemeinsam mit Margaret Hunter und Maurizio Castrucci auf. Katharina Bäuml studierte moderne und Barockoboe sowie historische Rohrblattinstrumente wie die Schalmei, und ist Leiterin mehrerer Festivals und Konzertreihen. Die aus Neuengland stammende Sopranistin Margaret Hunter erhielt ihre Ausbildung in Boston (USA), Oxford (UK) und an der Hochschule für Künste, Bremen. Seit 2014 ist sie regelmäßiger Gast bei der Capella de la Torre. Maurizio Castrucci beschäftigt sich seit fast 50 Jahren mit Karate und hat auf der ganzen Welt mit den berühmtesten Karateka gearbeitet. Er hat den Schwarzen Gürtels (IV Dan) in Karate Shōtōkan.
Der Chor des Bach-Vereins Köln avancierte unter der vierzehnjährigen Leitung von Hermann Schroeder 1947 bis 1961 zu einem der führenden Ensembles Kölns. Neben dem kompositorischen Werk Bachs, das immer wieder im Zentrum der musikalischen Auseinandersetzung steht, nimmt auch die Erarbeitung von Werken des 20. und 21. Jahrhunderts einen breiten Raum ein. Das Ensemble gastierte bisher unter anderem beim Kölner Festival ACHT BRÜCKEN, Kölner Fest für Alte Musik, Beethovenfest Bonn sowie beim Bachfest Leipzig und arbeitete mit Orchestern wie Concerto Köln, dem Bundesjugendorchester, Leipziger Barockorchester, Kölner Kammerorchester, Gürzenich-Orchester, Concerto con Anima, concerto classico frankfurt sowie Les Siècles zusammen. Als weitere prominente Chorleiter sind Kurt Thomas, Wolfgang Gönnenwein und Rolf Reinhardt zu nennen, wobei Thomas Neuhoff von 2002 bis 2020 die bisher prägendste Ära verantwortete. Seit 2020 übernimmt Christoph Siebert die künstlerische Leitung. Sein seither zur Aufführung gekommenes Repertoire beherbergt neben Werken von Bach auch Musik alter und neuer Meister, große chorsinfonische Werke sowie A-cappella-Literatur aller Epochen.
CHORWERK RUHR zählt zu den bedeutendsten Kammerchören in Deutschland. Das 1999 gegründete Vokalensemble entwickelte sich zu einer festen Säule der Vokalkunst im deutschsprachigen Raum. Das Ensemble hat sich als eines der hochwertigen künstlerischen Markenzeichen der Metropolregion Ruhr und als einer der Spitzenchöre Deutschlands etabliert. Die außerordentliche Qualität des Chores ist es, den speziellen Anforderungen solistischer Besetzungen ebenso gerecht zu werden wie eine perfekte Verschmelzung des Ensembles im Chorklang zu erreichen. Alljährlich kooperiert CHORWERK RUHR in besonderer Form mit der Ruhrtriennale. CHORWERK RUHR ist ein Bestandteil der Kultur Ruhr GmbH, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
Sabine Köhler und Heiki Ikkola arbeiten seit 2006 als Cie. Freaks und Fremde zusammen und versammeln für ihre Projekte Theatermacher:innen, Bildende Künstler:innen und Musiker:innen in Teams, die über längere Zeiträume Arbeits- und Lebensstrategien ausprobieren und weiterentwickeln. Mittlerweile wirken zehn Theatermacher:innen, Techniker:innen und Musiker:innen miteinander an einzigartigen Performances. Im Jahr 2007 präsentierten sie ihre erste Arbeit ‹Fremde›, indem die Thematik von unvermeidlichen Kontakten und widerstreitenden Gefühlen behandelt wird. Seitdem begleitet die Kompanie das Thema der Begegnung mit dem Fremden. Interessant an der Performance der Freaks und Fremde ist die dazugehörige Puppenspielkunst. Das Schauspiel erlernten Ikkola und Köhler an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin. 2015 erhielt das Projekt den Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden. Weitere Preise wie der Sächsische Förderpreis für Kunst und Demografie in 2016 oder der Preis für die beste Theatermusik beim Theaterfestival in Lomza für das Stück ‹Loving the Alien› (2017) folgten. Mittlerweile sind sie auf vielen internationalen Bühnen zuhause.
Der Komponist Christoph Coburger studierte in den Jahren 1985 bis 1990 unter anderem bei Ulrich Leyendecker an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Seitdem verfasste er zahlreiche Arbeiten für Oper, Sprechtheater, Film, Konzert und andere performative Zusammenhänge. Er arbeitete für eine Vielzahl von Bühnen im deutschsprachigen Raum, etwa für das Théatre des Capucins Luxembourg, das Burgtheater Wien oder das Thalia Theater Hamburg. Bei seiner Theaterarbeit nahm Coburger sowohl Positionen als Komponist als auch als Regisseur ein und wurde in diesen Kontexten auch zu renommierten Festivals des deutschsprachigen Raums eingeladen, etwa 2002 mit seiner Kammeroper ‹NULL TOTE› zur NRW Ruhrtriennale im Rahmen des off limits-Festivals oder 2005 mit Franzobel-Stück ‹Puppen› zu den Zürcher Festspielen. Gemeinsam mit dem Komponisten Ernst Bechert gründete er 1988 das ‹ensemble für städtebewohner Berlin/Wien/Zürich›, dessen künstlerischer Leiter er seitdem ist. Weiter arbeitet er gegenwärtig unter anderem mit dem ensemble für neue musik zürich an ‹Sonatine 20›, welches am 26.9.20 Uraufführung in Zürich feiert.
Das Cölner Barockorchester (CBO) wurde 2007 unter der Leitung des Geigers Andreas Hempel und der Cellistin Evelyn Buyken gegründet. Es hat sich in der Zwischenzeit fest in der Alte-Musik-Szene etabliert und ist bereits erfolgreich bei mehreren renommierten Festivals aufgetreten, etwa bei den Bregenzer Festspielen, dem Kölner Fest für Alte Musik oder den Brühler Schlosskonzerten. 2016 erschien mit der CD ‹Towards Heaven – Dem Himmel entgegen› die Debut-Aufnahme bei dem Label ‹Coviello›. Abseits dessen engagieren sich die Musiker auch in der Musikvermittlung, etwa seit 2019 mit ihrem digitalen Educationprojekt ‹# in the Bubble?›, das in Kölner Realschulen und Gymnasien stattfindet. Dank einer mehrjährigen Förderung des Landes NRW kann das CBO seit Oktober 2019 das langfristige Konzertprojekt ‹Fair Play – Sauber spielen› umsetzen, dass sich der Wirkung der Nachhaltigkeit in unserer Gesellschaft verschrieben hat.
La Banda gründete sich eigens für das diesjährige Literatur- und Musikfestival ‹Wege durch das Land› 2022, und setzt sich aus 6 Musikern zusammen, die alle aus dem Umfeld der Hochschule für Musik Detmold stammen.
Florian Stubenvoll (Klarinette) ist ein ehemaliger Student der Detmolder Musikhochschule und hat sich in unserer Region einen Namen als Gründer und Leiter des Ensemble „vinorosso“ gemacht.
Norbert Stertz (Flügelhorn) lehrt als Professor für Horn an der Detmolder Musikhochschule und kann auf eine langjährige, internationale Karriere als Kammermusiker zurückblicken. Als Solohornist spielte er fast 20 Jahre bei den Dortmunder Philharmonikern.
Der aus Liverpool stammende Percussionist Mike Turnbull ist ein ehemaliger Lehrender der HfM Detmold und ein Urgestein der freien Musikszene unserer Region. Seine Experimentierfreudigkeit und sein Improvisationstalent zeichnen ihn aus, er arbeitet mit verschiedenen Ensembles in den unterschiedlichsten Musikstilen zusammen.
Vervollständigt wird das Ensemble durch aktuell Studierende der HfM Detmold. Diese sind der aus Westfalen stammende Benjamin Joost-Meyer zu Bakum (Euphonium), der aus der Ukraine stammende Vsevolod Khuotarinen (Akkordeon) und Ozan Coşkun (Gitarre), der mit türkischen Wurzeln in Nürnberg geboren wurde.
Durch die Beeinflussung verschiedener Musikstile wie Weltmusik, Alte Musik, Jazz und Neue Musik kreiert der Perkussionist, Dozent, Komponist und Festivalleiter Murat Coşkun seinen ganz eigenen Stil. Seine musikalische Welt bewegt sich zwischen Orient und Okzident, woraus er ein großes Musikrepertoire schöpft und dieses auf Konzerten auf der ganzen Welt zum Besten gibt. Neben seiner Solo-Karriere wirkt der Musiker auch in renommierten Orchestern wie dem ‹Freiburger Barockorchester› oder den ‹Tonkünstler Orchester Österreich› mit. Zudem arbeitete Coşkun schon mit anderen namenhaften Musiker:innen zusammen, wie mit dem Klarinettisten Giora Feidman oder dem fünffachen Grammy-Gewinner Glen Velez. Sein Können hat der Musiker schon zahlreich auf Ton- und Bildträgern unter Beweis gestellt, u. a. auf seiner Debüt-CD ‹Frames & Drums› (2012) oder bei seiner letzten Veröffentlichung ‹Colours of Eurasia› (2021) im Ensemble ‹FisFüz›. Zusammen mit dem Mutter-Tochter-Duo Hille und Marthe Perl, konzertiert er als Trio unter dem Namen ‹Hille Perl & Friends›, und rundet das musikalische Spektakel mit seiner Trommel ab.
Das multinationale Sextett Berlin Counterpoint macht seit seiner Gründung im Jahr 2007 klassische Musik einem breiten Publikum zugänglich und verschiedene kulturelle Einflüsse geltend. Das Repertoire des Ensembles umfasst neben selbst komponierten Stücken auch eine breite Auswahl von Werken des Barock bis hin zur zeitgenössischen klassischen Musik. 2013 wurden diesechs Musiker mit dem Usedomer Musikpreis ausgezeichnet.
Berlin Counterpoint spielt in der Besetzung:
Aaron Dan (Flöte),
Olivier Stankiewicz (Oboe),
Sacha Rattle (Klarinette),
Laura Lorx (Fagott),
Lionel Speciale (Horn)
und Jonathan Ware (Klavier)
Das Cuarteto Rotterdam wurde 2004 während eines gemeinsamen Musikstudiums an der Rotterdam Academy für World Music gegründet und nach dessen Entstehungsort benannt. Seitdem bespielte das musikalische Quartett in der Besetzung Michael Dolak (Bandoneón), Susanne Cordula Welsch (Violine), Judy Ruks (Piano) und Anna-Maria Huhn (Kontrabass), bereits unterschiedlichste Konzertsäle, Tangobälle und internationale Musik- und Tangofestivals unter anderem in Paris, Istanbul, Zürich, Amsterdam und Buenos Aires. Auf der Suche nach dem Tango des 21. Jahrhunderts kombinieren sie traditionelle argentinische Tangoklänge mit argentinischen und europäischen Tango-Kompositionen der Gegenwart. Neben mehreren aufgenommenen Alben erschien 2018 die CD ‹Un Placer›, die eine Mischung aus Titeln bekannter Musiker wie Carlos Di Sarli, Juan D‘Arienzo, Anibal Troilo und Osvaldo Pugliese mit selten gespielten Titeln und ausgefeilter Dramaturgie verbindet. Die Musikerinnen und Musiker wurden 2011 beim Internationalen Akkordeonwettbewerb in der Kategorie ‹Instrumentalgruppen mit Bandoneón› mit dem ersten Preis ausgezeichnet.
Alexander Danko wurde 1962 im russischen Rostow-am-Don geboren, wo er aufwuchs und durch seinen Vater, einem Volksmusiker, die ersten Unterrichtsstunden am Akkordeon bekam. An der Rostower Fachschule der Künste studierte er die Fächer Akkordeon und Dirigieren und setzte unter Professor Uschenin seine Studien am Rostower Rachmaninow-Konservatorium fort. Nach seinem Abschluss begann er als Akkordeonist an der Staatlichen Philharmonie in Kislowodsk zu arbeiten. 1986 belegte Danko den ersten Platz beim angesehenen russischen Akkordeonistenwettbewerb in der Stadt Tula. Ab 1991 eroberte er auch die internationalen Konzertbühnen und seine Konzerte führten ihn nach Italien, Österreich, Frankreich oder Deutschland. Sowohl solistisch als auch in verschiedenen Ensembles wie der Klezmerband Harry’s Freilach und der Gruppe Donkozaken Balalajka konzertiert er in unterschiedlichen Zusammenhängen.
Der Komponist und Organist Franz Danksagmüller studierte in Wien, Linz, Saarbrücken und Paris bei Michael Radulescu, Daniel Roth, Erich Urbanner und Karlheinz Essl. 1994 erhielt er den Würdigungspreis des Österreichischen Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung, und wurde bei mehreren internationalen Wettbewerben ausgezeichnet. Er konzertierte u. a. mit den Wiener Symphonikern, der Camerata Salzburg, den Berliner Symphonikern, den Hamburger Symphonikern, dem Orchestra of Birmingham, dem RSO Wien, dem Ensemble die Reihe und dem Arnold Schönberg Chor und arbeitete mit namhaften Dirigenten zusammen, u. a. mit Sir Simon Rattle, Michael Schønwandt, Erwin Ortner und Ton Koopmann. Franz Danksagmüller vereint in seinen innovativen Projekten, Kompositionen und Live-Elektronik Performances ein weites künstlerisches Spektrum. In seiner Arbeit lotet er die Verbindung von historischer und neuer Musik sowie von klassischen Klangkörpern und neuesten elektronischen Instrumenten immer wieder neu aus. Seit 2005 ist er Professor für Orgel und Improvisation an der Musikhochschule Lübeck, seit 2018 Gastprofessor an der Royal Academy of Music in London.
Jochen Distelmeyer ist Musiker, Komponist, Songschreiber und Autor. In Bielefeld geboren und aufgewachsen, hatte er seine ersten Berührungspunkte mit der deutschen Independent-Pop-Szene beim Label ‹Fast Weltweit› in Bad Salzuflen. 1990 gründete Distelmeyer zusammen mit Andre Rattay und Eike Bohlken die Band Blumfeld, die später zu einer der einflussreichsten Gruppen der hiesigen Musikszene avancierte und über die der Spiegel sagt, sie habe ‹den deutschen Pop revolutioniert›. Blumfeld stiegen mehrfach mit ihren Alben in die Top Ten der Albumcharts ein. Nach seinem ersten Solo-Album ‹Heavy› von 2009 erschien 2015 sein erster Roman ‹Otis›, sowie kurz darauf die Songsammlung ‹Songs From The Bottom Vol.1›. 2017 übernahm Distelmeyer eine Gastprofessur für Bildhauerei an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Sein neues Album ‹Gefühlte Wahrheiten› erschien im Juli 2022 und platzierte sich auf Platz 14 der deutschen Albumcharts.
Andreas Dobberkau absolvierte seine Schauspielausbildung am Bühnenstudio der Darstellenden Künste Hamburg. Er war an mehreren Theatern u. a. an den Hamburger Kammerspielen, am Altonaer Theater Hamburg sowie am Oldenburgischen Staatstheater tätig und 2002 bis 2008 als festes Ensemblemitglied beim Theater Vorpommern Greifswald engagiert. Zuletzt spielte er in der Saison 2017/18 in dem Stück ‹Konstellationen› im Theaterkahn Dresden. Dem Fernsehpublikum wurde er bekannt durch seine Hauptrolle in der ZDF-Serie ‹Küstenwache› als Polizeioberkommissar Marten Feddersen. Auch in anderen Serien hatte Dobberkau immer wieder Gastauftritte, darunter in Krimiserien wie dem ‹Tatort› oder ‹SoKo Leipzig›, als auch in ‹Babylon Berlin› und ‹Die Pfefferkörner›. Andreas Dobberkau war zudem auch auf der Kinoleinwand u. a. in den Filmen ‹Kick› (2004), ‹A Cure for Wellness› (2015), ‹Die Unsichtbaren› (2016) und ‹Strawberry Bubblegums› (2016) zu sehen. Zuletzt arbeitete er bei dem Kurzspielfilm ‹Das rote Rad› für die Filmakademie Baden-Württemberg mit. Andreas Dobberkau wohnt in Oldenburg.
Lucas Dorado studierte am Biel/Bienne Conservatory in der Schweiz Schlagzeug und Perkussion. Es folgten weitere Lernaufenthalte in der Schweiz an der Jazz Schule Biel/Bienne und der Musikhochschule Lausanne, sowie ein Stipendium für das Studium am Jazz Institut Berlin bei Professor David Friedman. Gemeinsam mit seinem Vater trat er als Duo Dorado bereits mehrfach bei internationalen Musikfesten und Konzerten auf, unter anderem bei dem Festival de Vendôme in Frankreich, dem Festival dell‘Adriatico in Italien oder dem International Festival Rust in Österreich. Im September 2017 gewann er den ersten Preis der Jazz-Vibraphone Competition im italienischen Pescara.
Die Sängerin Dota Kehr sang zu Beginn ihrer Karriere unter dem Pseu-donym ‹Die Kleingeldprinzessin›. Seit 2013 steht sie mit ihrer Band DOTA als Songwriterin, Sängerin und Gitarristin auf der Bühne. Die anderen Mitglieder sind der Gitarrist Jan Rohrbach, Schlagzeuger Janis Görlich und seit 2017 Patrick Reising am Keyboard und Synthesizer. Der E-Bassist Alex Binder ist 2020 während der Produktion des neusten Albums eingestiegen. Die Band veröffentlicht seit 2003 ihre Alben unter ihrem eigenen Label ‹Kleingeldprinzessin Records› und arbeitet regelmäßig mit anderen Musikerinnen und Musikern zusammen. 2020 erschien das Album ‹Kaléko› mit Vertonungen einiger Texte der Dichterin Mascha Kaléko, im Mai 2021 erschien schließlich das neuste Album der Band ‹Wir rufen dich, Galaktika›. Die Bandmitglieder leben in Berlin.
Die deutsche Schauspielerin Meike Droste studierte bis 2003 Schauspiel an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Noch während ihres Studiums sammelte sie erste Schauspielerfahrungen bei den Münchner Kammerspielen. Es folgten Stationen am Berliner Ensemble und am Schauspielhaus Zürich, bevor sie von 2006 bis 2014 zum Ensemble des Deutschen Theaters Berlin gehörte. Es folgten Fernsehproduktionen wie ‹Tatort›, ‹SOKO Köln› und ‹Hannah Mangold›. Durch ihre Rolle der Bärbel Schmied in der mehrfach preisgekrönten Serie ‹Mord mit Aussicht› wurde Meike Droste einem großen Fernsehpublikum bekannt. 2021 war sie im zweiten Teil der ARD-Reihe ‹Das Leben ist kein Kindergarten›, sowie in ‹Der Kommissar und die Eifersucht› im ZDF zu sehen. Anfang 2022 wurde bereits der dritte Teil von ‹Das Leben ist kein Kindergarten› gedreht. Im Kino war sie zuletzt 2020 in ‹Nachtwald› zu sehen. Droste wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, 2009 erhielt sie den Faust-Theaterpreis für die Beste Darstellerische Leistung in Tschechows ‹Die Möwe› unter der Regie von Jürgen Gosch, 2015 folgte der Grimme-Preis. Meike Droste spricht auch Hörspiele ein und wurde für ‹Verborgene Chronik› mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet.
Crescentia Dünßer studierte Schauspiel am Konservatorium für Musik und Theater in Bern. Ihr erstes Theaterengagement führte sie nach Bochum zu Claus Peymann. Die folgenden Jahre waren von einer engen Zusammenarbeit mit dem Schauspieler Otto Kukla geprägt. 1986 gründeten beide gemeinsam das ‹Zelt Ensemble Theater›, danach leiteten sie von 1993 bis 1999 das Zimmertheater Tübingen und von 1999 bis 2004 das Theater Neumarkt in Zürich. 1993 erhielt das Duo den Regieförderpreis für ‹Fegefeuer in Ingolstadt›. Seit 2004 ist Dünßer freischaffend als Regisseurin, u. a. am Badischen Staatstheater Karlsruhe und Braunschweig sowie am Deutschen Schauspielhaus Hamburg tätig und seit 2012 vor allem als Dozentin, Regisseurin, Projektleiterin vor allem interdisziplinär, an den Hochschulen in Zürich, Linz, Ernst Busch in Berlin und an der Otto-Falckenbergschule in München. Dort inszenierte sie unter anderem das inklusive Projekt ‹Wie hoch ist Augenhöhe›, welches 2018 an den Kammerspielen München präsentiert wurde. Sie initiiert und leitet seit 2017 thematische Workshops im intuitiven Schreiben, u. a. in Tel Aviv, Berlin, Freiburg, Kempten. Daneben ist sie als Theater- und Filmschauspielerin tätig. Sie war in Kinofilmen wie ‹Wallers letzter Gang›, ‹Stille Sehnsucht Warchild› sowie in Fernsehfilmen zu erleben und stand vielfach, unter anderem am Staatstheater Stuttgart, am Theater Baden-Baden sowie am Alten Schauspielhaus Stuttgart, auf der Bühne. Aktuell erarbeitet sie unter Henrik Ibsen das Schauspiel ‹Gespenster› am Theater Baden-Baden (Premiere am 08. April 2022). Sie wirkt bei Jurytätigkeiten mit, u.a. vielfach bei der Studienstiftung des deutschen Volkes und arbeitet außerdem seit 2015 als Mediatorin und Coach. Sie konzipierte und leitete den Schreibworkshop von ‹Wege durch das Land› bei der von Bodelschwinghschen Stiftung in Bethel und erstellte die Fassung der Lesung. Diese wird bei der heutigen Veranstaltung präsentiert.
Mit sechs Jahren erhielt Charles-Antoine Duflot seinen ersten Violoncellounterricht und wurde 1999 Jungstudent am Conservatoire National de Région de Paris. Später wechselte er an die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart zu Prof. Jean-Guihen Queyras und an die Musikhochschule Lübeck zu Prof. Troels Svane, sowie nach Basel für ein Ergänzungsstudium im Fach Barockcello bei Prof. Christophe Coin. Weitere künstlerische Anregungen erhielt er u. a. von Antonio Meneses, Jens-Peter Maintz, Wolfgang-Emanuel Schmidt und Gary Hoffmann. Duflot wurde von der Deutschen Stiftung Musikleben, von der Oscar und Vera Ritter-Stiftung Hamburg, der Possehl-Stiftung Lübeck und der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert. Der Cellist erspielte sich zahlreiche Preise, unter anderem beim U.F.A.M.-Wettbewerb in Paris, sowie bei der International J&A Beare Solo Bach Competition in London. Als Solist konzertierte Charles-Antoine Duflot mit der RadioPhilharmonie des NDR Hannover, dem BR-Rundfunkorchester und dem Janacek Philharmonic Orchestra.
Das Duo Aliada setzt sich seit der Gründung 2013 aus dem serbischen Akkordeonisten Bogdan Laketic und dem polnischen Saxophonisten Michał Knot zusammen. Das Duo spielte im Wiener Musikverein, der Carnegie Hall New York, der Tonhalle Zürich oder dem Hermitage Theater St. Petersburg und war zudem auch bei populärem Rundfunk wie dem ORF1, SWR2, BR-Klassik und Radio Klassik zu hören. Gemeinsam veröffentlichte das Duo Aliada bereits verschiedene Projekte, zuletzt das ‹East – West›-Projekt oder ihr Debütalbum ‹New colours of the past›, welches für den OPUS KLASSIK Preis in den Kategorien ‹Kammermusik› und ‹Klassik ohne Grenzen› nominiert wurde. Neben dem 1. Preis beim 12. Fidelio Wettbewerb und dem 3. Preis beim M-Prize Wettbewerb, wurde das Duo 2016 mit österreichischen Förderungsprogramm ‹The New Austrian Sound of Music› ausgezeichnet.
Das Duo Merzouga besteht seit 2002 aus der Computermusikerin Eva Pöpplein sowie dem E-Bassisten Janko Hanushevsky. Gemeinsam konzertieren die beiden, produzieren Radiosendungen und radiophone Klangkunst sowie Musik für Hörspiel, Film und Theater. Neben zahlreichen Konzerten entstanden unter anderem Kompositionen für Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur, Yleisradio, Deutsche Oper am Rhein, das Münchner Volkstheater und die Akademie Musiktheater heute. Ihre Radioarbeiten wurden ausgezeichnet mit dem Grand Prix Nova, Hörspiel des Monats, Prix Marulic und standen auf der Shortlist des n-ost Reportagepreis, Hörspielpreis der Kriegsblinden und Prix Europa. Klanginstallationen machten sie unter anderem im Humboldt Forum Berlin sowie im Museum Schnütgen Köln, Livekonzerte und Uraufführungen etwa in der Elbphilharmonie Hamburg, im Deutschlandfunk Kammermusiksaal, an der Deutschen Oper am Rhein, im HAU Berlin sowie im Volkstheater München. Ihre Rundfunkproduktionen und Veröffentlichungen wurden mehrfach international ausgezeichnet, von allen ARD-Anstalten und in zahlreichen europäischen Ländern ausgestrahlt. Veröffentlichungen erschienen auf GRUENREKORDER, Prospero Classics und mehrfach auf internationalen Compilations, z.B. dem WIRE TAPPER.
Anna Steinkogler und Valentin Butt verstehen die Kombination ihrer Instrumente Harfe und Akkordeon mitnichten als Widerspruch, sondern als Gegensatzpaar, als überraschende, spannungsgeladene Verbindung, durch die sie bisher Ungehörtes und Unerhörtes zum Ausdruck bringen und lebendig werden lassen. Gemeinsam bilden sie das Duo Oxymoron. Die Harfenistin Anna Steinkogler ist Preisträgerin verschiedener nationaler und internationaler Wettbewerbe und sowohl als Solistin als auch in diversen Formationen in Deutschland, Holland, Österreich und Frankreich zu Gast. Butt arbeitet u. a. an den großen Berliner Theatern als Musiker, Komponist und musikalischer Leiter und ist als Studiomusiker an Hörspielen und Filmmusikaufnahmen beteiligt. Im Vordergrund der Arrangements der beiden Musiker:innen steht nicht Imitation, sondern das Kreieren von Farben, Reibung und Spannungen und das Eröffnen frischer Perspektiven auf Altbekanntes. In den gut gelaunten Eigenkompositionen erkundet Duo Oxymoron die individuelle Ästhetik der Besetzung Harfe und Akkordeon, für die es weder Vorbilder noch Rollenzuschreibungen gibt. Im Programm ‹Scented Rushes›, lassen Steinkogler und Butt die Grenzen von U- und E-Musik hinter sich und erschaffen ein hochattraktives, eigenständiges Klanguniversum in dem sie Jazz, Neoklassik, Klassik und zeitgenössische Spieltechniken kombinieren. Eine im wahrsten Sinne des Wortes märchenhafte Hommage an Lewis Carroll, Autor der beiden Alice-Romane, aus Freiheitsliebe, Experimentierfreudigkeit und Humor.
Karen Duve, 1961 in Hamburg geboren, ist Schriftstellerin und lebt in der Märkischen Schweiz. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Ihre Romane ‹Regenroman› (1999), ‹Dies ist kein Liebeslied› (2002), ‹Die entführte Prinzessin› (2005) und ‹Taxi› (2008) waren Bestseller und sind in 14 Sprachen übersetzt. 2011 erschien ihr Selbstversuch ‹Anständig essen›, 2014 ihre Streitschrift ‹Warum die Sache schiefgeht›. Die Verfilmung ihres Romans Taxi kam 2015 in die Kinos. 2016 sorgte sie mit ihrem Roman ‹Macht› für Aufruhr und wurde mit dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor (2017) ausgezeichnet. Für ihren Roman ‹Fräulein Nettes kurzer Sommer› (2018) wurde sie mit dem Carl-Amery-Preis, dem Düsseldorfer Literaturpreis und dem Solothurner Literaturpreis ausgezeichnet. Zuletzt erschien von ihr der Roman ‹Sisi› (2022).
Der Jazzgitarrist Kim Efert, 1974 in Detmold geboren, absolvierte das künstlerische Studium für Jazzgitarre und Instrumentalpädagogik an der Musikhochschule Köln. Er lebte viele Jahre in Köln und Berlin, seit 2015 ist er in Detmold zu Hause. Seine Projekte sind das Jazz-Weltmusik Quartett East Affair, das Trio Kim3 sowie das Trio Kim Kong. Mit East Affair ist er Preisträger des renommierten Weltmusikpreises Creole auf Bundesebene und auch auf NRW-Landesebene. Regelmäßig tourt er mit der Sängerin und Kabarettistin Anna Mateur. Er trat auf renommierten Festivals wie dem Almaty Jazzfestival in Kasachstan und dem Moers Jazzfestival auf, spielte Fernseh- und Rundfunkauftritte für WDR, DLF, ARD, NDR, BR und RTL, produzierte CDs und wirkte bei Musik- und Hörspielproduktionen sowie verschiedenen Theaterproduktionen unter anderem an der Schaubühne in Berlin bei ‹Maß für Maß› von Shakespeare unter der Regie von Thomas Ostermeier mit. Zudem ist er seit 2014 Dozent für Jazzgitarre und Ensemble an der Hochschule für Musik in Detmold sowie seit 2015 Dozent für Jazz-Theorie und Gehörbildung am Institut für Musik an der Hochschule Osnabrück.
Karoline Eichhorn absolvierte ihre Ausbildung an der Folkwang-Schauspiel-Schule in Essen. 1989 feierte sie im Stück ‹Der Kirschgarten› an der Schaubühne Berlin ihr Theaterdebüt und wechselte später für einige Jahre an das Schauspielhaus Bochum. Weitere Stationen machte sie auf den Theaterbühnen des Burgtheaters Wien, des Thalia Theaters in Hamburg sowie bei den Salzburger Festspielen. Ihr Leinwanddebüt feierte Eichhorn 1995 im Film ‹Der Sandmann› unter der Regie von Nico Hofmann. Für ihre herausragende Leistung wurde sie mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet. Im gleichen Jahr erschien mit ‹Gegen Ende der Nacht› ein weiterer gefeierter Film, der mit Bayrischen Filmpreis ausgezeichnet wurde. Weitere große filmische Mitwirkungen waren unter anderem 2002 ‹Der Felsen›, für den sie den Darstellerpreis des Bayrischen Filmpreises erhielt, mehrere Auftritte im ‹Tatort› sowie den Serien ‹Wilsberg› und ‹Emma nach Mitternacht› und 2018 der Film ‹Brüder›, für welchen sie den Deutschen Fernsehpreis erhielt. Von 2017 bis 2020 war sie auch in der Netflix-Serie ‹Dark› zu sehen. Nebst ihrer darstellenden Tätigkeit spricht Karoline Eichhorn auch Hörspiele ein, etwa 2004 ‹Top Dogs› von Urs Widemer oder 2006 ‹Blut im Schuh› von Ellery Queen sowie seit 2008 die Nina Brändle in der SWR-Produktion des ARD-Radio-‹Tatorts›. Weiterhin führte Karoline Eichhorn selbst Regie bei dem Film ‹Donny hat ein neues Auto und fährt etwas zu schnell› (2019) und tourt aktuell mit der szenischen Lesung ‹Die Vodkgespräche› (von Arne Nielsen) durch Deutschland.
