Nach zwei unsicheren Jahren freut sich das Literatur- und Musikfestival ‹Wege durch das Land› in seiner 23. Saison darauf, wieder in voller Stärke mit 28 Veranstaltungen ganz Ostwestfalen-Lippe zu bespielen. Der Kartenverkauf für die diesjährige Saison beginnt am 24. April 2022 ab 10.00 Uhr.
Vom 14. Mai bis zum 31. Juli zieht das Festival durch die Region und setzt sich mit dem aktuellen Motto ‹Unendlicher Spaß› auseinander: Wie steht es um den Witz und den Spaß in unserer (post-)pandemischen Zeit? Wie wirkt er in Zeiten der Krise? Und wie verwenden ihn Musikerinnen und Musiker, Autorinnen und Autoren in ihren Werken? Als Inspiration für das Motto diente der 1996 erschienene Roman ‹Unendlicher Spaß› des US-amerikanischen Autors David Foster Wallace. Darin produziert die Figur James Incandenza einen Film, der Menschen, die ihn anschauen, so verhext, dass sie sich nicht mehr von ihm lösen können und dabei verdursten und verhungern.
Auf ihre letzte Saison freuen sich die künstlerische Leiterin Helene Grass und der leitende Dramaturg Albrecht Simons von Bockum Dolffs: ‹Kultur während dieser sieben sehr bewegten Jahre in Ostwestfalen-Lippe gestalten zu dürfen, ist eine große Herausforderung und ein noch größeres Glück. Wir werden die Zeit bei ‹Wege durch das Land› sehr vermissen und freuen uns aber umso mehr, in dieser Saison noch einmal aus dem Vollen schöpfen zu können.›
Das diesjährige Programm zeichnet sich wieder durch innovative und kreative Veranstaltungskonzepte mit Uraufführungen und Auftragsarbeiten aus: So begibt sich ‹Wege durch das Land› auf eine Wanderung durch das Schwelentruper Becken, widmet sich eine ganze Nacht lang bis zum Sonnenaufgang William Shakespeare und tanzt zur Eröffnung zu Swing. Es werden sieben Eigenpublikationen – u. a. von Verena Güntner und Christian Maintz – veröffentlicht und zwei Auftragskompositionen ihre Uraufführung erleben. Der Dreiklang aus Musik, Literatur und Ort spiegelt sich auch in diesem Jahr in den Auftragsarbeiten ‹Rede an die Sprache› von Katharina Hacker, ‹Rede an die Musik› von Elke Heidenreich und ‹Rede an die Architektur› von Piero Bruno wider. Das Festival bespielt neben Stammsitzen wie dem Schloss Wendlinghausen und dem Schloss Wehrden auch zwölf ganz neue Orte, darunter das Rittergut Haddenhausen, die Logistikhalle des Blomberger Unternehmens Synflex Elektro und den Center-Court der OWL-Arena in Halle (Westf.). Wieder gibt es zwei Veranstaltungen, die sich speziell an Familien richten, z. B. im Museum Peter August Böckstiegel zu einer Live-Illustration des Comic-Zeichners Mawil, und auch einen Abend, der für ein Publikum ab 16+ konzipiert wurde: Im Alarmtheater Bielefeld präsentiert Autorin Lisa Krusche ihren Roman ‹Unsere anarchistischen Herzen›, anschließend spielt der Singer-Songwriter Betterov aus seinem Debütalbum ‹Viertel vor Irgendwas›.
Insgesamt treten in diesem Jahr 129 Künstlerinnen und Künstler aus 22 Nationen bei ‹Wege durch das Land› auf, darunter z. B. aus Israel, Australien, der Ukraine und Russland. Neben prominenten Autorinnen und Autoren wie Eva Menasse, Natascha Wodin und Bernd Brunner sind auch herausragende Schauspielerinnen und Schauspieler wie Birgit Minichmayr, Sophie Rois, Tom Schilling und Bjarne Mädel zu Gast. Das Festival führt 2022 fort, was unter der künstlerischen Leitung von Helene Grass und Albrecht Simons von Bockum Dolffs begann: Neben klassischer Musik, u. a. von Dorothee Oberlinger und Carolin Widmann, finden vermehrt auch Pop, Jazz und Swing Einzug ins Programm. Die Bühnen auf Zeit werden in diesem Jahr wieder bei Schlössern, in Museen, Gutshöfen, Industriehallen und in einem Bergwerk aufgebaut. Eröffnet wird die 23. Saison in diesem Jahr im Kreis Gütersloh, in der Tanzschule Stüwe-Weißenberg traditionell mit der ‹Rede an die Sprache›.
Selbstverständlich werden alle Veranstaltungen von ‹Wege durch das Land› in Übereinstimmung mit den zum Zeitpunkt der Veranstaltung gültigen, behördlich angeordneten Corona-Regelungen durchgeführt. Für die Saison 2022 stehen rund 8.200 Karten zwischen 55 und 22 Euro zur Verfügung, für Studierende, Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende wird eine ermäßigte Karte für 15 Euro angeboten. Zudem bietet das Festival auch in diesem Jahr wieder die ‹Soziale Karte› für Menschen mit geringem Einkommen an: Eine solche Karte kostet 5 Euro für jede Veranstaltung und unabhängig der Kategorie.
Das diesjährige Programm wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, der Kunststiftung NRW sowie durch die jährlichen Beiträge der neun Gesellschafter gefördert und durch zahlreiche Stiftungen, Sponsorinnen und Sponsoren sowie Spenderinnen und Spender unterstützt.