William Shakespeare war ein Meister der Täuschung. Seine Komödien sind voll von Missverständnissen und Verwechslungen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer können sich nie sicher sein, ob sie nicht vom Meister an der Nase herumgeführt werden und ob der Mann auf der Bühne nicht eine Frau ist oder der Wald sich nicht eben nach vorn bewegt hat. In einer Lesung mit Szenen aus zwei Komödien Shakespeares werden Meike Droste und Bjarne Mädel uns zeigen, dass Shakespeares Figuren, Königinnen und Könige des Witzes und des Wortspiels, der Intrige und der Bosheit, von den Fehlern, die ihnen andauernd unterlaufen, durch eine immer irrer werdende Komödie getrieben werden. In ‹Die Komödie der Irrungen› und ‹Ein Sommernachtstraum› kommen sie nur ans Ziel, wenn sie durch diese Fehler und Umwege die Wahrheit erkennen, um die Verwirrung zu lösen und Liebe zu finden.
Das Notos Quartett wird während und zwischen den Shakespeare-Szenen Jean Françaix’ ‹Divertissement› spielen, das mit gezielt platzierten musikalischen ‹Fehlern› Witz und Charme ausstrahlt. Eine kleine Dissonanz hier, ein ungewöhnlicher Rhythmus da sowie penetrante Glissandi und plötzliche dynamische Ausbrüche. Auf kleinstem Raum jagen sich in diesem selten gespielten Stück die Charaktere: witzig und heiter aber auch melancholisch, impressionistisch und zum Schluss hoch virtuos, hat man bei dem Trubel und der Dichte an verschiedenen Stimmungen und Aktionen beinahe das Gefühl, man befände sich inmitten einer Shakespeareschen Theatertruppe. Mit ihrem Arrangement der dritten Sinfonie von Johannes Brahms zeigt das Notos Quartett, wie aus Umwegen etwas Positives und gänzlich Neues entstehen kann. Arnold Schönberg arrangierte Johannes Brahms’ erstes Klavierquartett für großes Sinfonieorchester, da ihm zufolge die kammermusikalische Aufführung dem Werk nicht gerecht wurde: ‹Es wird immer sehr schlecht gespielt, weil der Pianist, je besser er ist, desto lauter spielt, und man nichts von den Streichern hört. Ich wollte einmal alles hören …› Das Notos Quartett ist der Überzeugung, dass dies eine Fehleinschätzung war, jedoch eine glückliche, denn in ihrem Arrangement von Schönbergs Sinfoniefassung werden neue Strukturen sichtbar und es entsteht ein anderes Hörerlebnis, das es ohne diesen Umweg der zweifachen Bearbeitung nicht gegeben hätte.
Auf die Bühne des Theaters im Park laden wir stets Autorinnen und Autoren ein, die in Prosa und Dramatik gleichermaßen Zuhause sind. Seit vielen Jahren gehört Rebekka Kricheldorf zu den meistgespielten deutschsprachigen Dramatikerinnen. Nun hat sie ihren ersten Roman, ‹Lustprinzip›, geschrieben und wird das Buch, das von einer jungen Frau erzählt, die sich im wilden Berliner Nachtleben der 1990er Jahre verliert, im Theater im Park vorstellen.