Sirka Elspaß, geboren 1995 in Oberhausen, hat Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim und Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst in Wien studiert. Sie war Preisträgerin beim Treffen junger Autor:innen in den Jahren 2010 und 2012, hat in diversen Magazinen und Anthologien veröffentlicht und war Mitherausgeberin des ‹BELLA triste›- Magazins (Nr. 41 bis 45). Sie war eingeladen zur Meisterklasse des Internationalen Literaturfestivals Berlin 2015, sowie der dritten Babelsprech-Konferenz in Salzburg 2016. 2022 erschien ihr erster Gedichtband ‹ich föhne mir meine wimpern› im Suhrkamp Verlag. Im selben Jahr wurde sie damit für den Debütpreis des Österreichischen Buchpreises nominiert, der Band war außerdem eine der Lyrikempfehlungen 2023.
Werner Eng, 1967 in Brasilien geboren, studierte Schauspiel und Regie an der Novalis Schule für Sprachgestaltung und Dramatische Kunst Stuttgart. Bis 2001 zog es ihn an diverse Theaterhäuser, darunter die Novalis Bühne Stuttgart und das Junge Theater Göttingen. Seitdem arbeitet er als freischaffender Schauspieler und ist unter anderem auf Bühnen in Basel, Wien, Graz, Zürich, Magdeburg und Dessau zu sehen. 2006 war er fester Bestandteil des Hans-Otto-Theaters in Potsdam. Er arbeitete bereits mit Regisseuren wie Sebastian Hartmann, Lukas Langhoff und Sebastian Baumgarten zusammen. Als Ensemblemitglied trat er in vielen Inszenierungen von Regisseur Herbert Fritsch in Zusammenarbeit mit dem Ingo Günther und Wolfram Koch auf der Berliner Volksbühne auf. Darunter die Inszenierungen ‹Die (S)panische Fliege›, ‹Murmel Murmel› und ‹Ohne Titel Nr. 1›, für welche er zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde. Von 2017 bis 2020 war Eng Ensemblemitglied an der Berliner Schaubühne und u. a. in den Inszenierungen ‹Zeppelin›, ‹Null› und ‹Amphitryon› zu sehen. Seit 2006 steht Werner Eng auch für Film und Fernsehen vor der Kamera, in der Serie ‹Soko Wismar› trat er als Karl Becker auf, 2020 war er in ‹Nächste Ausfahrt ins Glück – Juris Rückkehr› in der Rolle des Stefan Krüger zu sehen. Aktuell spielt er in der Sky exklusiven Mysteryserie ‹Souls› mit, welche Anfang April 2022 in Cannes Premiere feierte.
Im Sommer 2009 taten sich die vier Musikerinnen für ein musikalisches Wanderprojekt zusammen, aus dem dann ihr einzigartiges Ensemble Unterwegs erwachsen ist. Ausschließlich zu Fuß und für mehrere Tage unterwegs, haben sie nur ihre Instrumente dabei, um Musik gegen Kost und Logis zu tauschen und dadurch mit ihrem Publikum persönlich in Kontakt zu kommen. An erster Stelle steht für die drei Profi-Musikerinnen das Bedürfnis, der klassischen Musik ein neues Publikum und in der Natur, wie in privaten Wohnzimmern ganz neue Bühnen zu finden. In ihrem Repertoire haben sie dabei eine Auswahl aus Volksliedern und für ihre Besetzung arrangierten Kunstliedern, sowie extra für sie komponierte Werke. Die menschlichen und musikalischen Begegnungen, die die Musikerinnen jährlich bei ihrem Wanderprojekt erleben, beeinflussen seitdem den Umgang mit ihrem Publikum und prägen auch ihre Gesprächskonzerte in Form von Anekdoten während der Konzertsaison. Ihr Anspruch, die Konzerte als ein persönlich bereicherndes Erlebnis für die Zuhörerinnen und Zuhörer zu gestalten, ist das Markenzeichen ihrer Auftritte, seit sie sich als Ensemble auf den Weg gemacht haben.
Der Schauspieler Christian Erdmann, geboren 1975 in Rudolstadt, begann seine Schauspielausbildung an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf in Potsdam. Nach Engagements am Staatsschauspiel Dresden und am Düsseldorfer Schauspielhaus, wendete er sich vermehrt Film- und Fernsehproduktionen zu. So war er zum Beispiel in ‹Aufbruch in die Freiheit› (Deutscher Fernsehpreis 2019), in Emily Atefs ‹Irgendwann werden wir uns alles erzählen› (Berlinale 2023) und als Hauptkommissar Frank Weller in den ‹Ostfriesenkrimis› zu sehen. Erdmanns Darstellungen reichen von klassischen Dramen bis hin zu zeitgenössischen Stücken mit denen er Anerkennung für seine nuancierte und kraftvolle Schauspielkunst erhielt. 2001 wurde Erdmann mit dem Ulrich-Burkhardt-Förderpreis für seine schauspielerischen Leistungen im Theater ausgezeichnet.
Die 1972 in Bielefeld geborene deutsche Schauspielerin Nicole Ernst absolvierte Ihre Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Von 1996 bis 2004 war sie als festes Ensemblemitglied mit etlichen großen Rollen aus bedeutenden Werken am Stadttheater Aachen zu sehen, zuvor am Schauspiel Leipzig, darauffolgend am Deutschen Nationaltheater Weimar und in Berlin am Palast der Republik, sowie am Hebbel-Theater. Seit 2000 steht Nicole Ernst auch in Film und Fernsehen vor der Kamera. In der Krimiserie ‹SOKO Wismar› ist sie seit 2020 als Kriminaltechnikerin Stefanie Horn zu sehen. Im gleichen Jahr übernahm sie auch Rollen in den Serien ‹SOKO Hamburg› und ‹Morden im Norden›. Allerdings spielte sie nicht nur in Krimiserien, in Serien wie ‹In aller Freundschaft› und ‹Um Himmels Willen› ist sie ebenfalls zu sehen. Bis Ende des Frühlings spielt sie noch die Hauptfigur Katrin Zeese in der aktuellen Staffel der Telenovela ‹Rote Rosen›. Nicole Ernst lebt in Berlin.
Die Express Brass Band wurde 1999 u. a. von Wolfi Schlick in München gegründet. Die Band besetzt neben den Blechblasinstrumenten auch Saiteninstrumente wie Gitarren und Violonen und zeichnet sich so durch einen außergewöhnlichen Sound aus. Mit Musikstilen von Jazz, Soul, Afrobeat, New Orleans Brass und Latin bis hin zu Einflüssen aus Maghreb und Afghanistan tragen die Musikerinnen und Musiker dazu bei, dass der Sound der wechselnden Formationen außergewöhnlich bleibt. Seit 2001 war das Kollektiv mehrfach bei internationalen Brass Band- und Street Art Festivals zu Gast, z. B. in Österreich, Italien, Frankreich, Spanien, England und der Türkei. Neben ihren Liveauftritten entstanden auch vier Alben: beginnend 2004 mit ‹Oriental Journey›, 2013 ‹We have come›, 2017 ‹Pluto kein Planet› und zuletzt 2019 ‹Who’s Following Who›.
Gerhard Falkner gilt als einer der einflussreichsten und stilprägenden zeitgenössischen deutschen Lyriker. Nach einer abgeschlossenen Buchhändlerausbildung lebte er zunächst in London, bevor er begann, Gedichte und Prosa für Künstlerbücher und Zeitschriften zu verfassen. 1981 debütierte er mit seinem Gedichtband ‹so beginnen am körper die tage›, welcher mit der Experimental- und Befindlichkeitslyrik des vorangegangenen Jahrzehnts bricht. Es folgten zahlreiche weitere Gedichtbände wie ‹Wemut› (1989) oder ‹Ignatien› (2014), aber auch essayistische, dramatische Prosaarbeiten. Seine Romane ‹Apollokalypse› (2016) und ‹Romeo oder Julia› (2017) standen auf der Long- und Shortlist des Deutschen Buchpreises. Zuletzt erschien sein Gedichtband ‹Schorfheide: Gedichte en plein air› im Berlin Verlag. Neben Aufenthalten in der Villa Massimo/Casa Baldi und der Akademie Schloss Solitude war Falkner auch 2014 Stipendiat in der Villa Aurora in Los Angeles, Kalifornien. Seine Arbeiten wurden mit u. a. dem Wolfram-von-Eschenbach-Kulturpreis, dem Preis für Kunst und Wissenschaft der Stadt Nürnberg, dem Bayerische Staatsförderpreis oder dem Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik ausgezeichnet.
Im Alter von sieben Jahren begann Anna Fingerhuth ihre tänzerische Ausbildung am Ballettzentrum Hamburg John Neumeier. Es folgten ihr Studium des Diplom-Bühnentanzes an der Palucca Hochschule für Tanz Dresden sowie drei Semester in den Fächern Französische und Spanische Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaft an der Technischen Universität Dresden. In den Jahren 2007 bis 2010 arbeitete sie als freischaffende Tänzerin und Choreographin, unter anderem mit Golde Grunske, Henriette Pedersen und Julia Hölscher. Es folgten 2009 ein Engagement als Tänzerin bei der an die Accademia Nazionale Di Danza angegliederte LaCompagnia in Rom und ab der Spielzeit 2009/10 eine Anstellung als Solistin am Staatstheater Tanz Braunschweig unter der Leitung von Jan Pusch. Seit der Spielzeit 2015/16 ist sie als freischaffende Künstlerin tätig und widmet sich einer Vielzahl von Projekten, unter anderem ‹Obnimashki› von Ania Aristakhova, dem Quintett ‚Another Round for Five’ von Cristiana Morganti und der Produktion ‚#MACHT1 – es wird gefolgt / Am Königsweg nach Elfriede Jelinek’ von the guts company . 2018 verhalf Anna Fingerhuth der Produktion ‚Welcome to the Comfort Zone’ zum Erlangen des BEST OFF Preis Niedersachsen für die beste Off-Produktion.
Der Schauspieler Samuel Finzi spielt bereits während seines Studiums erste Theater- und Kinorollen. Am Theater arbeitete er mit namenhaften Regisseuren wie Benno Besson, Dimiter Gotscheff, Jürgen Gosch, Luc Bondy und Robert Wilson zusammen. Im Film sind es die Zusammenarbeiten mit Kamen Kalev, Lola Randl, Marie Noëlle, Oliver Hirschbiegel, Oskar Roehler, Sönke Wortmann und Til Schweiger, die ihn einem breiteren Publikum bekannt machen. Neben seinen Theater Engagements an allen wichtigen deutschsprachigen Bühnen spielt Samuel Finzi in vielen Film- und Fernsehproduktionen. Er überzeugte unter anderem in Krimi-Serien wie ‹Flemming› und ‹Tatort›, sowie in Publikumserfolgen wie ‹Das Wunder von Bern›, ‹Klassentreffen› oder der ‹Kokowääh›-Kinoreihe, als auch in Independent-Filmen wie ‹Der Hauptmann›, ‹Die Erfindung der Liebe›, ‹Fritz Lang›, ‹Marie Curie› oder ‹Tod den Hippies!! Es lebe der Punk!›. Für seine Darstellungen wurde er mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Gertrud-Eysoldt-Ring für brillante schauspielerische Leistungen, dem Golden Chest Award und dem Theaterpreis Berlin. Zudem wurde er 2015 von der Fachzeitschrift Theater heute als Theaterschauspieler 2015 und 2016 mit dem Deutschen Schauspielerpreis als Bester Schauspieler in einer Komödie gewürdigt. In diesem Jahr ist er in dem berührenden britischen Kinofilm ‹One Life› als Rabbi Hertz im Kino zu sehen.
Der Schlagzeuger Johannes Fischer, geboren 1981, erhielt als Komponist bereits zahlreiche Aufträge, unter anderem vom Lucerne Festival, von der BBC und der Royal Philharmonic Society sowie vom Bayerischen Rundfunk. Er ist sowohl als Solist als auch als Kammermusiker, vor allem mit dem eardrum percussion duo sowie mit dem Trio Belli-Fischer-Rimmer international regelmäßig unterwegs. Er konzertierte bereits in Sälen wie dem Musikverein und dem Konzerthaus in Wien, der Alten Oper Frankfurt, der Elbphilharmonie Hamburg, in Carnegie‘s Zankel Hall in New York oder in der Kölner und Berliner Philharmonie. Sein Repertoire umfasst wichtige Werke des 20. und 21. Jahrhunderts, darunter Kompositionen von Steve Reich, Iannis Xenakis oder Karlheinz Stockhausen. Doch außerdem arbeitet er in letzter Zeit vermehrt an elektroakustischen Solokonzepten und beschäftigt sich neben Kompositionen mit der Improvisation am Schlagzeug. Zusätzlich ist er schon lange als Schlagzeugprofessor an der Musikhochschule in Lübeck tätig.
Elena Fischer, geboren 1987, hat Komparatistik und Filmwissenschaft in Mainz studiert. 2019 und 2020 nahm sie an der Darmstädter Textwerkstatt unter der Leitung von Kurt Drawert teil. Bereits mit einem Auszug aus ihrem 2023 veröffentlichten Debütroman ‹Paradise Garden› war sie 2021 Finalistin beim 29. open mike, dem wichtigsten deutschsprachigen Nachwuchswettbewerb für Lyrik und Prosa. 2021 gewann Fischer den Literaturförderpreis der Landeshauptstadt Mainz für junge Autorinnen und Autoren. ‹Paradise Garden› wurde schließlich im August 2023 veröffentlicht – eine berührende Coming-Of-Age-Geschichte um das Mädchen Billie, die ihre Mutter verliert und sich auf die Suche nach ihrem Vater macht. Hochgelobt vom Feuilleton, stand ihr Debüt u. a. auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2023 und war nominiert für den Debütpreis des Harbour Front Literaturfestivals.
Marc-Aurel Floros, 1971 in Hamburg geboren, arbeitet als Komponist, Pianist und Arrangeur. Er komponiert für große Orchesterbesetzungen, Kammermusikensembles und Soloinstrumente. Mit seiner Musik möchte er den Menschen den Zugang zur Musik vereinfachen. Mit seiner Musik regt er die Phantasie seiner Hörerinnen und Hörer an und lässt so fesselnde Geschichten in ihren Köpfen entstehen. Oft arbeitet er mit der Literaturkritikerin und Autorin Elke Heidenreich zusammen, dabei kombinieren sie leidenschaftlich gerne Literatur und Musik. Sie wohnen gemeinsam in Köln.
Die Schauspielerin Ulrike Folkerts, 1961 in Kassel geboren, studierte an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Im Film ‹Das Mädchen mit den Streichhölzern› unter der Regie von Ralf Huettner gab sie 1989 ihr Debüt. Zu ihrer wohl bekanntesten Rolle als Lena Odenthal im Ludwigshafener ‹Tatort› kam sie 1989, in welchem sie bis heute mitwirkt. Daneben ist sie für zahlreiche Produktionen als Sprecherin tätig, etwa 2014 in der SWR-Doku ‹Tod vor Lampedusa. Europas Sündenfall› oder in der Netflix-Serie ‹How to Sell Drugs Online (Fast)›. Neben ihren Aktivitäten auf der Leinwand trat sie auch in mehreren Theaterstücken auf verschiedenen deutschsprachigen Bühnen auf. Zu sehen war sie unter anderem 2012 und 2013 im Landestheater Niederösterreich in ‹8 Frauen› von Maria Happel oder 2017 und 2018 im Nationaltheater Mannheim in ‹Für immer schön› von Burkhard Kosminski. In ihrer Laufbahn wurden ihr zahlreiche Preise verliehen, darunter 2007 das Bundesverdienstkreuz, 2010 der Stern der Gewerkschaft der Polizei oder 2016 der Preis für die beste Schauspielerin des NYC Picture Start Film Festivals für ihre Darbietung im Kurzfilm ‹Rose› unter Regie von Claudio Franke. Zuletzt war sie neben ihrer Rolle im Tatort vergangenes Jahr in dem Fernsehfilmreihe ‹Lena Lorenz› zu sehen.
Songwriter, Deutschpoet, Liedermacher: Niels Frevert begann seine Karriere als Sänger und Songwriter in der Hamburger Band Nationalgalerie, mit der er Rockmusik mit deutschen Texten spielte und insgesamt vier Alben produzierte. Seit 1996 ist er solo unterwegs. Niels Freverts erstes Soloalbum erschien 1997 beim Major Label Motor Music, von dem zum 10-jährigen Jubiläum 2007 ein Re-Release mit neuen Liedern erschien. Ungewöhnlicher Sprachstil, teils komplexe Songstrukturen, aber stets eingängige Gitarrenfiguren zeichnen seine Musik aus. Bis 2019 erschienen fünf weitere Alben und zuletzt in Zusammenarbeit mit Produzent Philipp Steinke sein aktuelles Album mit dem Titel ‹Putzlicht›. Darin werden Themen wie Verlorenheit, innere Krisen sowie die Suche nach dem Sinn und nach dem Weg zurück zum Glück in unaufgeregtem und modernem Bandsound behandelt.
Das Niels Frevert Trio tritt bei ‹Wege durch das Land› in der Besetzung Niels Frevert (Gesang und Gitarre), Martin Hornung (Klavier) und Christian Bernewitz (Gitarre) auf.
Der Schauspieler Moritz Führmann hat an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelsson Bartholdy in Leipzig studiert und ist seitdem auf verschiedensten deutschsprachigen Bühnen zu erleben. Von 2009 bis 2018 war Führmann festes Ensemblemitglied des Düsseldorfer Schauspielhauses, wo er 2013 und 2016 mit dem Publikumspreis Gustaf der Freunde des Düsseldorfer Schauspielhauses als Bester Schauspieler ausgezeichnet wurde. 2015 erhielt er den Förderpreis für Darstellende Kunst der Stadt Düsseldorf. Zudem ist Moritz Führmann bekannt aus Film- und Fernsehproduktionen, z. B. der ARD-Reihe ‹Harter Brocken›, dem Netflix-Erfolg ‹How to sell drugs online (fast)› oder weiteren Kriminalserien wie ‹Nord bei Nordwest›, ‹Tatort› oder dem ›Schwarzwaldkrimi›. 2023 spielte er in der historischen ARD-Miniserie ‹BONN – alte Freunde, neue Feinde› und ist in diesem Jahr in der Familienkomödie ‹Spuk unter dem Riesenrad› auf der Kinoleinwand zu sehen. Seit April 2024 ist der Schauspieler in der vierten Staffel der Serie ‹Charité› zu sehen.
Der Saxophonist Julius Gawlik begann seine Karriere mit der Aufnahme ins Landesjazzorchester Rheinland-Pfalz im Jahr 2012, gefolgt vom Erhalt der Outstanding Soloist Scholarship der Temple University in Philadelphia. Anfang 2016 wurde Gawlik in das Bundesjazzorchester aufgenommen, mit welchem er gemeinsam mit Wolfgang Niedecken, Niels Klein, Randy Brecker und anderen international Konzerttouren gegeben hat. Im Juli 2018 sowie 2019 trat er zudem bei dem North Sea Jazz Festival auf. Seit 2017 ist er Stipendiant der Dieter-Kissel-Stiftung Landau und studiert bei Peter Weniger am Jazz-Institut Berlin im Hauptfach Jazz Saxophon. 2019 gewann er als Solist den JIB-Jazz Preis.
Der im Jahr 1962 in Gießen geborene Gunnar Geisse erkannte schon früh seine Leidenschaft für Musik und begann, mit verschiedenen Instrumenten zu experimentieren. Sein Repertoire ist so vielfältig wie seine musikalischen Einflüsse und reicht von Jazz, Fusion und klassischer Musik bis hin zu zeitgenössischer Elektronik und experimenteller Musik. Seine unkonventionellen Kompositionen und sein virtuoses Spiel haben ihn zu einem gefragten Solisten und Ensemblemitglied gemacht, der in Europa, den USA und Asien konzertierte. Zuletzt wirkte der Musiker bei den Ensembles ‹Hawking Extended› und ‹MUC Chamber Art Trio›, transformierte mit den Münchner Philharmonikern Debussy und Bartók simultan in elektronische Versionen, übernahm die Programmierung und seine einzigartige Laptop-Gitarre für das für den Deutschen Hörspielpreis der ARD 2023 nominierte Hörspiel ‹Wes Alltag Antwort gäb› von Gesche Piening und komponierte Orchestermusik für sein Solo-Instrument mit interaktivem Computer-Setup, die er innerhalb einer Lecture-Performance zusammen mit dem Berliner Musikphilosophen Harry Lehmann live präsentierte. Sein außergewöhnliches Talent und seine vielseitige künstlerische Vision haben ihn zu einem der herausragendsten Musiker, Improvisatoren, Komponisten und Interpreten seiner Generation gemacht, wofür er schon des Öfteren ausgezeichnet wurde, wie zuletzt 2022 vom Icram Forum in New York für die Präsentation des Stücks ‹rhythm changes›. Neben seiner Karriere als Musiker und Komponist engagiert sich Gunnar Geisse auch als Pädagoge und Mentor. Er hat an führenden Musikschulen und Universitäten wie z. B. der Hochschule der Künste in Bern (2012) oder der Hochschule für Musik und Theater München (2011) unterrichtet und sein Wissen und seine Erfahrung an die nächste Generation von Musikern weitergegeben.
Alexej Gerassimez ist Multiperkussionist und aufstrebender Star der Szene. Neben den üblichen Schlag- und Rhythmusinstrumenten bindet er Gegenstände aus eigentlich musikfernen Kontexten wie Flaschen, Bremsscheiben, Fässer oder Schiffsschrauben in seine Musik ein. Sein Repertoire reicht von Klassik und Neuer Musik über Jazz zu Minimal Music und erweitert sich zusätzlich durch eigene Kompositionen. Alexej Gerassimez‘ Ausbildung begann als Jungstudent bei Christian Roderburg und Stefan Hüge an der Hochschule für Musik in Köln, er wechselte später zur Hanns Eisler Hochschule für Musik in Berlin und schloss sein Studium 2014 bei Peter Sadlo an der Hochschule für Musik und Theater in München mit dem Master ab. Er wurde von der Studienstiftung des deutschen Volkes, der Deutschen Stiftung Musikleben und der Yamaha Music Foundation of Europe gefördert. Seit November 2017 ist Alexej Gerassimez Professor für Schlagzeug an der Hochschule für Musik und Theater in München. Als Solist ist Gerassimez Gast international renommierter Orchester, unter anderem der NDR Radiophilharmonie Hannover, des Konzerthausorchesters Berlin oder des SWR Symphonieorchesters und unter der Leitung von Dirigenten wie Tan Dun, Kristjan Järvi, Eivind Gullberg Jensen, Jonathan Stockhammer, John Axelrod und Michel Tabachnik tätig. Im Oktober 2021 wird er in der Berliner Philharmonie das neue Schlagzeugkonzert von John Psathas mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter der Leitung von Markus Poschner uraufführen. In China, Südkorea, den USA, der Schweiz, der Niederlande und auf Festivals wie dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Bonner Beethovenfest oder den Niedersächsischen Musiktage war Gerassimez bereits zu erleben. Im Mai 2021 ist sein Album ‹Starry Night› mit dem SIGNUM saxophone quartet bei Berlin Classics erschienen.
Die 1965 in Schottland geborene Musikerin Evelyn Glennie ist die erste Person in der Geschichte, die eine Vollzeitkarriere als Solo-Perkussionistin aufgebaut und aufrechterhalten hat, und tritt weltweit mit den größten Orchestern und Künstlern auf. Evelyn ebnete Orchestern weltweit den Weg, Schlagzeugkonzerte aufzuführen, als sie 1992 das erste Schlagzeugkonzert in der Geschichte der Proms in der Royal Albert Hall spielte. Evelyn hat über 200 neue Werke für Solopercussion in Auftrag gegeben und über 40 CDs aufgenommen. Sie bietet regelmäßig Meisterkurse und Beratungen an, um die nächste Generation von Musikern zu inspirieren, und leitet Dame Evelyn Glennie Experience Sessions. Der Film ‹Touch the Sound›, ‹TED Talk› und ihr Buch ‹Listen World!› sind wichtige Zeugnisse ihrer einzigartigen und innovativen Herangehensweise an die Klangerzeugung. Als führende und anleitende Schlagzeugerin von 1000 Schlagzeugerinnen und Schlagzeugern spielte Evelyn eine herausragende Rolle bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele 2012 in London, bei der auch ein neues Instrument, das Glennie Concert Aluphone, zum Einsatz kam. Evelyn wurde 1993 mit dem Order of the British Empire ausgezeichnet und hat bis heute über 100 internationale Auszeichnungen erhalten, darunter zwei Grammys, den Polar Music Prize und den Companion of Honour. Sie wurde kürzlich zur ersten weiblichen Präsidentin von Help Musicians ernannt, somit ist sie erst die dritte Person, die diesen Titel seit Sir Edward Elgar und Sir Peter Maxwell Davies innehat. Seit 2021 ist sie Kanzlerin der Robert Gordon University in Aberdeen, Schottland. Evelyn ist Kuratorin der Evelyn Glennie Collection, die mehr als 3500 Percussion-Instrumente umfasst. Durch ihre Mission, der Welt das Zuhören beizubringen, möchte sie die Kommunikation und den sozialen Zusammenhalt verbessern, indem sie alle ermutigt, neue Wege des Zuhörens zu entdecken, um zu inspirieren, zu schaffen, sich zu engagieren und zu stärken.
Charlotte Gneuß wurde 1992 in Ludwigsburg geboren, nachdem ihre Eltern die DDR verlassen hatten. Sie studierte Soziale Arbeit in Dresden, literarisches Schreiben in Leipzig und szenisches Schreiben in Berlin. Sie ist Gastautorin von ZEIT Online, Gewinnerin des Leonhard-Frank-Stipendiums für neue Dramatik und Herausgeberin der Anthologie Glückwunsch, die bei Hanser Berlin erschien. Ihr Debütroman Gittersee stand auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2023 und wurde mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung 2023 sowie dem aspekte-Literaturpreis für das beste deutschsprachige Debüt ausgezeichnet.
Der Autor, Kolumnist und Kabarettist Frank Goosen lebt seit seiner Geburt im Jahr 1966 in Bochum. Auch nicht für sein Studium der Geschichte, Germanistik und Politik zog es ihn fort. Zusammen mit dem Kabarettisten Jochen Malmsheimer gründete er 1992 das Kneipen-Literaturkabarett ‹Tresenlesen›, das sich erst 2000 nach fast eintausend Auftritten trennte und dann im Zuge der Corona-Pandemie 2020 wieder zusammenfand. 2001 erschien Goosens erster Roman ‹Liegen lernen›, gefolgt von vielen weiteren Bestseller-Romanen und mehreren Kurzgeschichtenbänden, einige seiner Stoffe wurden fürs Kino verfilmt und werden an Theatern inszeniert. Seiner großen Leidenschaft für den Fußball huldigt er in dem Buch ‹Weil Samstag ist› und in seiner Kolumne für die Zeitschrift Kicker. Auch sein 2023 erschienener Roman ‹Spiel ab› dreht sich um das runde Leder, in dem er voll Witz, Herz und Insiderwissen von einer aufmüpfigen erzählt.
Als Abzweigung der Kölner Indie-Pop-Institution Locas In Love hat sich die Band Gorilla Club auf Kindermusik spezialisiert. Neben der Band selbst singen bei Auftritten von Gorilla Club viele Gäste, Kinder, Freundinnen und Freunde sowie Kolleginnen und Kollegen aus der Indie-Szene. Gegründet hat sich der Gorilla Club um die Sängerin Stefanie Schrank und den Sänger Björn Sonnenberg. Mit ihrem Debütalbum ‹1-2-3-4!› erschufen sie 2018 einen Stil- und Themenmix, der nicht nur Kinder begeistert, denn die Band möchte ihren Zuhörerinnen und Zuhörern auf Augenhöhe begegnen. Während der Lockdownphasen von Frühling 2020 bis Anfang 2021 entstanden die 13 Songs vom zweiten und neusten Album ‹OK COOL!›. Die Band sieht Musik als eine Begegnungs- und Bewältigungsstrategie und möchten allen mit ihrem Album Trost spenden. Die Gorillas veranstalten keine große Show auf der Bühne, sie überzeugen und begeistern einfach durch ihre ungewöhnlichen, fröhlichen Popsongs. Die Lieder drehen sich um die Figuren Pina (ein Kiwi) und Kurt (ein Ringelwurm) und wurden mittlerweile um Gomi erweitert, ein freundliches Wesen aus dem Weltall. Sie untermauern alles, wofür Kinder für sie stehen: Offenheit, Humor, Neugierde und vieles mehr.
Helene Grass erhielt ihre Ausbildung an der Otto Falckenberg Schule in München. Nach ihrem Debüt am Staatstheater Braunschweig nahm sie Theater-Engagements u. a. am Theater Neumarkt in Zürich, am Schauspielhaus Hamburg, am Theater Basel und am Théâtre National De La Colline in Paris wahr. Sie ist in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen präsent, z. B. im Hauptcast der Serien ‹Legal Affairs› und ‹Doktor Ballouz› oder des ‹Wendland-Krimis›. Außerdem arbeitet sie als Sprecherin bei verschiedenen Hörfunksendern und nimmt Hörbücher wie zum Beispiel ‹Unterleuten› von Juli Zeh und ‹Underground Railroad› von Colson Whitehead auf. Von 2016 bis 2022 übernahm Helene Grass gemeinsam mit Albrecht Simons von Bockum Dolffs die künstlerische Leitung des Literatur- und Musikfestivals ‹Wege durch das Land›.
Ingo Günther, geboren 1965 in Bremen, arbeitet als Musiker, Schauspieler und Komponist für Theater- und Filmproduktionen. Nach seinem Studium der Kulturwissenschaften und ästhetischen Praxis an der Universität Hildesheim und dem der Pop-Musik an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, arbeitete er als Komponist bereits mit zahlreichen Regisseurinnen und Regisseuren zusammen, darunter Jarg Pataki, Sebastian Baumgarten, Barbara Weber, Claudia Bauer und Armin Petras. Auf zahlreichen Bühnen war er bereits zu hören, dazu gehören das Theaterhaus Jena, das Nationaltheater Weimar, das Schauspielhaus Magdeburg, das Burgtheater Wien, das Thalia Theater Hamburg und die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Ingo Günther engagiert sich für die Theaterszene, er gründete freie Theater- und Performancegruppen und ist als Mitbegründer der Filmmusikband Die Paramounts an der Entstehung diverser CD-Produktionen beteiligt. Mit dem Regisseur Herbert Fritsch verbindet ihn seit 2007 eine enge musikalische Zusammenarbeit, darunter finden sich intermediale Kunstprojekte wie ‹hamlet_X›, Kompositionen für Stücke wie ‹Murmel Murmel›, ‹Pfusch›, ‹der die Mann›, ‹die (s)panische Fliege›, und ‹Ohne Titel Nr. 1›. Der Arrangeur ist auf der Bühne an verschiedenen Instrumenten zu erleben und schreckt nicht vor experimentellen Auftritten zurück, bei denen er versucht, künstlerisch auf die Schauspielerinnen und Schauspieler einzugehen. Ingo Günther lebt in Berlin.
