Sport kann man machen. Oder darüber meckern. Beides haben Schreibende zur Genüge getan, höchste Zeit also, sie in ein Gespräch über Leibesertüchtigung zu verwickeln. Ob John Irving vom Ringen oder Haruki Murakami vom Laufen schwärmt, ob Hanns-Josef Ortheil das Joggen abstraft oder Ilija Trojanow an olympischen Disziplinen scheitert – Stefko Hanushevsky und Ulrike Folkerts, beide selbst sportbegeistert und im Rahmen ihrer Rollen stets dynamisch unterwegs, lesen von den Größten an der Feder, die nicht zwangsläufig auch die Größten am Stufenbarren waren. Und das an einem Ort, der gesundem Körper und Geist gleichermaßen gewidmet ist: dem Ahorn-Sportpark, Paderborns größtem multifunktionalen Sportzentrum. 1984 ist durch Initiative von Heinz Nixdorf (tatsächlich um einen einzelnen Ahorn herum) ein Gelände entstanden, das u. a. eine Laufbahn auf Stelzen beherbergt, eine nach mathematischen Prinzipien ausgerichteten Säulenanzahl und eine bis heute sehr aktive und erfolgreiche Vereinsszene, die Passagen über Sinn und Unsinn der Muskelkraft mit Sprints und Sprüngen illustriert.
Der musikalische Teil des Abends macht indes den Klassikern der Klassik Beine: The Erlkings haben sich einen Namen gemacht, indem die Band nicht nur Schuberts Erlkönig in ein modernes Klangerlebnis überführte. Vielmehr bescheren die Musiker der ganzen Gattung ein unbedingt hörenswertes Revival und begeistern mit ihrem ‹Schubadour-Style›, der der schönen Müllerin und der Forelle englische Texte und Tanzpotential verpasst. Während ‹man spürt, wie hier mit Respekt und Liebe zu Franz Schubert
musiziert wird› (kulturradio.de), bringt die Formation das Kunstlied mit wohldosierten Trainingsreizen in Topform für die Gegenwart.