Das Gespräch der Künste! Leidenschaftlich fragt ‹Wege durch das Land› immer wieder, was sich Literatur und Musik zu sagen haben und was aus diesem Dialog entsteht – weshalb wir ihn zum Auftakt in reinster Form erleben möchten. Ein neues Format, ein Experiment, ein Spiel: Können Töne Fragen stellen? Und kann es Antworten geben auf eine Melodie? Hanns-Josef Ortheil ist einer der meistgelesenen Autoren der Republik, seine Werke wie ‹Das Element des Elephanten›, ‹Die Erfindung des Lebens› und zuletzt ‹Ombra. Roman einer Wiedergeburt› sind unverzichtbare Lektüren der Jetztzeit. Doch Ortheil spielt auch leidenschaftlich Klavier, musste die Musikkarriere nur einer Verletzung wegen aufgeben und denkt in vielen Schriften über das Wesen des Klangs nach.
Über Monate schrieb er im Auftrag des Festivals Briefe an eine der brillantesten Künstlerinnen der Gegenwart: Die Pianistin Olga Scheps wird für ihr Spiel mit unzähligen Hymnen bedacht und konzertiert auf der ganzen Welt. Dabei erntet sie sowohl für ihre Interpretationen von Chopin und Liszt als auch für moderne Werke bis hin zu Arrangements der Dance-Formation Scooter stürmischen Applaus – und antwortete auf Ortheils Briefe nicht mit Worten, sondern mit Noten, assoziiert aus dem Repertoire. Die so entstehende Unterhaltung zweier Ausnahmeerscheinungen bringen Scheps und Ortheil zur Eröffnung der Saison 2023 auf die Bühne! Mit dem Austausch über Gattungsgrenzen hinweg blicken wir in die Zukunft – und stützen uns zugleich auf die Tradition: Das LWL-Museum in der Kaiserpfalz war 2016 schon einmal Eröffnungsort des Festivals. In den altehrwürdigen Mauern, zwischen Funden aus karolingischer, ottonischer und sächsischer Zeit, lässt sich der Atem der Vergangenheit spüren und zugleich hoffnungsfrohnach vorne blicken.