Nach dem Schauspielstudium an der Universität Mozarteum in Salzburg spielte Verena Güntner viele Jahre am Theater. Ihre schriftstellerische Karriere nahm 2012 ihren Anfang als sie mit Auszügen aus ihrem Roman ‹Es bringen› die Finalrunde des OpenMike in Berlin erreichte und setzte sich mit einer darauffolgenden Einladung durch Paul Jandl zum Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb fort, bei welchem ihr der renommierte Kelag-Preis verliehen wurde. 2014 erschien dann ihr Romandebüt ‹Es bringen› (Kiepenheuer & Witsch), welches sowohl für die Bühne adaptiert wurde als auch den Deutschen Hörbuchpreis gewann. Nebst diesen Auszeichnungen ist sie auch Trägerin mehrerer Stipendien, darunter das Arbeitsstipendium des Berliner Senats und das Stipendium der Kulturstiftung Thüringen. Ihr aktueller Roman ‹Power› (DuMont) erschien 2020, wurde für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert, mit dem Schubart-Literaturförderpreis bedacht und am Schauspiel Frankfurt als Bühnenstück uraufgeführt. Im vergangenen Sommer organisierte Verena Güntner als Teil des Kollektivs Writing with CARE / RAGE eine digitale, mehrtägige Konferenz zu Care-Arbeit und Autor*innenschaft. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin und verfasste in diesem Frühjahr eine Auftragsarbeit für ‹Wege durch das Land›, die den Titel ‹Stilletage› trägt und bei der Wanderung präsentiert wird.
Nach einer Ausbildung zum Großhandelskaufmann und dem eigentlichen Wunsch, Sozialpädagogik zu studieren, begann Gustav Peter Wöhler eine Schauspielausbildung an der Westfälischen Schauspielschule Bochum. Sein erstes Engagement erhielt der in Bielefeld geborene Schauspieler 1981 am Schauspielhaus Bochum unter Claus Peymann. 1982 wechselte er an das Deutsche Schauspielhaus Hamburg, wo er 14 Jahre blieb und unter zahlreichen namenhaften Regisseuren, unter anderem Zadek, Minks, Gotscheff und Castorf auf der Bühne arbeitete. Aktuell stand er in Salzburg im ‹Jedermann› und in ‹Professor Mamlock› (2021) in Hamburg auf der Bühne. Dem Kinopublikum ist er aus Filmen von Doris Dörrie wie ‹Bin ich schön› oder ‹Erleuchtung garantiert› bekannt, oder auch aus den ‹7 Zwerge›-Filmen mit Otto Walkes. Jüngst war er in ‹Oskars Kleid› (2020) und ‹Cortex› (2019) zu sehen. Auch im Fernsehen tritt Gutav Peter Wöhler immer wieder auf wie z.B. in ‹Nachtschicht> oder ‹Nord Nord Mord>. Neben der Schauspielerei gehört die Musik zu Gustav Peter Wöhlers Passionen. Als Leadsänger tritt seit 1995 in der Gustav Peter Wöhler Band auf und veröffentlichte damit einige CDs. Zudem spricht der Schauspieler Hörbücher ein, wofür er 2013 mit dem Deutschen Hörbuchpreis als ‹Bester Interpret› für seine Lesung aus Sibylle Bergs ‹Vielen Dank für das Leben› ausgezeichnet wurde.
José Gutierrez Marquez, geboren 1958 in Rosario/Argentinien studierte Architektur in Rosario und in Venedig. In Partnerschaft mit Piero Bruno und Donatella Fioretti gründete er 1995 das Architekturbüro Bruno Fioretti Marquez. Das Büro ist an seinen Standorten in Berlin und Lugano international tätig. Kulturbauten sowie Wohnungsund Bildungsbauten, auch in der Auseinandersetzung mit bestehender, denkmalgeschützter Architektur, bilden die Schwerpunkte des Büros – einige Projekte wurden im Rahmen von UNESCO Welterbestätten realisiert. Viele der gebauten Projekte sind Ergebnisse von Wettbewerbserfolgen und wurden mit Architekturpreisen, wie dem DAM Preis für Architektur in Deutschland, dem Hugo Häring Preis, dem BDA Preis Berlin oder dem Deutschen Architekturpreis ausgezeichnet. Er hielt Vorträge, Workshops und Seminare in den USA, der Schweiz, Italien und Deutschland und lehrte als Gastprofessor an verschiedenen Universitäten. Zwischen 2007 und 2010 war er als Professor am Lehrstuhl der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg für „Bauen im Bestand“ eingeladen. Seit 2011 ist er Professor für Raumgestaltung und Entwerfen an der Bauhaus-Universität Weimar. Seit 2013 ist er Mitglied des Gestaltungsbeirates der Hansestadt Stralsund.
Fritzi Haberlandt, 1975 in Ost-Berlin geboren, studierte Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Bereits während ihres Studiums spielte sie am Berliner Ensemble die ‹Lucile› in Robert Wilsons Inszenierung von ‹Dantons Tod›. Von 2000 bis 2006 war sie Teil des Ensembles im Thalia Theater, wo sie u. a. mit Michael Thalheimer und Armin Petras zusammenarbeitete, mit dem sie dann 2006 ans Maxim Gorki Theater, Berlin wechselte. Seit 2008 arbeitet Fritzi Haberlandt als freie Schauspielerin und gastiert u. a. am Burgtheater Wien. Darüber hinaus ist sie bekannt aus zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen. Bereits für ihre erste Hauptrolle in der Verfilmung von Ingrid Nolls ‹Kalt ist der Abendhauch› bekam sie 2001 den Bayrischen Filmpreis als Beste Nebendarstellerin, es folgten Deutsche Filmpreise für ‹Liegen lernen› und ‹Nebel im August›. 2023 wurde Fritzi Haberlandt für ihre Darstellung in ‹Angabe der Person› von Elfride Jelinek am Deutschen Theater in Berlin mit dem Faust Theaterpreis als Beste Schauspielerin ausgezeichnet.
Die Cellistin Anouchka und die Pianistin Katharina Hack treten sowohl als Solistinnen als auch im Duo auf Konzertbühnen in Deutschland und Europa, wie dem Beethovenhaus Bonn, dem Gasteig München, der Fondation Louis Vuitton Paris und dem Konzerthaus Dortmund auf. Neben umfangreichen Konzertreisen in Europa und in die USA waren die Schwestern beim Schleswig-Holstein Musikfestival, den Lunchkonzerten der Berliner Philharmoniker, den WDR Kammerkonzerten sowie beim NDR, dem französischen Radio Classique und medici.tv im Rundfunk zu hören. Im Jahr 2021 feierte das meetMUSIC Open Air in Mettingen Premiere, für das die beiden die künstlerische Leitung innehaben. Das Festival präsentiert hochkarätige junge Kammermusikensembles und erlebt dieses Jahr seine dritte Auflage. Das erste Album des Duos mit Werken von Dimitri Schostakowitsch erschien 2020 bei GENUIN classics und wurde für den Preis der deutschen Schallplattenkritik und den Opus Klassik nominiert.
Die Autorin Katharina Hacker studierte Philosophie, Geschichte und Judaistik in Freiburg und Jerusalem. 1997 veröffentlichte sie ihr Debüt ‹Tel Aviv – eine Stadterzählung› im Suhrkamp Verlag. Ihr bislang bekanntester Roman ‹Die Habenichtse› erschien 2006 und wurde im gleichen Jahr mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Sie erzähle darin ‹in einer flirrenden, atmosphärisch dichten Sprache›, so die Jurybegündung, ‹die Geschichte von Haben und Sein neu›. 2015 erschien ihr Roman ‹Skip› und 2021 das Jugendbuch ‹Alles, was passieren wird›. Katharina Hacker wurde 2021 mit dem Droste-Preis der Stadt Meersburg ausgezeichnet. Zuletzt erschien ihr Roman ‹Die Gäste› (2022). In diesem Jahr beauftragte ‹Wege durch das Land› Katharina Hacker damit, die ‹Rede an die Sprache› zu verfassen. Mit ihrem Text ‹Über das Selbstgespräch, die Freiheit, den Schatten› legt Sie ein eindrückliches, aktuelles Zeugnis darüber ab, wie sich die Sprache in Zeiten des Krieges und der Krisen verändert. Katharina Hacker lebt mit ihrer Familie in Berlin und Brandenburg.
David Hagen wurde in Frankfurt am Main geboren und ist freischaffender Musiker in der gesamten Bandbreite des Jazz. Er begann als Bassgitarrist in verschiedenen Rock- und Funkbands und spielte anschließend Kontrabass in Jazzbands und klassischen Orchestern. Er absolvierte ein Studium zum Diplom Jazzmusiker an der Universität Mainz und war für Tourneen u. a. in Japan, Russland, Portugal und Italien unterwegs. Er ist Teil der Band Klezmeyers, die 2002 bis 2008 von ‹Live Music Now› gefördert wurde. 2017 erschien das Album ‹Moravica›. Weiterhin ist David Hagen Teil des ‹Jazzable Trio› mit Oliver Saar (Alt- und Baritonsaxophon) und Roland Neffe (Vibraphon).
Hans Löw, 1976 in Bremen geboren, studierte von 1997 bis 2001 Schauspiel an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Von 2001 bis 2009 hatte Hans Löw sein erstes Festengagement am Thalia Theater in Hamburg. Er spielte viele tragende Rollen u. a. in Inszenierungen von Andreas Kriegenburg wie ‹King Lear› von Shakespeare, ‹Unschuld› von Dea Loher, Michael Thalheimer ‹Hamlet› von Shakespeare, ‹Liebelei› von Arthur Schnitzler, Stephan Kimmig ‹Hedda Gabler› von Henrik Ibsen, Martin Kusej ‹Floh im Ohr› von Feydeau und Armin Petras ‹we are camera›, ‹zeit zu lieben zeit zu sterben› von Fritz Kater. Nach seiner Zeit im Festengagement war Hans Löw als Gast am Deutschen Theater Berlin, wo er u. a. mit Andreas Kriegenburg, Alize Zandwijk und Bastian Kraft arbeitete, spielte am Maxim Gorki Theater, am Schauspiel Stuttgart und am St. Pauli Theater Hamburg. Löw spielte in zahlreichen Fernseh- und Kinofilmen, u. a. ‹Alles ist gut›, ‹Hedi Schneider steckt fest› oder ‹in my room›, wofür er 2019 als Bester Schauspieler in einer Hauptrolle für den Deutschen Schauspielpreis nominiert war. Hans Löw wurde 2004 mit dem Boy-Gobert-Preis der Körber-Stiftung für Hamburger Nachwuchsschauspieler ausgezeichnet. 2019 erhielt er von der Deutschen Akademie für Fernsehen den Preis als bester Nebendarsteller im Fernsehfilm „Alles Isy“ von Mark Monheim und Max Eipp. Ab der Spielzeit 2020/21 ist Hans Löw wieder fest im Ensemble des Thalia Theater.
Der Schauspieler Stefko Hanushevsky, 1980 in Linz geboren, begann nach seinem Abitur zunächst ein Studium der Philosophie und Theaterwissenschaft in Wien, bevor er im Jahr 2001 ein Schauspielstudium an der Universität der Künste in Berlin aufnahm. Er erhielt 2004 einen Solopreis beim Theatertreffen der deutschsprachigen Schauspielstudenten in Hannover und wurde 2005 noch während seines Studiums am Schauspiel Frankfurt engagiert, 2009 folgte dann ein Engagement am Staatsschauspiel Dresden bis 2013. Nachdem er einige Gastengagements unter anderem am Nationaltheater Mannheim, am Maxim Gorki Theater Berlin und bei den Salzburger Festspielen erhielt, wurde er festes Ensemblemitglied am Schauspiel Köln. Gemeinsam mit Christopher Brandt entwickelte er die Konzertabende ‹Hit me baby› Vol. I bis III. Im Jahr 2014 wurde er beim NRW Theatertreffen als bester Schauspieler für ‹Der gute Mensch von Sezuan› ausgezeichnet. Außerdem arbeitet er regelmäßig als Sprecher für Funk und ist oft im Fernsehen zu sehen.
Die aus Georgien stammende Schriftstellerin und Theaterregisseurin Nino Haratischwili, geboren 1983 in Tiflis, musste schon im jungen Alter von 12 Jahren Fluchterfahrung machen, als ihre Familie auf Grund des Bürgerkriegs in Georgien nach Deutschland floh. Als sie sich mit 14 Jahren alleine zurück auf den Weg in ihre Heimatstadt begab, gründete sie wenige Jahre später die deutsch-georgische Theatergruppe ‹Fliedertheater›, für die sie von 1998 bis 2003 Stücke schrieb und inszenierte. Den ersten Kontakt mit der deutschen Sprache hatte sie bereits im erweiterten Deutschunterricht in ihrer Heimatstadt, später auch im alltäglichen Umgang bei ihrem Aufenthalt in Deutschland. Die Begeisterung für Theater bewegte Haratischwili dazu, Filmregie an der staatlichen Schule für Film und Theater zu studieren. Von 2003 bis 2007 studierte sie Theaterregie an der Theaterakademie Hamburg. Ihren Debütroman ‹Juja› veröffentlichte sie 2010. Es folgten weitere Werke, die für die Shortlist und Longlist des Deutschen Buchpreises nominiert waren. Haratischwili ist Preisträgerin des Anna-Seghers-Literaturpreises 2015 und des Bertolt-Brecht-Literaturpreises 2018.
Franziska Hartmann, geboren 1984 bei München, studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Felix-Mendelssohn-Bartholdy in Leipzig. Schon währenddessen spielte sie an mehreren Theatern, bevor sie 2009 festes Ensemblemitglied am Thalia Theater Hamburg wurde. Dort ist sie in zahlreichen Produktionen zu sehen, zum Beispiel in ‹Panikherz›, ‹Tschick› oder ‹Das Achte Leben›. Sie arbeitet unter anderem mit den Regisseur:innen Antú Romero Nunes, Jette Steckel und Christopher Rüping. Seit 2018 ist Franziska Hartmann als freie Schauspielerin sehr erfolgreich für Film und Fernsehen tätig. Unter anderem konnte man sie in dem Drama ‹Über Barbarossaplatz› von Jan Bonny sehen, wofür sie von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste mit dem Sonderpreis für herausragende darstellerische Leistung ausgezeichnet wurde. Im selben Jahr erhielt sie den Deutschen Hörbuchpreis. Für ihre Darstellung in dem Kinofilm ‹Sterne über uns› von Tina Ebelt wurde sie 2020 unter anderem in der Kategorie Schauspielerin in einer Hauptrolle mit dem Preis der Deutschen Akademie für Fernsehen ausgezeichnet. 2023 konnte sie mit dem Kinofilm ‹Monster im Kopf› diese erfolgreiche Zusammenarbeit fortsetzen. Der Film lief auf zahlreichen Festivals und konnte diverse Nominierungen, Preise und Auszeichnungen gewinnen. Zuletzt war Franziska Hartmann in Stephan Lacants Film ‹Kalt, im Polizeiruf – Du gehörst mir› von Jens Wischnewski und in ihrer eigenen ZDF-Reihe ‹Katharina Tempel› zu sehen. 2023 gewinnt sie mit der Miniserie ‹Neuland› den Grimme Preis im Wettbewerb Fiktion.
Der deutsche Schriftsteller Moritz Heger studierte Germanistik, Theaterwissenschaften, Pädagogik und Evangelische Theologie in Mainz und schloss sein Studium mit dem Magister Artium und dem Staatsexamen ab. Heger leitet seit mehr als 30 Jahren Jugendtheatergruppen in Mainz und Stuttgart, die mit von ihm verfassten Texten arbeiten. Er ist Gymnasiallehrer in Stuttgart. Daneben arbeitet Heger als Autor und erhielt für Erzählungen unter anderem 1996 den Förderpreis zum Joseph-Breitbach-Preis und 2007 den MDR-Literaturpreis und den dazugehörigen Publikumspreis. 2008 erschien sein Debütroman ‹In den Schnee› bei Jung und Jung in Salzburg. Moritz Heger schreibt Romane, Gedichte, Theaterstücke und Kurzprosa, welche schon vielfach in Zeitungen und Zeitschriften, unter anderem in der FAZ, erschienen sind. Seit 2017 ist er erster Vorsitzender des Stuttgarter Schriftstellerhauses e. V. und leitet zusammen mit Moritz Hildt außerdem das dortige Junge Schriftstellerhaus. Im Februar 2021 erschien im Diogenes Verlag Hegers zweiter Roman ‹Aus der Mitte des Sees›, aus dem er bei ‹Wege durch das Land› lesen wird.
Elke Heidenreich ist Rundfunkmoderatorin und Autorin, vor allem aber auch Literaturkritikerin. Sie studierte unter anderem Germanistik, Publizistik und Theaterwissenschaft in Berlin, Hamburg und München und arbeitete zunächst bei Hörfunk und Fernsehen. Ihr Literaturdebüt feierte sie 1992 mit dem Erzählband ‹Kolonien der Liebe›. Darauf folgten zahlreiche Herausgaben vielfältiger Genres. Ihr aktuelles Buch ‹Hier geht‘s lang! – Mit Büchern von Frauen durchs Leben› erschien 2021 im Eisele Verlag. Von 2003 bis 2008 moderierte sie die ZDF-Literatursendung ‹Lesen!› und ist seit 2012 Mitglied der Kritikerrunde im ‹Literaturclub› des Schweizer Fernsehsenders SRF. An der Kölner Kinderoper wirkte sie zwölf Jahre lang mit und verband ihre beiden Leidenschaften – die Literatur und die Musik – als Herausgeberin der Edition Elke Heidenreich bei C. Bertelsmann. Heute lebt Elke Heidenreich in Köln.
Der Vibraphonist, Schlagzeuger und Komponist Julius Heise, geboren 1987 in Neubrandenburg, studierte Vibraphon und Schlagzeug am Jazzinstitut Berlin bei Prof. David Friedmann, Prof. Mario Würzebesser, John Hollenbeck und Christian von der Goltz. Davor war er sieben Jahre Schüler des Berliner Musikgymnasiums C.-Ph.-E.-Bach und zugleich Jungstudent der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Jazz- und Klassikschlagwerk. Seine Laufbahn startete im Alter von fünf Jahren mit Schlagzeugunterricht, im Alter von zehn Jahren kamen Klavier und Musiktheorie hinzu. Seit 2018 ist er Dozent für Jazz-Vibraphon am Jazz Institut Berlin. Neben seiner Karriere als Jazzmusiker ist er Ingenieur und Informatikstudent, Lehrer an der Schlagzeugabteilung der Musikschule ‹Klangbaum› in Berlin sowie aktives Mitglied des ‹Yehudi Menuhin -Live Music Now›- Vereins. Neben Projekten und Kollaborationen mit befreundeten Musikerinnen und Musikern wie Alexej Gerassimez, der BerlinDrumCompany, percussive mechanics mit Anna Webber oder mit DamirOutLoud und Projekten wie ‹Julius und Marie› oder dem ‹Julius Trio›, bleibt der facettenreiche Künstler mit regelmäßigen neuen Produktionen stetig aktiv. Projekte für diverse Theater wie das Konzerthaus Berlin oder die Landesbühne Sachsenanhalt runden seine Arbeit ab.
Florian Helgath hat sich in kurzer Zeit als einer der führenden Chordirigenten der jüngeren Generation etabliert. Seit 2011 ist er Künstlerischer Leiter von CHORWERK RUHR. Mit diesem Ensemble erarbeitet er auf höchstem Niveau Chormusik aller Epochen, sowohl im a-cappella-Fach als auch im chorsinfonischen Bereich. Seit 2018 hat er zudem die Künstlerische Leitung der Zürcher Sing-Akademie übernommen. Im Oktober 2020 folgte er einem Ruf als Professor an die Hochschule für Musik und Tanz in Köln und lehrt dort im Studiengang Chordirigieren für Bachelor und Master.
Seine ersten musikalischen Erfahrungen sammelte Florian Helgath in seiner Heimatstadt bei den Regensburger Domspatzen und studierte später an der Hochschule für Musik und Theater in München. Als Finalist und Preisträger bei Wettbewerben wie dem Eric Ericson Award 2006 in Schweden sowie bei der Competition For Young Choral Conductors 2007 in Budapest machte er sich international einen Namen.
Nach vielen enthusiastischen Kritiken zu seinen mittlerweile über 25 Alben als Leader und nach Tausenden Konzerten rund um den ganzen Globus, ist der österreichische Pianist David Helbock längst auf dem internationalen Parkett der Jazzmusiker angekommen. Er ist mehrfacher Preisträger des weltgrößten Jazzpiano Solo Wettbewerbs in Montreux und gewann dort ebenso den Publikumspreis. Als Trio David Helbock’s Random/Control stehen sie auf unserer Bühne – und haben mehr als zwei Dutzend Instrumente im Gepäck: Neben David Helbock am Klavier und Flügel ergänzt Johannes Bär das Trio als Blechbläser. Er spielt von der Trompete über das Bassflügelhorn auch Instrumente wie das Alphorn und die Tuba. Andreas Broger spielt die Holzblasinstrumente: Saxophone, Klarinetten und Flöten gehören zu seinem Repertoire. Über die Jahre hat sich ein ganz eigenständiger Bandsound entwickelt und egal was David Helbock als Ausgangsmaterial wählt, ob wie in der Vergangenheit österreichische Volksmusik, Eigenkompositionen oder auch jazzige Standards, seine Musik ist immer einzigartig.
Die Schauspielerin und Autorin Alexandra Helmig, 1975 geboren in Düsseldorf, absolvierte nach zweijährigem Aufenthalt in Paris eine Ausbildung am Hamburger Schauspielstudio. Seitdem hat sie in zahlreichen Theater-, Rundfunk-, Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt. Darüber hinaus schrieb sie Kinderbücher, die in mehrere Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet wurden, unter anderem mit einer Nominierung für den Jugendliteraturpreis 2021, sowie Theaterstücke und Drehbücher. Im Jahr 2019 erschien nach dem gleichnamigen Theaterstück der Kinofilm ‹Frau Mutter Tier›, für den sie das Drehbuch schrieb und eine der Hauptrollen übernahm. Unter dem Namen Ada Morghe feiert sie als Jazz-Komponistin und Sängerin international Erfolge. Zuletzt erschien von ihr noch in diesem Jahr das Album ‹Lost› mit einer Mischung aus Jazz, Funk und Blues.
Matthew Herbert studierte an der Universität von Exeter in Südwestengland. Seitdem ist er erfolgreich als DJ, Produzent oder Autor in den verschiedensten musikalischen Feldern tätig. Er hat bereits mit namhaften Regisseuren, wie Ridley Scott und Étienne Chatiliez, sowie zahlreichen Choreographinnen und Choreographen zusammengearbeitet. Für seine Projekte nutzt er Alltagsgeräusche, darunter Klänge aus der Natur, Technik und Umwelt, die durch seine Kompositionen und elektronische Verfremdung ganz neue Klanginnovationen schaffen. Sein bekanntestes Albumprojekt ‹One Pig› ist so entstanden. Er hat u. a. für Künstler wie Roisin Murphy, Micachu, Merz, Hejira und Rowdy Superstar als Produzent gearbeitet. Matthew Herberts Kompositionen wurden bereits mehrfach ausgezeichnet. Seine zahlreichen Pseudonyme unterstreichen seine Vielseitigkeit. Das Label Accidental Records gründete er 2000 und produzierte seitdem bereits musikalische Größen wie The Invisible und Rowdy Superstar. Weltweit erfolgreich ist er ebenfalls als Leiter seiner eigenen Bigband mit der er internationale Erfolge feiert, wenn er nicht gerade Installationen entwirft, Schauspielstücke schreibt und Opern komponiert. Auch als Autor bleibt er innovativ, seinen 2018 erschienenen Debütroman ‹The Music – A novel through sound› versteht er als Album im Buchformat, er beschreibt darin die Musik so detailliert, als würden die einzelnen Kapitel die vollendeten Songs darstellen.
Die Jury des Deutschen Buchpreises nannte Thomas Hettche ‹einen der elegantesten und raffiniertesten Stilisten der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur›. Er studierte Germanistik, Philosophie und Filmwissenschaft in Frankfurt am Main und lebt als freier Schriftsteller in Berlin und in der Schweiz. Hettche hat Essays und Reportagen u. a. für die FAZ und die Neue Zürcher Zeitung publiziert, debütierte 1989 mit dem Roman ‹Ludwig muss sterben› und gab 1999 für ein Jahr die Online-Anthologie ‹NULL› heraus, eines der ersten deutschsprachigen Literaturprojekte im Internet. Zu seinen bekanntesten Romanen zählen ‹Woraus wir gemacht sind› (2006) und ‹Pfaueninsel› (2014), die beide auf der Short-List des Deutschen Buchpreises standen. Von 1995 bis 1999 war Hettche Juror des Ingeborg-Bachmann-Preises in Klagenfurt sowie von 2002 bis 2015 Juryvorsitzender des ‹Spycher: Literaturpreises Leuk›. Thomas Hettche erhielt u. a. den Rauriser Literaturpreis (1990), den Premio Grinzane Cavour (2005), den Düsseldorfer Literaturpreis (2013) und den Bayerischen Buchpreis (2014). Sein letztes Buch ‹Herzfaden. Roman der Augsburger Puppenkiste› erschien 2020.
Der in Hamburg geborene Schauspieler Fabian Hinrichs arbeitet als Schauspieler, Autor und Produzent. Nach dem Schauspielstudium führte ihn sein erstes Theaterengagement an das Schauspielhaus Bochum. Von 2000 bis 2005 arbeitete er als Ensemblemitglied der Berliner Volksbühne mit Regisseuren wie Frank Castorf und Christoph Schlingensief. Seitdem ist er auch auf anderen Bühnen zu sehen, darunter das Burgtheater Wien, die Münchener Kammerspiele, das Deutsche Schauspielhaus Hamburg und immer wieder an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg Platz in Berlin. Für seine Arbeit wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ulrich-Wildgruber-Preis, dem Max-Ophüls-Ehrenpreis sowie dem Alfred-Kerr-Darstellerpreis. Seit 2003 ist er zudem in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen, darunter auch in seiner bekanntesten Rolle als Kommissar im Franken-Tatort Felix Voss. Seit 2008 schreibt und produziert Fabian Hinrichs auch eigene Theaterstücke und Essays. Aktuell ist er u. a. in ‹ZERV – Zeit der Abrechnung› in der ARD-Mediathek sowie in ‹Geht es dir gut?› von Pollesch/Hinrichs in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin zu sehen. 2023 wird sein erstes Sachbuch im Propyläen-Verlag erscheinen.
Der 1994 in Wien geborene Autor, Musiker und Slam-Poet Elias Hirschl ist seit über zehn Jahren mit seinen deutschen und englischen Texten auf nationalen und internationalen Bühnen unterwegs. 2014 gewann er die österreichische Poetry-Slam-Meisterschaften und wurde ein Jahr später Dritter bei den Europameisterschaften in Estland. Sein Debütroman ‹Der einzige Dorfbewohner mit Telefonanschluss› erschien 2015, gefolgt von seinem zweiten Roman ‹Meine Freunde haben Adolf Hitler getötet und alles, was sie mir mitgebracht haben, ist dieses lausige T-Shirt›. Außerdem veröffentlichte er eine Sammlung seiner Slam-Texte und Stories unter dem Namen ‹Glückliche Schweine im freien Fall›. Sein 2017 veröffentlichter Roman ‹Hundert schwarze Nähmaschinen› wurde von der Darmstädter Jury zum Buch des Monats gewählt. 2018 erhielt Hirschl ein Stipendium am Literarischen Colloquium Berlin. 2020 erhielt er den Reinhard-Priessnitz-Preis für Literatur, im selben Jahr begann er an der beliebten Hörspielreihe ‹Das Magische Auge› mitzuwirken. ‹Salonfähig› heißt sein neuester Roman, welcher 2021 erschien. 2022 wurde sein Text ‹Staublunge› beim Bachmann-Wettbewerb mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Elias Hirschl lebt in Wien.
Die Geigerin Franziska Hölscher ist eine der vielseitigsten Musikerinnen der jungen Generation. Sie war und ist als Solistin, Kammermusikerin und Festivalleiterin Gast in der Berliner Philharmonie und dem Konzerthaus Berlin, der Elbphilharmonie Hamburg, dem Festspielhaus Baden-Baden, dem Concertgebouw Amsterdam, dem Palais des Beaux-Arts Brüssel und im Rudolfinum Prag. Sie konzertiert bei der Schubertiade Schwarzenberg, den Bregenzer Festspielen, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, der Bachwoche Ansbach, den Schwetzinger SWR Festspielen, dem Rheingau Musik Festival und beim Heidelberger Frühling. Von Beginn ihrer Karriere hatte das Zusammenspiel mit Kolleg:innen einen festen Platz in ihrem Repertoire. Seit ihrem Debüt mit Martha Argerich gehören Kit Armstrong, Martin Helmchen, Nils Mönkemeyer, Maximilian Hornung, Daniel Müller-Schott und Christoph Prégardien zu ihren Partner:innen. Mit dem Autor Roger Willemsen verband sie eine künstlerische Freundschaft. Mit ihm entwickelte sie das Bühnenprogramm ‹Landschaften‹, das sie zusammen mit der Schauspielerin Maria Schrader und der Pianistin Marianna Shirinyan eingespielt hat und seitdem in den Bestseller-Listen geführt wird. In ihren dramaturgisch durchdachten Konzertprogrammen verbindet Hölscher Werke des Barock und des klassisch-romantischen Repertoires mit Musik der Gegenwart, so auf ihrer vielfach ausgezeichneten CD ›SEQUENZA› (2019). 2018 spielte sie bei den Movimentos Festwochen die Uraufführung des Concertinos für Violine und Streicher von Wolfgang Rihm. In der aktuellen Saison 2023/24 wird Franziska Hölscher u. a. das Violinkonzert von Ondřej Adámek bei den Bregenzer Festspielen spielen, und mit Kit Armstrong und dem Ensemble Resonanz Armstrongs Doppelkonzert uraufführen. Eine weitere Uraufführung spielt sie gemeinsam mit Kit Armstrong und der Sopranistin Hanna-Elisabeth Müller. Mit Vivaldis 4 Jahreszeiten ist sie unter der Leitung von Reinhard Goebel sowie einem Play-Lead-Projekt mit der Blockflötistin Dorothee Oberlinger auf Tournee. In Heidelberg geboren und ausgebildet von Ulf Hoelscher, Thomas Brandis, Nora Chastain und Reinhard Goebel, erhielt Franziska Hölscher bereits in jungen Jahren Preise bei bedeutenden internationalen Wettbewerben wie den 1. Preis beim internationalen Rundfunkwettbewerb Prag. Als Botschafterin des von Lars Vogt initiierten Projekts ‹Rhapsody in School› setzt sie sich für die Vermittlung von klassischer Musik in Schulen ein. Franziska Hölscher ist Künstlerische Leiterin der Kammermusikreihe ‹Klangbrücken› im Konzerthaus Berlin, die sie mit Severin von Eckardstein 2014 ins Leben gerufen hat. Gemeinsam mit Kit Armstrong hat sie 2021 die künstlerische Leitung der Musiktage Feldafing und des Musikfestivals ‹Fränkischer Sommer› übernommen.
