‹Jin, Jiyan, Azadî›, ‹Frau, Leben, Freiheit› – dieser Aufschrei ging nach der Ermordung der 22-jährigen Jina Mahsa Amini in Teheran um die Welt. Millionen Menschen haben seither für die Freiheit von Frauen im Iran protestiert und tun es, trotz der unglaublichen Brutalität der Regierung, noch immer. Wir möchten ein Zeichen gegen Gewalt und Unterdrückung setzen, uns bewusst machen, was für eine großartige Kultur dort gerade zerstört wird und daran erinnern, dass der Kampf dieser Frauen nicht aus unserem Bewusstsein verschwinden darf.
Die iranische Lyrikerin Forugh Farrochzād schafft es mit ihren Texten soziale, literarische und kulturelle Konventionen zu hinterfragen und neu zu definieren. Die iranisch-stämmige Pianistin und Sängerin Cymin Samawatie wird Gedichte Farrochzāds interpretieren und vertonen und so auf berührende Weise die Worte zum Leben erwecken. Unterstützt wird sie dabei von den Musiker:innen Naoko Kikuchi, Mona Matbou Riahi und Milian Vogel. Die Werke der Autorin Atefe Asadi wurden vom iranischen Ministerium für Kultur und islamische Führung für nicht druckbar erklärt. Im Schatten der Diktatur schrieb sie Texte, die eben davon handeln: dem Leben im heutigen Iran.
Ihre lebendigen Erzählungen, die verschiedenen Perspektiven, die sie in ihren Texten einnimmt, bringen uns auf eindringliche Art die Situation der Frauen im Iran näher. Atefe Asadi wird auf Persisch aus ihren Gedichten lesen. Die Schauspielerin Meriam Abbas, geboren in Bagdad, wird die deutsche Übersetzung präsentieren und mit Lyrik aus ihrer Heimat Irak ergänzen. Das Ensemble antwortet darauf mit einem exklusiven Set aus zeitgenössischer, persischer Musik und lässt uns mit ihren Arrangements in die unglaubliche kulturelle Vielfalt des Irans eintauchen. Und das an einem Ort, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, kulturelles Leben zu fördern und öffentliche Debatten um die Themen Religion und Gesellschaft anzustoßen: Kloster Dalheim.
