Rückblick auf die Saison 2023

Ein Fest der Künste – Ein Austausch zwischen Literatur und Musik!

Mit dem vergangenen Wochenende ging eine weitere Saison ‹Wege durch das Land› zu Ende. Vom 29. April bis 9. Juli 2023 haben sich über 90 Künstler:innen in der 24. Ausgabe des Literatur- und Musikfestivals auf nach Ostwestfalen-Lippe gemacht und rund 8.200 Besucher:innen mit inspirierenden, humorvollen und bewegenden Texten, Formaten und Werken begeistert. ‹Wir blicken auf erfolgreiche Monate zurück – es berührt uns, wie das Publikum dem Programm entgegenfiebert und mit Begeisterung an den Veranstaltungen teilnimmt. Wir sind dankbar, dass uns Gäste und Künstler:innen treu auf unseren Wegen begleiten und freuen uns schon jetzt auf das kommende Jahr›, sagt Geschäftsführerin Sandra Mathews. Neben altbekannten und lieb gewonnenen Orten, hat das Festival-Team auch in diesem Jahr wieder Plätze abseits der üblichen Wege aufgespürt und die Gäste an ungewöhnliche Spielstätten eingeladen.

So konnten die Besucher:innen in diesem Jahr über das verlassene Gelände der Barker Barracks in Paderborn schlendern und Zeug:innen ihres anstehenden Transformationsprozesses werden: Die Bühne, die ‹Wege durch das Land› inmitten einer ehemaligen Panzerhalle errichtete, wurde zur Feier des zentralen Motivs des ‹Zukunftsquartiers› Paderborn: Der Verwandlung. Schauspieler Burghart Klaußner las Ovids ‹Metamorphosen› und Komponist und Oscarpreisträger Volker Bertelmann alias Hauschka begeisterte die Zuhörer:innen mit seinen sphärischen und melancholischen Klängen. Erstmalig war das Festival im Mindener FortA zu Gast – in dem preußische Verteidigungsgebäude weht noch immer der Geist militärischer Vergangenheit um die Mauern und weil das Donnern von Detonation dieser Tage wieder schrecklich nah ist, widmete das Festival einen Abend dem Spagat von Krieg und Kunst. Demian Lienhard stellte seinen aktuellen Roman ‹Mr. Goebbels Jazz Band› vor, während der Percussionist Johannes Fischer die Gäste mit seinen Arrangements von orchestraler Wucht überraschte.

Neben außergewöhnlichen Orten nahm das Festival in diesem Jahr auch aktuelle Diskurse in den Fokus. So kuratierte die Autorin Nicole Seifert einen Abend, der sich ausschließlich Autorinnen widmete – denn literarische Werke von Frauen werden immer noch seltener verlegt, besprochen und gelesen. Und so kamen die Gäste in der Kulturscheune1a in Bad Wünnenberg in den Genuss von grandiosen Texten gegenwärtiger Autorinnen über beeindruckende Künstlerinnen der Vergangenheit. Auch die Kulturwissenschaftlerin und Autorin Mithu Sanyal hat im Kloster Marienfeld mit einem Abend über Emily Brontë gezeigt, wie ein über 150 Jahre alter Text uns zukunftsweisende Antworten auf Fragen der Gegenwart geben kann.

Innovative Formate wagten den Austausch über Gattungsgrenzen hinweg: Was haben Literatur und Musik sich zu sagen? Der musikalisch-literarische Dialog zwischen dem Autor Hanns-Josef Ortheil und der Pianistin Olga Scheps wurde zum geglückten Experiment und es zeigte sich: Töne können Fragen stellen, und es kann Antworten geben, auf eine Melodie. Im Nolte Forum in Löhne hingegen widmete sich das Festival der Beziehung zwischen Literatur und Kulinarik. Autor Tilman Rammstedt versuchte sich im Auftrag des Festivals in Vergangenheitsbewältigung, indem er sechs Spezialitäten seiner Heimatküche – der ostwestfälisch-lippischen – poetisch umkreiste. Entstanden ist nicht nur eine humorvolle Eigenpublikation, sondern auch ein grandioser Abend, der Künstler:innen wie Gäste beeindruckte. Nicht zuletzt wegen des Duos Merzouga, das mithilfe ausgesuchter Küchenutensilien die von Rammstedt ausgewählten Gerichte gekonnt vertonte. Auf ein besonderes Format lies sich auch der Autor Saša Stanišić ein, der in der Unibibliothek Bielefeld Texte präsentierte, mutige Halbsätze aus der Schreibtischschublade, die eigentlich nie für die Öffentlichkeit bestimmt waren. Denn wo könnten künstlerische Sackgassen besser inszeniert werden, als in einer Universitätsbibliothek, wo zwar häufig triumphiert, noch viel öfter aber an Recherchen und Fußnoten verzweifelt wird?

Außerdem waren auch in dieser Saison wieder beliebte Schauspielgrößen und Freund:innen des Festivals, wie Bjarne Mädel, Annette Frier oder Dietmar Bär zu Gast und entführten die Zuhörer:innen mit ihren Stimmen in fremde Welten – ob an französische Supermarktheken, ins schwedische Bullerbü oder in die magische Welt von Tintenherz. Mariana Leky, Angela Steidele, David Wagner und andere Autor:innen teilten ihre Texte und Gedanken mit uns und Musiker:innen wie Michael Wollny, The Erlkings oder das Boulanger Trio haben die Gäste mit ihrer Musik berührt und ergriffen.

Die vergangene Saison war die erste und zugleich letzte unter der künstlerischen Leitung von Traudl Bünger und Tilman Strasser, die mit ihrem umfangreichen und kreativem Programm 2023 Besucher:innen und Künstler:innen gleichermaßen begeistert haben. Ab dem 1. September 2023 wird der Schauspieler und Hochschuldozent Stephan Szász die künstlerische Konzeption übernehmen. Die 25. Saison von ‹Wege durch das Land› startet im Mai 2024 im Kreis Lippe.

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