Dietrich Hollinderbäumer wurde am 16. August 1942 in Essen geboren. Aufgewachsen ist er in Stockholm, wo er von 1965 bis 1968 die Schauspielschule am Königlich Dramatischen Theater absolvierte. 1967, bei einem Besuch seines Vaters in Deutschland, lernte er die Schauspielerin Barbara Klein kennen. Die beiden heirateten 1968 und traten im selben Jahr ihr erstes gemeinsames Engagement am Westfälischen Landestheater in Castrop-Rauxel an, wo Hollinderbäumer die nächsten vier Jahre als Schauspieler und Regisseur während der Intendanz von Hans-Dieter Schwarze arbeitete. Weitere wichtige Stationen wurden das Junge Theater in Göttingen und danach fünf Jahre an den Städtischen Bühnen Heidelberg während der Intendanz von Peter Stoltzenberg. Von 1983 bis 1987 war der Schauspieler festes Mitglied des Wiener Burgtheaters während der Intendanz von Achim Benning und war danach viele Jahre als freiberuflicher Schauspieler und Regisseur tätig, mit Engagements u. A. in Wien, Bremen, Bern, Würzburg, Zürich. Hamburg. Ab Ende der 1990er Jahre hatte er immer öfter Arbeiten für Film und Fernsehen. Dem breiteren Publikum wurde Dietrich Hollinderbäumer ab Mitte der 1990er Jahre in Kino- und TV-Produktionen bekannt, u. a. ‹Long Hello & Short Goodbye› (1999), in ‹Scherbentanz› (2002), ‹Der Untergang› (2004), oder ‹Besuch der alten Dame› (2008). Daneben hatte er auch Erfolge in komischen Rollen, z. B. als Vater Pastewka in der Serie ‹Pastewka› und als ‹Ulrich von Heesen› in der Satire-Sendungen ‹Die heute-show›.
Lisa Hrdina, geboren 1989 in Berlin, studierte von 2010 bis 2014 Schauspiel an der Universität der Künste Berlin. Noch während ihrer Schulzeit war sie Mitglied der Jugendtheatergruppe P14 an der Volksbühne am Rosa Luxemburg Platz in Berlin. Während ihres Studiums war sie in Berlin am Maxim Gorki Theater, am Deutschen Theater sowie in den Sophiensälen zum Beispiel in der Produktion ‹Der Kirschgarten› zu sehen. Seit 2014 ist sie festes Ensemblemitglied des Deutschen Theaters in Berlin, wo sie mit u. a. mit Daniela Löffner, Thorsten Lensing, Claudia Bauer und Stephan Kimmig unter anderem für ‹Medea.Stimmen› (2018) oder ‹Gaia googelt nicht› (2021) zusammengearbeitet hat. Sie ist neben ihrer Bühnenpräsenz auch in Funk, Fernsehen und Film zu erleben, zuletzt in ‹Ein starkes Team›, und wird demnächst in der für den Sonderpreis des Filmfest Hamburg nominierten Serie ‹Schneller als die Angst› zu sehen sein. 2019 wurde Lisa Hrdina mit dem Mario-Adorf-Preis für ihre schauspielerischen Leistungen für die Rolle ‹Ortlieb› in ‹Überwältigung› ausgezeichnet.
Das IDEA-Quartett ist ein international besetztes Streichquartett, welches aus vier begeisterten Kammermusikerinnen der Hochschule für Musik in Detmold besteht. Die Mitglieder des Quartetts, Sofya Vardanyan (Violine), Anna Teigelack (Violine), Hayasa Tanaka (Viola) und Claudia Cecchinato (Violoncello) kommen alle aus verschiedenen Herkunftsländern, woraus sich auch der Name des Quartetts zusammensetzt (I für Italien, DE für Deutschland und A für Armenien/ Australien). Aktuell erhalten Sie ihre Ausbildung von den Mitgliedern des Auryn-Quartetts und nehmen am hochschuleigenen Streichquartett-Programm teil. Auch im Bereich der historischen Aufführungspraxis sind alle Mitglieder sehr engagiert und setzen diese Kenntnisse gerne beim Erarbeiten des Kammermusikrepertoires ein.
2015 haben Barbara Schachtner und Dorrit Bauerecker das Ensemble INTERSTELLAR 2 2 7 gegründet und seither drei aufwendige musiktheatrale Bühnenprogramme realisiert. Darin geht es um das Vermengen, Überlagern und wieder Trennen von Improvisation und Komposition, Ton und Video, Bewegung und Licht, Text und Raum, Tragik und Komik, Performativem und Konzert. Dieses Laboratorium unterliegt keiner Epoche, sondern will vermeintliche Gegensätze zueinander stellen und neue Räume der Erfahrung öffnen.
Das Bild von Weltenbauerinnen begleitet die Musikerinnen sowohl in ihren interdisziplinären Produktionen als auch beispielsweise in der Auswahl der Lieder für das Programm des Literatur- und Musikfestivals ‹Wege durch das Land›. Allein durch die Wahl des Instrumentariums – Akkordeon/Toypiano – zum klassischen Gesang, entsteht eine ungewöhnliche Klangwelt. Die Assoziationen des Toypianos an ein Glockenspiel oder die unmittelbare klangliche Verbindung des Akkordeons mit der Volksmusik scheinen durch die Kompositionen der ‹klassischen Liedliteratur› hindurch. Die verschiedenen Örtlichkeiten der Konzertinseln waren dem Duo Inspiration zur Programmgestaltung: Lieder von Benjamin Britten und John Dowland im Klang des Kirchenraumes, der Rosenliederzyklus von Fürst Philipp zu Eulenburg-Hertefeld in Resonanz zu den Bäumen im Wald und am Ende der Wanderschaft u. a. Auszüge aus Franz Schuberts Winterreise.
Barbara Schachtner als Sängerin bringt ihre Erfahrungen aus Musiktheater, klassischer Kammermusik, experimenteller Improvisation und bildender Kunst mit. Sie hat ein eigenes Filmformat entwickelt (Jiffy Acts©), eine Fortbildung im Butoh-Tanz begonnen und geht mit Musik auch auf Wanderschaft.
Dorrit Bauerecker bringt als Pianistin als auch Akkordeonistin ihre Erfahrungen aus Musiktheaterproduktionen und Kabarettprogrammen mit. Sie entwickelt zeitgenössische Soloprogramme mit Auftragskompositionen und experimentiert gerne mit dem Wechselspiel der verschiedenen Tasteninstrumente.
Die beiden Musikerinnen haben auf verschiedenen Festivals gespielt,
u. a. Le Tour Belgique, Kölner Musiknacht, FESTIVAL OF CHANGE Cambridge sowie Platzhirschfestival Duisburg, Lyrik-Festival SATELLITEN und Saarbrücker Sommermusik.
Julia Jentsch, geboren 1978 in Berlin, absolvierte ihre Schauspielausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Ihr erstes Engagement führte sie an die Münchner Kammerspiele, wo sie von 2001 bis 2006 Hauptrollen u. a. in den Stücken ‹Antigone›, ‹Die Nibelungen› oder ‹Othello› spielte. Bekanntheit erlangte die Schauspielerin mit dem Film ‹Die fetten Jahre sind vorbei› (2004). Ein Jahr darauf erhielt sie den silbernen Bären und den Europäischen Filmpreis für ihre Darstellung der Sophie Scholl in dem Film ‹Sophie Scholl – Die letzten Tage› (2005). Ebenso wurde sie mit dem Deutschen Fernsehpreis 2017 als beste Schauspielerin in dem Film ‹Das Verschwinden› und dem Bayrischen Fernsehpreis in 2018 als beste Darstellerin ausgezeichnet. Im Jahr 2018 erhielt Jentsch den Bundesverdienstorden für ihre besonderen Leistungen. Zuletzt war sie in dem Fernsehfilm ‹Das weiße Schweigen› (2022) und in der Serie ‹Der Pass› (2021-2023) zu sehen.
La Banda gründete sich eigens für das diesjährige Literatur- und Musikfestival ‹Wege durch das Land› 2022, und setzt sich aus 6 Musikern zusammen, die alle aus dem Umfeld der Hochschule für Musik Detmold stammen.
Florian Stubenvoll (Klarinette) ist ein ehemaliger Student der Detmolder Musikhochschule und hat sich in unserer Region einen Namen als Gründer und Leiter des Ensemble „vinorosso“ gemacht.
Norbert Stertz (Flügelhorn) lehrt als Professor für Horn an der Detmolder Musikhochschule und kann auf eine langjährige, internationale Karriere als Kammermusiker zurückblicken. Als Solohornist spielte er fast 20 Jahre bei den Dortmunder Philharmonikern.
Der aus Liverpool stammende Percussionist Mike Turnbull ist ein ehemaliger Lehrender der HfM Detmold und ein Urgestein der freien Musikszene unserer Region. Seine Experimentierfreudigkeit und sein Improvisationstalent zeichnen ihn aus, er arbeitet mit verschiedenen Ensembles in den unterschiedlichsten Musikstilen zusammen.
Vervollständigt wird das Ensemble durch aktuell Studierende der HfM Detmold. Diese sind der aus Westfalen stammende Benjamin Joost-Meyer zu Bakum (Euphonium), der aus der Ukraine stammende Vsevolod Khuotarinen (Akkordeon) und Ozan Coşkun (Gitarre), der mit türkischen Wurzeln in Nürnberg geboren wurde.
Der Schauspieler André Jung, 1953 in Luxemburg geboren, studierte bis 1976 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart und war danach an verschiedenen Bühnen engagiert, darunter das Theater Basel, das Deutsche Schauspielhaus Hamburg, sowie das Schauspielhaus Zürich. Von 2003 bis 2015 spielte er im Ensemble der Münchner Kammerspiele. André Jung war ebenfalls an der Staatsoper Stuttgart, bei der Ruhrtriennale in Bochum und an der Staatsoper Hamburg zu sehen. Mit Thorsten Lensing arbeitete er an der Theaterproduktion von ‹Unendlicher Spaß›, welche 2018 Premiere feierte. Neben seiner Theaterarbeit ist Jung auch regelmäßig in Film und Fernsehen zu sehen, darunter auch die Tatort-Reihe. Er spielt in Filmen wie ‹Wir sind die Neuen› aus 2013, ‹Das Tagebuch der Anne Frank› aus 2015 und ‹Die goldenen Jahre› aus 2021 mit. Dieses Jahr wird er in der Neuverfilmung von ‹Little Duke› zu sehen sein. Zahlreiche Preise wurden ihm bereits verliehen, 1981 und 2002 wurde er von Theater heute zum Schauspieler des Jahres gewählt. Zu den weiteren Auszeichnungen zählen unter anderem der Rita-Tanck-Glaser-Schauspielpreis der Hamburgischen Kulturstiftung, der Nestroy-Preis als Bester Schauspieler, der Friedrich-Luft-Preis sowie zuletzt 2018 der Gertrud-Eysoldt-Ring. André Jung lebt in München.
Kalle Kalima studierte an der Sibelius-Akademie in Helsinki bei Raoul Björkenheim und an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin bei John Schröder Gitarre. Gemeinsam mit dem ebenfalls an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin studierten Kontrabassisten Oliver Potratz und dem Schlagzeuger der Bands SoKo Steidle und Der Rote Bereich Oliver Steidle gründete er im Jahr 2000 das Jazz-Trio Klima Kalima, deren Debüt ‹Helsinki on my Mind› 2004 erschien. Seitdem veröffentlichten sie drei weitere Alben, zuletzt ‹Finn Noir› im Jahr 2013. Neben zahlreichen erfolgreichen Konzerten in ganz Deutschland, gewann das Trio 2008 auch den Neuen Deutschen Jazzpreis der IG Jazz in Mannheim.
Die in Bukarest geborene Pianistin Karla Haltenwanger schloss ihr Studium bei Prof. Karl-Heinz Kämmerling in Hannover mit Auszeichnung ab und erhielt weitere künstlerische Impulse von Prof. Homero Francesch in Zürich, Prof. Georg Sava in Berlin und Ferenc Rados in Wien/Budapest. 2006 gründete sie gemeinsam mit Birgit Erz und Ilona Kindt das mittlerweile weltweit renommierte Boulanger Trio. Als Pianistin des Ensembles folgt Haltenwanger Einladungen zu den wichtigsten Musikfestivalsm wie dem Rheingaufestival, dem Schleswig-Holstein Musikfestival oder dem Beethovenfestival Warschau und in die angesehensten Konzerthäuser, wie der Elbphilharmonie Hamburg, dem Musikverein Wien und der Wigmore Hall London. Ihre Diskografie umfasst Einspielungen von u. a. Beethoven, Schumann, Brahms, Schönberg, Schostakowitsch bis hin zu Rihm. Zudem veranstaltet sie eine eigene Konzertreihe namens ‹Boulangerie› mit Gästen wie Matthias Pintscher, Kaja Saariaho, Friedrich Cerha oder Beat Furrer. Karla Haltenwanger ist Dozentin für Kammermusik an der ECMA Music, die von Prof. Hatto Beyerle ins Leben gerufene Europäischen Kammermusikakademie.
Die Pianistin Sara Koch schloss ihr Studium bei den Professoren Felix Gottlieb und Andrzej Ratusinski in Stuttgart und als DAAD-Stipendiatin bei Prof. Bernard Ringeissen in Paris mit Auszeichnungen ab. Anschließend absolvierte sie ein zweijähriges Kammermusik-Aufbaustudium bei Professor Markus Becker in Hannover und widmete sich verstärkt dem Klavierspiel. Als erste Künstlerin gewann die Musikerin den Deutschen Musikwettbewerb in der Kategorie Klavierpartner und wurde wiederholt in die Bundesauswahl Konzerte junger Künstler:innen aufgenommen. Zudem ist sie Preisträgerin der Deutschen Stiftung Musikleben, der ZONTA International und des Kulturfonds Baden. Sara Koch doziert seit 2008 an der Robert Schumann-Hochschule Düsseldorf. Ihren musikalischen Schwerpunkt setzt sie auf Kammermusik. Zu ihren musikalischen Partnerschaften gehören Zusammenarbeiten mit Nicolas Altstaedt, Andrej Bielow, Suyoen Kim, Maya Koch, Julian Steckel und Matthew Trusler. Zu hören ist Koch in Konzertreihen in Europa und Japan. Des Weiteren ist sie regelmäßiger Gast bei internationalen Festivals wie u. a. Rheingau oder dem Bonner Beethovenfest.
Der Redakteur und Moderator Jürgen Keimer studierte zunächst Katholische Theologie und arbeitete als Kaplan im kirchlichen Dienst des Bistums Essen bevor er nach einem Studium der Geschichte und Kunstgeschichte an der Uni Köln ab 1974 als freier Journalist für die Deutsche Welle, den ZDF und den WDR arbeitete. 1977 begann er als festangestellter Redakteur beim WDR-Hörfunk zu arbeiten und war bis 2005 Leiter der Redaktionsgruppe ‹Aktuelle Kultur› beim Sender WDR 5. Außerdem moderierte er im WDR regelmäßig das ‹Tischgespräch› und die Veranstaltungsreihe ‹Funkhausgespräche›. Kulturinteressierte kennen ihn außerdem als Moderator der ‹Poetischen Quellen› im Aqua Magica Park in Löhne/Bad Oeynhausen, wo er seit Beginn des Internationalen Literaturfestes 2002 die Besucher durch Autorengespräche und Diskussionen führt.
Alexander Khuon studierte an der Leipziger Hochschule ‹Felix Mendelssohn Bartholdy› für Musik und Theater. Während seiner Ausbildung sammelte er erste schauspielerische Erfahrungen am Studio des Staatsschauspiels Dresden. Von 2001 bis 2002 spielte er in den Inszenierungen ‹Disco› und ‹Trümmer des Gewissens›. Anschließend wechselte er an das Schauspiel Köln und war dort u. a. in ‹Hamlet›, ‹Kabale und Liebe› und ‹The Shape of Things› zu sehen. Weitere Engagements führte ihn 2004 an das Deutsche Theater Berlin, wo er seitdem fest zum Ensemble gehört. Hier arbeitet er mit Regisseuren wie Jürgen Gosch, Stephan Kimmig, Martin Pfaff, Dušan David Parizek oder Christian Petzold und war in Inszenierungen wie Schillers ‹Don Carlos›, Gorkis ‹Kinder der Sonne›, Jürgen Goschs ‹Die Möwe› und zuletzt in Yates ‹Zeiten des Aufruhrs› und Thomas Melles ‹Ode› zu sehen. Auch vor der Kamera ist Alexander Khuon präsent, zuletzt spielte er 2020 in ‹Schachnovelle› und ‹Das Quartett› sowie 2016 in ‹Babylon Berlin› mit. Für seine schauspielerischen Leistungen erhielt er 2009 ein Stipendium der Berenberg Bank Stiftung, wurde 2010 mit dem Gertrud-Eysoldt-Ring und 2014 mit dem Certamen Internacional de Cortos de Soria als bester Schauspieler ausgezeichnet. Der deutsche Schauspieler liest zudem Hörbücher und –spiele ein, unter anderem ‹Unterleuten› von Juli Zeh.
La Banda gründete sich eigens für das diesjährige Literatur- und Musikfestival ‹Wege durch das Land› 2022, und setzt sich aus 6 Musikern zusammen, die alle aus dem Umfeld der Hochschule für Musik Detmold stammen.
Florian Stubenvoll (Klarinette) ist ein ehemaliger Student der Detmolder Musikhochschule und hat sich in unserer Region einen Namen als Gründer und Leiter des Ensemble „vinorosso“ gemacht.
Norbert Stertz (Flügelhorn) lehrt als Professor für Horn an der Detmolder Musikhochschule und kann auf eine langjährige, internationale Karriere als Kammermusiker zurückblicken. Als Solohornist spielte er fast 20 Jahre bei den Dortmunder Philharmonikern.
Der aus Liverpool stammende Percussionist Mike Turnbull ist ein ehemaliger Lehrender der HfM Detmold und ein Urgestein der freien Musikszene unserer Region. Seine Experimentierfreudigkeit und sein Improvisationstalent zeichnen ihn aus, er arbeitet mit verschiedenen Ensembles in den unterschiedlichsten Musikstilen zusammen.
Vervollständigt wird das Ensemble durch aktuell Studierende der HfM Detmold. Diese sind der aus Westfalen stammende Benjamin Joost-Meyer zu Bakum (Euphonium), der aus der Ukraine stammende Vsevolod Khuotarinen (Akkordeon) und Ozan Coşkun (Gitarre), der mit türkischen Wurzeln in Nürnberg geboren wurde.
Naoko Kikuchi wurde in Sendai/Japan geboren und lebt seit 2007 in Frankfurt am Main. Sie erlernte in ihrer frühen Kindheit von ihrer Mutter und Großmutter das Kotospielen. Sie nahm bei Tadao Sawai und Kazue Sawai Unterricht. Kikuchi ist mehrfache Preisträgerin verschiedener Wettbewerbe wie u. a. des Nagatani Kengyo Memorial Wettbewerbs, für traditionelle japanische Musik, welche ihr für hervorragende Leistungen im 2006 verliehen wurde. 2007 erhielt sie ein einjähriges Stipendium vom Amt für Kulturelle Angelegenheiten und kam so nach Frankfurt, wo sie an der Internationale Ensemble Modern Akademie zeitgenössische Ensemblemusik studierte. Seitdem ist sie auch in Deutschland aktiv. Zu ihrem Repertoire gehört nicht nur klassische, sondern auch moderne Koto Musik. Sie ist eine vielseitige Künstlerin, die bei den verschiedensten Projekten mitwirkt, so etwa bei ‹Unterwegs im internationalen Berlin› einem Projekt der Berliner Philharmoniker (2012), bei der Neuauflage von ‹Barcelona Spezial Edition› von Freddie Mercury & Montserrat Caballé und auch bei der Uraufführung einer Ballet Oper der Komponistin Adriana Hölszky an der Ballet Oper am Rhein (2014, 2017 bis 2018). Im Jahr 2022 spielte Naoko das Koto-Konzert mit den Wiener Symphonikern bei den Bregenzer Festspielen in Österreich.
Lena Kilchitskaya arbeitet als zeitgenössische Tänzerin, Performerin und Kamerafrau. Sie tanzte bereits für das Studio Troels Primdahl, die Sona Hovsepyan Dance Company, sowie das Sharm of Moscow Contemporary Ballet. Zurzeit tanzt sie für das Siciliano Contemporary Ballet in Berlin.
Das Klavierduo Shalamov, bestehend aus dem Ehepaar Alina und Nikolay Shalamov, wurde im Jahr 2009 gegründet. Ihre Ausbildung als Duo erhielten sie an der nationalen Musikakademie Pantscho Wladigerwo in Sofia, Bulgarien, bei Professor Milena Mollova sowie an der Escuela Superior des Música Reina Sofia in Madrid. Derzeit studieren sie vor allem bei dem Klavierduo der Brüder Hans-Peter und Volker Stenzl an der Hochschule für Musik und Theater Rostock. Im Jahr 2015 erzielten sie beim 46. Internationalen ARD-Musikwettbewerb in München den ersten Platz und den zweiten Platz beim vierten Internationalen Kammermusik Wettbewerb in Ciudade de Acobaca in Portugal. Daneben wurden sie zum Meisterkurs nach Tel-Hai in Israel eingeladen, wo sie mit dem Duo Tami Kanzawa und Yuval Admony weiter an ihrer Duoperformance feilten. Die beiden konzertierten bereits in Russland und bei vielen Events in Europa, unter anderem beim Varna Summer Festival, den March Music Days sowie den Sofia Music Weeks in Bulgarien, dem Concertino Praha und diversen Musikfestivals in Spanien. Ihr Repertoire reicht von Originalwerken des 18. – 20. Jahrhunderts, Mozart, Schubert, Debussy und anderen bis in die Gegenwart.
Gegründet 1991 an der Musikhochschule Franz Liszt in Weimar, zählt das Klenke Quartett, bestehend aus Annegret Klenke (1. Violine), Beate Hartmann (2. Violine), Yvonne Uhlemann (Viola) und Ruth Kaltenhäuser (Violoncello), heute zu einem der international gefragtesten Streichquartette. Durch die Förderung des Deutschen Musikrates und die Aufnahme in die Bundesauswahl ‹Konzerte Junger Künstler›, konnten die vier Musikerinnen sich als Ensemble schnell etablieren. Der internationale Durchbruch gelang ihnen mit der Gesamteinspielung der zehn großen Mozartquartette. 2021 feierte das Ensemble sein 30-jähriges Bestehen, dabei waren Norbert Brainin (Amadeus Quartett), Ulrich Beetz (Abegg Trio), Harald Schoneweg (Cherubini Quartett) und Sándor Devich (Bartók Quartett) wichtige Mentoren. Das Ensemble gastiert auf renommierten Festivals, begleitete den damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau auf seinen Staatsbesuchen durch Südamerika und erspielte sich durch zahlreiche CD-Produktionen hervorragende Kritiken und Anerkennung in der internationalen Fachwelt. ‹Der Klang ist wunderbar transparent›, schreibt der Bayrische Rundfunk, ‹Klassik neu interpretiert› schreibt die WELT und ‹meisterhaftes Klassikspiel› urteilt die Thüringer Landeszeitung.
Der Hornist Felix Klieser begann 2004 mit nur 13 Jahren sein Studium an der Hannoveraner Musikhochschule. Bis 2011 musizierte er im Bundesjugendorchester, begleitete Sting bei dessen Deutschlandtournee und bestritt mehrere Tourneen mit verschiedenen Orchestern und Kammermusikpartnern. 2013 erschien, gemeinsam mit dem Pianisten Christof Keymer, sein Debüt-Album ‹Reveries›, für welches er im Folgejahr sowohl den ECHO Klassik als Nachwuchskünstler des Jahres als auch den Musikpreis des Verbandes der Deutschen Konzertdirektionen erhielt. Des Weiteren wurde er mit dem Life Award 2010 in der Kategorie Kunst und dem Leonard-Bernstein-Award des Schleswig-Holstein-Musikfestivals 2016 ausgezeichnet. Im Jahr 2014 erschien seine Autobiographie ‹Fußnoten – Ein Hornist ohne Arme erobert die Welt›. Sein aktuelles Album ‹Mozart Hornkonzerte 1-4› erschien 2019 in Kooperation mit dem renommierten Orchester Camerata Salzburg.
Die Konzertakkordeonistin Merima Ključo, 1973 in Livno, Bosnien geboren, zog 1993 aufgrund des Bosnienkriegs in die Niederlande, bevor sie 2011 ein Visum für ihre außerordentliche Begabung erhielt und sich in Los Angeles niederließ. Sie erhielt eine klassische Ausbildung, spezialisierte sich jedoch auf zeitgenössische Musik und schafft den fließenden Wechsel zwischen verschiedensten Techniken und Traditionen. Nicht nur war sie als Gastsolistin mit weltberühmten Orchestern unterwegs, sondern auch als Komponistin für Theater-, Film- und Radioproduktionen tätig. Ihr Album ‹Zumra› wurde von der Sunday Times zu einem der Top 100-Alben sowie auf Platz vier der Top 10 World Music Albums gewählt. Im Jahr 2006 komponierte sie für das Hörspiel ‹Wie der Soldat das Grammofon repariert› basierend auf dem Roman von Saša Stanišić, das im Radio ausgestrahlt und bei Random House publiziert wurde. Zudem gab sie Workshops und Meisterkurse an Konservatorien und Universitäten in der ganzen Welt und brachte bei Schott Music die Bücher ‹Eastern European Folk Tunes for Accordion› und ‹Klezmer and Sephardic Tunes for Accordion› heraus. Zuletzt veröffentlichte sie die Alben ‹Lume› 2018 und ‹La Convivencia› 2022.
Die Schriftstellerin Angelika Klüssendorf wurde 1958 in Ahrensburg geboren und wuchs in der DDR auf. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie in Leipzig, wo sie auch eine Ausbildung zur Zootechnikerin absolvierte. Im Jahr 1985 siedelte sie nach Westdeutschland über und nahm 1989 am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb teil, womit ihre literarische Karriere begann. Ein Jahr später erschien ihre erste Erzählung mit dem Titel ‹Sehnsüchte› und es folgten weitere Erzählungen sowie das Theaterstück ‹Frag mich nicht, schieß mich tot›. Alle Teile ihrer Romantrilogie, ‹Das Mädchen› (2011), ‹April› (2014) und ‹Jahre später› (2018) wurden für den Deutschen Buchpreis nominiert und zwei davon standen auf der Shortlist. Zudem wurde sie 2014 mit dem Hermann-Hesse-Literaturpreis ausgezeichnet und schaffte es 2018 mit dem dritten Teil der Trilogie auf die Longlist des Deutschen Buchpreises. Zuletzt wurde sie 2019 mit dem Marie Luise Kaschnitz-Preis ausgezeichnet und die französische Übersetzung ihres Romans ‹Vierunddreißigster September› stand auf der Longlist des Prix Femina 2022.
Edgar Knecht hat sich seit langem durch die Art und Weise, wie er Jazz und Weltmusik mit klassischer Kompositionstechnik verbindet, einen unverwechselbaren Platz in der internationalen Musikwelt erspielt. Vielen gilt er als einer der besten deutschen Jazzpianisten und einer der kreativsten Köpfe der europäischen Szene. Für seine einzigartigen Volksliedbearbeitungen wird er weltweit gefeiert. Dem Pianisten und Komponisten gelingt in seinem Schaffen ein überraschend neuer Zugang zur scheinbar verlorenen Tradition Wenn er seine Mischung aus packenden Rhythmen und berührend schönen Melodien präsentiert, spürt das Publikum die große emotionale Kraft, die durch die Verbindung von Jazz, Klassik und Weltmusik mit dem eigenen musikalischen Erbe entsteht. Da wird ‹Schnitter Tod› zu einer unter die Haut gehenden Ballade. ‹Schalmei› entwickelt sich zum Virtuosenstück zwischen Bach, Jazz und Flamenco und ‹Italian Summer› wird zur berauschenden Hommage an Antonio Vivaldi. Seine Alben werden von der Kritik zu den ‹ästhetisch schönsten und musikalisch beeindruckendsten Jazz-Alben der letzten Jahre› gezählt, erreichten die deutschen Jazzcharts, waren mehrfach ‹Jazzalbum der Woche› oder in der Liste der ‹Best albums of the year›.
Wolfram Koch sammelte bereits im Alter von 13 Jahren erste Theatererfahrungen und stand 1975 für seine erste Filmproduktion ‹Ansichten eines Clowns› nach der Romanvorlage von Heinrich Böll vor der Kamera. Er studierte an der Hochschule für Musik und bildende Kunst in Frankfurt am Main und ging währenddessen erste Theaterengagements z. B. am Berliner Staatstheater ein. 1995 folgte eine feste Besetzung am Schauspielhaus Bochum. 2011 wurde Wolfram Koch mit dem Theaterpreis Berlin für herausragende Verdienste um das deutsche Theater ausgezeichnet, 2013 erhielt er den SNCGI-Award als bester europäischer Schauspieler für ‹Die feinen Unterschiede› und 2017 einen Grimme-Preis für seine Hauptrolle in Marc Bauders ‹Dead Man Working›. 2018 folgte eine Nominierung für den Faust-Theaterpreis für seine Rolle als Richard Herzog von Gloucester in Shakespeares ‹Richard III›. Im selben Jahr übernahm er die Rolle des Magnus Nielsen in der beliebten Netflix-Produktion ‹Dark›. Seit 2015 ist Wolfram Koch als Kriminalhauptkommissar Paul Brix regelmäßig im Frankfurter ‹Tatort› zu sehen. Er arbeitet als freischaffender Künstler und ist neben seinen Engagements bei diversen Theater-, Film- und Fernsehproduktionen auch als Hörbuchsprecher aktiv.
Der Sänger Gerd Köster, 1957 in Köln geboren, wurde nach seinem Zivildienst 1979 Frontmann der Politrock-Band Schroeder Roadshow. Ab 1989 interpretierte er mit der Band The Piano Has Been Drinking unter anderem Stücke des US-amerikanischen Sängers Tom Waits in kölscher Mundart neu. Außerdem trat er als Musical-Sänger etwa in ‹The Black Rider›, ‹Sweeney Todd› sowie ‹Hedwig and the Angry Inch› auf und sprach für zahlreiche Hörbücher ein, darunter ‹High Fidelity› von Nick Hornby, ‹Tod und Teufel› von Frank Schätzing wie auch ‹Populärmusik aus Vittula› von Mikael Niemi, womit er 2003 für den Deutschen Hörbuchpreis nominiert wurde. Im Jahr 2005 feierte er zusammen mit Frank Hocker sein 25-jähriges Bühnenjubiläum, zu dem auch viele weitere wesentliche Weggefährten eingeladen waren. Gelegentlich arbeitete er zudem als Moderator der Sendung ‹Spielart› des Kölner Radiosenders WDR 5. Im Jahr 2019 erschien zusammen mit Frank Hocker zuletzt das Album ‹Fremde Feddere›.
Das Kollektiv3:6Koeln, bestehend aus den vier Komponistinnen und Komponisten Georgia Koumará, Farzia Fallah, Nicolas Berge und Vladimir Guicheff Bogacz sowie den fünf Musikerinnen und Musikern Lola Rubio (Violine), Laura Hovestadt (Viola), Jennifer Seubel (Flöte), Moritz Baerens (Kontrabass) und Ramón Gardella (Schlagwerk), sucht seit der Gründung 2017 stetig und kompromisslos nach einer eigenen Klangsprache und Arbeitsweise, konfrontiert sich mit anderen Denkweisen und Kunstgenres, und realisiert spartenübergreifende Projekte, die in alternativen Spielorten stattfinden. So entstanden in ihrer aufwendig erarbeiteten #-Konzertreihe Uraufführungen im Alten Pfandhaus in Köln im Oktober 2017 ‹#1›, im Bogen 2 in Köln im November 2018 ‹#2› und zuletzt in der Rufffactory Köln im Oktober 2020 ‹#3›. Neben der #-Reihe gibt es weitere Satellitenprojekte des Kollektivs wie ihr Konzertprojekt ‹#hauskonzerte› 2017, ‹Beethoven unwandelbar› Sankt Gertrud Kirche, Köln
(2020) oder ‹#soundscapes› auf der Museums-Insel Hombroich, Neuss (2020). Außerdem war das Kollektiv auch bei diversen Festivals wie dem ‹Werft-Festival› Köln (2019), dem ‹AvantGarten-Festival›, Lieberg (2020), und beim ‹Acht Brücken-Festival›, Köln (2021) zu Gast. In seinen Inszenierungen arbeitet das Kollektiv 3:6 Koeln mit den Relationen von Raum und Zeit, Künstlerinnen und Künstlern und Publikum und lässt so spannende Klangwelten entstehen.
Der 1987 in Frankfurt geborene Schauspieler und Tänzer Oliver Konietzny wurde bis 2012 an der renommierten Otto-Falkenberg-Schule in München zum Schauspieler ausgebildet. Seit seiner Jugend ist er außerdem als Tänzer, insbesondere im Breakdance, deutschlandweit erfolgreich. Während seiner Schulzeit spielte er bereits an den Münchner Kammerspielen, unter anderem in ‹Jeff Koons› von Rainald Goetz unter der Regie von Christiane Pohle. Weitere Engagements führten ihn an das Theater Erlangen, das Theaterhaus Jena und das Staatstheater Darmstadt, sowie an das Künstlerhaus Mousonturm in Frankfurt am Main. Konietzny ist außerdem in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen. Etwa 2016 im Kino in ‹Plötzlich Türke›, oder in beliebten Fernsehserien wie ‹Morden im Norden›, ‹Notruf Hafenkante›, ‹Soko Leipzig›, oder ‹Wapo Bodensee›. 2023 wird er in dem Drama ‹Sterben lernen› im Fernsehen zu sehen sein. Er erhielt ein Stipendium des Deutschen Bühnenvereins und wurde zweimal für den Nachwuchspreis des Filmfest Münchens nominiert. Zusätzlich arbeitet Konietzny als Radioreporter, Autor und Sprecher für den Hessischen Rundfunk. Einige Hörbücher hat er ebenfalls bereits eingelesen.
Evgenija Kosov ist 24 Jahre alt und seit zehn Jahren als Slam Poetin unterwegs. Schon als U20-Slammerin nahm sie an Wettbewerben Teil und wurde 2022 vierte bei der NRW-Meister:innenschaft und stand im Halbfinale der deutschsprachigen Meister:innenschaften in Wien. Innerhalb NRWs organisiert sie Stand Up-Bühnen im Herzen von Bochum, Schreibwerkstätten in Köln und engagiert sich auf der Bühne und in ihren Workshops für feministisch-queere Belange. Daneben studiert sie Soziale Arbeit.
Der Trompeter Joo Kraus begann sein Studium an der Hochschule für Musik in München im Jahr 1985. Noch während seiner Ausbildung trat er 1987 der Band Kraan bei, mit der er bis 1992 musizierte. Bereits 1991 gründete er parallel mit dem Kraan-Bassisten Helmut Hattler das Hip-Jazz-Duo Tab Two, das bis zu seiner Auflösung 1999 neben Touren durch Europa, Amerika und Asien auch mehrere Jazz Awards gewann. 2003 veröffentlichte er gemeinsam mit der SWR Big Band sein erstes Soloalbum ‹Public Jazz Lounge›, das im selben Jahr für den Grammy nominiert wurde. Es folgte 2012 eine Auszeichnung mit dem ECHO Jazz als bester Trompeter für sein Album ‹Painting Pop›.
Rebekka Kricheldorf ist eine der erfolgreichsten Dramatikerinnen Deutschlands. Sie studierte 1995 bis 1997 Romanistik an der Humboldt-Universität Berlin und im Anschluss Szenisches Schreiben an der Hochschule der Künste Berlin. Ab 2004 war sie als Hausautorin am Nationaltheater Mannheim engagiert und arbeitete anschließend als Dramaturgin und Hausautorin am Theaterhaus Jena. 2005 wurde Rebekka Kricheldorf zu den Mülheimer Theatertagen und 2011 zu den Autorentheatertagen des Deutschen Theaters Berlin eingeladen. Zu ihren wichtigsten Stücken gehören ‹Villa Dolorosa›, ‹Robert Redfords Hände selig› und ‹Gotham City I› sowie ‹Prinzessin Nicoletta›. Ihre Stücke werden auf den renommiertesten Bühnen Deutschlands aufgeführt. Für ihre Arbeit erhielt sie zahlreiche Stipendien und Preise, unter anderem 2003 den Kleist-Förderpreis für junge Dramatik und 2004 den Schiller-Förderpreis des Landes Baden-Württemberg. 2019 hatte Rebekka Kricheldorf die Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik inne. Ihr erster Roman ‹Lustprinzip› erschienen 2021 im Rowohlt Verlag, spielt im Berlin der 1990er Jahre und ist eine Hommage an die Freiheit der Jugend. Für ‹Wege durch das Land› schrieb sie die Auftragsarbeit ‹DAS ABENTEUER – ein Nachruf›.
Die Schriftstellerin Lisa Krusche studierte Literarisches Schreiben an der Universität Hildesheim sowie Kunstwissenschaft an der HBK Braunschweig. 2019 war sie Stadtschreiberin in Hall in Tirol, Stipendiatin des 23. Klagenfurter Literaturkurses, Finalistin beim 27. Open Mike und nahm 2020 an der Jürgen Ponto-Textwerkstatt teil. 2021 erhielt die Autorin vom Berliner Senat das LCB-Aufenthaltsstipendium. ‹Lisa Krusche beseelt alles durch ihre starksehnig poetische und quecksilbrig mischfreudige Sprache, und ihr endloser Einfallsreichtum zeigt mir – und den meisten anderen Dichtern deutscher Sprache – wie steinalt und roboterhaft wir inzwischen geworden sind›, schreibt ihr Schriftstellerkollege Clemens J. Setz. Sie veröffentlichte Texte in Zeitschriften und Anthologien, darunter in ‹Mindstate Malibu. Kritik ist auch nur eine Form des Eskapismus›. 2019 wurde sie für ihren Text ‹Heul doch› mit dem Edit Radio Essaypreis ausgezeichnet. 2020 folgte der Hans-im Glück-Preis für ‹Das Universum ist verdammt groß und super mystisch›, sowie der Deutschlandfunk-Preis bei den 44. Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt. Mit ‹Unsere anarchistischen Herzen› veröffentlichte Lisa Krusche 2021 ihren ersten Roman im S. Fischer Verlag, der auf der Shortlist des 42. aspekte-Literaturpreises steht und für den Debütpreis der Lit.Cologne nominiert war. In ihrem Romandebüt erzählt die Schriftstellerin von den Zumutungen des gegenwärtigen Lebens.
Die Schauspielerin Nina Kunzendorf, 1971 geboren in Mannheim, studierte von 1992 bis 1996 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Hamburg. Nachdem sie zunächst vom Nationaltheater Mannheim engagiert wurde, spielte sie von 1998 bis 2001 am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, bevor sie bis 2004 im Ensemble der Münchner Kammerspiele engagiert war. Ihr Fernsehdebüt hatte sie 2002 in Jo Baiers Nachkriegs-Saga ‹Verlorenes Land›. Sie erhielt für ihre darstellerische Leistungen einige Male den Grimme Preis, so 2006 für ihre Rolle im ‹Polizeiruf 110 – Der scharlachrote Engel›, 2011 für ‹In aller Stille› und 2012 für ‹Liebesjahre›. Im Jahr 2015 erhielt sie den Deutschen Filmpreis für ihre Rolle im Spielfilm ‹Phoenix› von Christian Petzold. 2021 war sie in der dritten Staffel der Fernsehserie ‹Charité› und 2022 in der Serie ‹Das Haus der Träume› zu sehen. 2023 war sie mit dem Film ‹Das Mädchen von früher› für den Hessischen Film- und Kinopreis nominiert.
Boris Kusnezow begann 1990, im Alter von fünf Jahren, am Gnessin-Institut Moskau seine Ausbildung zum Pianisten. 1998 wurde er bei Prof. Heidi Köhler an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover Jungstudent, wechselte 2004 als regulärer Student in die Klavierklasse von Prof. Bernd Goetzke und ergänzte 2007 seine Hochschulausbildung durch ein Studium der Liedbegleitung bei Prof. Jan Philip Schulze. Seitdem spielte er zahlreiche Auftritte in Europa und Asien, etwa im Großen Saal der Laeiszhalle Hamburg, an der Berliner Philharmonie oder bei dem Musikfestival Kissinger Sommer. Zudem gewann er zahlreiche Preise, unter anderem 2009 den Preis des Deutschen Musikwettbewerbs oder 2011 den ersten Pianistenpreis beim Paula-Salomon-Lindberg-Wettbewerb in Berlin. Im Jahr 2012 bekam er sowohl gemeinsam mit seiner Duo-Partnerin Byol Kang ein Borletti-Buitonie Trust Fellowship. Weiterhin erhielt er gemeinsam mit der Cellistin Janina Ruh ein Stipendium des Deutschen Musikwettbewerbs und den Sonderpreis der Deutschen Stiftung Musikleben. Boris Kusnezow wurde er 2012 vom damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck dazu eingeladen, ein Konzert anlässlich des 50. Gründungsjubiläums der Stiftung Schloss Bellevue zu halten.
Volker Kutscher, geboren 1962, arbeitete nach dem Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte als Tageszeitungsredakteur und Drehbuchautor, bevor er seinen ersten Kriminalroman schrieb. Er lebt als freier Autor in Köln und Berlin. Mit dem Roman ‹Der nasse Fisch› (2007), dem Auftakt seiner Krimiserie um Kommissar Gereon Rath im Berlin der Dreißigerjahre, gelang ihm auf Anhieb ein Bestseller. Die Reihe ist die Vorlage für die internationale Fernsehproduktion ‹Babylon Berlin›, die auf Sky und in der ARD zu sehen waren. Die vierte Staffel folgte im Frühjahr 2023 in der ARD. Mit den von Kat Menschik illustrierten, im Rath-Universum angesiedelten Erzählungen ‹Moabit› und ‹Mitte› gelangen ihm ebenfalls Bestseller.
Die Sängerin Bernadette La Hengst, geboren in Bad Salzuflen, gilt als eine der wichtigsten Akteurinnen der Hamburger Schule. Als Sängerin und Gitarristin spielte sie ab 1990 in der Hamburger Beat-Punk-Band ‹Die Braut haut ins Auge›. Als sich diese 10 Jahre später auflöste, begann La Hengst ihre erfolgreiche Solokarriere. 2003 erhielt sie den NRW-Künstlerinnenpreis, die Jury beschrieb ihre Musik wie folgt: ‹Ihre Songtexte sind intelligent und humorvoll. Sie lässt die deutsche Sprache mit imponierender Selbstverständlichkeit zu einer unprätentiösen Poetik des Alltags werden.› Das sechste Soloalbum der Künstlerin ‹Wir sind die Vielen› erschien 2019. Seit 2004 realisierte La Hengst zusätzlich viele partizipative Theaterprojekte und Hörspiele als Musikerin, Regisseurin und Autorin. Im Rahmen der Ruhr 2010 war La Hengst die künstlerische Leitung des Mädchenband-Projekts ‹Girls Planet›. Zudem war sie sowohl mehrfach als Musikerin Gast des Goethe-Instituts, zuletzt 2016 in China. Ihr Song ‹I am an Island› war der Eröffnungssong der Weltklimakonferenz 2017 in Bonn. Ihre kompositorische Arbeit wird von ihrem politischen und sozialen Engagement beeinflusst, etwa im Klimasong ‹I NEED AIR› anlässlich der UN-Klimakonferenz 2018 im polnischen Katowice.
Die finnische Cellistin Sennu Laine begann mit sechs Jahren, bei dem ungarischen Pädagogen Csaba Szilvay Violoncello zu spielen. Sie studierte an der Sibelius Akademie Helsinki bei Prof. Erkki Rautio und am Edsberg Musik Institut in Stockholm bei Prof. Frans Helmerson. 1990 erhielt Laine den 3. Preis beim Turku Nordic Cello Wettbewerb, und 1996 gewann sie den 1. Preis beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München. 1997 wurde sie als 1. Solo-Cellistin an die Staatskapelle Berlin engagiert und arbeitet dort auch als Mentorin für Violoncello. Sennu Laine war Gast bei renommierten Festivals wie z. B. dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem MDR Musik Sommer, dem Jerusalem Chamber Music Festival und dem Barge Music Festival in New York.
Gudrun Landgrebe, in Göttingen geboren und in Bochum aufgewachsen, zählt zu den renommiertesten deutschen Schauspielerinnen. Nach Abschluss der Schauspielschule in Köln war sie 12 Jahre an verschiedenen Stadttheatern im festen Engagement.
Bereits mit ihrer zweiten Kinohauptrolle kam 1983 der große internationale Durchbruch. Robert van Ackerns preisgekrönter Film ‹Die flambierte Frau› machte sie über Nacht zum Star. Seither drehte Gudrun Landgrebe weitere Hauptrollen mit internationalen Regisseuren wie István Szabó (‹Oberst Redl›), Edouard Molinaro (‹Palace›) und Liliana Cavani (‹The Berlin Affair›), aber auch in zahlreichen deutschen Produktionen war sie seither als Hauptdarstellerin zu sehen. In Kinofilmen wie Dominik Grafs ‹Die Katze› oder Helmut Dietls ‹Rossini›, aber auch in TV- Highlights wie ‹Heimat› von Edgar Reitz konnte sie immer wieder ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellen. Immer wieder kehrte Gudrun Landgrebe auf die Bühne zurück, so spielte sie unter Anderem an den städtischen Bühnen in Essen und Bremen die Titelrolle in ‹Tochter der Luft› von Hans-Magnus Enzensberger. Gudrun Landgrebe gibt mit Begeisterung Lesungen und leiht zahlreichen Hörbüchern ihre Stimme.
Zusammen mit Konzertpianisten tritt sie regelmäßig mit verschiedenen musikalisch-literarischen Programmen auf. Auf der Leinwand sah man Gudrun Langrebe zuletzt in ‹Warten auf Angelina› von Hans Christoph Blumenberg und in Oskar Roehlers ‹Jud Süß – Film ohne Gewissen› sowie in ‹Wunderkinder› von Marcus O. Rosenmüller.
Simone Lappert (*1985) studierte Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel, sie lebt und arbeitet als freie Autorin in Zürich. 2014 erschien ihr Romandebüt ‹Wurfschatten› (Metrolit, Berlin, 2014). Ihr zweiter Roman ‹Der Sprung› erschien Ende August 2019 bei Diogenes und war für den Schweizer Buchpreis nominiert. Simone Lappert ist literarisch und performativ an diversen Kunstprojekten beteiligt, führt literarisch durch Ausstellungen, zuletzt in der Fondation Beyeler (Alexander Calder und Fischli/Weiss) und in der Kunsthalle Basel (Lynette Yadom-Boakye). Sie ist Präsidentin des Internationalen Lyrikfestivals Basel, Jurymitglied des Basler Lyrikpreises, Mitbegründerin der transdisziplinären Gesprächsreihe Raum für Unsicherheit, war Schweizer Kuratorin für das Lyrikprojekt Babelsprech.International und ist Mitglied des AdS (Verband Autor*innen der Schweiz). Sie gibt Prosa- und Lyrikworkshops für Jugendliche und Erwachsene, zuletzt in den Literaturhäusern Lenzburg und Basel, sowie beim Radio SRF.
LaRensch kreiert ihre Sets intuitiv und spontan mit Einflüssen aus Techno, Indie Dance und Vibes aus Italo Disco – kurzum eine Überraschung – mal technoider und treibender, mal bunter, mal leichter. Mit Leichtigkeit durchbricht sie Genregrenzen und transportiert musikalische Freiheit, die einlädt, loszulassen. Vor gut einem Jahr gegründete sie das Netzwerk
QENEM, das FLINTA*-DJs und Producerinnen und Producer elektronischer Musik vereint. Es handelt sich dabei um ein Netzwerk zum queer feministischen Empowerment in der niedersächsischen elektronischen Musikszene. Durch regelmäßigen Austausch und mit der Organisation von Workshops wollen sie sich gegenseitig unterstützen und so weiterentwickeln. Wichtig ist dem Netzwerk dabei ein diskriminierungssensibler und respektvoller Umgang miteinander und dessen Stärkung sowie die Förderung von Gleichberechtigung und Diversität in der Kulturszene. Dafür nutzt die Gruppe auch das Podcast-Format als Sprachrohr. Im vergangenen Juni fand die erste QUENEM-Party ‹Not Your Darlings› in den Weltspielen Hannover statt. Darüber hinaus ist LaRensch Teil verschiedener Kulturprojekte in Hannover und war mit ihrer Musik bereits in Hamburg, Berlin, Zürich und Ulm zu Gast. Auf der Plattform Soundcloud veröffentlicht sie ihre Musiksets.
Der in Hobart auf Tasmanien geborene Tänzer Gabriel Lawton lebt und arbeitet freiberuflich in Berlin. Seine Ausbildung absolvierte er am Bostoner Konservatorium in den USA, wo er unter anderem die Tanzfilm-Produktionsfirma Wilder Project mitgründete. Er arbeitete bereits europaweit mit zahlreichen Choreographinnen und Choreographen zusammen und trat als Ensemblemitglied diverser Tanzkompanien auf.
Die Autorin Mariana Leky, 1973 in Köln geboren, studierte ab 1993 neben einer Buchhandelslehre Germanistik und Empirische Kulturwissenschaften in Tübingen, ab 1999 außerdem Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim. Bereits während ihres Studiums gewann sie Preise mit Kurzgeschichten, so 1999 beim Niedersächsischen Literaturwettbewerb Junge Literatur mit ‹Mehr nicht› und 2000 beim Allegra-Wettbewerb mit ‹Liebesperlen›. Letztere wurde 2001 in einem Debütband mit anderen Erzählungen bei DuMont veröffentlicht, wofür sie mit dem Niedersächsischen Literaturförderpreis und einem Stipendium des Landes Bayern ausgezeichnet wurde. Im Jahr 2004 erschien dann ihr Debütroman ‹Erste Hilfe› bei DuMont und ebenfalls dort im Jahr 2017 der große Erfolg ‹Was man von hier aus sehen kann›, welcher 65 Wochen lang auf der Spiegel-Bestsellerliste stand. Neben weiteren Auszeichnungen wie dem Lieblingsbuch der unabhängigen Buchhändler wurde der Roman 2021 außerdem von Aaron Lehmann verfilmt. Ihr im letzten Jahr erschienenes Buch ‹Kummer aller Art› versammelt 39 Erzähltexte, die zunächst als Kolumnen in der Zeitschrift Psychologie heute erschienen, wurde von der Kritik gelobt und stand kurz nach der Erscheinung auf der Börsenblatt-Bestsellerliste.
Das deutsche Indie-Pop-Duo Lena&Linus aus Würzburg, bestehend aus den Musiker:innen Lena Bäcker und Linus Knobling, machen seit 2021 zusammen Musik. Schon zuvor musizierten die beiden solo und in anderen Projekten bis sie Ende des gleichen Jahres von Tim Tautorat entdeckt und auf seinem Label, einen Joint Venture mit dem Label ‹FOUR Music›, einen Plattenvertrag unterschrieben. Ihre erste EP ‹Fühlst du dich allein?› verbindet schwermütige Gitarrenklänge, Traurigkeit, Einsamkeit und Anekdoten über verflossene Lieben. Die Einflüsse für ihre zweite EP ‹Sekundenschlaf› sind amerikanisch und irgendwo zwischen Angus & Julia Stone und Clairo zu verorten. Mal melancholisch, dann wieder euphorisch, voller Sehnsucht und Dringlichkeit. Musik, die nahe geht – den Hörer:innen, aber auch den beiden selbst.
Der Schriftsteller und Musiker Michael Lentz, geboren 1964 in Düren, schreibt Gedichte, Erzählungen, Romane, Hörspiele und Theaterstücke. Zentrale Themen seiner Werke sind Erinnerung und Identität. Sprache, Klang und Rhythmus weiß er auf einzigartige Weise miteinander zu verknüpfen. Besonders bekannt ist Lentz für seine Live-Auftritte, in denen er Literatur, Musik und Performancekunst miteinander verbindet. Für sein literarisches Schaffen wurde Michael Lentz mit zahlreichen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet, darunter der Ingeborg-Bachmann-Preis für den Prosatext ‹Muttersterben› im Jahr 2001, der Preis der Literaturhäuser 2005 und der Walter-Hasenclever-Literaturpreis 2012 für sein literarisches Gesamtwerk. Mit seinem Roman ‹Pazifik Exil› stand er 2007 auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Zuletzt sind u. a. erschienen der Roman ‹Schattenfroh› (2018), der Gedichtband ‹Chora› (2023) und der Roman ‹Heimwärts› (2024), alle beim S. Fischer Verlag.
Die albanische Dichterin Luljeta Lleshanaku studierte nach dem Sturz des albanischen Diktators Enver Hoxhas an der Universität Tirana Albanische Sprache und Literatur sowie am Warren College in Swannanoa, North Carolina, Creative Writing. Sie publizierte 1993 ihren ersten Gedichtband ‹Die Augen der Schlafwandlerin›, dem seither sechs weitere, stets positiv rezipierte, gefolgt sind. Im Verlauf ihrer lyrischen Laufbahn konnte sie mehrere Preise erringen, unter anderem 1996 den internationalen Lyrikpreis des amerikanischen Magazins Vision für ihren Gedichtband ‹Die Sonntagsglocken› oder 2004 den Kristal-Vilencia-Preis, einen der wichtigsten albanischen Lyrikpreise. Nebst ihrer Tätigkeit als Lyrikerin ist sie auch als Redakteurin mehrerer albanischer Magazine tätig, etwa Drita, ein renommiertes albanisches Lyrikmagazin, der Zeitung Rlindja sowie als Chefredakteurin des Magazins Stimme der Jugend. Des Weiteren übersetzt sie Gedichte aus dem Englischen ins Albanische, vor allem die des US-amerikanischen Lyrikers John Ashbery, und ist Direktorin des Instituts für die Aufarbeitung des kommunistischen Genozids in Albanien.
Die in Zürich geborene Sängerin Lucia Cadotsch stellte 2017 das Trio SPEAK LOW, mit Petter Eldh am Kontrabass und Otis Sandsjö am Tenorsaxophon, zusammen. Das Projekt fokussierte sich vorerst auf Jazzmusik und Volkslieder, welche das Trio als Remix aktualisieren und neugestalten wollte. Sie standen bereits kurz nach ihrem Debüt beim NYC Winter Jazzfest auf der Bühne. Insgesamt spielten sie schon über 150 Konzerte. Ihrem Debüt folgte eine Sammlung von Remixen, Coverversionen und Überarbeitungen namens <Speak Low Renditions>. Es gibt weder ein Rhythmus- noch ein Harmonieinstrument, die Band verarbeitet mit ihrem unverkennbaren Sound die Originalkompositionen zu moderner Musik. Sie möchte neue Zugänge ermöglichen, für jüngere Generationen und zugleich Kennerinnen und Kennern. Ihr neustes Album <Speak Low II> entstand zusammen mit Kit Downes an der Hammond-Orgel sowie Lucy Railton am Cello und wurde im November 2020 veröffentlicht.
Florian Lukas zählt zu den vielseitigsten Schauspielern des deutschen Films. 1973 in Berlin geboren, spielte er bereits als Jugendlicher für freie Theatergruppen und in den 1990er Jahren als Gast am Berliner Ensemble und am Deutschen Theater in Berlin. Für den Film ‹Banale Tage› stand er 1990 erstmals vor der Kamera, es folgten Fernseh- und Kinorollen in Filmen wie ‹Ex› (1994), ‹St. Pauli Nacht› (1998) und ‹Absolute Giganten› (1999). Den Durchbruch erlebte er mit seiner Rolle im Publikumserfolg ‹Good Bye Lenin› (2001), für die er u. a. mit dem Bambi und dem Deutschen Filmpreis als Bester Nebendarsteller ausgezeichnet wurde. Auch in den folgenden Jahren war er in zahlreichen Filmen zu erleben und spielte eine große Bandbreite einprägsamer Charaktere, beispielsweise in ‹Kein Bund fürs Leben› (2007), ‹Nordwand› (2008), ‹Grand Budapest Hotel› (2014) und ‹Die Unsichtbaren› (2017). Im letzten Jahr konnte man den charismatischen Schauspieler in der vierten Staffel der erfolgreichen Serie ‹Weißensee› und im Kinofilm ‹Das schweigende Klassenzimmer› erleben. Seine aktuellste Rolle ist die der Titelfigur im Film ‹Heinrich Vogeler – Aus dem Leben eines Träumers› unter Regie von Marie Noëlle, der voraussichtlich 2021 in die deutschen Kinos kommen soll. Neben seiner Arbeit vor der Kamera hat der Schauspieler eine Reihe von Hörbüchern eingelesen.
Der Schauspieler, Regisseur und Autor Bjarne Mädel, 1968 in Hamburg geboren, studierte von 1992 bis 1996 an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf in Babelsberg. Von 2000 bis 2005 war er festes Ensemblemitglied am Schauspielhaus Hamburg. Seinen Durchbruch im Fernsehen feierte er als Ernie in der vielfach preisgekrönten Serie ‹Stromberg›. Seitdem spielte er in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen, darunter auch die Tatort-Reihe. Ab 2007 ermittelte Mädel in der ARD-Serie ‹Mord mit Aussicht›. Von 2011 bis 2018 spielte er die Hauptrolle in der Erfolgsserie ‹Der Tatortreiniger›, welche ebenfalls mehrfach ausgezeichnet wurde. Für seine Rolle als Schotty gewann er unter anderem 2012 und 2013 den Grimme-Preis als Bester Schauspieler. Weitere bekannte und mit Preisen wie dem Bayerischen Filmpreis oder dem Ernst- Lubitsch-Preis bedachte Produktionen sind ‹Tausend Arten Regen zu beschreiben›, ‹24 Wochen› und ‹25km/h›. Im Jahr 2022 erhielt er sowohl für seine Darstellung in ‹Geliefert› als auch in seiner Doppelfunktion als Hauptdarsteller und Regisseur bei ‹Sörensen hat Angst› erneut Grimme-Preise. Sein vielbeachtetes Regiedebüt wurde ebenfalls ausgezeichnet, unter anderem mit der Romy und dem Deutschen Fernseh Krimipreis. Im letzten Jahr spielte er im Netflix-Film ‹Buba› die Titelrolle und produzierte das Hörbuch ‹Bin nebenan – Monologe für zuhause› von Ingrid Lausund.
Der 1958 in Hamburg geborene Autor Christian Maintz studierte Germanistik, Philosophie und Theaterwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Universität Hamburg. Anschließend war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter am Institut für Medien und Kommunikation der Universität Hamburg und am Institut für Filmwissenschaft Mainz tätig. Er veröffentlichte bereits mehrere Bände mit komischer Lyrik, etwa ‹Komische Liebesgedichte›, ‹Liebe in Lokalen› und zuletzt ‹Vom Knödel wollen wir singen. Kulinarische Gedichte›. Außerdem schreibt er literarische und journalistische Beiträge für Zeitungen und Periodika wie das ‹Jahrbuch der Lyrik› oder den ‹Tagesspiegel›. Für sein Werk wurde er 2002 und 2005 mit dem Wilhelm-Busch-Preis für humoristische Versdichtung ausgezeichnet, sowie 2008 mit dem Publikumspreis des Menantes-Preises und 2009 mit dem Wilhelm-Busch-Förderpreis geehrt. Er ist Mitglied der Jury des Kasseler Literaturpreises für grotesken Humor und gibt regelmäßig Duett-Lesungen. Heute lebt Christian Maintz als freier Autor und Literatur- und Medienwissenschaftler in Hamburg, wo er als Dozent arbeitet und Workshops und Vorträge hält.
Die Schauspielerin Natascha Mamier, 1982 in Hannover geboren, studierte von 2002 bis 2006 an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig. Während dieser Zeit wirkte sie in verschiedensten Produktionen am Schauspiel Leipzig mit. Im Anschluss an ihr Studium arbeitete sie freischaffend unter anderem für das neue Theater in Halle und das Theater Osnabrück, wo sie erstmals mit Martin Pfaff zusammenarbeitete, der von 2015 bis 2018 Schauspieldirektor am Landestheater Detmold war. Ein festes Engagement erhielt sie von 2010 bis 2015 am Thalia Theater Halle. Im Jahresheft der Zeitschrift Theater heute wurde sie im Jahr 2012 als eine der besten Nachwuchsschauspieler:innen genannt. Seit der Spielzeit 2015/2016 ist sie am Landestheater Detmold engagiert.
Die Pianistin und Komponistin Dariya Maminova stammt aus Sankt Petersburg, wo sie Klavier und Komposition am staatlichen Konservatorium Sankt Petersburg studierte. Anschließend vertiefte sie ihr Studium sowohl an der Hochschule für Musik in Detmold bei Prof. Fabien Lévi, als auch an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln bei Johannes Schöllhorn und Brigitta Munterdorf. Dort studiert sie aktuell elektronische Komposition bei Prof. Michael Beil. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen den Bereichen der experimentellen zeitgenössischen Musik und Gattungen der populären Musik und lässt diese mit klassischen Stücken und verschiedenen kulturellen Einflüssen verschmelzen. Seit 2013 ist sie Teilnehmerin des interdisziplinären Projektes ‹Framework›, bei dem sie mit Künstlerinnen und Künstlern u. a. aus Ghana, Äthiopien, Mozambique, Südafrika und Namibia als Komponistin und Interpretin arbeitete. In ihrem Projekt ‹Dariyas Songs› interpretiert sie eigene Lieder aus einer Synthese verschiedener Musikgattungen und vertont Texte u. a. von Lord Byron und James Joyce. Gemeinsam mit ihrer Schwester Malika Maminova (Schlagzeug) gründete sie das ‹MAMI NOVA projekt›. Für ihre einzigartige Musik und ihren intensiven und originellen Kompositionsstil wurde Maminova 2020 mit dem Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium ausgezeichnet.
Der Beatboxer Mando Beatbox, bürgerlich Daniel Mandolini, hat klassische Gitarre an der Hochschule für Musik Hanns Eisler studiert und spezialisierte sich im Anschluss auf das Beatboxen also jener Kunstform bei der man Geräusche mit der menschlichen Stimme imitiert. Als Live-Künstler steht er als Showact, Loopstation Artist, Musik-Entertainer und Moderator auf der Bühne und begeistert die Zuschauer:innen mit seinen Rhythmen und Melodien, die er ausschließlich mit seinem Mund und seiner Stimme erzeugt. Zudem vertont er Stummfilme und wird als Beatbox Coach gebucht. Für seine Leistungen wurde der Musiker schon mehrfach ausgezeichnet, u. a ist er vierfacher Deutscher Beatboxmeister, Beatbox Europameister, Vize Weltmeister und internationaler Loopstation Meister.
Die erfolgreiche Indie-Swing Band Marina & The Kats, bestehende aus den Österreichern Marina Zettl (Gesang & Drums), Thomas Mauerhofer (Gitarre), Harald Baumgartner (Drums & Gesang) und Peter Schönbauer (Bass & Base Drum) prägen seit Jahren die Swingmusik der Gegenwart. Wer dachte, die in Wien beheimatete Band hätten mit ‹Different› ihr bisher originellstes Album vorgelegt, muss sich eines Besseren belehren lassen: Stillstand gehört nämlich nicht zum Vokabular der Band. ‹Friendly Fire› heißt der neueste Longplayer, aus dem sie auch beim ‹Wege durch das Land 2024› Festival spielen werden. Mit ihrer Mischung aus modernen Indie-Sounds und klassischem Swing-Rhythmen begeistern sie ihr Publikum seit ihres Debütalbums ‹Small› das 2016 das Licht der Musikwelt erblickte. Es entsteht eine spannende Dynamik, die sowohl diejenigen anspricht, die einen Hang zum Nostalgischen pflegen, als auch diejenigen, die auf der Suche nach neuen Klängen sind. Kurzum: ein fesselnder Mix aus Alt und Neu, der vertraut und frisch zugleich klingt. Wer Marina & The Kats noch nicht kennt, hat erstens etwas verpasst und sollte zweitens folgendes wissen: Gleich drei der vier Bandmitglieder spielen aktiv Schlagzeug beziehungsweise teilen sich ein Drumset. Das Konzept ‹Shared Drums› ist in den letzten Jahren zu ihrem Markenzeichen geworden und trägt maßgeblich zum völlig eigenständigen Bandsound bei.
Olga Martynova, Lyrikerin, Essayistin und Romanautorin ist in Sibirien geboren und in Leningrad aufgewachsen, wo sie in den 1980er Jahren die Dichtergruppe ‹Kamera Chranenia› mitbegründete. 1991 zog sie zusammen mit Oleg Jurjew (1959–2018) nach Deutschland. Olga Martynova ist Mitglied des PEN und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie der Akademie der Wissenschaften und der Literatur (Mainz). Sie erhielt u. a. den Ingeborg-Bachmann-Preis (2012) und den Berliner Literaturpreis (2015). Zuletzt erschien ihr Buch ‹Such nach dem Namen des Windes› im S. Fischer Verlag. Die Gedichte dieses Bandes lassen Raum für Trauer und Krieg, für Befragung und Wut, aber auch für das Alltägliche und die Bewunderung der Welt. Vom Ende der neunziger Jahre an hat sie ihre Prosa auf Deutsch und ihre Gedichte auf Russisch geschrieben. Seit dem Tod ihres Mannes, des Dichters Oleg Jurjew, schreibt sie nicht mehr in russischer Sprache.
Der Schriftsteller, Poetry Slammer, Rapper, Comedian und Kabarettist Sulaiman Masomi wurde 1979 in Kabul geboren und wuchs in Krefeld auf. Er absolvierte bisher weit mehr als 1.000 Auftritte im gesamten deutschsprachigen Raum. Nach seinem Bucherfolg ‹Ein Kanake sieht rot› (2014) bereiste er für das Goethe-Institut Kairo, Mexiko-Stadt, San Francisco, Riga und Jerusalem. 2009 wurde seine erste Live-CD mit dem Titel ‹Immer der Nase nach› publiziert und 2012 seine wissenschaftliche Arbeit ‹Poetry Slam – Eine orale Kultur zwischen Tradition und Moderne›. Im Jahr 2013 gewann Masomi in Essen beim NRW-Slam den Poetry Slam-Landesmeistertitel Nordrhein-Westfalens. Seit 2017 agiert er als Jurymitglied für den Bundeswettbewerb der Berliner Festspiele. 2018 gewann er in Passau das große Scharfrichterbeil und 2019 erhielt er den Herborner Schlumpeweck. 2020 folgte der Förderpreis Mindener Stichling. Des Weiteren ist er Träger des Dresdner Satirepreis und ist immer mal wieder auch bei TV-Auftritten, z. B. ‹Extra 3› (2013), oder in ‹Die Anstalt› (2021).
Matthias Matschke, geboren 1968, studierte Schauspiel an der Hochschule der Künste in Berlin. Heute gehört er zu den gefragtesten Schauspielern, der spielend zwischen komödiantischen und dramatischen Rollen wechselt. Zu seinem Repertoire zählen internationale Kinoproduktionen wie ‹The Grand Budapest Hotel›, der Politthriller ‹Der Fall Barschel›, genauso wie die Kult-Comedy-Serie ‹Pastewka›, die Krimiserie ‹Professor T.›, die Kinokomödie ‹Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt› oder die Sky-Original Comedyserie ‹Die Wespe›. 2020 wurde er für seine Lesung des Hörbuchs ‹Achtsam morden› von Karsten Dusse mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet. Und Matthias Matschke kann auch schreiben: Im September 2022 erschien sein erster Roman ‹Falschgeld› im Hoffman und Campe Verlag.
Die 1954 in Tegernsee geboren Schauspielerin Eva Mattes stand bereits früh auf der Bühne und vor der Kamera. Seit 1966 hat sie in über 200 Kinofilmen, Fernsehfilmen und Theaterinszenierungen mitgewirkt und wurde mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen geehrt, darunter 1985 das Bundesverdienstkreuz und 2002 der Deutsche Fernsehpreis für <Das Sams>. Von 2002 bis 2016 spielte sie die Tatortkommissarin Klara Blum in Konstanz am Bodensee. Eva Mattes liest regelmäßig Hörbücher ein, darunter das Gesamtwerk von Jane Austen. Mit ihren Liederabenden, die von Emigration und Verlust von Heimat erzählen, reiste sie bereits einige Male durch Deutschland. Zuletzt war sie 2020 in <Enfant Terrible> von Oskar Roehler zu sehen, ein biografisches Drama über das Leben und die Wirkung des ikonischen deutschen New-Wave-Regisseurs Rainer Werner Fassbinder. Eva Mattes lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Ulrich Matthes wurde in Berlin geboren und spielte zunächst auf den Bühnen von Krefeld und Mönchengladbach, später am Düsseldorfer Schauspielhaus und am Residenztheater München. 1988 wechselte er an die Münchner Kammerspiele und 1992 an die Schaubühne am Lehniner Platz. Seit 2004 ist Matthes Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin. Für seine Leistungen erhielt der Schauspieler zahlreiche Auszeichnungen wie u. a. den Eysoldt-Ring oder den Theaterpreis Berlin. Im Jahr 2005 sowie 2008 wurde er von der Zeitschrift Theater heute zum Schauspieler des Jahres gekürt. Ebenso 2008 erhielt Matthes den Theaterpreis Der FAUST für die die Titelrolle in ‹Onkel Wanja›. Für seine Rolle im ‹Tatort – Im Schmerz geboren› (2015) erhielt Matthes den Grimme-Preis sowie die Goldene Kamera als Bester Schauspieler. Neben seiner Schauspielkarriere war er von 2019 bis 2022 als Präsident der Deutschen Filmakademie tätig. 2022 erhielt der Schauspieler das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
Markus Witzel, 1976 in Ost-Berlin geboren, arbeitet als Comiczeichner unter dem Künstlernamen Mawil. Schon früh veröffentlichte er eigene Comics und absolvierte an der Kunsthochschule Berlin-Weissensee ein Grafikdesignstudium. Dort entstand sein Debüt-Band ‹Strandsafari›, in welchem sein Markenzeichen, der Hase mit Brille, zum ersten Mal auftaucht. Seine nachfolgenden Bücher wurden vielfach übersetzt und erschienen in den USA, England, Spanien, Frankreich, Polen, Russland, Tschechien und Brasilien. Sein bisher erfolgreichstes Buch ‹Kinderland› thematisiert seine Kindheit in der DDR, 2014 wurde Mawil dafür mit dem Max & Moritz Preis ausgezeichnet. Das Werk erschien unter anderem in Russland und Südkorea. Über Jahre hinweg gestaltet er Sonntagseiten für den Tagesspiegel, außerdem durfte er als erster deutscher Zeichner eine ‹Lucky Luke›-Hommage für die Egmont Comic Collection zeichnen, die unter dem Titel ‹Lucky Luke sattelt um› erschien. Darin wird der Western-Helden zum ersten Mal auf dem Fahrrad gezeigt und nicht, wie man es gewohnt ist, auf dem Rücken seines Pferdes Jolly Jumper. Mawil gibt Workshops in Berlin, veranstaltet Comiclesungen, stellt aus und besucht internationale Comicfestivals. Er teil sich mit den Kollegen Alex Chauvel, Olga Prudnikova und Reinhard Kleist das BerlinComix-Atelier, wo sie stetig an neuen Comics arbeiten.
Die deutsche Schauspielerin Lisa-Katrina Mayer absolvierte ihre Schauspielausbildung an der Bruckneruniversität Linz und an der Züricher Hochschule der Künste. Nach Arbeiten am Landestheater Linz sowie am Luzerner Theater spielte sie noch während ihres Studiums 2013 am Schauspielhaus Zürich, wo sie seit der Spielzeit 2014/15 als festes Ensemblemitglied engagiert war. Neben Projekten wie ‹Die Physiker›, ‹der schwarze Hecht› oder ‹Roberto Zucco› und Zusammenarbeiten mit Jan Bosse, Herbert Fritsch, Sebastian Nübling, Karin Henkel, Kornél Mundruczó, Timofey Kuliabin, Barbara Frey und vielen mehr entwickelte Lisa-Katrina Mayer 2018 in Zusammenarbeit mit Salome Schneebeli und Heta Multanen das Solo-Projekt ‹Missionen der Schönheit› am Schauspielhaus Zürich. Zuletzt stand sie 2019 als Nora in ‹Nora oder ein Puppenheim› in der Regie von Timofey Kuliabin auf der Bühne, in ‹Totart Tatort› von Herbert Fritsch, sowie in ‹Die Toten› von Barbara Frey, was im September 2021 im Rahmen der Ruhrtriennale in Bochum wieder zu sehen sein wird. Mit ihren Arbeiten am Schauspielhaus Zürich gastierte sie an zahlreichen internationalen Festivals, unter anderem in Shanghai, Taipei, St.Petersburg, Berlin und München. Lisa-Katrina Mayer ist außerdem regelmäßig als Filmschauspielerin vor der Kamera tätig. 2020 spielte sie beispielsweise in Rosa von Praunheims Kinoproduktion ‹der grausame Sohn›, sowie in der ARD Serie ‹Hubert ohne Staller› und in ‹Liebe› von Emma Kratt. Auch als Hörbuch- und Hörspielsprecherin arbeitet sie seit mehreren Jahren, unter anderem für den Deutschlandfunk, sowie den Schweizer Rundfunk (SRF). Als Company-Mitglied des Westdeutschen Tanztheaters und in Zusammenarbeit mit diversen internationalen ChoreografInnen ist sie seit 2019/20 zudem vermehrt als Performerin in zeitgenössische Tanzproduktionen involviert. Sie ist Förderpreisträgerin der Armin-Ziegler-Stiftung und wurde 2018 als Absolventin der Zürcher Hochschule der Künste für den prix netzhdk nominiert.
Eva Meckbach studierte von 2003 bis 2006 Schauspiel an der Universität der Künste in Berlin. Bereits im dritten Studienjahr wurde sie von der Berliner Schaubühne engagiert, bei der sie bis 2019 festes Ensemblemitglied war. Hier arbeitete Eva Meckbach u. a. mit Thomas Ostermeier, Simon McBurney, Marius von Mayenburg und Michael Thalheimer. 2012 wurde sie als beste Darstellerin beim Theaterfestival Stettin ausgezeichnet. Neben ihrer Theaterlaufbahn ist Eva Meckbach regelmäßig in Fernseh- und Kinofilmen zu sehen, u. a. in ‹Wunschkinder›, ‹Tatort – Falscher Hase› und der Netflix-Serie ‹CRIMINAL Deutschland›. Für ‹Der König von Köln› erhielt sie 2020 den Sonderpreis für herausragende darstellerische Leistung beim Fernseh- und Filmfestival Baden-Baden und den Publikumspreis der Marler Gruppe. 2021 stand sie u. a. für eine Hauptrolle in der neuen ARD-Krimi-Reihe ‹Lost in Fuseta› und die Hauptrolle in der ZDFneo-Serie ‹Decision Game› vor der Kamera und war mit ‹Die Luft zum Atmen› auf dem Filmfest Hamburg zu sehen. Als Sprecherin ist Eva Meckbach in zahlreichen Hörbüchern, Hörspielen, Podcasts und Features zu hören. Mit dem Hörbuch ‹Aquarium› von David Vann wurde sie 2017 für den Deutschen Hörbuchpreis nominiert. 2019 gewann sie mit ‹Deutsches Haus› von Annette Hess den Deutschen Hörbuchpreis in der Kategorie Beste Interpretin. Eva Meckbach ist eine der Initiator*innen von #ActOut.
Thomas Melle studierte in Tübingen, Austin (Texas) sowie Berlin vergleichende Literaturwissenschaft und Philosophie. Bereits mit seinem 2011 erschienen Debütroman ‹Sickster› wurde er für den Deutschen Buchpreis nominiert und gewann den Franz-Hessel-Preis. Es folgten die 2014 und 2016 die Romane ‹3000 Euro› und ‹Die Welt im Rücken›, die beide auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises standen.
Neben seiner Tätigkeit als Romancier verfasst er auch Theaterstücke und arbeitet als Übersetzer, zum Beispiel 2006 an ‹Huren für Gloria› von William T. Vollmann. 2018 erhielt er die Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung.
Eva Menasse, geboren 1970 in Wien, arbeitete als Journalistin (profil, FAZ), bis 2005 ihr Debütroman ‹Vienna› erschien. Es folgten weitere Romane und Erzählbände, welche vielfach ausgezeichnet und übersetzt wurden. Unter anderem erhielt sie den Heinrich-Böll-Preis, den Friedrich-Hölderlin-Preis, den Jonathan-Swift-Preis für Satire und Humor, den Österreichischen Buchpreis, den Mainzer Stadtschreiber-Preis und 2015 das Villa-Massimo-Stipendium in Rom. Über einen ihrer Lieblingsschriftsteller veröffentlichte sie 2016 den Großessay ‹Heimito von Doderer – Leben in Bildern›. Für ‹Wege durch das Land› hat sie nun Texte aus Doderer ausgewählt, die von dem Schauspieler Ulrich Matthes und ihr gelesen werden. Eva Menasse betätigt sich auch als Essayistin und erhielt dafür 2019 in der Frankfurter Paulskirche den Ludwig-Börne-Preis. Eva Menasse veröffentlichte 2020 den Essay ‹Gedankenspiele über den Kompromiss› sowie zuletzt, im Sommer 2021, den Roman ‹Dunkelblum›, der zum Bestseller wurde. Aus ‹Dunkelblum› wird die Autorin dieses Jahr für uns lesen. Sie lebt seit über 20 Jahren in Berlin.
Der 1970 in Rendsburg geborene Autor Andreas Merkel studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in Kiel und Berlin. Journalistisch schreibt er vor allem für die Süddeutsche, den Tagesspiegel und den Freitag, wo er die Literaturkolumne ‹Bad Reading› unterhielt. 2000 debütierte er mit dem Roman ‹Große Ferien›. 2002 folgte der Berlin-Roman ‹Das perfekte Ende›. Sein Tagebuchroman ‹Fan-Fibel 1. FC Köln› wurde 2017 von der Deutschen Fußball-Akademie zum Fußballbuch des Jahres nominiert. Er selbst ist zwar ehemaliger Tennistrainer, mittlerweile mit abgelaufener Lizenz, ist dafür aber noch fußballerisch für die Deutsche Autorennationalmannschaft als Trainer und Torwart aktiv. Aus seinem letzten Werk ‹Mein Leben als Tennisroman› wird der Autor heute Abend für uns lesen. Merkel lebt mit seiner Familie in Berlin.
Die Schauspielerin Claudia Michelsen wurde in Dresden geboren und absolvierte ihr Studium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Sie debütierte bereits während ihrer Studienzeit 1988 im Kinofilm ‹Die Besteigung des Chimborazo› von Rainer Simon und an der Berliner Volksbühne, an der sie noch während ihrer Studienzeit engagiert wurde. 1995 wurde sie für die Hauptrolle in dem Fernsehspiel ‹Das schafft die nie› als beste Nachwuchsdarstellerin mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet. 2008 wurde sie mit dem Fipa d`Or als beste Schauspielerin für ‹12 heißt: ich liebe dich› geehrt und erhielt 2009 dafür sowohl eine Nominierung zur Auszeichnung mit der Goldenen Kamera als auch für den Deutschen Fernsehpreis. 2013 wurde Claudia Michelsen für ihre Darstellung in dem Zweiteiler ‹Der Turm› für den Deutschen Fernsehpreis nominiert und gewann den Hessischen Filmpreis, die Goldene Kamera und den Grimme-Preis. 2014 erhielt sie ihren zweiten Grimme Preis für die Romanverfilmung ‹Grenzgang›. Seit 2013 ermittelt sie regelmäßig im Polizeiruf 110 in Magdeburg als Hauptkommissarin Doreen Brasch. 2021 erhielt sie beim Festival des deutschen Films den Preis für Schaupielkunst als herausragende Persönlichkeit ihrer Zunft und wurde mit der Goldenen Henne – dem größten Publikumspreis – in der Kategorie Schauspiel ausgezeichnet. Neben ihrer Filmkarriere liest Claudia Michelsen auf zahlreichen Lesungen Werke national und international bekannter Autorinnen und Autoren und spricht immer wieder Hörbücher ein. Claudia Michelsen engagiert sich für das christliche Kinder- und Jugendhilfswerk e.V. ‹Die Arche›.
2012 startete das Soloprojekt Mine der 35-jährigen studierten Jazz-Sängerin und Produzentin Jasmin Stocker. Seitdem veröffentlichte sie fünf Studioalben, zuletzt ihr Album ‹Hinüber› im April 2021. Mine arbeitete mit Musikerinnen und Musikern aus der Hiphop-Szene zusammen wie den Orsons, Edgar Wasser, Dexter, Großstadtgeflüster, Samy Deluxe oder Fatoni. Ihre wandelbare, stets neu klingende Musik beschreibt die Sängerin selbst als ‹deutschsprachigen Folk mit Hip Hop-, Jazz-, und elektronischen Elementen›. In Zusammenarbeit mit Gästen wie Friedrich Lichtenstein, Tristan Brusch, Textor (Kinderzimmer Productions), Ecke Prenz und dem Berliner Kneipenchor organisierte Mine zwei ‹Orchester-Konzerte›, bei dem sie ihre Lieder mit Orchesterbegleitung spielte. 2016 erhielt sie den Preis für Popkultur in der Kategorie ‹Lieblingssolokünstlerin›.
Die österreichische Schauspielerin Birgit Minichmayr absolvierte ihre Ausbildung unter anderem bei Klaus Maria Brandauer am renommierten Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Bereits während ihrer Studienzeit war Minichmayr am Wiener Burgtheater engagiert, wo sie 1998 debütierte. Nach einer Produktion von Frank Castorf bei den Ruhrfestspielen wechselte sie 2004 für eine weitere Zusammenarbeit mit dem renommierten Regisseur an die Volksbühne Berlin. 2007 kehrte sie zurück ans Wiener Burgtheater und stand anschließend von 2011 bis 2016 auf der Bühne des Residenztheaters in München. Die Schauspielerin ist außerdem auch für Film- und Fernsehproduktionen tätig. Minichmayr war 2005 in Tom Tykwers ‹Das Parfum› zu erleben; zudem stand sie 2009 an der Seite von Lars Eidinger für ‹Alle anderen› vor der Kamera und spielte 2012 mit Jürgen Vogel im Film ‹Gnade›. 2017 übernahm sie die weibliche Hauptrolle in ‹Nur Gott kann mich richten› und im selben Jahr die tragende Nebenrolle im vielfach ausgezeichneten Film ‹3 Tage in Quiberon›, für deren Darstellung sie den Deutschen Filmpreis erhielt. Minichmayr wurde außerdem mehrfach mit dem Nestroy-Theaterpreis geehrt und erhielt für ihre Rolle in ‹Alle anderen› bei der Berlinale 2009 den Silbernen Bären sowie im selben Jahr den Preis der deutschen Filmkritik als beste Darstellerin. In diesem Jahr wurde sie neben dem Deutschen Filmpreis auch mit dem Ehrenpreis des Filmfestivals Bozen ausgezeichnet. Derzeit steht die Österreicherin für die Fernsehfilme ‹Andrea lässt sich scheiden› und ‹Im Land der starken Frauen› vor der Kamera.
Die Pianistin Masako Miyazaki-Gurewitsch wurde in Tokio geboren und siedelte noch als kleines Kind mit ihrer Familie in die USA über, wo sie im Alter von vier Jahren ihren ersten Klavierunterricht bekam. Nach ihren ersten öffentlichen Auftritten wurde sie in das Förderprogramm der New York Performing Arts Foundation aufgenommen und studierte am Peabody Music Conservatory der Johns Hopkins University in Maryland, USA. Nach Abschluss der Ausbildung führte sie ihr Weg nach Deutschland, wo sie zunächst an der Universität der Künste Berlin studierte und schließlich an die Hochschule für Musik nach Detmold wechselte, wo sie ihre Reifeprüfung sowie ihr Konzertexamen in der Meisterklasse von Anatol Ugorski ablegte. Besonders bereichernd für die künstlerische Entwicklung von Frau Miyazaki-Gurewitsch waren zahlreiche Begegnungen mit bedeutenden Musikern unsere Zeit, wie z.B. Leon Fleischer, Gyorgy Sebok, Renate Kretschmar-Fischer, sowie Mitgliedern des Guarneri, Juilliard und Emerson Quartetts. Sie gewann unter anderem erste Preise beim National Music Teachers Association Piano Competition, bei der Society of American Musicians Piano Competition in Chicago sowie bei der Piano Competition sponsored by the Japanese-American Association in New York und trat in renommierten Konzertsälen der Welt wie Carnegie Hall und Shinjuku Konzert Salle in Tokio. Besondere Beachtung fand die Rundfunk-Live-Übertragung ihres Soloabends in der Reihe der Dame Myra Hess Memorial Series in Chicago.
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Der 1951 in Oldenburg geborene Schriftsteller Klaus Modick studierte in Hamburg Germanistik, Geschichte und Pädagogik und promovierte mit einer Arbeit über Lion Feuchtwanger. Er arbeitete eine Zeitlang als Lehrbeauftragter und Werbetexter, seit 1984 hauptsächlich als freier Schriftsteller und Übersetzer. Er wurde für sein Schaffen mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Nicolas-Born-Preis, der Bettina-von-Arnim-Preis, der Rheingau Literatur Preis und zuletzt der Hannelore-Greve-Preis. Klaus Modick erhielt außerdem Literatur-Stipendien der Villa Massimo sowie der Villa Aurora. Er veröffentlichte eine Vielzahl von Romanen, zu seinen erfolgreichsten gehören ‹Der kretische Gast›, ‹Sunset›, ‹Konzert ohne Dichter› und ‹Keyserlings Geheimnis›. Zuletzt erschienen 2020 in der Reihe der Musikbibliothek des Kiepenheuer & Witsch Verlags ‹Leonard Cohen› und 2021 der Roman ‹Fahrtwind›, aus welchem Klaus Modick heute Abend für uns lesen wird. Modick lebt nach diversen Auslandsaufenthalten und Dozenturen mittlerweile wieder in seiner Geburtsstadt Oldenburg.
Die Musikerinnen und Musiker des Monet Quintetts – Anissa Baniahmad (Flöte), Marc Gruber (Horn), Johanna Stier (Oboe), Theo Plath (Fagott), Nemorino Scheliga (Klarinette) – verbindet seit der Gründung des Ensembles 2014 eine intensive Leidenschaft zur Musik, die sie u. a. in die Säle des Konzerthauses Dortmund, der Opera de Lyon oder auf Bühnen renommierter Musikfestivals wie des Heidelberger Frühlings, des Bonner Schumannfestes oder des Davos Festivals führte. Die Musikerinnen und Musiker des Bläserquintetts sind allesamt Preisträgerinnen und Preisträger nationaler sowie internationaler Wettbewerbe und spielen in Solopositionen in bedeutenden deutschen Orchestern. Im Rahmen des Deutschen Musikwettbewerbs 2016 wurde das Quintett mit einem Stipendium ausgezeichnet, 2017 gewann das Quintett den 3. Preis beim Internationalen Kammermusikwettbewerb in Lyon und brachte im April 2020 seine Debut-CD mit Werken von Paul Taffanel, Gustav Holst, Jean Françaix und Richard Dubugnon heraus.
Das Monet Quintett spielt in der Besetzung:
Anissa Baniahmad (Flöte)
Nemorino Scheliga (Klarinette)
Stephan Schottstädt (Horn)
Johanna Stier (Oboe)
Theo Plath (Fagott)
Terézia Mora, 1971 in Sopron, Ungarn, geboren, kam im Alter von neunzehn Jahren nach Berlin und absolvierte dort zunächst eine Ausbildung zur Drehbuchautorin an der Deutschen Film- und Fernsehakademie. Mit einem Text aus ihrem ersten Buch, dem Erzählband ‹Seltsame Materie›, gewann sie 1999 den Ingeborg-Bachmann-Preis. 2004 folgte der erste Roman ‹Alle Tage›, der von der Literaturkritik begeistert aufgenommen wurde. Neben einer Trilogie um den IT-Spezialisten Darius Kopp, an der sie rund zehn Jahre arbeitete, schrieb sie Erzählungen, Drehbücher, Hörbücher und ein Theaterstück. Sie arbeitet zudem als Übersetzerin aus dem Ungarischen und hat unter anderem die Bücher von Peter Esterhazy ins Deutsche übertragen. Zu den vielen Auszeichnungen, die sie für ihr Schaffen erhielt, gehören der Preis der Leipziger Buchmesse (2005), der Deutsche Buchpreis (2013) und der Georg-Büchner-Preis (2018). Sie ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie Mitbegründerin des PEN Berlin. Zuletzt erschien 2021 ihr Tage- und Arbeitsbuch ‹Fleckenverlauf›. Terézia Mora lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Das Quartett Morpheus wurde 2020 gegründet und setzt sich aus den Brüdern Karsten und Rainer Süßmilch und den Kölner Jazzmusikerinnen Theresia Philipp und Filippa Gojo zusammen. Die vier interpretieren die Musik von Henry Purcell mit großer Spielfreude vor einem zeitgenössischen Hintergrund und jenseits von Genregrenzen neu.
Rainer Süßmilch, geboren 1968 in Hannover, absolvierte in Hamburg eine Schauspielausbildung und stand anschließend als festes Ensemblemitglied in Stralsund und Celle auf der Bühne. Seit 1998 ist er als freier Schauspieler, Musiker und musikalischer Leiter an den großen Theatern im deutschsprachigen Raum tätig, unter anderem am Schauspiel Hannover, dem Theater Basel, dem Schauspielhaus Zürich, dem Staatsschauspiel Dresden oder dem Schauspiel Frankfurt. Aktuell arbeitet er mit dem Regisseur Luk Perceval am Berliner Ensemble.
Karsten Süßmilch studierte Bassposaune an den Musikhochschulen Karlsruhe und Rotterdam sowie an der Orchesterakademie der Staatskapelle Berlin und begab sich anschließend auf musikalische Suche jenseits von Genregrenzen. Neben seiner Mitwirkung an Schauspielproduktionen als Livemusiker und musikalischer Leiter stehen Bandprojekte, Engagements als Studio- und Orchestermusiker, sowie Kammermusik und Soloprojekte. Karsten Süßmilch ist festes Mitglied bei consord (Musik für Heute) und der brassfabrik 4.0. Seit 2006 verbindet die Brüder Karsten und Rainer eine kontinuierliche Zusammenarbeit an der Schnittstelle zwischen Musik und Theater.
Theresia Philipp, geboren 1991, ist Saxophonistin, Klarinettistin und Komponistin. Sie absolvierte ihr Saxophonstudium an der Hochschule für Musik und Tanz Köln und studierte im Anschluss Komposition an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim. Sie erhielt verschiedene Preise und Stipendien, darunter den Kölner Jazzpreis und das Horst und Gretl Will Stipendium für Jazz und Improvisierte Musik. Neben zahlreichen eigenen Projekten ist sie auch fester Bestandteil verschiedener Kollektive. Seit 2020 ist sie Lehrbeauftragte an der Hochschule für Musik und Tanz in ihrer Heimatstadt Köln.
Filippa Gojo studierte Jazzgesang an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. 2014 wurde sie als erste Sängerin mit dem Förderstipendium der Stadt Köln für Jazz und improvisierte Musik ausgezeichnet, 2015 erhielt sie mit ihrem Filippa Gojo Quartett sowohl den Bandpreis des Neuen Deutschen Jazzpreises, als auch den Solistenpreis. Seit 2016 ist Filippa Gojo Dozentin für Jazz- und Popgesang an der Hochschule für Musik in Freiburg.
Helen Mort ist eine preisgekrönte Schriftstellerin und lebt in Sheffield, England. Von ihr wurden seit 2013 bereits zwei Lyrikbände ‹Division Street› und ‹No Map Could Show them›, sowie 2019 ihr Debütroman ‹Black Car Burning› veröffentlicht. Im selben Jahr entstand ebenfalls ihre
Kurzgeschichtensammlung ‹Exire›. Helen Mort ist Mitglied der Royal Society of Literature und wurde bereits für den T.S. Elliot Preis nominiert, 2015 gewann sie den Fenton Aldeburgh Preis. An der Manchester Metropolitan Universität unterrichtet sie seit über zehn Jahren kreatives Schreiben, gelegentlich ist sie auch in Radiosendungen zu hören und tritt im öffentlichen Fernsehen auf, wenn sie nicht gerade freiberuflich Workshops abhält.
Nach seiner Ausbildung an der Warschauer Ballettakademie, tanzte Marcin Motyl von 2011 bis 2017 für das polnische Tanztheater und konnte bereits internationale Erfolge feiern. Er entwickelt eine eigene, einzigartige und kreative Bewegungssprache mit welcher er eine abstrakte, individualistische Herangehensweise an die Choreographie schaffen möchte.
Wanja Mues stand bereits als Kind im Schauspielhaus Hamburg auf der Bühne und mit elf Jahren das erste Mal für den Dreiteiler ‹Jokehnen› vor der Kamera. Nach seinem Abitur zog der gebürtige Hamburger nach New York, um das Actors Studio MFA-Programan an der New School for Social Research zu absolvieren. Wanja Mues feierte 1991 mit ‹Das Sommeralbum› sein Kinodebüt und war seitdem in Filmen wie ‹Ein Lied von Liebe und Tod – Gloomy Sunday› und in einer kleineren Rolle in Roman Polanskis ‹Der Pianist› sowie an der Seite von Matt Damon in ‹Die Bourne Verschwörung› zu sehen. Er ist einem breiteren Publikum auch durch seine Rolle als Max Morolf in der Reihe ‹Stralsund› oder als Privatdetektiv Leo Oswald in ‹Ein Fall für zwei› bekannt. Die Fernsehproduktion ‹Eine fremde Tochter› von Stefan Krohmer, Sebastian Markas ‹Tatort› ‹Parasomnie› und die internationale Coproduktion ‹Spy City› unter der Regie von Miguel Alexandre sowie eine neue Staffel von ‹Ein Fall für zwei› sind fertig produziert und warten auf Ausstrahlung. Zur Zeit steht Wanja für die französischsprachige Serie ‹Crossroads› in Belgien vor der Kamera und bereitet sich zudem auf die Wiederaufnahme von Daniel Kehlmanns Theaterstück ‹Heilig Abend› vor. Als Hörbuchsprecher durfte Wanja unter anderem Werke von Haruki Murakami, Ian McEwan, Martin Suter und Christian Kracht einlesen.
Der Schriftsteller und Journalist Eckhart Nickel, geboren 1966 in Frankfurt am Main, studierte Kunstgeschichte und Literatur in Heidelberg und New York. Er gehörte zum popliterarischen Quintett Tristesse Royale und debütierte 2000 mit dem Erzählband ‹Was ich davon halte›. Mit Christian Kracht leitete er bis 2006 die Literaturzeitschrift ‹Der Freund in Kathmandu›. Als Journalist schreibt er heute vorwiegend für die FAS und die Süddeutsche Zeitung. 2017 verfasste er das Drehbuch für den Werbe-Kurzfilm ‹Ode To Kaolin› der Firma Laufen. Beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2017 wurde er für den Beginn von ‹Hysteria› mit dem Kelag-Preis ausgezeichnet und schaffte es mit seinem Werk 2018 auf die Longlist des Deutschen Buchpreises. 2019 erhielt er den Friedrich-Hölderlin-Förderpreis der Stadt Bad Homburg. 2021 erschienen gesammelte Reiseerzählungen unter dem Titel ‹Von unterwegs›. Sein vieldiskutierter und hochgelobter neuester Roman ‹Spitzweg› (April 2022) über ein Schülerkomplott im Kunstunterricht steht aktuell auf Platz 1 der SWR Bestenliste: ‹‹Spitzweg› ist ein Hochamt von Einzelgängertum, künstlerischer Freiheit und Unabhängigkeit. Ein stilistisch beeindruckendes Kunstwerk, das ganz und gar in seiner Kunst aufgeht›, soweit die Jury. Eckhart Nickel lebt in seiner Heimatstadt Frankfurt am Main.
Ulrich Noethen ist einer der führenden deutschen Charakterdarsteller in Film und Fernsehen. Nach seinem Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Stuttgart führten ihn Theaterengagements u. a. nach Freiburg, Köln und Berlin, wo er mit Regisseuren wie Frank Castorf und Hans Neuenfels arbeitete. Einem breiten Kinopublikum wurde er durch seine Darstellung des A-Cappella-Sängers Harry Frommermann im erfolgreichen Film ‹Comedian Harmonists› bekannt. Für diese Rolle wurde er mit dem Deutschen Filmpreis als Bester Hauptdarsteller (1998) ausgezeichnet. In den darauffolgenden Jahren war er in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen zu erleben, u. a. in ‹Der Untergang› (2004), ‹Hannah Arendt› (2011), ‹Das Tagebuch der Anne Frank› (2016) und zuletzt in ‹Unterleuten – Das zerrissene Dorf› (2020) nach der Romanvorlage von Juli Zeh. Für seine zahlreichen Rollen wurde er mit Auszeichnungen wie dem Bayerischen Filmpreis, dem Deutschen Fernsehpreis (2006), der Goldenen Kamera (2006), dem Adolf-Grimme-Preis (2009 und 2010) sowie dem Deutschen Schauspielerpreis (2012) geehrt. Ulrich Noethen ist darüber hinaus ein renommierter Hörbuchsprecher, für seine Lesung des Romans ‹Nackter Mann, der brennt› von Friedrich Ani gewann er 2017 den Deutschen Hörbuchpreis.
‹Das Notos Quartett ist das beste mir bekannte Klavierquartett› schwärmt Günter Pichler, der Primarius des legendären Alban Berg Quartetts. Seit seiner Gründung im Jahr 2007 wurde das Notos Quartett bereits mit sechs 1. Preisen sowie zahlreichen Sonderpreisen bei internationalen Wettbewerben in Holland, Italien, England und China ausgezeichnet. 2017 wurde ihm darüber hinaus der ECHO Klassik verliehen, den die Musiker als Reaktion auf die ECHO Pop-Verleihung im April 2018, in der ein Album mit antisemitischem und menschenverachtendem Gedankengut mit einem Preis ausgezeichnet wurde, als erste wieder zurückgaben. Sie lösten damit eine Protestbewegung aus, der sich viele namhafte Künstler wie Igor Levit, Daniel Barenboim und Marius Müller-Westernhagen mit der Rückgabe ihrer Preise anschlossen. Neben Auftritten bei großen Festivals und in renommierten Konzertsälen auf der ganzen Welt setzt sich das Notos Quartett auch für die Förderung junger Musiker ein. So begeistert und inspiriert das Ensemble u. a. junge Musiker durch seine ‹Notos Chamber Music Academy›, die jährlich in Zusammenarbeit mit der Jeunesses Musicales Deutschland ausgeführt wird und bei der das Quartett gemeinsam mit jungen Talenten leidenschaftlich arbeitet und musiziert.
Spielt in der Besetzung:
Andrea Burger (Viola), Philip Graham (Violoncello), Antonia Köster (Klavier) und Sindri Lederer (Violine).
Nick Nuttall studierte an der schottischen Universität St. Andrews Psychologie. Anschließend schrieb er erfolgreich als Wissenschaftsjournalist für britische und internationale Zeitungen wie The Times, The Independent oder Cosmopolitan. 2001 trat er dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) bei, bei dem er bis 2013 Sprecher und Redenschreiber für den Untergeneralsekretär Achim Steiner in Nairobi, Kenia war und die Neuausrichtung der UNEP im 21. Jahrhundert mitgestaltete. Ab 2014 organisierte er die Öffentlichkeitsarbeit der Exekutivsekretärinnen Christina Figueres und Patricia Espinosa und war 2015 Sprecher der UN-Klimakonferenz in Paris. 2017 unterstützte er Achim Steiner bei der Entwicklung eines ‹Green Economy›-Konzepts. 2018 wurde er zum Kommunikations- und Pressesprecherdirektor des Global Climate Action Summit und 2020 Direktor für strategische Kommunikation des Earth Day Networks sowie Berater der britischen Marketingagentur Nouveaux Media.
Dorothee Oberlinger, 1969 in Aachen geboren, gilt als eine der namhaftesten Vertreterinnen ihres Instrumentes. Sie studierte Blockflöte in Köln, Amsterdam und Mailand. Seit ihrem Konzertdebüt 1997 beim internationalen Wettbewerb SRP/Moeck U.K. in London wirkte sie als Gastsolistin bei zahlreichen Festivals und Konzertreihen in Europa, Amerika und Asien mit. Als Solistin spielt sie für viele bekannte Barockensembles und Orchester, darunter Musica Antiqua Köln, London Baroque oder die Akademie für Alte Musik Berlin. 2002 gründete Dorothee Oberlinger ihr eigenes Ensemble 1700. Sie veröffentlicht regelmäßig CD-Einspielungen barocker Musik des 17. und 18. Jahrhunderts, ihre Einspielung von Blockflötenkonzerten von Telemann, Graupner und Schultze wurde in die Liste der ‹Besten guten Klassik-CDs› des Kulturspiegels aufgenommen. Neben ihrer Tätigkeit als Musikerin gab sie 2011 ihr Debüt als Dirigentin. Seit 2009 ist sie die künstlerische Leiterin der Arolser Barockfestspiele, außerdem wurde sie 2018 in der Nachfolge von Andrea Palent zur Intendantin der Musikfestspiele Potsdam Sanssouci benannt. Die mehrfache Echopreisträgerin ist Professorin am Mozarteum Salzburg und leitet dort das Institut für Alte Musik.
‹Was kann klassische Musik heute?› Das Orchester im Treppenhaus arbeitet seit einigen Jahren an einem erweiterten Konzertbegriff. Mit spielerischem Forschungstrieb untersucht es die Grenzen der Live-Situation Konzert, öffnet Türen zu neuen Hörerlebnissen, intimen Momenten und überraschenden Inhalten. Konzert als Erlebnis. Klassische Musik als Performance. Immer mit überraschenden Anbindungen an unsere Wirklichkeit. Das vielfach preisgekrönte 20-köpfige Ensemble hat sich in den letzten Jahren zu einem der führenden Vertreter der innovativen Klassikszene in Deutschland und Europa entwickelt. Mit seinen Formatentwicklungen wie Dark Room, Dark Ride, Hygge, Dating Konzert, Notfallkonzerte, Disco oder der Corona-Produktion Circles forscht es, oft auch gemeinsam mit Videokünstlerinnen und -künstlern, Regisseurinnen und Regisseuren, Schauspielerinnen und Schauspielern und Komponistinnen und Komponisten, in seiner Laborstadt Hannover und wird regelmäßig zu nationalen und internationalen Locations und Festivals wie dem Beethovenfest Bonn, dem Heidelbergerer Frühling oder dem Fusion Festival eingeladen. Seit 2020 veranstaltet das Orchester außerdem jedes Jahr das einmonatige Festival Sea Sounds auf der Nordseeinsel Norderney, im Oktober 2022 startet zusätzlich die erste Ausgabe des Klangblasen:Festival in Hannover.
Der Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil, 1951 in Köln geboren, veröffentlichte seit seinem Debüt mit dem Roman ‹Fermer› im Jahr 1979 über siebzig Bücher, darunter die viel gelesenen Romane ‹Die große Liebe› (2003), ‹Die Erfindung des Lebens› (2009) und ‹Ombra› (2021), welche den Erzählzusammenhang für sein Buch ‹Ein Kosmos der Schrift› (2021) bildeten. Er ist außerdem Pianist und Professor für Literarisches Schreiben an der Universität Hildesheim und wurde für seine Verdienste mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Seine Bücher wurden in über zwanzig Sprachen übersetzt. Er lebt heute in Stuttgart, Köln und dem Westerwald.
Das Streicherensemble Paranormal String Quartet aus München formierte sich im Jahr 2016 um den Komponisten Gustavo Strauß herum und setzt sich aus Felix Key Weber an der ersten Violine, Katie Barritt an der Viola sowie Jakob Roters am Violoncello zusammen. Bei ihrem Programm ‹PARADOX› spricht der Titel für sich, denn hier treffen in den eigens für das Ensemble komponierten Werken subkulturelle Einflüsse auf solche der Folklore und ernster Musik. Somit bewegt sich das Quartett mit seinem Repertoire zwischen Klassik, Jazz und zeitgenössischer Musik. So studierte Gustavo Strauß auch Klassik, Jazz sowie Musikpädagogik an der Hochschule für Musik Nürnberg und der HMT München und erhielt mit dem Ensemble den Bayerischen Kunstförderpreis 2020. Felix Key Weber bekam im Alter von vier Jahren seinen ersten Unterricht an der Violine, studierte später ebenfalls an der HMT München und war Student in einer Meisterklasse bei Professorin Ana Chumachenko. Bei Katherine Barritt spielte die Kammermusik bereits seit frühester Kindheit eine Rolle und sie studierte bei Professor Hans Kohlhase an der Hochschule für Musik in Nürnberg. Jakob Roters lernte schon in jungen Jahren Cello sowie Klavier und studierte später bei Professor Julius Berger an der Universität Augsburg. Im letzten Jahr tourte das Ensemble mit dem Experimentalprogramm ‹Spaces›, das sie während der Pandemie entwickelten.
Die niederländische Schriftstellerin und Lyrikerin Hagar Peeters studierte an der Universität Utrecht Kulturgeschichte und Literaturwissenschaft, an der sie 2001 mit ihrer Biographie ‹Gerrit de Stotteraar: biografie van een boef› ihre Promotion abschloss und den National Thesis Prize van Het Parool der Universität Amsterdam gewann. Bereits 1997 konnte sie, vor der Publikation ihres literarischen Debüts, auf dem Double Talk Festival in Amsterdam ihren Durchbruch feiern, ehe sie 1999 mit ‹Genoeg gedicht over de liefde vondaag› ihren ersten Gedichtband publizierte. Diesem folgten mehrere weitere sowie 2015 ihr Debütroman ‹Malva›, der im Folgejahr den belgischen Fintro-Literaturpreis gewann. Daneben gewann sie mehrere Preise für ihr lyrisches Werk, etwa 2003 den Jo Peters Poetry Prize als auch den JC Bloem Prize. Nebst ihrer literarischen Tätigkeit ist sie auch als Redakteurin der Zeitschrift Historisch niewsblad tätig und verfasste 2014 das Nachwort für die Jubiläumsausgabe von Harry Mulischs ‹Food for Psychologists›. Zuletzt publizierte sie 2019 die lyrisch-autoreflexive Trilogie ‹De schrijver is een alleenstaande moeder›.
Die Musiker Jan-Frederick Behrend, Andrej Kauffmann, Stephan Krause und Sönke Schreiber gründeten 1995 Elbtonal Percussion. Die vier Schlagwerker aus Hamburg verbinden dabei musikalische Elemente der Klassik, des Jazz und der Weltmusik mit einer Vielzahl von teils improvisierten Instrumenten. Damit tourten sie bereits erfolgreich durch Europa, Südamerika, Japan und China und sind regelmäßige Gäste verschiedener Festivals, etwa dem Schleswig-Holstein-Musik-Festival, dem niederländischen Tromp Festival Eindhoven oder dem Beijing Music Festival. Zusätzlich kamen einige internationale Zusammenarbeiten zustande, etwa gemeinsam mit John Neumeier oder dem Ensemble Quadro Nuevo. Auch veranstalten sie regelmäßig Workshops, Kinder-, Schüler-, und Familienkonzerte und komponierten und produzierten das musikalische Kinderhörspiel ‹Tom der Trommler›. Des Weiteren sind sie im Bereich der Filmmusik tätig, etwa 2007 für Doris Dörries ‹Kirschblüten-Hanami›, 2008 für Uli Edels ‹Der Baader-Meinhof-Komplex› oder zuletzt 2020 für Reinhard Klooss’ ‹Pets United›.
Hille Perl spielt seit ihrem fünften Lebensjahr Viola da Gamba. Für die vielfach ausgezeichnete Gambistin ist Musik das vorrangige Medium der zwischenmenschlichen Kommunikation. Präziser, unmissverständlicher und intensiver als Sprachen, von größerer emotionaler Signifikanz als andere Erfahrungen, mit der Ausnahme von Liebe. Musik ist für sie eine Methode nicht nur die Vergangenheit mit der Zukunft zu verbinden, sondern auch, sich widersprechende Aspekte menschlicher Existenz miteinander zu vereinen. Sie hat weltweit Konzerte gespielt, mit verschiedenen Ensembles oder als Solistin und Duopartnerin des Lautenisten und Komponisten Lee Santana, in letzter Zeit mit Michala Petri (Blockflöte), Mahan Esfahani (Cembalo) oder Avi Avital (Mandoline). Die Musik des 17. und des 18. Jahrhunderts sind ihre geistige Heimat, aber manchmal entführt die Musik sie auch weit weg davon, an Orte, von denen sie nicht einmal träumte – wie ihre CD ‹Born to be mild› mit Werken für zwei E-Gamben und E-Gitarre beweist. Zahlreiche ihrer CD‘s sind bei SONY Classical erschienen, sowohl Solowerke als auch mit ihren Ensembles Los Otros, Sirius Viols oder Age of Passions. Seit 2002 ist Hille Perl Professorin einer Gambenklasse an der Hochschule für Künste in Bremen. Dort lehrt sie ihre Studierenden seither alles, was sie über Musik und das Gambenspiel weiß.
Der Gambistin Marthe Perl wurde das Musizieren dank ihrer Familie in die Wiege gelegt, obwohl sie anfangs entschlossen war, keine Musikkarriere einzuschlagen. In ihrer Kindheit nahm sie vorerst sporadischen Gesangs- und Klavierunterricht, bis sie sich mit 15 Jahren dem Instrument ihrer Wahl, der Viola da Gamba, zuwandte. Später perfektionierte die junge Musikerin das Gambenspiel in einem Studium an der Hochschule für Künste in Bremen und machte sich seither bei Auftritten mit renommierten Chören und Orchestern einen eigenen Namen in der Barockszene. Ebenso tritt die Musikerin im Mutter-Tochter-Duo mit Hille Perl auf und ist auch in anderen Ensemble-Gruppen wie ‹Trio de la Nuit› oder ‹La Ninfea› aktiv, in denen sie Alte Musik mit Neuer Musik und Pop kombiniert, um alle Altersklassen für die Gambe zu begeistern. Mit ihrer Mutter und dem Perkussionisten Murat Coşkun bilden sie das Trio ‹Hille Perl & Friends› und bespielen Bühnen auf der ganzen Welt.
Der Schauspieler Peter Lohmeyer, 1962 als Pfarrerssohn geboren, ist in Niedermarsberg im Sauerland aufgewachsen. Er stand bereits früh auf den Bühnen Dortmunds. Nach der Ausbildung an der Westfälischen Schauspielschule in Bochum bis 1984 gab er sein Debüt an den Kammerspielen des dortigen Schauspielhauses. Lohmeyer war daraufhin an diversen Theater- und Filmproduktionen beteiligt. Einen seiner größten Erfolge feierte er 2003 mit der Hauptrolle in dem preisgekrönten Film ‹Das Wunder von Bern› von Sönke Wortmann. Von 2013 bis 2020 war er als Tod im ‹Jedermann› bei den Salzburger Festspielen zu sehen. Peter Lohmeyer gewann bereits mehrere Filmpreise, Ende Juni 2022 feierte sein neuster Fernsehfilm ‹So laut du kannst› in München Premiere und wurde mit dem Bernd Burgemeister Fernsehpreis Preis ausgezeichnet. Die Serie ‹Die Wespe› erscheint voraussichtlich ebenfalls noch dieses Jahr. Lohmeyer hat bereits einigen Hörbüchern seine Stimme geliehen. 1994 gründete der Schauspieler die Produktionsfirma Glück-Auf-Film in Hamburg, wo er bis heute lebt.
Peter Weniger – Saxophonist, Komponist, Produzent, ‹Being part in the act of creation› – mit diesem Credo ist er in zahlreichen musikalischen Projekten verschiedenster Genres mit namenhaften Künstlern national und international tätig. Hohe Emotionalität und brillante Virtuosität zeichnen seine musikalische Aussage aus. Rhythmus, Melodie, Harmonie und Sound stehen bei ihm im Vordergrund, um das Neue mit dem Alten zu verbinden und neue Wege zu erforschen. Er ist sowohl als Komponist und Bandleader als auch als Lehrender/‹Jazz-Educator› auf vielen Workshops im In- und Ausland aktiv. Zahlreiche Preise (wie u. a. der Preis der Deutschen Schallplattenkritik, der SWR-Jazzpreis), Auszeichnungen und Tourneen unterstreichen seine anerkannte musikalische Integrität. Seit Oktober 1999 lehrt er als Professor an der Universität der Künste Berlin und war seit 2005, mit einem Jahr Pause, künstlerischer Leiter des international renommierten Jazz-Institut-Berlin. Im Juli 2019 hat er das Amt niedergelegt. Peter Weniger hat mit verschiedensten Künstlern und Ensembles Aufnahmen gemacht und/oder getourt u. a. mit: Jasper van’t Hofs ‹Pili Pili›, Billy Cobham, Maceo Parker, Eddie Palmieri, Lionel Richie, Django Bates, Mike Stern, Leni Stern, Adam Nussbaum, David Friedman, Hubert Nuss, Conrad Herwig, Riccardo del Fra, Randy Brecker, Samuel Torres, Martin Sasse, Martin Wind, Peter Herbolzheimers RC&B, und den ARD Big Bands von SWR, HR, NDR und WDR.
Das Philharmonische Klaviertrio München schloss sich mit Ausblick auf die heutige Veranstaltung von ‹Wege durch das Land› zusammen. Die drei Musiker Paul Rivinius, Bernhard Metz und Sven Faulian gehören dem Ensemble der Münchener Philharmoniker an.
Der Pianist Paul Rivinius begann bereits früh mit dem Klavierspielen. Nach dem Abitur studierte er an der Frankfurter Musikhochschule bis er 1994 in die Meisterklasse von Gerhard Oppitz an der Musikhochschule München aufgenommen wurde. Er musizierte im Clemente Trio, das nach zahlreichen Auszeichnungen 1998 den renommierten ARD-Musikwettbewerb in München gewann und anschließend an internationalen Konzerthäusern gastierte. Mit seinen Brüdern tritt er ebenfalls als Rivinius Klavier-Quartett, auf. Er lehrte viele Jahre in Berlin und lebt heute in München.
Bernhard Metz, geboren 1973 in Saarbrücken, erhielt als Geiger im Armando-Quartett bereits zahlreiche Preise. Er besuchte regelmäßig weitere Meister- und Kammermusikkurse und spielte auf diversen Festivals, außerdem befasst er sich verstärkt mit der Musik des 20. Jahrhunderts. Als Konzertmeister des Landesjugendorchesters Baden-Württemberg, des Interregionalen Orchesters und der Kammerphilharmonie Baden-Württemberg, sowie mit dem Armando-Quartett sammelte Bernhard Metz bereits internationale Erfahrungen. Seit 1999 gehört er den Münchner Philharmonikern an und spielt seit 2008 im Orchester der Bayreuther Festspiele.
Sven Faulian begann sein Cellostudium 1981 an der Musikschule seiner Heimatstadt. Er besuchte an verschiedenen Musikschulen zahlreiche Kurse in den Fächern Violoncello, Klavier, sowie kammermusikalische und musiktheoretische Ausbildung. 1995 folgte seine Aufnahme in die Violoncello-Meisterklasse von Josef Schwab an der Berliner Musikhochschule. 2000 begann er bei Michael Sanderling an der Hanns Eisler-Musikhochschule Konzertexamen zu studieren, was er 2002 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main abschloss. Seit September 2002 ist Sven Faulian Cellist im Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, seit 2005 spielt er ebenfalls in der Cellogruppe der Münchner Philharmoniker.
Barbara Philipp absolvierte ihre Ausbildung an der Fritz-Kirchhoff-Schule in Berlin und dem H. B. Studio in New York. Ihr Debüt feierte die deutsche Schauspielerin im Jahr 1994 mit Rollen in öffentlich-rechtlichen Kurz- und Fernsehfilmen, etwa der ZDF-Produktion ‹Nah am Wasser› unter der Regie von Marc Ottiger. 1995 begab sie sich auf ‹die Bretter, die die Welt bedeuten› und spielte bis zum Jahr 1999 in verschiedenen Theaterstücken in Berliner und Dresdner Theatern. Parallel dazu agierte sie sich auch weiterhin vor der Kamera, unter anderem in Filmen wie ‹Der Vorleser› oder Serien wie dem Wiesbadener ‹Tatort›. Letzterer bescherte ihr mehrere Nominierungen und den Gewinn diverser deutscher Fernsehpreise, etwa 2004 als beste Nebendarstellerin für ihre Leistung im ‹ Tatort – Das Böse› und zuletzt 2020 die Nominierung für den Grimme-Preis für den ‹Tatort – Murot und das Murmeltier›. Neben ihrer darstellenden Tätigkeit, wirkt sie auch in Hörbüchern und Hörspielen mit.
Jakob Plag wurde 2000 in eine Musikerfamilie hinein in Weimar geboren. Im Alter von acht Jahren entdeckte er die Klarinette für sich und begann sein Unterricht mit Jan Doormann, Soloklarinettist der Staatskapelle Weimar. Seit 2011 besuchte er das ‹Musikgymnasium Schloss Belvedere› in Weimar. Seit 2016 war er Teil der Klasse von Prof. Thorsten Johanns an der HFM Weimar. Mit insgesamt 5 ersten Bundespreisen wurde Jakob Plag bei ‹Jugend Musiziert› bereits ausgezeichnet. Sonderpreise durfte er von der Deutschen Stiftung Musikleben und den dem Verein ‹Freude junger Musiker München e.V.› und dem WDR3 entgegen nehmen. Ab Oktober 2020 wird er sein Studium bei Prof. Kilian Herold an der HfM Freiburg beginnen. In seiner musikalischen Laufbahn konnte er bereits mit wichtigen Persönlichkeiten zusammenarbeiten, wie z.B. Sharon Kam und Prof. Sabine Meyer. Seine rege Konzert-und Kammermusiktätigkeit führten ihn bereits mehrfach in die Berliner Philharmonie und andere wichtige Konzerthäuser. Seit September 2015 war Jakob Mitglied im Bundesjugendorchester. Er ist Stipendiat der Deutschen Stiftung Musikleben, sowie der Jütting-Stiftung Stendal.
Die Schriftstellerin Katerina Poljadan studierte Angewandte Kulturwissenschaften an der Leuphana Universität Lüneburg und Darstellende Kunst an der Akademie der bildenden Künste in München. Sie schreibt Theatertexte sowie Essays und debütierte 2011 mit ihrem Roman ‹In einer Nacht, woanders›. Ihre Texte wurden mit Stipendien wie dem Grenzgänger Stipendium der Robert Bosch Stiftung, dem Stipendium der Kulturakademie Tarabya in Istanbul, dem Stipendium des Deutschen Literaturfonds und dem Senatsstipendium der Stadt Berlin gefördert und mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet. 2015 wurde ihr Roman ‹Vielleicht Marseille› für den Alfred-Döblin-Preis nominiert und die gebürtige Moskauerin als Teilnehmerin zum Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb eingeladen. Im selben Jahr produzierte sie gemeinsam mit dem Radioautor und Theaterregisseur Andreas Kebelmann das Radiofeature ‹Zwischen Aragaz und Ararat›, in welchem sie mit Unterstützung des SWR den Wurzeln ihrer Familie in Armenien vor dem Genozid 1915-17 nahegeht. Auf dieser Grundlage erschien 2019 der Roman ‹Hier sind Löwen›, welcher für den Deutschen Buchpreis nominiert war und für welchen die Schriftstellerin im Dezember 2021 mit dem Dortmunder Nelly-Sachs-Preis ausgezeichnet wird.
Benjamin Poliak, 1999 in Mainz geboren, steht seit 2015 auf deutschen Poetry Slam-Bühnen und gewann 2016 und 2015 die deutschsprachigen U20-Meister:innenschaften im Poetry Slam und erreichte in der regulären Poetry Slam-Meister:innenschaften 2016, 2017, 2018 und 2022 jeweils das Halbfinale. 2022 begann er nach seinem Sieg als NRW-Meister im Poetry Slam mit der Stand Up Comedy und ist seitdem Mitveranstalter und -moderator einer eigenen Stand Up Comedy-Bühne und eines Poetry Slams in Bochum. Er lebt in Düsseldorf und promoviert an der Ruhr-Universität Bochum zu Fragen der Kunstfreiheit.
Das Porter Percussion Duo, bestehend aus den beiden Schwestern Jessica und Vanessa Porter, steht seit 2009 auf der Bühne. Beide studierten an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart, wo sie auch leben und arbeiten. Klanglich bewegen sie sich zwischen den Epochen des Barocks, der Romantik und des Impressionismus, die sie mithilfe ihrer Instrumente neu in Szene setzen. Daneben spielen sie aber auch originale Kompositionen der Gegenwart, etwa von Aperghis, Dorman oder Reich. Das Duo tourte bereits in Europa, Amerika sowie Asien und ist bei zahlreichen Festivals und Häusern zu Gast gewesen wie der Elbphilharmonie Hamburg, der Symphonyhall Birmingham, dem Konzerthaus Dortmund sowie auf dem Schleswig-Holstein Musik Festival oder dem Young Euro Classics. Nach ihren unzähligen Konzerten boten sie 2019 schließlich ein Best Of ihres Programms mit dem Debütalbum ‹Dancefloor› an.
Aylen Pritchin studierte am Tchaikovsky Konservatorium in St. Petersburg bei Prof. Eduard Grach und bei Prof. Elena Zaitseva. Seitdem musizierte der junge Künstler nicht nur in Russland, sondern gastierte unter anderem in Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden, in Frankreich, Bulgarien, Vietnam und Japan. Seine Auftritte führten ihn auf die Bühnen des Wiener Konzerthauses, des Salzburger Mozarteum, der Stockholmer Musikaliska oder dem Théâtre des Champs-Élysées in Paris. Für seine musikalischen Leistungen wurde Aylen Pritchtin mit dem Henryk Wieniawski Violinwettbewerb in Posen und 2014 mit dem 1. Preis des renommierten Pariser Long-Thibaud-Crespin Wettbewerbs in der Kategorie ‹Violine› ausgezeichnet. Aktuell arbeitet er an seinem vierten Album, welches noch 2021 veröffentlicht werden soll.
Wiebke Puls absolvierte an der Hochschule für Künste in Berlin eine Ausbildung zur Schauspielerin. Sie war von 1998 bis 2000 am Schauspiel Hannover engagiert, gefolgt von einer Ensemblemitgliedschaft am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg von 2000 bis 2005 und seit 2005 einer weiteren Ensemblemitgliedschaft bei den Münchener Kammerspielen. 1997 gab sie im Film ‹Strong Shit› ihr Leinwanddebüt, dem mehrere Auftritte in deutschen Filmen und Serien folgten, unter anderem im Film ‹Jasmin› unter der Regie von Jan Fehse. Im Rahmen ihrer schauspielerischen Tätigkeit gewann sie 2003 den Boy-Gobert-Preis der Körber-Stiftung, 2005 den Alfred-Kerr-Darstellerpreis, 2008 den Preis der Förderer der Münchener Kammerspiele und 2018 den 3sat-Preis für ihre darstellerischen Leistungen in ‹Trommeln in der Nacht› unter der Regie von Christopher Rüping. Des Weiteren ernannte sie die Zeitschrift Theater heute 2005 zur besten Schauspielerin des Jahres. Darüber hinaus ist sie auch als Hörbuchsprecherin aktiv, etwa in den Vertonungen von Olga Grjasnowas ‹Die juristische Unschärfe einer Ehe› im Jahr 2014, Ralf Rothmanns ‹Der Gott jenes Sommers› im Jahr 2018 oder zuletzt 2020 für Victoria Mas ‹Die Tanzenden›. 2018 wurde sie für den Titel Beste Interpretin des Deutschen Hörbuchpreises nominiert.
Anne Rabe, geboren 1986, ist Dramatikerin, Drehbuchautorin und Essayistin. Ihre Theaterstücke wurden mehrfach ausgezeichnet. Als Drehbuchautorin war sie Teil der Kultserie ‹Warten auf’n Bus›. Seit mehreren Jahren tritt sie zudem als Essayistin und Vortragende zur Vergangenheitsbewältigung in Ostdeutschland in Erscheinung. Anne Rabe lebt in Berlin. ‹Die Möglichkeit von Glück› ist ihr Prosadebüt und war für den Deutschen Buchpreis 2023 nominiert.
Der Generalmusikdirektor des Landestheaters Detmold Lutz Rademacher studierte an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg bei Prof. Klauspeter Seibel. Sein Studium erweiterte er mit Kursen des Dirigentenforums des Deutschen Musikrates an der Accademia Chigiana in Siena. Er war von 2003 bis 2007 Assistent des Chefdirigenten am Theater Basel und von 2007 bis 2009 erster Kapellmeister und stellvertretender Generalmusikdirektor am Theater Freiburg. Gemeinsam mit Sebastian Nübling erschuf Lutz Rademacher das Projekt ‹Judith›, mit dem er u. a. 2009 bei den Salzburger Festspielen und 2010 an der Staatsoper Stuttgart debütierte. Es folgten Gastdirigate unter anderem an der Komischen Oper Berlin, dem deutschen Symphonie- Orchester Berlin, der Neuen Philharmonie Westfalen oder der Vlaamse Opera Antwerpen, sowie Kooperationen mit u. a. Frank Hilbrich, Calixto Bieito und Claus Guth. Seit 2013 arbeitet Rademacher als Generalmusikdirektor am Landestheater Detmold, zuletzt an Produktionen wie George Benjamins ‹Written on Skin›, Wagners ‹Meistersinger› oder Verdis ‹Luisa Miller›. In der kommenden Saison wird Lutz Rademacher wieder freischaffend als Pianist und Dirigent arbeiten. Geplant ist die Uraufführung eines Musiktheaterwerkes von Gordon Kampe am Hamburg Institute for Advanced Study.
Die Architektin und Schriftstellerin Jana Revedin, geboren 1965 in Konstanz, studierte Architektur und Städtebau in Buenos Aires, Princeton und Mailand. Sie promovierte und habilitierte an der Universität IUAV Venedig über die Reform-Moderne des Bauhauses und wurde an die Universitäten Berlin, Stockholm und Karlskrona berufen. Heute lehrt sie als ordentliche Professorin für Architektur und Städtebau an der Ecole Spéciale d’Architecture Paris.
2018 erschien ihr Bestseller ‹Jeder hier nennt mich Frau Bauhaus› über Ise Frank, die zweite Ehefrau von Walter Gropius und emanzipatorische Seele des Bauhauses, 2020 ihr Roman ‹Margherita› über die kulturelle Renaissance Venedigs der1920er Jahre. 2021 erschien ihr neuster Roman und Abschluss der Trilogie bedeutender Visionäre der Zwischenkriegszeit ‹Flucht nach Patagonien› über den jüdischen Designer Jean-Michel Frank und seine Mäzenin Eugenia Errázuriz.
Jana Revedin, Ritter des französischen Ordens Arts et Lettres und Mitglied des Forschungslabors Umwelt, Stadt und Gesellschaft des europäischen CNR lebt in Venedig und Wernberg in Kärnten.
Von 1995 bis 1998 studierte Angelika Richter am Max-Reinhardt-Seminar
in Wien Schauspiel und schloss Engagements am Burgtheater und am Thalia Theater Hamburg an. Es folgte unzählige weitere Bühnenauftritte
an fast allen größeren Theatern im deutschsprachigen Raum und bei den Salzburger Festspielen. Zusätzlich war sie auch vor der Kamera aktiv, z. B. in prominenten Serien wie ‹Stromberg›, ‹Der Tatortreiniger› und nicht zuletzt 2018 im Hamburger ‹Tatort› ‹Treibjagd›. In Bjarne Mädels erster Regiearbeit, dem Film ‹Sörensen hat Angst›, spielt sie die Rolle der ‹Frau Düseler›, einer Psychologin.
Veronika Riz studierte Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte an der Universität Wien und schloss 1982 ihre Ausbildung an der Central School of Speech and Drama London ab. Früh tanzte Sie bereits klassisches Ballett und entwickelte schnell eine Leidenschaft für andere Stile wie Modern und Contemporary Dance und der Performance Kunst. Sie wurde von renommierten Choreographinnen und Choreographen, sowie Tänzerinnen und Tänzern in New York, London, Paris und Berlin unterrichtet. In ihren Performances arbeitet sie mit bekannten Künstlerinnen und Künstlern der Tanz- und Kunstszene zusammen, darunter auch Matthew Herbert. Veronika Riz inszeniert und choreographiert seit 1990 Tanzproduktionen mit internationalen Tänzerinnen und Tänzern im In- und Ausland. Unter ihrer Regie entstanden insgesamt bereits zwei Filme, 2008 ‹Ragwurz› und 2014 der Spielfilm ‹Lafnetscha›, welcher in Los Angeles mit dem Anerkennungspreis für den Besten Film in der Kategorie Experimentalfilm ausgezeichnet wurde. In Bozen eröffnete sie 1985 ein Studio für zeitgenössischen Tanz, welches sie dreißig Jahre lang leitete.
Die Schauspielerin und Verlegerin Meike Rötzer, geboren 1971 in Bünde, absolvierte ihre Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München. 1996 debütierte sie am Badischen Staatstheater in Karlsruhe und spielte ab 2000 auf den Städtischen Bühnen Kiel. Weitere freie Produktionen wie u.a. an dem Berliner Theater Berliner Sophiensæle folgten. Ihr Debüt vor der Kamera begann direkt auf großer Leinwand in Kinofilmen wie ‹Einer meiner ältesten Freunde› (1994) und ‹Ab nach Tibet!› (1994). Meike Rötzer spricht seit 2007 für Hörspiele und Hörbücher ein, wie z. B. ‹Wir müssen die Liebe neu erfinden› (2023) von Mona Chollet oder ‹Eva› (2023) von Verena Keßler. Für ihre Arbeit an Katja Petrowskajas ‹Vielleicht Esther› wurde sie im Jahr 2023 für den Deutschen Hörbuchpreis als beste Interpretin nominiert. In dem von ihr produzierten Podcast ‹NATURerKUNDEN› bespricht sie seit 2021 die Themen Natur und Tiere mit wechselnden Gesprächspartner:innen. Von 2008 bis 2022 wirkte sie als Lektorin für Belletristik im Verlag Matthes & Seitz Berlin. Rötzer gründete 2022 den Erzählbuchverlag, über den sie Hörbücher publiziert. Die Dramen und Romane der Weltliteratur werden verdichtet und in gegenwärtiger Sprache erzählt. Sie tritt mit den Erzählsoli u. a. am Deutschen Theater Berlin, Literaturhaus Frankfurt auf, der rbb strahlt seit 2023 allmonatlich die von ihr mitbegründete Erzähllounge aus.
Sophie Rois, geboren in Linz, absolvierte ihre Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Von 1993 bis 2017 gehörte sie zum Ensemble der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Seit 2018 ist sie am Deutschen Theater in Berlin engagiert. Sophie Rois verbindet eine langjährige Zusammenarbeit mit den Regisseuren Frank Castorf und René Pollesch. Für ihre Theaterarbeit erhielt Sophie Rois wiederholt Auszeichnungen: U. a. wurde sie mit dem renommierten Berliner Theaterpreis der Stiftung Preußische Seehandlung geehrt sowie mit dem Gertrud-Eysoldt-Ring für ihre Darstellung der Hexe in der Volksbühnen-Inszenierung von ‹Faust. Der Tragödie zweiter Teil›. Sophie Rois drehte zahlreiche Kino- und Fernsehfilme. Für ihre Hauptrolle im Kinofilm ‹Drei› (Regie: Tom Tykwer) wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Deutschen Filmpreis 2011 für die beste Hauptrolle. Überdies erhielt sie den Grimme-Preis für die Rolle der Erika Mann im Fernseh-Mehrteiler ‹Die Manns – Ein Jahrhundertroman›. Auf der diesjährigen Berlinale war Sophie Rois gleich in zwei Hauptrollen zu sehen: im Film von Max Linz ‹L’ETAT ET MOI› sowie in ‹AEIOU – Das schnelle Alphabet der Liebe› (Regie: Nicolette Krebitz). Auch für ihre künstlerische Arbeit im Bereich Hörspiel und Hörbuch wurde sie wiederholt geehrt, bereits zweimal mit dem Deutschen Hörbuchpreis in der Kategorie ‹Beste Interpretation› für das Hörbuch ‹Jane Eyre› von Charlotte Brontë und für ‹Baba Dunjas letzte Liebe› von Alina Bronsky.
Judith Rosmair arbeitet frei in den Bereichen Theater, Film, TV, Hörspiel und Oper, in Deutschland und auf internationalen Festivals. Sie war im Ensemble des Schauspielhaus Bochum, des Thalia Theater Hamburg und der Schaubühne Berlin. Sie ist Protagonistin von namhaften Regisseur*innen, wie Wajdi Mouawad, Torsten Fischer, Falk Richter, Dimiter Gotscheff, Nicolas Stemann, Thomas Ostermeier, Gesine Dankwart, Martin Kušej, Wilfried Minks, Helene Hegemann, Jürgen Kruse, Frank Castorf, Jürgen Gosch und arbeitet mit dem Videokünstler Theo Eshetu zusammen. Rosmair war 2018 Stipendiatin der Kulturakademie Tarabya. Sie schreibt und produziert eigene Performances, wie ihr bei Presse und Publikum gefeiertes Theaterstück ‹CURTAIN CALL!› oder ihr Virtual-Reality-Projekt ‹BYE BYE BÜHNE› , das beim Kunstfest Weimar 2021 uraufgeführt wird. 2007 wurde sie von der Fachzeitschrift Theater heute als Schauspielerin des Jahres ausgezeichnet. Judith Rosmair lebt in Berlin.
Charles Matthew Rouse alias Matti Rouse wurde in Stratford upon Avon, England, geboren und zog in seinen 20ern nach Westdeutschland. Seitdem ist er als Musiker, Songwriter und Producer in zahlreichen Bands und Stadttheaterproduktionen tätig. Seine Songs wurden in vielen Filmen verwendet, unter anderem ‹Tatort›, ‹Polizeiruf 110› und zuletzt in dem zweiteiligen Biodrama ‹Alice› über Alice Schwarzer.
Jaroslav Rudiš, geboren 1972 in der Tschechoslowakei, lebt heute in Lomnice nad Popelkou und Berlin und ist Schriftsteller, Drehbuchautor, Dramatiker und Musiker. Er studierte Deutsch und Geschichte in Liberec, Zürich und Berlin und arbeitete u. a. als Lehrer und Journalist. Bei Luchterhand sind erschienen u. a. seine Romane ‹Grand Hotel›, ‹Vom Ende des Punks in Helsinki›, ‹Nationalstraße›, ‹Winterbergs letzte Reise› und bei btb ‹Der Himmel unter Berlin›. Zudem publizierte er die Graphic Novels ‹Alois Nebel› (mit Jaromír 99) und ‹Nachtgestalten› (mit Nicolas Mahler). 2012 bis 2013 hatte Rudiš die Siegfried-Unseld-Gastprofessur an der Humboldt-Universität zu Berlin inne. 2014 wurde er mit dem Usedomer Literaturpreis ausgezeichnet und 2018 erhielt er den Preis der Literaturhäuser. 2019 wurde er für seinen Roman ‹Winterbergs letzte Reise› – der erste Band, den er auf Deutsch verfasst hat – auf der Leipziger Buchmesse in der Kategorie ‹Belletristik› nominiert. 2020 erhielt er dafür den Chamisso-Preis. Rudiš‘ Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und verfilmt. 2021 wurde er zudem als ‹einer der engagiertesten Brückenbauer zwischen Deutschland und Tschechien› mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt.
Das Duo Runge & Ammon, das dieses Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert, entstand aus einer gemeinsamen Leidenschaft für kammermusikalische Grenzgänge um Jazz, Tango, Rock-, Theater- und Filmmusik. Die beiden Musiker gastieren regelmäßig sowohl in wichtigen Konzertserien und Festivals, wie auch in Clubs in Europa, Asien, den USA und Südamerika. 2019, 2021 und 2022 lud der Regisseur Tom Tykwer das Duo ein, um die Filmmusik der preisgekrönten TV Serie ‹Babylon Berlin› einzuspielen. Ab 2024 gestalten Eckart Runge & Jacques Ammon als Artists in Residenz beim Konzerthaus Berlin ihre eigene Konzertreihe. Seit 2021 arbeitet das Duo exklusiv mit dem Label Berlin Classics/EDEL zusammen. Das erste Album ‹Revolutionary Icons› stellt Werke von Beethoven den revolutionären Ikonen der Rock-Popgeschichte wie Jimi Hendrix, Frank Zappa und David Bowie gegenüber. 2022 erschien ‹Baroque in Blue›, einem Album, in dem Jazz und Barockmusik in Dialog treten und wurde als ‹Echter Coup› (Concerti) gefeiert. Für 2024 ist die Veröffentlichung des Albums ‹Opium› geplant, das die künstlerisch dichte Zeit der 1920er beleuchtet.
Der österreichische Schauspieler Noah Saavedra, geboren 1991, studierte Schauspiel von 2013 bis 2015 am Konservatorium der Stadt Wien und setzte seine Ausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin fort. Erste Gastauftritte hatte Saavedra 2015 in dem Film ‹James Bond – Spectre› und übernahm die Hauptrolle in ‹Egon Schiele – Tod und Mädchen› (2016). Durch dessen Verkörperung erhielt er den New Faces Award als bester Nachwuchsdarsteller. Des Weiteren wurde er mit dem O.E. Hasse-Preis ausgezeichnet, der von der Akademie der Künste in Berlin vergeben wird. Zahlreiche Fernsehfilme wie ‹Lotte am Bauhaus› (2018), ‹Und morgen die ganze Welt› und ‹O Beautiful Night› in 2019 folgten. Von 2019 bis 2023 war Saavedra Ensemblemitglied am Münchener Residenztheater. Er war in bekannten Serien wie ‹Bad Banks› (2020) und ‹Freud› (2020) zu sehen. Der Schauspieler verkörperte die Hauptrolle in dem Film ‹Everything Will Change› (2021) und stand für den Film ‹Schweigend steht der Wald› (2022) vor der Kamera.
Cymin Samawatie ist Sängerin, Pianistin, Dirigentin und Komponistin. Ihr Klassikstudium hat sie an der Hochschule für Musik und Theater Hannover und ihr Jazzstudium an der Universität der Künste Berlin absolviert. 2002 gründete sie das Quartett ‹Cyminology›, in dem sie persische Lyrik mit zeitgenössischem Kammerjazz vereint. 2013 rief sie das ‹Trickster Orchestra› ins Leben, mit dem sie eine neue Form der zeitgenössischen Kunstmusik als Ausdruck einer diversen Gesellschaft vorstellen. Cymin Samawatie hat u. a. Werke für Projekte der Berliner Philharmoniker, Neuköllner Oper, Komische Oper Berlin, Elbphilharmonie Hamburg und Aalto-Theater Essen komponiert und dirigiert. Ihr künstlerisches Wirken wurde jüngst mit dem Deutschen Jazzpreis, dem Jazzpreis Berlin, dem TONALi Award und dem Deutschen Musikautor:innenpreis ausgezeichnet.
Mithu M. Sanyal ist Schriftstellerin, Kulturwissenschaftlerin und Journalistin, für Deutschlandfunk, SWR, Der Spiegel, The Guardian, Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Rundschau, DIE ZEIT, taz, Missy Magazine und viele mehr. Ihr Heimatsender ist der WDR, für den sie Literaturkritiken, Hörspiele und Feature schreibt. Als erstes Buch erschien 2009 die Kulturgeschichte der ‹Vulva› im Verlag Wagenbach und 2016 folgte die Ideen- und Debattengeschichte der ‹Vergewaltigung› bei Nautilus. Im Jahr 2021 folgte dann ihr Debütroman ‹Identitti›, welcher 2021 mit dem Ernst-Bloch-Preis und dem Literaturpreis Ruhe ausgezeichnet wurde und auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises stand. Aufgrund der weitreichenden thematischen Relevanz wurden ihre Bücher in zahlreiche Sprachen übersetzt. In ihrem Essay ‹Über Emily Brontë›, das im letzten Jahr bei Kiepenheuer & Witsch erschien, beschäftigt sie sich in Auseinandersetzung mit dem Roman ‹Wuthering Heights›, zu Deutsch ‹Sturmhöhe›, der englischen Autorin Emily Brontë mit eigenen Fremdheitserfahrungen. Seit diesem Jahr ist sie Jurorin des Bachmann Preises und des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels.
Die deutsche Schauspielerin Anneke Kim Sarnau absolvierte von 1993 bis 1996 eine Schauspielausbildung an der Hochschule in Stuttgart. Bis 1998 war sie am Burgtheater in Wien engagiert, ab 2003 folgten Gastspiele in Düsseldorf und Hamburg. Ab 2000 war sie schließlich auch in Filmproduktionen zu sehen und wurde seither häufig für ihre darstellerische Leistung prämiert. Insgesamt dreimal wurde ihr der Grimme-Preis verliehen, 2002 für ‹Ende der Saison› zusammen mit Hannelore Elsner, ein weiteres Mal 2003 für ‹Die Hoffnung stirbt zuletzt› und erst letztes Jahr für ‹Polizeiruf 110: Sabine›. Dieses Jahr war sie in dem Spielfilm ‹Knochen und Namen› unter der Regie von Fabian Stumm zu sehen, der auf der Berlinale 2023 seine Weltpremiere feierte.
Der Schauspieler und Autor Dimitrij Schaad, geboren 1985 in Kasachstan, studierte von 2005 bis 2009 an der Bayerischen Theaterakademie August Everding und der Theaterakademie St. Petersburg. Er stand bereits bei den Münchner Kammerspielen sowie beim Schauspielhaus Bochum auf der Bühne. Er wurde 2011 mit dem Bochumer Theaterpreis und beim NRW-Theatertreffen sowie 2014 in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Theater heute als bester Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet. Von 2013 bis 2019 war er am Maxim-Gorki-Theater Mitglied des Ensembles. Auch in Filmen ist er regelmäßig zu sehen, darunter ‹Die Känguru-Chroniken› 2020 sowie die Fortsetzung ‹Die Känguru-Verschwörung› letztes Jahr. Er spielte ebenfalls in Serien wie ‹Das Boot› 2020 auf Sky, ‹Wir Kinder vom Bahnhof Zoo› im selben Jahr auf Amazon oder ‹Kleo› letztes Jahr auf Netflix mit. Seit Herbst letzten Jahres ist er außerdem Mitglied der Deutschen Filmakademie und war zuletzt in dem Film ‹Aus meiner Haut› zu sehen, wo er mitspielte, das Drehbuch schrieb und an der Produktion beteiligt war. Der Film feierte Ende letzten Jahres seine Premiere auf den Internationalen Filmfestspielen von Venedig und wurde Anfang dieses Jahrs in den deutschen Kinos ausgestrahlt.
Judith Schalansky studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign in Berlin und Potsdam. Ihr Debüt als Autorin feierte sie 2006 mit ihrem typografischen Kompendium ‹Fraktur mon Amour›, 2008 folgte ihr literarisches Debüt ‹Blau steht dir nicht›. 2009 erhielt sie das Stipendium der Villa Aurora in Los Angeles und veröffentlichte den kartographischen Roman ‹Atlas der abgelegenen Inseln›, der im selben Jahr den ersten Preis der Stiftung Buchkunst und damit den Titel ‹Schönstes deutsches Buch› gewann. 2012 konnte sie diesen Erfolg mit dem Roman ‹Der Hals der Giraffe› wiederholen. Im Wintersemester 2016/17 hatte sie die ‹Poetikdozentur: junge Autoren› der Hochschule RheinMain in Wiesbaden inne, gefolgt von der Tübinger Poetik-Dozentur im Jahre 2019. Neben ihrer Tätigkeit als freie Schriftstellerin und Buchgestalterin ist sie seit 2013 auch Herausgeberin der Reihe ‹Naturkunden› des Verlages Matthes & Seitz Berlin.
Die Pianistin Olga Scheps, 1986 in Moskau geboren, siedelte im Jahr 1992 mit ihrer Familie nach Deutschland über. Ihren ersten Klavierunterricht erhielt sie im Alter von fünf Jahren und begann ab 1999 bereits während ihrer Schulzeit ihr Klavierstudium in der Klasse von Vassily Lobanov, ab 2006 dann in der Meisterklasse von Pavel Gililov an der Hochschule für Musik und Tanz in ihrer Wahlheimat Köln. Schon vor ihrem Studium im Alter von 14 Jahren debütierte sie in der Konzertreihe Junge Elite und konzertierte nach dem Klavier-Festival Ruhr 2007 unter anderem beim Rheingau Musik Festival, dem Heidelberger Frühling und dem Lucerne Festival. Sie wurde bereits von zahlreichen Dirigenten zur Zusammenarbeit eingeladen und ist sowohl solistisch als auch kammermusikalisch tätig. Ihr Repertoire spannt einen weiten Bogen von klassischen Werken Chopins, Schuberts oder Bachs bis hin zu zeitgenössischen Werken etwa von Aphex Twin. Seit 2009 ist sie Exklusivkünstlerin bei Sony Classical und gewann mit ihrem Debütalbum ‹Chopin› gleich einen ECHO Klassik. Ihren bisher größten Erfolg landete sie mit dem Album ‹Satie›, welches auf Platz eins der deutsche Klassik Charts landete. Zuletzt erschien 2021 ihr Album ‹Family›, mit dem sie klassische und neue Klavier-Arrangements sowie bisher unveröffentlichte Kompositionen zusammenstellte.
Der Schauspieler und Musiker Tom Schilling, 1982 in Berlin geboren, erzielte bereits als junger Darsteller erste Erfolge. Der Regisseur Thomas Heise nahm ihn noch im Schulalter ins Berliner Ensemble auf, wo er in dem Stück ‹Im Schlagschatten des Mondes› debütierte. Er arbeitete dort vier Jahre, anschließend vereinzelt schon in kleineren Rollen in TV-Serien und Kinofilmen. 2006 erhielt Schilling ein Stipendium für die Lee Strasberg Schauspielschule und lebte ein halbes Jahr in New York. In Teilen der Tatort-Reihe sowie in vielen Filmen war Schilling bereits zu sehen, darunter 2000 sein erster Kinofilm ‹Crazy›, 2012 die Tragikomödie ‹Oh Boy!› und zahlreiche aktuelle Produktionen. 2020 spielte er in der Serie ‹Ich und die Anderen›, 2021 in der Serie ‹Greenlight – German Genius› von Regisseur Detlev Buck, sowie in dem Kinofilm ‹Die Geschichte der Menschheit›. In diesem Jahr wird er in ‹Der Pfau› im Kino zu sehen sein. Er wurde als Schauspieler mehrfach ausgezeichnet, darunter 2000 der Bayerische Filmpreis, 2005 der Nachwuchspreis Undine Award und 2008 der Deutsche Fernsehkrimipreis. Tom Schilling spielt in seiner eigenen Band ‹Die Andere Seite› Klavier und Gitarre. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.
Elisa Schlott wurde 1994 in Berlin geboren. Ihre erste Schauspielerfahrung machte sie 2003 an der Volksbühne in Berlin in der Verfilmung ‹Der Idiot› von Frank Castorf. Für ihren ersten Kinofilm ‹Draußen am See› (2009) wurde ihr der Förderpreis Deutscher Film als beste weibliche Schauspielerin zugesprochen. 2013 gab Elisa Schlott ihr Theaterdebüt an den Hamburger Kammerspielen. 2014-2018 studierte Sie Schauspiel an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy. Im letzten Jahr ihres Studiums (2016/17) war sie im Schauspiel Köln engagiert. Ihre Rolle als Drogensüchtige im Tatort ‹Borowski und der Himmel über Kiel› (2014) brachte den schauspielerischen Durchbruch. Sie konnte an der Seite von Heike Makatsch im Fernsehfilm ‹Fremde Tochter› (2017) überzeugen und erhielt dafür 2018 zwei Preise als Beste Schauspielerin (Fernsehfestival Baden-Baden und Festival International du Film d’Aubagne). Der Dreiteiler ‹Unsere wunderbaren Jahre›, in dem Elisa neben Katja Riemann und David Schütter die Hauptrolle spielte, wurde der erfolgreichste Film-Mehrteiler des Jahres 2020. Seit dem 14. Mai ist sie in der 3. Staffel der SKY Serie ‹Das Boot› zu sehen, im Laufe des Jahres erscheint der Film ‹Ramstein – Das durchstoßene Herz› über die Katastrophe bei einer Flugshow 1988, ebenso noch diesen Jahr ‹The Empress ›bei Netflix.
Der österreichische Autor Ferdinand Schmalz zählt zu den meistgespielten Dramatikern der Gegenwart. Der Theaterwissenschaftler arbeitete nach seinem Studium am Schauspielhaus Wien und am Schauspielhaus Düsseldorf als Regieassistent. Er ist Mitglied im freien Kollektiv ‹mulde_17› und Mitbegründer des Festivals ‹Plötzlichkeiten›, das im Juni 2012 im Theater im Bahnhof Graz Premiere feierte. Für seine dramatischen Werke hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter für sein erstes Theaterstück ‹am beispiel der butter› (2013) den Retzhofer Dramapreis. Darüber hinaus wurde er mit der Auszeichnung als Nachwuchsdramatiker des Jahres (2014) und mit dem Wiener Dramatik Stipendium ausgezeichnet. 2017 erhielt Ferdinand Schmalz den Kasseler Förderpreis Komische Literatur. 2018 wurde er mit dem Ludwig-Mülheims-Theaterpreis ausgezeichnet und mit dem Nestroy-Theaterpreis in der Kategorie Bestes Stück – Autorenpreis für ‹jedermann (stirbt)› am Wiener Burgtheater geehrt. 2017 gewann er mit ‹Mein Lieblingstier heißt Winter› den Ingeborg-Bachmann-Preis. Diesen Kurztext hat er im letzten Jahr zu einem Roman verarbeitet, den er bei ‹Wege durch das Land› vorstellen wird.
Der Komponist und Pianist Marc Schmolling, Sohn der Dichterin Inka Machulková, einer der Leitfiguren der Prager Literaturszene und tschechischen Beat Generation der 1960er Jahre, studierte am Richard-Strauss-Konservatorium München bei Larry Porter und Tizian Jost. Weiteren Unterricht erhielt er auf der Universität Stanford in Kalifornien von Horace Silver, Benny Green und Steve Coleman. Er schloss sein Studium 1997 in München ab und wirkt seitdem als Pianist in der deutschen und europäischen Jazzszene. Seit 2006 lebt Schmolling in Berlin und verfolgt neben seinen Solokonzerten weitere Projekte mit beachtlichen Musikern der europäischen zeitgenössischen Jazz- und Improvisationsszene. Sein Album “Ticho” (tschechisch für „Stille“) mit dem britischen Trompeter Tom Arthurs und der Sängerin Almut Kühne erschien im Januar 2015 beim Schweizer Label Unit Records. Auf diesem von der internationalen Presse gefeierten “Album mit wunderbar zartem Kammerjazz” (taz) werden Schmollings abstrakte, schwebende Balladen mit feinen Improvisationen verwoben und gemeinsam weitergesponnen.
Die Schauspielerin Maria Schrader studierte am Max Reinhardt Seminar in Wien und wandte sich nach ersten Theaterengagements dem Film zu. Sie arbeitete mit Regie-Größen wie Margarethe von Trotta, Max Färberböck, Doris Dörrie, Peter Greenaway und Agnieszka Holland und wurde mit dem Deutschen Filmpreis sowie dem Silbernen Bären der Berlinale ausgezeichnet. Als Regisseurin erhielt sie 2020 einen Emmy für die Serie ‹Unorthodox›, ihr Film ‹Vor der Morgenröte› war 2017 der österreichische Oscar-Beitrag. ‹Ich bin Dein Mensch› lief im Wettbewerb der Berlinale und wurde als Bester Film beim Deutschen Filmpreis 2021 ausgezeichnet. 2022 erschien ihr erster amerikanischer Film ‹She Said›, der die Recherche der beiden New York Times Journalistinnen p